Was ausbauen als Bariton/Baritenor - oder - How low/high can you go?! :)

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Tobee
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Hallo Board-Community,

ich (27) bin semi-professioneller Musiker/Pianist und singe für mein Leben gern ;)

Seit einiger Zeit versuche ich mich mehr und mehr mit dem Sologesang und das positive Feedback hat mich dazu gebracht mehr Zeit (in meine Stimme) investieren zu wollen.

Aber ... was soll bzw. kann ich ausbauen? Die Höhen oder die Tiefen? :)

Im Forum ist immer wieder die Rede von Voll- bzw. Randstimme, das würde ich hier auch gerne so handhaben:

Reichweite Vollstimme: D2 bis E4

Reichweite Randstimme: C2 bis C5 (nach durchzechten Nächsten ist auch mal das Bb1 drin - aber nicht auf Dauer ;))

Kurze Erläuterung noch: Bei Tönen unterhalb D2 nimmt die Lautstärke bzw. das Volumen drastisch ab, Töne oberhalb E4 singe ich in Backing Vocals - da passt das gut, zum Sologesang nicht mehr wirklich - finde ich.

Vom Prinzip "Sologesang" denke ich werden mir die meisten zu den Höhen (ausbauen) raten, aber ich singe eben auch sehr gerne Tief in Ensembles/Chören.

Was meint ihr?

Gibt es gute Bücher welche ihr mir empfehlen könnt?

Ich würde gerne (vorerst) ohne Gesangsunterricht (hatte ich für 10 Monate hauptsächlich zum Tipps abholen) weiterkommen da das Angebot bei mir im Umkreis sehr begrenzt ist.

Bin über jeden Tipp / Rat sehr dankbar.

Musikalische Grüße
Tobee
 
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Erst einmal zur Erläuterung: Als Vollstimme wird hier allgemein die normale Stimme bezeichnet, bei der die ganzen Stimmlippen schwingen. Irgendwann geht das nicht mehr. Um höher zu Singen, muss man deshalb eine andere Technik anwenden. Die am weitesten verbreitete Technik ist die Randstimme, bei der nicht mehr die gesamten Stimmlippen, sondern nur die Ränder schwingen.

Ich vermute, du meinst deshalb folgende Umfänge:
Vollstimme: C2-E4
Randstimme: F4-C5

Backing Vocals ist ein moderner Begriff für Begleitgesang, was daran jetzt eine besondere Technik darstellt, weiß ich leider nicht.

Wichtiger wäre erst einmal nicht der absolute Tonumfang, der irgendwie möglich ist, sondern der Wohlfühlbereich, bei dem du dich selber wohl fühlst und in dem dir das Singen ohne Anstrengung gelingt. Noch wichtiger ist das Timbre, also deine Stimmfarbe, meiner Meinung nach klingen bestimmte Sänger tiefer besser und andere höher, obwohl der Umfang der selbe ist.

Ich sehe aber nicht ein, wieso man sich auf eine Seite des Trainings beschränken sollte. Wenn du noch nicht sehr daran gearbeitet hast, geht sowohl unten, als auch nach oben noch einiges. Mit technischen Übungen kann ich dir nicht dienen, aber mein Tipp als Sänger: Viel, viel Singen und auch Lieder wählen, die einen aus der Komfortzone bugsieren, sprich immer möglichst an bzw. vielleicht etwas über den Rand der Wohlfühlzone gehen und oft wiederholen. Du wirst merken, dass sich so der Stimmumfang von selber immer mehr erweitert.
 
Erst einmal zur Erläuterung: Als Vollstimme wird hier allgemein die normale Stimme bezeichnet, bei der die ganzen Stimmlippen schwingen. Irgendwann geht das nicht mehr. Um höher zu Singen, muss man deshalb eine andere Technik anwenden. Die am weitesten verbreitete Technik ist die Randstimme, bei der nicht mehr die gesamten Stimmlippen, sondern nur die Ränder schwingen.

Ich vermute, du meinst deshalb folgende Umfänge:
Vollstimme: C2-E4
Randstimme: F4-C5

Wichtiger wäre erst einmal nicht der absolute Tonumfang, der irgendwie möglich ist, sondern der Wohlfühlbereich ...

Hallo zimoan,
danke erstmal für deine Tipps/Korrekturen. So passt mir das auch besser:

Wohlfühlbereich liegt bei mir bei E2-E4.

