Warum stehen Musiker nicht auf sehr teure High End HiFi Anlagen?

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Hallo
Stimmt meine Beobachtung überhaupt, oder liege ich daneben?
Wenn ich recht habe warum ist das so?
Haben wir Musiker kein Geld mehr wenn wir 10 Gitarren und 5 Amps gekauft haben?
Sind uns die winzigen Unterschiede im Klang von HiFi Anlagen zu pobelig?
Oder müssen Nichtmusiker einfach ihre Unfähigkeit richtige Musik machen zu können mit Technik kompensieren.
 
Eigenschaft
 
Tja, was ist "High-End"? Richtig gutklingend, oder überteuert und mit Vodoo-Kabeln?
Ich habe eine richtig gut klingende Anlage mit schönen großen und gut klingenden Canton-Boxen aus den 80ern. Die waren damals sicher high end und ich bin froh, dass ich sie geerbt habe.
Ich würde aber nie übertrieben viel Geld für eine Anlage ausgeben. Der Klang muss gut sein und darf auch was kosten, aber mehr als 500€ für den Verstärker und 1000€ für die Lautsprecher würde ich nicht ausgeben wollen.
Ab da fängt für mich auch das "unhörbare Vodoo" an.
 
Ab da fängt für mich auch das "unhörbare Vodoo" an.

Was? :eek: Dann hast du aber a noch keine richtig guten Anlagen gehört, oder b was an den Ohren. Da gibt es wirklich grandiose Sachen die entsprechendes Geld kosten, und das völlig frei von Vodoo. ;)
 
Ein Verstärker kann nicht mehr sein als linear - dann bringt er das zu seinen Ausgängen, was in der Konserve drinsteckt.
Kabel müssen nicht aus einseitig gebürsteten, linksdrehend von Elfen gewickelten und aus sauerstoffarmen Kupfer bei Mondschein geklöppelt sein um Elektronen zu den Lautsprechern zu befördern. Der Lautsprecher ist das schwächste Glied in der Signalverarbeitung und darf schon mal etwas besser sein - vorausgesetzt, man spielt darauf nicht ausgerechnet .mp3 ab.
Am Schluss kommt dann der Abhörraum ins Spiel - da hilft auch kein noch so teurer Verstärker.

Warum Musiker keine Unsummen für HiFi ausgeben?
Ganz einfach: weil NICHTS so gut klingt wie live. Weil einem die beste Anlage (mit ganz viel Voodoo für einige tausend Scheine) nicht das Bühnenfeeling ersetzen kann.

Deswegen favorisiere ich diese Aussage:
Oder müssen Nichtmusiker einfach ihre Unfähigkeit richtige Musik machen zu können mit Technik kompensieren.
 
Weil sie sehr teure High End Boutique Röhrenverstärker kaufen MÜSSEN und deshalb chronisch Pleite sind :evil:

Stimmt meine Beobachtung überhaupt, oder liege ich daneben?
Ohne repräsentative Zahlen nicht beantwortbar.

Sind uns die winzigen Unterschiede im Klang von HiFi Anlagen zu pobelig?
*LOL*, da sei der Klang von Nitrolack als Retter in der Not gepriesen :cool:

Oder müssen Nichtmusiker einfach ihre Unfähigkeit richtige Musik machen zu können mit Technik kompensieren.
"Rabähh, der braucht seine kühlschrankgroße Endstufe nur, weil der Depp nich' weiß wo bei der Gitte Hinten und Vorne ist ....."
Also ich weiß nicht? Auf der Ebene wird das eine Schwan*verlängerungsdebatte :weird:
 
Also ich stehe voll auf HiFi drauf. Und ich höre auch sehr gerne gut Musik. Spielen werde ich in diesem Leben wohl nicht mehr hinkriegen.
 
