Warum sind gute drahtlose IEM so teuer?

lucas_arz
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Hallo Zusammen

Ich bin ein ziemlicher Laie was Funktechnik/etc. angeht,
weswegen die Frage vielleicht etwas naiv klingt.

Mein Bruder hat sich kürzlich Sennheiser EW IEM G4 Twin gekauft und dafür
satte 1200 € hingeblättert. Was macht diese Systeme eigentlich so teuer?
Ist das bei Sennheiser Wucher oder ist der Preis absolut gerechtfertigt?
Merkt man deutliche Unterschiede zu billigeren Konkurrenzprodukten?

Warum sind gute drahtlose IEM Systeme generell nicht gerade billig?

Danke fürs Antworten!
Lucas
 
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Warum ist ein Mercedes teurer als ein Opel? Warum kostet eine Gitarre von Fender mehr als etwas das genauso aussieht aber aus China kommt?

Wenn ich ein System vom Sennheiser dieser Preisklasse kaufe, hab ich schon mal ein anderes look and feel.
Als nächstes kannst du die Teile mal "im Ohr" vergleichen - da gibt es welche, die haben ohne NF-Signal ein relativ hohes Grundrauschen; Features wie Limiter, Antennen-Diversity usw. kosten auch extra. Während bei den billigen die Batteriefach-Abdeckung schon beim scharfen hinschauen kaputt geht, halten die "besseren" halt auch länger. Die Billigheimer gibt es oft auch nicht füt den Betrieb in den professionellen lizensierten Frequenzbereichen, sondern nur im WLan - Bereich oder in der Mittenlücke.
Ich will damit nicht sagen, dass die hochpreisigen Geräte damit alleingestellt werden und das jeder diese Features braucht - es ist aber nicht wirklich fair, die Preise als Wucher zu bezeichnen.
Wenn du mal einige verschiedene Typen ausprobiert hast, wird auch dir klar sein warum die "guten" auch teurer sind - das ist nicht nur bei Sennheiser so, auch bei Shure und anderen.
Jeder kann sich kaufen, was er will und womit er zurecht kommt - meiner Erfahrung nach landen diejenigen, die billig gekauft haben dann irgendwann doch bei einer "teureren" Alternative.
 
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Okay - ich finde z.B. den Preis bei Autos und Gitarren selbst als Laie oft gut nachvollziehbar.
Bei drahtlosen IEM-Systemen hätte ich den Preis intuitiv nie so hoch geschätzt.
Könnte ja auch sein, dass billige IEM vielleicht 150 € und hochwertige 300-400 € kosten.
Wie setzen sich so hohe Preise zusammen? Kostet Funktechnik generell viel?
 
Bei Sennheiser ist mir der Begriff Wucher noch nicht eingefallen.
Eher: ausgereifte Funktechnik, gute bis hervorragende Mikrofone, welteweite Verbreitung und Nutzung bei professionellen Produktionen, TV ,Musical, Broadcasting.
Bei T-Bone, und anderen Hausmarken würde ich das nicht so sehen. Das ist doch eher für die ersten Erfahrungen mit Wireless Technik.
Stichwort Entwicklung, Bauteile, höherwertige Komponenten wie Z.B. Ohrhörer. Auch für 400,-€ ist der Begriff "hochwertig" noch nicht passend. (Ein guter IN EAR Hörer kostet schon schnell mal 150 bis 400,-€) macht aber keinen Sinn an einer billigen Funkstrecke.
Ist wie bei Lautsprechern. Man hört die Unterschiede und kauft sich demnächst die bessere Qualität.
Vielleicht hat Dein Bruder schon diese Erfahrungen gemacht.
 
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Kostet Funktechnik generell viel?
Es gibt billige Funktechnik - etwa für 2,4GHz. Billig, weil die Send-/Empfangsteile als Massenware in Mobiltelefonen, Tablets und Notebooks verbaut sind - Schüttware - in diesem Frequenzbereich halt weit nicht so Betriebssicher sind wie extra für IEM entwickelte Sender/Empfänger. Diese digitalen Dinger haben auch eine systembedingte Latenz, die sich durchaus auf das Hörempfinden auswirken kann.
Billige Analoggeräte rauschen - warum? Weil die verbauten Kompandersysteme entweder nichts taugen oder gar nicht vorhanden sind. Teure Systeme verwenden spezielle Compander, die die Dynamik auf der Empfangsseite wiederherstellen, dazu haben Analogsysteme keine merkliche Latenz.
Ich mag jetzt nicht jeden kleinen Vor- oder Nachteil aufzählen, mir fällt als Beispiel einfach noch der Vergleich mit einer Heim-HiFi-Anlage ein:
Warum kostet ein Plattenspieler (so ein Ding für Vinyl-Platten) von Dual 70€ und ein Gerät von Thorens mehr als 800€ - beide spielen Platten ab.....
Nun auch hier: der eine bemerkt und honoriert den Unterschied - dem anderen ist es egal......der kann dann kaufen was er will.
 
