Was haltet ihr von Hans Zimmer´s Musik ?

  • Ersteller smartmusic
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Für mich ist er halt der "Popstar" der Filmkomponisten, ganz klar. Seine Stücke sind sehr eingängig und unkompliziert aber aber eben sehr aussagekräftig und "leicht verständlich" für den hörer/zuschauer.
Ich glaube das ist es was Ihn wirklich ausmacht

... und D moll scheint irgendwie seine Lieblings Tonart zu sein:D http://www.youtube.com/watch?v=EncfAn5aaLI
 
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Ich höre nun schon des öfteren den Interstellar Soundtrack. Anfangs dachte ich "was ist denn das, das ist ja "nix" und wurde bis heute noch nicht richtig *warm* damit, vom eigenen Geschmack ausgegangen. Dennoch höre ich ihn, sogar sehr gerne, obwohl er meinen eigenen Geschmack nicht trifft. Es ist aber auch nicht notwendig was mir gefällt, denn wenn ich mir die Sterne daneben vorstelle, die Größe des Alls, die Dimensionen, die Raumzeit, die Wucht eines Schwarzen Loches,... dann finde ich, dass der Soundtrack dies zu 100% getroffen hat. Man hätte das All im Ganzen nicht besser beschreiben/erzählen können als mit diesem Soundtrack. Eine enorm gute Leistung von Zimmer mM.
 
Also drauf hat er's auf jeden Fall :D Besonders was er bei Harry Potter und Fluch der Karibik (mit Klaus Badelt) gerissen hat, mag ich persönlich sehr gerne. Bei Letzterem übertreibt er es meiner Meinung nach allerdings ein bisschen mit Wiederholungen der Titelmusik. :D Ansonsten bin ich natürlich ein mindestens ebenso großer Fan von Howard Shore. Seit der Titelmeldodie zu "Game of Thrones" bin ich außerdem sehr gespannt darauf, was in Zukunft noch von Ramin Djawadi zu hören sein wird.

Aber zurück zur Ausgangsfrage: Hans Zimmer zimmert (meiner Meinung nach) einfach großartige Kompositionen zusammen. Allerdings macht er ja auch so viel Kram, dass die Wahrscheinlichkeit, dass iwann mal wieder was richtig geniales dabei ist, sehr hoch ist ;) Noch dazu habe ich manchmal das Gefühl, dass Erfolg (ja, immer der böse Erfolg! :D) bei Soundtrack-Komponisten (natürlich nicht nur bei denen) dazu führt, dass sie, wenn sie einen gewissen Status erstmal erreicht haben, keine so großartigen Stücke mehr produzieren wie in ihren "jungen Jahren". Ob es nun daran liegt, dass der Leistungsdruck fehlt, weil ein Stück von einem namhaften Komponisten ohnehin gut ankommt, oder ob es daran liegt, dass "die Luft raus ist", weiß ich nicht. Aber dennoch: Ja, ich mag Hans Zimmers Musik. ;)
 
Besonders was er bei Harry Potter und Fluch der Karibik (mit Klaus Badelt) gerissen hat
Der Harry Potter Score ist tatsächlich super, ist aber leider von John Williams! :)

Bei Letzterem übertreibt er es meiner Meinung nach allerdings ein bisschen mit Wiederholungen der Titelmusik. :D
Das ist mir auch aufgefallen! Die Titelmelodie find ich allererste Sahne, doch das wird so oft im Film wiederholt, dass das Thema komplett die Wirkung verliert finde ich...
Das geht sogar soweit, dass das Thema in einem seiner nächsten Filme fast identisch benutzt wird: :D


da gibts noch mehr Beispiele bei den beiden Scores...

Hans Zimmer zimmert (meiner Meinung nach) einfach großartige Kompositionen zusammen.

Naja, ein paar Kompositionen finde ich ganz gut, wie z.B. Lion King und Rain Man... Doch mir fehlt oft das Indivduelle für den Film... Die Titelmelodie von Inception passt z.B. auf fast jeden Epischen Action Trailer, was vielleicht daran liegt, dass im Grunde nur die Akkordprogression Am Em G D wiederholt wird. Dasselbe gilt bei 12 Years a Slave - die Progression und Spielweise ist sogar fast identisch! Da gibt es noch viel mehr Beispiele, wo die Musik einfach so "allgemein" gehalten ist, dass sie zwar zum Film passt, aber dabei nichts besonderes ist. Zudem wird dieser "Trailer Sound" mit massig Hörnern, Riesen Percussion Sektionen und keine Woodwinds heutzutage viel zu oft verwendet finde ich.

