Warum hören Gitarristen sich nie selbst?

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Ich gebe zu, der Titel ist nicht perfekt. Wenn jemand was besseres weiß, die Moderatoren helfen bestimmt gern. ☺

Also ich bin schon einmal mit der Suchfunktion hier tätig gewesen, aber dabei kommen viele Themen rum wo aus technischen Gründen ein Verstärker zu leise ist. Da wird dann der Wechsel einer Röhre empfohlen oder teilweise war das Problem ein Effektpedal.
Hier geht es wirklich um das ganz klassische Problem, dass der Schlagzeuger meint der Gitarrist ist viel zu laut und doch der Gitarrist sich selbst nie hört. Gibt es dazu noch ein paar Tricks, außer dass man den Beam direkt auf die Ohren des Gitarristen richtet?
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Nachträglich angepasst :

Es waren diverse Topteile (u.a. JCM2000DSL50) sowie diverse Boxen (framus 412 mit vier V30 oder TTC 112 custom studio pro mit diversen Speaker) im Einsatz.
Es liegt auch nicht an der Gitarre, den Kabeln, den Effekten, dem Gurt, dem Plek oder (bevor gleich hämisch kommentiert wird ☺ ) an dem/der Gitarristen/in.
 
Eigenschaft
 
Die klassischen Felder in diesem Zusammenhang sind

- Aufstellung des Amps (Höhe, Ausrichtung)
- Frequenzen (der Gitarrenamp ist vorrangig für Mitten da, Bässe macht der Bass, Konkurrenz zu evtl. vorhandenen Keys oder zweitem Gitarristen)
- weniger Gain ist manchmal mehr (v.a. im Sinne der Durchsetzungsfähigkeit)
- Entsorgung des Drummers :engel:

Tante EDIT:
Nimm ne Tele und alle Probleme sind erledigt :evil:
 
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Ich glaube (behaupte), das es in den meißten Fällen an der Aufstellung der Instrumente (bzw. Verstärker) und der jeweiligen Spieler liegt.
Im Proberaum ist es meißt sehr eng und der Gitarrist steht sehr nah vor seinem Verstärker - der bläst ihm meiß auch noch gegen die Knie. Der Drummer wiederrum steht weiter vom Amp weg und wenn er Pech hat auch noch direkt im Schalldruck. Es sollte klar sein, das hier der Schlagzeuger die Gitarre besser hört als der Gitarrist. Der Gitarrist (der sich ja schlecht hört) macht also lauter - das Ergebnis ist bekannt. Das gleiche läuft auch bei Gigs so ab - zumindest wenn man sehr oft in kleinen Clubs spielt. Auch hier geht es meiß sehr beengt zu mit dem bekannten Ergebnis.

Abhilfe schafft z.B., wenn sich der Gitarrist nicht vor seinen Amp stellt, sondern gegenüber, in seinen eigenen Schallpegel.

Gruß

PS: Da war skerwo schneller
 
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Das Problem (zumindest alles was ich erlebt habe) ist mMn, dass Gitarristen öfter für "Hören" den gleichen Anspruch haben wie z.B. Pianisten. Den Ton zu "fühlen" und physikalisches Feedback zu dem zu bekommen was man gerade spielt, um sauber intonieren und anschlagen zu können.

Gegen sowas sprechen oft äußere Bedingungen (offene Box mit akustischem Kurzschluss, Amp bringt nicht die richtigen Frequenzen etc.), aber oft auch mangelnde Information des Gitarristen über z.B. die Funktionsweise seines EQs. Oft hab ich (als ich noch unerfahren war) manche Fehler gemacht bzw. Beobachtungen on-stage machen müssen, die mir folgende Fakten vor Augen geführt haben:

- Der Bassregler hilft, sich "zu fühlen", allerdings gibt es 1. bei jeder Einstellung einen Punkt, an dem sich der Bass "überschlägt" und reindrehen nichts mehr hilft und 2. verliert man immer so ein Battle gegen den Bass. Hier sollte man also nicht auf stur schalten und Respekt im Bandkontext haben sowie seine eigenen Frequenzen kennen. Stellt sich der Basser in einer Metalband einen Sound wie Jaco Pastorius ein, kann man z.B. auch mal was sagen anstatt hinzunehmen dass man sich nie hören wird. :ugly:.