Naja, ich hab eine ordentliche Hifi-Anlage der Mittelklasse, zwei gute Boxen, ordentlicher Verstärker (der Rest separat). Klingt gut. Weit besser als das Zeugs was man einem heute als Hifi-Anlage verkaufen will im (Consumer-) Bereich. Für meinen Alltag reicht das sehr gut aus. Ich hörte aber auch Anlagen die das Fünffache von meiner gekostet haben. Den Unterschied hörte ich sehr wohl und sehr deutlich. Räumlichkeit, Detailauflösung, Klangtreue durch hervorragende Lautsprecherboxen etc. sind bis zu einem gewissen Punkt kein Voodoo (rechtsdrehend gewickelte Kabel etc. gleichwohl).
Wo jetzt allerdings das Voodoo beginnt muss jeder für sich entscheiden. Hätte ich die Kohle würde ich mir irgendwann einen Anlage für 10K Euro hinstellen und vermutlich den Rest meines Lebens damit glücklich sein. So lange bin ich mit meiner Anlage einfach nur zufrieden. Ist doch auch schon was ;)
 
Was mich betrifft ... weil ich lieber selber Musik mache als Musik höre :)

Und für beides reicht einfach meine Freizeit nicht.
So als Hintergrundmusik während der üblichen Arbeiten im Haushalt läuft die (preiswerte und inzwischen recht alte) Stereoanlage allerdings immer.
 
Ich bin Gitarrist/Bassist und habe eine relativ teure Stereoanlage. Also stimmt deine Beobachtung nicht.
 
. . .
Am Schluss kommt dann der Abhörraum ins Spiel - da hilft auch kein noch so teurer Verstärker.
. . .
... genau das vergessen die meisten Tech-Jünger, wenn sie behaupten, sie können Flöhe husten hören ;)

Und, ich frage mich prinzipiell, ob eine Hi-Fi Anlage für 5000 Steine und mehr besser oder nur ´anders´ klingt, als ein Audio-Interface + Aktiv-Monitore für´s gleiche Geld. ´Anders´ kann in dem Fall ja nur heißen, dass das EQ-Bild eher Richtung Badewanne geht!? Oder vergleiche ich hier Äpfel mit Birnen?
 
Oder vergleiche ich hier Äpfel mit Birnen?
Glaube ich nicht - denn die berühmte "Räumlichkeit" des Klangs kann ja nur durch Bearbeitung des Signals erfolgen (wenn - unter gleichen Bedingungen) eine andere Anlage "nicht so räumlich" klingt.
Ob diese "Bearbeitung" durch andere (schnellere?) Transienten eines Power-FET oder durch wasweissich für Entzerrung entsteht - wenn das Ganze dann im heimischen Wohnzimmer mit Parkettboden und Stuckdecke steht, MUSS das besser klingen. Das gebietet schon der Stolz auf die (Un-)Menge Geld, die dafür ausgegeben werden musste - es KANN gar nicht schlecht klingen.
 
wenn das Ganze dann im heimischen Wohnzimmer mit Parkettboden und Stuckdecke steht, MUSS das besser klingen.

Leute, die das enrnsthaft betreiben, investieren auch Unsmmen in die akustische Gestaltung des Hörzimmers.
Das wird mit ähnichen Aufwand betrieben, wie ein Musikstudio. Zwischendecken, Helmholtz Resanatoren, Diffusoren, Dämmung.

Es gibt aber auch jede Menge Leute, die mit verscheidenen Kabelen versuchen ihre akustische Probleme auszugleichen.
 
Ob meine Anlage gut ist oder vor vielen Jahren als gut erachtet wurde, weiß ich nicht, es ist eine Gemengelage aus diversen Accuphase Komponenten mit B&W Boxen, die ich im Lauf der Jahre erworben habe. Ich bin zufrieden mit dem Sound, alles andere interessiert mich wenig.
 
Und, ich frage mich prinzipiell, ob eine Hi-Fi Anlage für 5000 Steine und mehr besser oder nur ´anders´ klingt, als ein Audio-Interface + Aktiv-Monitore für´s gleiche Geld.

