Warum klingen manche Bässe "ungleichmäßig"?

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Hans_3
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Ich stamm aus der Git-Fraktion, habe aber auch einen ausgewogenen Fender Precision. Mir ist deshalb folgendes Problem meines Neffen unbekannt:

Dessen Bass erzeugt auf jeder Saite und anderen Lagen unterschiedliche Lautstärken und Frequenzblasen. Liegt nicht am Amp allein, weil auch über Di-Box/PA problematisch. An den PUs wirds weniger liegen(?), ich tippe aufs Holz (Korpus, Hals), das auf die tiefen Frequenzen unterschiedlich reagiert und die Saitenschwingen unterschiedlich verstärkt.
Tiefe Frequenzen sind ja besonders intensive Schwingungsauslöser. Liege ich da also richtig?

Das würde ja dann auch bedeuten, dass Bassisten von weniger guten Instrumenten deutlich mehr gebeutelt sind als Gitarristen (da fallen Frequenzlöcher und -blasen nicht so derbe auf)?
 
Eigenschaft
 
Hans_3 schrieb:
ich tippe aufs Holz (Korpus, Hals), das auf die tiefen Frequenzen unterschiedlich reagiert und die Saitenschwingen unterschiedlich verstärkt.

Es gibt da die sog. dead spots, bei Fender liegt der typischerwise auf der G-Saite im 7. Bund, was die meisten unbewußt durch 'n leicht stärkeren Anschlag ausgleichen. Vermeiden kann man die, indem man den Hals verstärkt, so benutzt Fender seit geraumer Zeit Graphiteinlagen, die allerdings (anders als Stahl) den Sound beeinflussen. Als Königsweg gelten mehrteilige Hälse, denn durch Laminierung wird die Frequenz der Eigenresonanz so weit nach oben verschoben, daß sie nicht mehr stört. Allerdings klingt ein mehrteiliger Hals auch deutlich anders als ein einteiliger. Aber das Thema hatten wir neulich schonmal... das ist so'n bißchen wie mit Hippie-Sandwiches (Korpus aus 3-7 Schichten), es klingt artikulierter (zumal man die tonalen Eigenschaften verschiedener Hölzer kombinieren kann), unter der Voraussetzung, daß der Gitarrenbauer gut ist... :twisted:

Allerdings klingt der Fall Deines Neffen extrem. Entweder ist die Grundkonstruktion tatsächlich so völlig daneben, oder man sollte mal kucken, ob die Saiten, PUs und das set-up OK sind.
 
Heike schrieb:
Es gibt da die sog. dead spots, bei Fender liegt der typischerwise auf der G-Saite im 7. Bund.......

Ich hab' nen Fender Std. Preci (US) und der hat tatsächlich auf der G-Saite im 7. Bund 'nen dead-Spot. Haben das alle Modelle, also auch Japan und Mexico oder nur die US-Modelle?

P.S.: Woher weisst Du sowas? ? ? ? :shock:
 
Hallo Hans,

habt Ihr das mal vermessen? Wenn ja, womit? (Würde mich als Maschinenbauer mal interessieren)

Mein Rockbass Streamer klingt auf ein paar Ds ziemlich dumpf (A-saite 5ter Bund zB), aber als Einsteiger hört man das beim Anspielen im Laden wohl eher noch nicht gleich. Beim nächsten Bass dann...

Grüße,

Daniel
 
deejot schrieb:
Hallo Hans,

habt Ihr das mal vermessen? Wenn ja, womit? (Würde mich als Maschinenbauer mal interessieren)

Mein Rockbass Streamer klingt auf ein paar Ds ziemlich dumpf (A-saite 5ter Bund zB), aber als Einsteiger hört man das beim Anspielen im Laden wohl eher noch nicht gleich. Beim nächsten Bass dann...

Grüße,

Daniel
Also wenn ich da einen dead-spot hätte würde ich das Teil zurückgeben. Da isses wirklich schon übel.
 
Des muss aber nich nur am Bass liegen. Genauso verantwortlich für den Sound ist der Speaker, bzw die Position des Hörers. Und wenn man ein bissel schief zur Box sitzt, kann es sein, das sich am Ort des Zuhörers ein Wellenberg und ein Wellental der gleichen Frequenz treffen und sich gegenseitig auslöschen.

Also: nochma genau vor die Box stellen,sitzen,liegen, am besten direkt auf Höhe der Membran und nochmal testen!
 
Heike schrieb:
Vermeiden kann man die, indem man den Hals verstärkt, so benutzt Fender seit geraumer Zeit Graphiteinlagen, die allerdings (anders als Stahl) den Sound beeinflussen.

Ich habe hier ´nen passiven Stingray-Nachbau, der hat ein sogenanntes "Superphenol"-Griffbrett. Das sind sehr dünne Papierlagen, die mit einem Phenolharz zusammengekleistert wurden.
Das Griffbrett ist recht hart, es gibt keine Deadspots und der durch dieses spezielle Griffbrett obertonreichere Klang macht vom Gesamtklangverhalten her die passive Klangregelung im Gegensatz zum aktiven Stingray wieder etwas wett.
 
Ich hab nen Precision Nachbau von Legend irgendwo aus Fernost und der hat auch nen Dead-Spot aber im 5. Bund auf der G-Saite und im 10. Bund auf der D-Saite - also gleiches C - isser nochmal nur nicht ganz so stark.

Und bei meinem Fender Jazzbass aus Japan ist es das gleiche nur schwächer.

Das Problem liegt also nicht am Herstellungsort (warum auch ?).
 
Ich hab nen Precision Nachbau von Legend irgendwo aus Fernost und der hat auch nen Dead-Spot aber im 5. Bund auf der G-Saite und im 10. Bund auf der D-Saite - also gleiches C - isser nochmal nur nicht ganz so stark.

Und bei meinem Fender Jazzbass aus Japan ist es das gleiche nur schwächer.

Das Problem liegt also nicht am Herstellungsort (warum auch ?).
 
Hallo Hans,

habt Ihr das mal vermessen? Wenn ja, womit? (Würde mich als Maschinenbauer mal interessieren)

Nö. Es fällt schon rein akustisch auf, dass der Bass (Marke weiß nix) besonders auf der E-Saite tieffrequent rummölmt und folglich dort auch lauter wirkt. Filtert man beim Amp (oder DI/ PA), klingts dann woanders dünn. Ich selbst hatte das Phänomen bei meinem ersten Bass (Fender Squier) auch. Da ich den aber nur für Recording benutzt hatte, ließ sich das mit starker Kompression beim Direkt-Einspielen zumindest pegelmäßig hinbügeln.
 

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