- Man wählt sein Setup mit zu "wohlwollendem" Sound aus.
Warum sind V30s wohl der Goldstandard der Livegitarristen bei Lautsprechern?
Richtig: Sie klingen fokussiert, hochmittenlastig und setzen sich gut in den Mix. Klar, alleine klingen die nur bei ohrenbetäubender Lautstärke geil und fett, aber das ganze Konzept vom Alleinspielen mit angenehm klingenden Speakern ist dahin wenn der Drummer erstmal auf sein China einkloppt, als hätte es seine Mutter beleidigt :D.
Klar, es gibt mittlerweile auch Speaker die live mit dem V30s super mithalten können, aber Sachen wie T75s kommen mir live nicht mehr in die Kiste, wenn sie genau die Frequenzen wegnehmen die man braucht.

- Viele Instrumente auf dem gleichen Frequenzbereich gibt Matsch und schlechte Ortbarkeit.
Wenn wir fetten Metalsound wollt, dann stimmt euch (bei zwei Gitarristen) erstmal miteinander ab und achtet dann auch auf den Bass. Wie schon erwähnt, bei Metal lohnt es sich oft, denn Bassisten mal zu ermutigen sich mehr wie Justin Chancellor und weniger wie Jaco einzustellen ;). Dann bedient jedes Instrument sein natürliches Frequenzband und alle können sich bei gemäßigter Lautstärke gut hören.

So viel erstmal von mir. Den Punkt, gutes Equipment zu verwenden setze ich voraus. "Man, das klang doch auf 'Vulgar Display of Power auch geil der Sound' ist nochmal ne ganz andere Baustelle...
 
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Da kann ich mich meinen Vorrednern nur anschließen. Versuchen, ein paar Meter zwischen sich und seinen Speaker zu bringen und diesen auf seine Position im Raum auszurichten hilft ungemein. Auch gemeinsam Sound /EQ optimieren ist absolut sinnvoll. Es steht ja auch nirgendwo geschrieben, dass Tops unbedingt auf ihren zugehörigen Boxen stehen müssen und man kann auch lange Speakerkabel kaufen ;) So hat man seinen Amp immer noch in seiner Nähe, der Schall hat aber ein wenig Strecke, um sich von Knie- bis auf Ohrhöhe zu entfalten.

Hier mal zur Veranschaulichung die Aufstellung in unserem Raum.

Der Raum aus Sicht unseres 2. Gitarristen, der über den Ironheart spielt:
20190112_111129.jpg

Der Raum aus meiner Sicht. Ich spiele über den Marshall auf dem ersten Bild und die Box links in der Ecke:

20190112_111156.jpg

Das Drumkit hinter uns:
20190112_111207.jpg

PA ist so ausgerichtet, dass beide Speaker auf den Sänger weisen und somit auch Gitarren und Drums von mindestens einem Speaker direktes Signal abbekommen.
 
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Die Ursachen sind immer die gleichen:
- Raum zu klein
- Schlagzeug zu laut
- schlechte / falsche Dämmung (Eierpappen und Schaumstoff bringen gar nichts gegen wummernde Bässe)
- falsche Soundeinstellungen
- falsche Positionierung der Instrumente

Ein einzelner Aspekt reicht schon, um viel zu versauen, meist kommen mehrere Aspekte zusammen. Aber selbst wenn man die Probleme im Proberaum in den Griff bekommt, sieht es live dann wieder komplett anders aus, weil sich sehr viele Variablen verändern.

Konsequente Abhilfe schafft eigentlich nur In Ear Monitoring. Ist eine Umgewöhnung, aber ich bin sehr froh, diesen Weg gegangen zu sein und werde auch nie wieder anders Musik machen. Jeder Musiker hat seinen eigenen individuellen Mix und fertig. Jeder Fehler wird hörbar und die ganze Band spielt besser. Live hat es der Mischer auch deutlich leichter, wenn die Bühnenlautstärke sinkt.
 
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Ich benutze ein Deeflexx, da höre ich ( und die anderen) mich im ganzen Proberaum und live auch auf der gesamten Bühne gleich gut und niemand kriegt den Beam ab.

Es funktioniert sehr gut

https://www.hoovi.at/deeflexx/
 
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Viele wichtige Punkte wurden schon genannt. Ich verzichte auf die Wiederholung.