Jetzt versuch mal diese Titelmelodie auf nen anderen Film zu legen:



das würde niemals funktionieren, da du sofort an Laserschwerter, Raumschiffe und Chubaka denken musst! Das muss ich zumindest, obwohl nicht wirklich ein Star Wars Fan bin (Ich weiß nicht, ob ich die Filme angesehen hätte, wenn die geniale Musik nicht wäre :D )

Dasselbe gilt auch bei Indiana Jones, Schindlers Liste oder auch Back to the future (und viele mehr...). Zudem ist bei diesen Filmen auch die Motivische Arbeit (besonders bei Star Wars) und auch die Orchestration viel ausgefuchster und detaillierter...

lG,
Hannes
 
Solche Topics erinnern mich immer an meine Abschlussarbeit. Ich habe bereits in einem englischen Forum drüber geschrieben:

Tagirijus schrieb:
(...) Regarding todays composers you can split it into two styles and categorize them - almost, of course. I wrote my thesis about it ... I analyzed two filmmusics in detail, which was very interesting, by the way! According to my conclusion there might be at least two types of filmcomposers: the "classic" composer I analyzed was Howard Shore and the modern one was Hans Zimmer (Lord of the Rings vs The Dark Knight). Howard tended to use a more symphonic "sound body" and he orchestrated the whole score on his own ... he even conducted it! Hans in contrast is more the synth and modern-sound composer, who needed around 9 orchestrators and around 3 conductors to get this stuff together. ;) ... but this has nothing to do with quality of course. Both guys are great in their own ways!

I wrote this since I want to tell that according to my experience there are at least two main styles of orchestral filmmusic these days: Classical Symphonic sound and the more Hybrdid Score sound. I try to mention some composers which could fit into these two categories. And by the way: I might have written my thesis about it, but in the end it's still just one single work from a single guy (me) and there could already be other works about this topic - or even different approaches on categorizing filmmusic styles (...)
(Quelle: Imageline Forum)

Die Arbeit war sehr interessant, aber natürlich kaum aussagekräftig genug, um daraus gleich etwas allgemeines zu schlussfolgern, das ist mir klar. Interessant wären auf jeden Fall noch detailliertere Nachforschungen in diesem Bereich, da es sich bei meiner Abschlussarbeit nur um eine BA-Arbeit handelt.

Für die nicht-englisch-sprachigen noch einmal die ganz grobe Erkenntnis aus meiner Arbeit: Es gibt mindestens zwei mögliche Kategorien für Filmkomponisten in relativ gegenwärtiger Zeit (~2001-2015): Hybrid-Komponisten und Klassische Komponisten. Erstere tendieren zu technischen Hilfsmitteln, einfacher Struktur der Musik (nahezu Pop-Musik artig) und vielen Helflerlein für Dinge wie Orchestrieren / Arrangieren, Dirigieren, ... (z.B. gab es bei "The Dark Knight" bis zu neun Orchestratoren!!). Die klassischen Komponisten unter den Filmkomponisten hingegen bedienen sich eher akustischer und herkömmlicher Instrumente, orchestrieren / arrangieren und dirigieren meist sogar selbst - quasi alles in alleiniger Arbeit.

Ich denke, dass man das natürlich nicht unbedingt wertend interpretieren muss. Meiner Erfahrung nach liegen eventuell nur die Schwerpunkte wo anders. Der Herr Zimmer scheint ein guter Synthesizer-Presets-Designer zu sein und hat eventuell sogar großen Einfluss auf den Klang derzeitiger und zukünftiger Hybrid-Scores (eventuell durch die Starke Bindung zur einfachen Popmusik-Strukturen, falls man das so sagen kann?). Komponisten wie Williams oder Shore hingegen bedienen sich überwiegend der herkömmlichen Mittel und versuchen auf "musikalischer Ebene" immer wieder etwas Neues raus zu holen.


Mein persönlicher Geschmack ist derzeit so, dass ich sagen kann:

Zimmer mag immer mehr eindeutig zu zeigen, dass er wirklich der Synth-Junge ist, der den "Radiostar killt" (kleiner Spaß am Rande :p ), aber das vielleicht ja wirklich gut kann. Ich mag absolut nicht, wie er gehyped wird, obwohl (wie bereits im Thread einmal vorgekommen ist) viele seiner Soundtracks recht identisch sind. Es soll aber auch oft um einen experimentellen Gedanken gegangen sein, den er verfolgt hat und er sich somit eventuell mehr auf den Klang als den musikalischen Ausdruck konzentriert hat, wer weiß. Den Soundtrack von "Chappie" fand ich irgendwie interessant, soweit ich das bei dem einmaligen Hören im Kino vor einigen Wochen beurteilen kann. Der Score blieb mir als extrem Synthlastig im Ohr - allerdings sehr cinematischen Synths (was auch sonst). Also durchaus interessant irgendwie.