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Gerade Hifi idt ein schlechtes Beispiel, da dort extrem viel Voodoo verkauft wird.
Für den Endpreis sind viele Faktoren verantwortlich. Zum einen die Hardware. Wenn man qualitativ hochwertig sein will dann heisdt das engere Toleranze, besseres Material, mehr Entwicklungsaufwandum ein optimales Zusammenspiel der Komponenten zu gewährleisten usw. Dann ist es auch wichtig auf Zuverlässigkeit zu achten, nicht nur dass das Gerät nicht ausfällt sondern auch lange Support dafür verfügbar bleibt. Ich kenne es z.B von den Funkstrecken von Sennheiser dass man durchaus Komponenten der ersten Generation mit denen der aktuellen Serie kombinieren kann. Probier das mal mit geräten der Billigschiene. Ist nach Ablauf der Gewährleistung das Bodypack defekt kannst du auch die Gegenstelle mit wegschmeißen („entsorgen“ klingt hier deutlich zu harmlos).
Dann sind diese Teile nicht mehr Massenprodukte. D.h Entwicklungskosten müssen auf deutlich weniger Geräte aufgeteilt werden.
Zu guter letzt rechnen die Hersteller natürlich bei solchen Teilen eine höhere Marge in den Endpreis ein. Warum? Einfach weil das Klientel bereit ist das zu zahlen. Im hart umkämpften Billigsegment ist man schon froh keine Verluste einzufahren. Und von irgendwo muss ja auch die Butter am Brot herkommen.
 
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Als nächstes kannst du die Teile mal "im Ohr" vergleichen - da gibt es welche, die haben ohne NF-Signal ein relativ hohes Grundrauschen

Wobei sich da gerade Sennheiser G4 IEM bei mir jedenfalls gründlich blamiert hat. Empfänger rauscht selbst bei abgeschaltetem Sender (und damit "no signal" Erkennung und potentieller absoluter Stummschaltung des Kopfhörerausgangs) deutlich... und noch diverse andere Ungereimtheiten die ich in der Preisklasse nicht erwartet hätte. Siehe https://www.musiker-board.de/thread...s-berichte-thread.236563/page-50#post-8599117
 
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Wenn es bei abgeschaltetem Sender rauscht, liegt i.d.R. eine eklatante Fehlbedienung vor:
Dann ist die sog. Rauschsperre abgeschaltet. Diese dient dazu, das statische Rauschen (das übrigens bei jedem analogen Empfänger vorhanden ist) beim fehlen eines Signals zu eliminieren. Erst wenn ein relevantes Signal ansteht, dann sollte diese Rauschsperre den Signalweg freigeben.
Was ich damit sagen will: Empfängerrauschen ohne ein Empfangssignal (d.h. Mit abschalteten Sender) ist keinesfalls ein (nicht-)Qualitätsmerkmal.
 
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Jap - das Rauschen haben wir auch. Bin da etwas enttäuscht... :/

Rauschsperre ist aber eingeschaltet und bewirkt nicht wirklich viel.
Zumindest auf meinen 40 Ohm Kopfhörern hör ich fast kein Rauschen.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Die Rauschsperre ist natürlich aktiv und korrekt gepegelt. Selbst wenn man den Ausgangslautstärkeregler des Empfängers komplett auf Null (als vor die Rastschwelle zum "aus") dreht, rauscht er, und das darf nicht sein.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Und ganz ab von der Rauschsperre - hier wird mit Guard-Tone gearbeitet. TX abgeschaltet => kein Guard-Tone, RX muß ausgangsseitig komplett stummschalten und nicht vor sich hinrauschen...
 
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Selbst wenn man den Ausgangslautstärkeregler des Empfängers komplett auf Null (als vor die Rastschwelle zum "aus") dreht, rauscht er, und das darf nicht sein.
Da stimme ich dir zu. In dem Fall kommt das Rauschen von der Kopfhörerendstufe - und diese rauscharm zu bauen, ist selbst im Billigsegment kein Problem.
Ich hab keinen IEM G4 - mein "uralter" SR2050 tut das nicht im geringsten, das Teil verhält sich wie eine Kabelverbindung.
Auch die EW300 IEM G3 meiner Bandkollegen haben diese Erscheinung nicht im geringsten - vielleicht ist da doch was defekt - ich würde da mal Kontakt mit Wedemark aufnehmen......
 
Zuletzt bearbeitet:
Seit dem wir drahtloses IEM verwende, kenne ich die Aussage: "Rauscht wie sau".
Drahtlose IEM Systeme rauschen. Punkt. Hörbar besonders mit guten -oder ganz schlechten Ohrhörern wenn kein Audio Signal anliegt.
Auch wir haben festgestellt: Bei geschlossenen Otoplastoken ist ein Grundrauschen spürbar vorhanden. (wenn kein Audio Signal anliegt ist das hörbar und irritierend ) Das ist bei allen IEM Systemen mehr oder weniger so. ) Die Shure PSM 300 ist hier unter gleicher Problematik behandelt worden.
Viele Nutzer werden das Problem aber garnicht kennen, da im täglichen Betrieb das Rauschen im Signal nicht hörbar ist.Die Ursache wird oft dem Compander zugeschrieben der auch ohne Signal als eine Mischung aus Kompresser und Expander arbeitet.
Sobald ein Signal - auch nur minimal- anliegt ist das Rauschen nicht mehr vorhanden.(und das ist ja der Gebrauchsfall)
Sollte das Rauschen also keine anderen Ursachen haben: Defekt, Frequenzstress, Squelch …) würde ich das nach meinen Erfahrungen und anderer als normal bezeichnen, da es sich im Einsatz (also bei anliegendem Audio) nicht zeigt und dementsprechend nicht hörbar ist. So wäre ja der Normaleinsatz.