"Singen, singen, singen" - ich werde es beherzigen ;)

Eine Frage habe ich aber trotzdem noch: Ist es nicht so wenn ich mich an die oberen Grenzen bewege um diese auszubauen, dass es dann schwierig wird die untere Grenze auszubauen? So rein physikalisch ... hohe Töne = hohe Frequenz (der Stimmbänder), tiefe Töne = niedrige Frequenz - oder - kann man auch beides haben? ...
 
Eine Frage habe ich aber trotzdem noch: Ist es nicht so wenn ich mich an die oberen Grenzen bewege um diese auszubauen, dass es dann schwierig wird die untere Grenze auszubauen? So rein physikalisch ... hohe Töne = hohe Frequenz (der Stimmbänder), tiefe Töne = niedrige Frequenz - oder - kann man auch beides haben? ...

So lange man in der Höhe nicht ständig im reinen Falsett singt, kann man beides haben, denn die Muskulatur, die man stärken muss, um besonders tief zu singen ist die gleiche, die man stärken muss, um besonders hoch in der Vollstimme zu singen. Wenn man sich aber angewöhnt viel und dauernd im Falsett zu singen (wie es weibliche klassische Sängerinnen und Countertenöre tun), kann es unter Umständen passieren, dass man in den Tiefen Probleme bekommt, weil die Muskulatur, die in der Vollstimme und bei den tiefen Tönen besonders stark aktiv ist, im Falsett komplett inaktiv ist.
 
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2 Ganze Oktaven Wohlfühlbereich sind für einen Hobbysänger sehr viel (meiner ist z.B. um drei Ganztöne enger und ich singe fast täglich). Ich würde da an deiner Stelle eher daran arbeiten, dass du diese zwei Oktaven auch mit gleichmäßiger, hoher Qualität ausführst, bevor man an das erweitern denkt. Im Contemporary-Gesang (also "moderner" Gesang, im Gegensatz zu Klassischem) kommst du mit dem Umfang erst einmal für 99% der Lieder aus, vor allem, da dir als Pianist transponieren ja nicht fremd sein dürfte.

Ansonsten hab ich dir meine Laientipps, wie es auf jeden Fall mit viel Geduld und ohne Anstrengung klappen wird, gegeben. Gesangslehrer kennen vermutlich schnellere Wege, aber damit kann ich leider nicht dienen.
 
Also ich hab fast 4 Oktaven Range, als Bariton. Die Vollstimme geht dabei bis von D bis f'', wobei es bis d'' noch relativ fluffig geht.

Ab d' nimmt das Volumen ab, wenn man nicht weiß, wie man den Übergang nimmt. Viel wichtiger als das erweitern deiner Range ist deshalb das Arbeiten an diesem Übergang. Der Sound wird nach oben hin deutlich randstimmiger und entsprechend musst du deine Gesangstechnik abwandeln.
Ich kenne allerdings kein Buch oder Programm, dass das im Detail erklärt. Ich würde dir empfehlen dafür Unterricht zu nehmen und zwar bei einem Mann.

Lg,
Paul
 
Gibt es gute Bücher welche ihr mir empfehlen könnt?

Da empfehle ich Dir allerwärmstens "Complete Vocal Technique" von Cathrine Sadolin. Am besten besorgst Du Dir die englische Version, da gerade eine neue, überarbeitete Ausgabe gekommen ist, die bisher noch nicht ins Deutsche übersetzt wurde.
 
Da empfehle ich Dir allerwärmstens "Complete Vocal Technique" von Cathrine Sadolin. .

Und ich empfehle diesbezüglich unbedingt Vorsicht. Sämtlliche an eigene Terminologien geknüpfte Methoden bringen die Gefahr mit sich, dass sie ohne den Workshop nicht ausreichend nachvollziehbar sind.
 
Ich habe ein ähnliches "Problem" und kann aus meiner bisherigen Gesangserfahrung nur dazu sagen, dass man schauen muss, was einem liegt.
Meine erste Gesangslehrerin war sich relativ sicher, dass ich ein Tenor bin, da ich nach ein paar Monaten Unterricht beim hohen c (c5) ankam - was heute kein großes Ding mehr ist.
Aber irgendwie hat sich ne zeitlang im Bereich um c5/d5 nicht mehr viel getan und so habe ich dann mal geschaut, was in den Tiefen noch so geht ...