Gerade gestern habe ich eine ganze Probe dafür genutzt meinen Brachialsound besser in den Gesamtmix einzufügen. Die Lösung war am Ende ein EQ vor dem Preamp, bei dem ich die Bässe rausgedreht habe. Der Sound wurde wesendlich klarer und differenzierbarer, und das ohne Verlust von Gewalt. Und wenn man besser hören kann, was aus den Boxen dröhnt, kann man im Endeffekt den Verstärker leiser drehen. Lautstärke hilft halt nicht gegen Mumpf, auch wenn man geneigt ist das zu übersehen.
 
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Ich glaube (behaupte), das es in den meißten Fällen an der Aufstellung der Instrumente (bzw. Verstärker) und der jeweiligen Spieler liegt.
Im Proberaum ist es meißt sehr eng und der Gitarrist steht sehr nah vor seinem Verstärker - der bläst ihm meiß auch noch gegen die Knie.

Genau das ist auch meine Erfahrung.
Meine Lösung ist den Verstärker mittels eines IR-Loaders auch auf die PA zu bringen, so dass ich (/alle) den Sound auch auf Ohrenhöhe habe und nicht nur der sitzende Schlagzeuger :).
Ich kämpfe aber trotzdem manchmal noch mit den Keys, was an einer schlechten Aufstellung und mangelnden Monitoringmöglichkeiten in unserem Proberaum liegt. Die Gitarre auf die PA zu bringen hat aber schon extrem geholfen.
 
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Eine Sammlung aus dem web, die ich schon in vielen Foren geposted habe, da die Frage immer wieder aufkommt:


Volume Wars

Ok you've got all your gear together and away you go with the first song.
You can't hear yourself over the drums so you turn up a bit.
Now the guitarist can't hear their licks so they turn up a bit.
Now the bassist decides they are too quiet and they turn up
so you can't hear the vocals and these go up again.
After two songs everyone is turned up to 11 and no-one has
any idea of what they are doing through the mud.
Welcome to the volume war.



Getting Your Room to Sound Right


The sound level of the drums generally determines the overall sound level in the room.
Lower frequencies from the kick drum are usually less of a concern in a practice room as this keeps everyone playing in time.
It is usually the cymbals, snare and toms that overwhelm and cause the guitarist to turn up.
This snow balls as each player tries to hear their instrument.
A good solution is to add extra absorption around and above the drum kit.
This will help control the spill and reduce the overall sound pressure in the room.
Another way to help balance the sound is to try to avoid using
radical ‘smile’ curves on the PA, guitars and bass.

It is natural to want to reduce the mid range as our ears are much more sensitive to the frequencies in the vocal range.
But when you reduce the mids by cutting them out, you then have to make up for it by increasing the volume level.
Try leaving the EQ as flat as possible on all instruments and the PA.
This will ensure the mid-range information that your brain and ears need to identify pitch is as clear as possible andwill help you keep the volume level down in the room.
Don’t worry… your brain is a lot smarter than you think. Your ‘ears’ will automatically compensate as you get use to playing in the room.


Balancing the sound


The drums set the basic sound level, so first of all balance the bass against the drums, taking note of connection between the kick drum and the bass.

This can be a good point to set a rough vocal level, or at least get an idea of how much headroom is available.

Balance the guitars against the drums/bass sound.
They should not dominate, the whole sound should be have weight and power.
Then, hopefully you will have some headroom left for your vocals,
if not you will have to turn everything else down, and in particular anything that clashes with the vocal sound.

Repeat: If you still have problems then turn everything else DOWN!
If that is impossible, then you need to find another practice venue!
 
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Ich kann mich auch den Vorrednern nur anschließen.
MMn gibt es hier 2 Hauptfaktoren. Zum einen die Positionierung des Amps/Lautsprechers. Stellt euch auf jeden Fall ggü. von euren Amps auf, das gilt mMn für Gitarristen wie auch Bassisten. Der Winkel bzw. die Höhe, auf der der Lautsprecher steht ist dabei auch wichtig.
Der zweite Faktor ist wie dein Amp bzw. dein Gesamtsound (also mit zB Pedalboard) eingestellt ist.
Viele Gitarristen machen den Fehler, dass angenommen wird, dass das was zu Hause bzw. alleine gut klingt auch für den Bandkontext gut ist (zB dreht man ja gerne wenn man für sich spielt paar mehr Bässe rein, dass ein Fundament da ist und es etwas mehr schiebt).
Wie hier auch schon erwähnt wurde lebt die Gitarre im Bereich der Mitten. Guckt, dass ihr das vorhandene Frequenzspektrum innerhalb der Band aufteilt, dass jeder gut im Mix sitzt und dem anderen nicht seinen Bereich klaut.
Deshalb boostet man bspw. bei nem Solo ja auch gerne mal die Mitten, dadurch finde ich zumindest sticht man dann im Gesamtmix eher raus, als wenn man nur ein paar db anhebt (was live im Bestfall euer FoH noch zusätzlich für dich macht).