Nein, warum sollte es? Aktiv-Monitore sind auch bei (manchen) HiFi-Enthusiasten beliebt.
 
Ich sag's ungern, aber die Ausgangsfrage könnte für mich genauso lauten: "Warum stehen Musiker nicht auf sehr teure Autos / Motorboote / etc.?"

"Musiker" ist doch ein Sammelbegriff für alles, was irgendwie gezielt Töne von sich geben kann, vom einfachen Kammbläserund Löffelklopfer bis zum umjubelten Opern-Weltstar. Die kann man doch nicht alle in einen Topf schmeissen ;)

Ich kenne genügend Menschen, die eine HIFi-Anlage im Wert eines Mittelklassewagens haben und wertschätzen, andere kaufen sich eben lieber den Mittelklassewagen (oder halt was Teureres) oder fahren dreimal im Jahr auf die andere Seite der Erde in den Urlaub. Da sind "Musiker" und "Nicht-Musiker" dabei.... Ist doch jedem selbst überlassen, wofür er / sie sein / ihr Geld ausgibt (so er / sie denn welches hat).

Ich persönlich habe keine teure HiFi-Anlage, weil mir das einfach nicht wichtig ist. Ordentlicher Klang reicht mir,
weil NICHTS so gut klingt wie live
 
Ein Verstärker kann nicht mehr sein als linear - dann bringt er das zu seinen Ausgängen, was in der Konserve drinsteckt.

Diese Aussage stimmt so definitiv nicht. Da gibt es doch einige technisch relevante Größen, die die Qualität eines Verstärkers deutlich über das Kriterium der Linearität hinaus definieren.
Aber mit dem Rest stimme ich völlig überein.
Früher war ich auch an gutem Hifisound interessiert und hätte als reiner Konsument im Laufe der Jahre vermutlich zig Tausender darin versenkt wenn ich gekonnt hätte, aber so wie ich anfing selber Musik zu machen war die reine Wiedergabe nur um des Hörens Willen kaum noch von Bedeutung und der Geldfluß damit umgeleitet... :D
 
Es geht doch darum: jeder, der Geld für sein Hobby ausgibt, will den größten haben....
Egal, ob das der Full-Stack oder der Thorens-Plattenspieler ist, der BMW M5 oder die Suzuki Katana.
Solange diese Vögel niemandem aufzwingen wollen, was sie selbst für gut empfinden, ist das für mich in Ordnung.
Der eine mag nen Röhrenamp, der andere nen Kemper - für jeden klingt "seine" Lösung besser.
Mein Auto, mein Haus, mein Boot....
 
Alle Musiker die ich kenne haben keine teuren Heimabspielgeräte. Ich kenne Nichtmusiker mit teueren (ab fünfstellig und aufwärts) Abspielgeräten.
Die Musiker wissen wie der Klang zu Hifi-Anlage kommt und es sich im Studio nicht auf Klangtreue und Ideale dreht. Es soll dem Song (Pop,Rock, etc....) dienlich sein.
Wenn dann zuhause ein abgeranztes 50 Euro Mikro für die Gitarre auf einer Aufnahme über die Hifi-Anlage erklingt, dann kann das für den ein oder anderen erquicklich sein.
Schlussendlich investieren die Musiker lieber in Instrumente und Accesoires als in armdicke perfekt abgeschirmte Kabel (ok, die Gitarristen vielleicht doch).

Denke ich mir so.
 
Also auf mich trifft die Beobachtung von @blechgitarre zu...

Ich habe die Singles meines Vaters aus den 50ern geliebt! "It's late" von Ricky Nelson, "Marina, Marina" +++
Da stört High-End nur. Und auch sonst wurde ich von den Beatles, Stones, Kinks, Who geprägt (bei Beatles war für meinen Vater schluss).
In den späten 70ern und kompletten 1980ern floss ein Großteil in Instrumente.