Ich kann mir denken, dass dieses Statement nicht weiterhilft wenn man das Grundrauschen als Fehler oder Qualitätsmerkmal betrachtet.
Es wäre vielleicht auch ein Ausschlusskriterium für drahtlose IEM Systeme wenn ich zum Einschlafen damit Meditationsklänge ins Ohr leitet.
Bei sehr vielen Usern (die ganze A-Cappella Scene arbeitet mit IEM Systemen) ist das nach dem anfänglichen Entdecken des Grundrauschends in der täglichen Anwendung kein Thema mehr.
 
Sobald ein Signal - auch nur minimal- anliegt ist das Rauschen nicht mehr vorhanden.(und das ist ja der Gebrauchsfall)

Das ist bei meinem G4 IEM definitiv nicht der Fall - der Rauschteppisch ist permament anliegend. Und vor allem auch bei komplett zugedrehtem Volume am Empfänger, und das darf nicht sein, kommt nicht vom Kompander oder RF-System, sondern ist schlicht vermeidbares Endstufenrauschen vom Kopfhörerausgang. Der Volume-Poti regelt offenbar das Eingangssignal von der Endstufe und damit ändert sich am Rauschteppich rein gar nichts. Wie netstalker schrieb: das bekommen selbst billigste MP3-Chinakracher-Player hin daß da Ruhe herrscht.
 
Ja, es gibt dieses Grundrauschen . Erzeugt von der Verstärkerschaltung.
Diese ist für 32 Ohm Hörer ausgelegt um eine befriedigende Lautstärke bei langer Akkuleistung bereitzustellen.
Bei den heutigen, besonders hochwertigen IEM Hörern -besonders bei Otoplastiken - sind das meist 16 Ohm Hörer.
Diese schirmen die Außengeräusche radikal ab. So wird das vorhandene Grundrauschen erst einmal irritierend spürbar. (Selbst ohne Anschluss an irgendwas mögen einige SängerInnen die Abschirmung nach Außen nicht, da sowohl das eigene Blutrauschen und die eigene Stimme überdeutlich machen)
Ich beschreibe diesen Umstand nur, da ich seit Jahren für Gruppen zuständig bin, welche alle mit In Ear arbeiten. Diese haben am Anfang alle diese erst einmal auffälligen Erscheinungen bemängelt.
Nun aber- im täglichen Einsatz - ist das bei keinem mehr Thema. Man hat sich also daran gewöhnt im musikalischen Alltag mit In Ear Hörern zu arbeiten. Und wie gesagt, bei anliegendem Signal wird das Rauschen gecovert und ist für die Performance nicht relevant.
So jedenfalls meine Erfahrungen. Diese speisen sich aus meiner Arbeit mit A-Cappella Gruppen die keine Signale wie Schlagzeug, Amps oder Wedges auf der Bühne haben.
Falls jemand rauschfreie IEM Systeme - allerdings mit den gleichen stromsparenden und in der Übertragunssicherheit vergleichbaren Empfängern mit ähnlichen Audiowerten besitzt wäre ich dankbar für einen Hinweis.
Ich bin nicht mit Sennheiser verheiratet - verwende aber fast alle Wireless Mikrofon- und IEM Systeme wegen der bislang problemlosen Nutzung.
MP3 Player verwenden wir auf der Bühne nicht.
 
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Wir haben unterschiedliche Systeme bei uns im Einsatz, so konnte ich die unterschiedlichen testen. Von den günstigen angefangen (LD System 1000 G2 und das Ant MiM 30) bis zu höher preisigen (Sennheiser G4, Shure PSM 200 und das Shure PSM 300).

Was das Rauschen angeht, haben alle Vertreter ein gewisses Grundrauschen. Aber da wir auch unterschiedliche InEars haben, kann ich ganz klar bestätigen, dass diese stark das Rauschen verstärken können. Also hier ist vorsicht bei der neutralen Bewertung der IEMs geboten. Nach mehreren Monaten muss ich auch sagen, dass das Rauschen beim Testen stark auffiel. Aber bei der Probe selbst höhren wir es gar nicht mehr, der Fokus sollte daher auch nicht zu stark darauf gelegt werden.

Viel wichtiger empfinde ich den Klang. Und hier sind definitiv Welten. Sowohl das Sennheiser G4, als auch das Shure PSM300 sind deutlisch besser im Klang!
 
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