Bei uns hat sich das Thema übrigens erledigt, seit wir auch im Proberaum In Ear Monitoring verwenden und alles über das Mischpult läuft.
Aber das oben beschriebene sind so meine Erfahrungen aus der Zeit vor In Ear.
 
Hi,

zu all den hier getätigten richtigen Aussagen kommt noch ein Aspekt hinzu, der auch in Post Nr.5 schon anklang: Speaker (und deren Kombi untereinander/mit Amps) verhalten sich hier sehr unterschiedlich, auch von der Boxenkonstruktion her.
Dazu kommt noch, dass es Amps gibt, die von ihrer Dynamik/Soundstruktur dazu tendieren im Getümmel mehr unterzugehen...

Ein Bandkollege hat nen Red Knob Twin. Wenn er 2m vor dem Amp steht (er macht immer die hinteren Rollen ab damit der mehr nach oben strahlt) hört er sich schlecht. Ab ca. 4/5 Meter Entfernung wird der Amp sehr gut hörbar. Fazit: wenn er sich an seinem Platz genauso gut hört wie ich ist er real (von den Zuschauern aus) gut doppelt so laut wie ich und insgesamt zu laut. Er selbst bekommt das nicht mit...und muss dann bei Handyvideos von Zuschauern erstaunt feststellen dass das so ist.

Leider ist auch der JVM so`n Kandidat! Seine "fluffige" Zerrstruktur macht ihn in der Band für den Gitarristen selbst weniger hörbar als zB nen soundlich ähnlich eingestellten JCM800, der einfach in sich deutlich kantiger agiert. Das ist recht Boxen unabhängig weil der JVM selbst diese Eigenschaft hat.

Beim Red Knob Twin meines Kollegen kann man da vielleicht mit besseren Speakern was machen-die nicht so dollen Fender Speaker aus der Zeit sind auch prädestiniert für dieses Problem und viele Twins schon (mit) deswegen umgerüstet worden.

Gruss,
Bernie
 
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...
Tante EDIT:
Nimm ne Tele und alle Probleme sind erledigt :evil:
Dem kann ich nur vollumfänglich zustimmen. Singlecoilinstrumente sind generell recht durchsetzungsfähig. Allen voran natürlich die Tele. :great:

Als Weiteres ist es wichtig nicht wirklich laut zu spielen. Wenn der Drummer nicht moderat kann: Auswechseln.
Klingt hart, ist aber so. Gilt ebenso für nicht kooperationsfähige Mitinstrumentalisten, die alles auf rechts drehen. :ugly:

In der Gruppe gemeinsam den richtigen Mix finden, den ggf. nachjustieren und bei jeder Probe dem Thema erneut erhöhte Aufmerksamkeit widmen.

Dann noch: Das gemeinsame Proben nicht vergessen ... ;)
 
Ich hatte es auch schon, dass ich direkt im Beam meines Verstärkers stand, mich aber schlecht gehört hab. Da war aber auch eine ganze Verstärkerwand auf mich gerichtet. Ich habe aber der Versuchung widerstanden rüberzugehen und meinen Amp lauter zu drehen. Ich hab mich da mehr auf die Aussagen der anderen verlassen, die sagten, dass sie mich sehr gut gehört haben.