Mir bringt eine High-End Anlage nichts.
 
Glaube ich nicht - denn die berühmte "Räumlichkeit" des Klangs kann ja nur durch Bearbeitung des Signals erfolgen (wenn - unter gleichen Bedingungen) eine andere Anlage "nicht so räumlich" klingt.
Ob diese "Bearbeitung" durch andere (schnellere?) Transienten eines Power-FET oder durch wasweissich für Entzerrung entsteht - wenn das Ganze dann im heimischen Wohnzimmer mit Parkettboden und Stuckdecke steht, MUSS das besser klingen. Das gebietet schon der Stolz auf die (Un-)Menge Geld, die dafür ausgegeben werden musste - es KANN gar nicht schlecht klingen.
Ich bin darin weiß Gott kein Experte, aber das sehe ich anders. Klar, Räumlichkeit durch Aufstellung der Boxen und richtige Hörposition, geschenkt. Dazu Signalbearbeitung, geschenkt. Räumlichkeit oder vielleicht besser, Plastizität, entsteht aber auch durch Dynamik (wie du schon schreibst) und Trennschärfe/Auflösung. Ich halte das für eine Mischung aus verschiedenen wichtigen Komponenten, wozu vor allem die Lautsprecher in ihren Gehäusen gehören (für den passenden zu beschallenden Raum, versteht sich). Kurz, die ganze Signalkette muss stimmen - für mich holt man bei den Lautsprechern einfach am meisten raus (in finanzell noch erträglichen Dimensionen von 3.000,- bis 5.000,- € /Paar wenn man sich das leisten kann oder will, ich konnte das damals nicht und heute muss es nicht mehr sein).

Ich hab mir damals Mitte der 80er meine Kernanlage (Verstärker/Boxen) bei einem kleinen örtlichen Hifi-Haus mit gutem Ruf (wer kennt noch diese Läden? ... ok Großstadt ...) geholt. Ein paar CD's mitgenommen welche ich vorher natürlich ausgesucht hatte, meinen Preisrahmen abgesteckt (war einfach, einfach die Kohle die ich hatte durch Arbeit und Sparen) und dann verschiedene Verstärker/Lautsprecher-Kombis in diesem Preisrahmen angehört. Dann ausgewählt, bestellt, Anzahlung gemacht und ein paar Wochen später abgeholt.

Damals haben meine Kumpels und ich keine/wenig Musik selber gemacht, sondern vor allem gehört. Ok, mein Auto, mein Haus, mein Boot... gehörte seinerzeit dazu. Da wir alle aber nur überschaubar "reich" waren, gab es keine großen Unterschiede. Dann habe ich als Kabelträger gejobbt beim SWR (damals SDR) und eine Reihe von Fernseh- und vor allem Orchesteraufnahmen "begleitet" und hierdurch vor allem den Klang eines großen oder kleineren (Kammer-) Orchesters "live" aus allernächster Nähe (quasi mittendrin) kennen gelernt...

Später bzw. nebenbei habe ich eine Reihe von Leuten kennen gelernt die viel Musik, professionell oder als Hobby, gemacht haben. Ein seinerzeit klassischer Gitarrist, der sich die teuerste Anlage leistete die er bekommen konnte um auch die allerletzten Nuancen aus Aufnahmen herauszuhören, dafür hat er auf ein Auto verzichtet, einen Drummer dem es reichte die Musik als solche zu erkennen und sehr viele Zwischenstufen. Eine Sängerin, die sich Boxen (mit Hörnern) anfertigen liess und ihrem Hörraum gestaltete (und sich einen solchen leistete) usw.

Tltr; Meine beobachtete Tendenz: Musiker die nicht elektrisch verstärkt, sondern bevorzugt in/mit klassischen Orchestern spielen/performen legten mehr Wert auf eine gute Hifi-Ausstattung als die typische "Band-Mitglied" Fraktion.
 

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