Am Anfang meiner Gesangsausbildung vor ca. anderthalb Jahren lag man Stimmumfang zwischen c2 und c5, wobei es bei c2 arg schmal war und bei c5 wurde es schräg.
Ich habe dann einige Monate nur Bariton-Stücke gesungen, immer tiefer, immer tiefer. Irgendwann kam dann die stimmliche Möglichkeit dazu, kräftige hohe Cs zu singen, da die in einigen Vorposts genannte Muskulatur sich entwickelt hatte.
Wenn man an den Tiefen arbeitet, schlägt man zwei Fliegen mit einer Klappe ;-)
Jetzt komme ich bis gis1 runter (und zwar mit vollem Bass-Klang), komme aber eben auch bis dis5 hoch, ohne mich anzustrengen.

Es ist schlussendlich natürlich immer die Frage, was man will.
Ich möchte mich nicht auf eine Stimmlage festlegen, sondern meinen Disney-Aladdin in ner sanften, lyrischen Tenorlage singen, den Jean Valjean mit einer leicht dramatischen Note, das Phantom der Oper im Bariton und Lieder wie "O holy night" im Bass.
Wenn man den Stimmumfang hat, sollte man ihn auch nutzen, darüber waren sich bisher alle Gesangslehrer einig, die ich kennengelernt habe.
Das waren zwar nicht mehr als fünf, aber das ist ja immerhin mehr als eine Einzelmeinung :D

Natürlich kann man auf der anderen Seite auch sagen, man konzentriert sich auf eine Tonlage und arbeitet die besonders gut aus.
Aber wenn man so jung ist wie du und ich, dann kann man auch erstmal noch am Groben feilen und erst später bis in den letzten Feinschliff gehen ;-)
Das wäre mein Rat - von jemanden, der eine ähnliche Situation kennt.

Aber an einem Gesangslehrer (oder zumindest an einem vernünftig musikalisch ausgebildeten Duettpartner oder Gasthörer) wirst du nicht vorbeikommen. Das ist einfach nötig, damit man sich nichts Falsches angewöhnt.


Beste Grüße!
 
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Das stimmt antipasti,

mit Workshop und Unterricht ist man immer besser dran. Trotzdem ist das Buch so angelegt, dass man sich zuallererst mal mit der Stimme auseinandersetzt und viele, gut ausgewählte Hörbeispiele dazu bekommt und zudem zu jedem Mode entsprechende, gut nachvollziehbare Alltagsbeispiele genannt werden.

Viele meiner Schüler und auch Kollegen haben hier schon sehr interessante aha-Erlebnisse gehabt.

Ein bisschen natürliche Vorsicht ist beim Umgang und Experimentieren mit der Stimme immer geboten.
 
Das stimmt antipasti,

mit Workshop und Unterricht ist man immer besser dran. Trotzdem ist das Buch so angelegt, dass man sich zuallererst mal mit der Stimme auseinandersetzt und viele, gut ausgewählte Hörbeispiele dazu bekommt und zudem zu jedem Mode entsprechende, gut nachvollziehbare Alltagsbeispiele genannt werden.

Viele meiner Schüler und auch Kollegen haben hier schon sehr interessante aha-Erlebnisse gehabt.

Ein bisschen natürliche Vorsicht ist beim Umgang und Experimentieren mit der Stimme immer geboten.

Würde ich auch so sehen. CVT ist im Wesentlichen als "Experimentierbuch" angelegt. So ähnlich wie, wenn man eine Enzyklopädie aufschlägt und einfach mal irgendwas liest. Es gibt nicht so sehr wie bei anderen Systemen ein lineares Konzept nach dem Motto, erst diese Übung, wenn die läuft dann die nächste Übung usw. usf. Im Gegenzug bietet das Buch halt einen sehr umfassenden Inhalt und die Beispiele finde ich auch sehr gelungen. Zumal es zu jedem Mode eine ganze Reihe von Übungen gibt, wie dieser induziert werden kann, je nachdem ob einem das Denken in Bildern, das Nachahmen von Lauten oder sonstwas mehr liegt.

Da kommt es natürlich sehr auf den Lerntyp an, in wieweit sich das Buch zum Selbststudium eignet.
 

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