Natürlich will man sich als Gitarrist gut hören, aber meiner Ansicht nach ist der Gesamtsound noch immer wichtiger als das eigene Ego. Und wenn die anderen sagen sie hören mich gut und ich an meinem Standort nicht das Gefühl hab komplett unterzugehen, dann ist es ok für mich. Im Proberaum ist es wichtig, dass man sich mal zusammensetzt und die möglichst ideale Position von Verstärkern/ Boxen, Schlagzeug und Musikern ausprobiert. Es wird wahrscheinlich nie für alle 100% passen, aber zu laut sollte es auch nicht werden und jeder sollte sich und die anderen gut hören.
Und bei Auftritten, egal ob in einem Stadion oder in einem kleinen Club ist der Soundcheck extrem wichtig - gerade wenn Instrumente nicht über die PA gehen, was ja bei Gitarre, Bass und Schlagzeug häufig der Fall ist. Und beim Soundcheck nicht nur auf den Bühnensound achten, sondern auch auf im Raum. Und da nach Möglichkeit nicht nur am FOH Platz.
Auch hier bin ich bereit beim Bühnensound Abstriche zu machen, ich muss nicht alles perfekt hören, solange ich es ausreichend höre. Wichtig ist eben was beim Publikum ankommt, dass sie nicht von der Gitarre weggeblasen werden und dafür der Gesang untergeht... Es rentiert, sich ein wenig mit dem Sound auseinanderzusetzen, im Idealfall inspiriert es mich als Musiker und ich spiele auch befreiter und besser, wenn ich nicht das Gefühl hab, gegen andere Instrumente ankämpfen zu müssen.
 
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Die Ursache ist ganz schnell gefunden: fehlende Lautstärke! So einfach ist das ganze ;)

Früher durfte man noch seelenruhig mit einem 100watt Topteil + 4x12er zum Gig; heutzutage wird vom Mischer erwartet, daß man über einen Kemper, Axe-Fx, Pod oder Ähnliches spielt.

Beim letzten Gig habe ich die Lautstärke ganz brav - wie vom Mischer verlangt - heruntergedreht, beim Soundcheck war der Gute (noch) glücklich, ich hatte einfach keinen Bock auf Diskussionen. Als ich nach dem dritten Song mich immernoch nicht gehört habe (der Monitorsound war eine Katastrophe), drehte ich meinen Amp etwas auf :evil:... und: ich habe mich gehört, die Töne standen, die Feedbacks(gewollt) waren geil und die Gitarre hat gesungen. Ehrlich gesagt, machte ich mir auch keine Gedanken drum, was der Mischer macht oder denkt - ich hatte meinen Spaß. Im Nachhinein meinten meine Bandkollegen, dass meine Gitarre noch etwas zu leise war. Übermäßig laut war ich also nicht - die Bühne hatte immerhin eine Breite von 10 Meter.

Es gibt natürlich auch andere Gründe, weswegen man sich nicht hört, die meisten wurden jedoch schon genannt:

- falsche Position der Box
- zu wenig Mitten (scooped Sounds mögen vielleicht ganz lustig sein, im Bandgefüge kacken sie aber ab, es sei denn, man fährt eine brutale Lautstärke)
- matschiger Gitarrensound
- Kemper, Pod und ähnliche Scheißkisten, einfach nur drucklos, leblos....
- unfähiger Mischer, der nicht schafft, einen brauchbaren Monitorsound hinzukriegen (oft der Fall)
- Drummer, die nur laut und lauter spielen können


Mehr fällt mir auf Anhieb auch nicht ein

Gruß.
Bowhunter
 
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Und beim Soundcheck nicht nur auf den Bühnensound achten, sondern auch auf im Raum. Und da nach Möglichkeit nicht nur am FOH Platz.

Das ist auch das, was ich am liebsten habe. Leider gibt es oft in den allermeisten Fällen einen richtigen "Soundcheck" nur für die erste Band an einem Abend. Ist man später dran oder sogar Headliner, wird es aus Zeitgründen (man will ja sein Set spielen und nicht 1h Slot mit 10min Aufbau, 15min Check und 35min spielen vertrödeln) meistens nur ein erweiterter Line-Check.
War auch für mich einer der Gründe, einfach einen IR-Loader mit XLR-Adapter mitzunehmen und den Mischer vor gesetzte Tatsachen zu stellen, anstatt auf gut Glück (oft ohne vor der Bühne meinen Sound abhören zu können) ein SM57 an die Box zu fummeln und zu hoffen dass es sich ausgeht.
Die Akzeptanz von DI-Signalen ist lustigerweise auch zu 90% merkbar besser als z.B. ne Fliegenklatsche mitzunehmen und zu sagen "So ich würd gern einfach das Sennheiser nehmen, das ist aus Erfahrung viel verzeihender als ein SM57". Echt interessant.

Was ich mittlerweile auch - trotz der Tatsache dass ich davon früher überhaupt kein Fan war - zugunsten besserer Hörbarkeit auf der Bühne akzeptiert habe ist, sich die Gitarre auf den Monitor geben zu lassen. So kann man nebenbei noch gut checken ob auch kein Shit an der PA ankommt, außerdem setzt sich die natürliche, größere "Schärfe" des Monitors auch ganz gut im Mix durch.


Zweiter Tipp, für Leute die Problematiken haben wie horizontale 2x12, Combos oder 4x12: Plätze mit Gitarrist Nr. 2 tauschen und "überkreuz" spielen. Heißt: teilweise steht bei uns Gitarrist 2 vor Amp 1 und umgekehrt. Dann hat man den jeweils eigenen Sound in der Visage :redface:.

- Kemper [...] einfach nur drucklos, leblos....

Das ist aber in aller Regel nicht die Schuld des Kempers (die Kisten sind mittlerweile echt auf Zack), sondern der Person die das Setup gemacht hat. Das liegt aber zu 90% an Punkten die schon abgehakt wurden in diesem Thread

- Zu viel Gain im Profil
- Zu wenig Mitten weil zuhause vorm PC auf nen coolen Sound eingestellt
- Möchtegern-Thall-Sounds eingestellt die nur auf Platte aber nicht live funktionieren.

Leuten die Zuhause- vs. Studio-/Livesound nicht so recht hinkriegen empfehle ich immer Videos von Ola Englund. Der Typ kriegt immer Knallersounds aus seinen Amps, die im Mix ulta-dick klingen, aber alleine oft zu scharf/zu mittig/zu viel Attack haben. Genau diese Parameter setzen sich aber im Mix durch und bringen eine gute Balance :).
 
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ja, das meine ich. Die "schönen" Sounds, die alleine gespeilt geil klingen, gehen im Bandgefüge oft gnadenlos unter. Deswegen stellt man den Sound auch im Bandgefüge ein.

Zurück zum Thema Modelling-Amps: jedesmal, wenn ich ne Band mit Kemper auf der Bühne sehe fällt mir auf, dass die Sounds völlig drucklos daherkommen, auch wenn sie laut sind. Wenn man mit einem 2203er spielt, hat man das Problem nicht, selbst wenn man leise spielt.
 
Hier hat sich bewährt, dass ich - egal, ob Probenraum oder Bühne - meine Box immer auf einem Keyboardständer ( :-D ) erhöht stehen habe, und diese darauf sogar noch etwas nach hinten gekippt:


So strahlt mich der Beam immer direkt an, und ich konnte dadurch ordentlich Lautstärke einsparen. Töne gezielt ins Feedback kippen lassen, klappt damit auch sehr gut.
Meist stehe ich auch nie mehr als zwei, drei Meter weg von der Box.
Wichtig ist mir dabei allerdings, dass die Box eher in meinem Rücken steht, denn wenn sie seitlich von mir am Bühnenrand aufgestellt steht, beschallt sie wieder quer über die Bühne alle anderen mit.

Allerdings wird diese Methode mit einer 4x12er eher schwierig umzusetzen sein. :confused:

Wieso machen wir eigentlich kein In Ear in der Band...? :gruebel: Naja, es stehen eigentlich alle auf dieses "Amp in the room" Gefühl.
 
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ja, das meine ich. Die "schönen" Sounds, die alleine gespeilt geil klingen, gehen im Bandgefüge oft gnadenlos unter. Deswegen stellt man den Sound auch im Bandgefüge ein.

Zurück zum Thema Modelling-Amps: jedesmal, wenn ich ne Band mit Kemper auf der Bühne sehe fällt mir auf, dass die Sounds völlig drucklos daherkommen, auch wenn sie laut sind. Wenn man mit einem 2203er spielt, hat man das Problem nicht, selbst wenn man leise spielt.

Komisch, beim letzten Rammstein Konzert kamen mir die Gitarren recht druckvoll vor. Vielleicht sollte man nicht von kleinen Clubs mit halbgaren PA Systemen auf das Konzept an sich schließen. Wie spielen seit kurzem komplett Silent Stage, dadurch bekommt das Publikum einen perfekten Sound und auf der Bühne gibt es außer dem Gesang gar keine Signale mehr. Dadurch profitieren eigentlich alle, außer dem Ego.
 
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