Andere Komponisten wie Williams, Shore, Powell, Silvestri ... scheinen noch eher an den oben benannten "klassischen Strukturen" zu hängen. Auch wenn The Avengers von Silvestri einige synthige Elemente hatte. Ein Blick in die Credits zeigt hier übrigens auch, dass Silvestri nicht 100% alles selbst orchestriert hat, aber immerhin überhaupt und auch anscheinend dirigiert etc. ... also nur noch einmal kurz am Rande bzgl. meiner Arbeit: eventuell gibt es ja auch eine Art Zwischenkategorie, wenn man generell bei der Idee der Kategorisierung bleiben mag. Wie dem auch sei: ein Stück weit mag ich Filmmusik mehr, wenn versucht wird auf rein musikalischer Ebene dem Film eine weitere Ausdrucksebene zu verleihen.

... aber insgesamt bin ich auch gerne mal beeindruckt von raffinierten Klangkonzepten. ;) ... nur den Hype von "Zimmer" als großen Komponisten mag ich dabei nicht so gerne, wenn nicht wenigstens differenziert wird, was genau er da gut gemacht hat - komponieren / orchestrieren etc. vermutlich kaum - denke ich mal - da das oft andere Leute sind, die alles für ihn machen.
 
da das oft andere Leute sind, die alles für ihn machen.
Ja, das steht wohl außer Frage, aber Zimmer ist dafür im Produktionsprozess mehr involviert als die alten "Klassiker". Jeder muss eben das machen was er am besten kann.
Howard Shore oder Williams hinter einem Mischpult sind wahrscheinlich genauso verloren wie Zimmer vor dem Dirigentenpult, wenn es um ein sinfonisches Orchester geht.
Es gibt Filmaufnahmen auf denen er auch mal die ein oder andere Instrumentengruppe dirigiert und da sieht man schon, dass er einfach nicht vom Fach ist ;-)
Nichtsdestotrotz sind seine Ideen für neue Soundkonzepte in meinen Augen/Ohren sehr spannend und ich bin immer wieder gespannt auf den nächsten Score, obwohl Zimmer in letzter Zeit inflationär gebucht wird.

Den Hype kann ich auch nicht ganz nachvollziehen, aber wer fast jeden zweiten Film mit Musik untermal muss einfach ein "Gott" auf seinem Gebiet sein *Sarkasmus off*
Ich habe mal die These aufgestellt..."gib mir 2 Mio. Dollar Produktionsbudget und ein fähiges Team, dann mach ich dir einen Soundtrack, der mindestens genauso gut wäre wie der von Zimmer, nur nicht so beliebt"
 
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Leudeleude! Die Diskussion ist doch müßig... seit Jahren versichern sich irgendwelche Elitisten in irgendwelchen Foren gegenseitig, dass Hans Zimmer kein richtiger Komponist sei. Und dass John Williams das unerreichte Nonplusultra darstellt. Allerdings fällt mir dabei sehr oft auf, dass bestimmte Kernaspekte gerne mal unbeachtet bleiben. Das mag aus Unwissenheit geschehen, aber dann unterstelle ich auch, dass sich der oder diejenige nicht wirklich für die Thematik interessiert, sondern eher für die Bestätigung des eigenen Vorurteils.
Da kommen dann so Sachen wie "Der macht eh nix mehr selber" und ich frage mich, woher nehmt ihr das? Allein, wenn man das Making Of vom Batman-Movie schaut, müsste einem doch schnell klar werden, wie intensiv und "gründlich" er da mit dem Regisseur zusammenarbeitet. Das ist ohnehin eine Sache, die in solchen Diskussionen immer wieder komplett ignoriert wird: der Regisseur. Der Komponist sitzt nicht einfach da und schreibt den Score, den er gerne hätte / ihm als erstes in den Sinn kommt. Der Regisseur wird ihm unweigerlich "reinreden", und er wird auch Momente, die musikalisch vielleicht genial funktionieren, ablehnen, weil er der Meinung ist, dass sich die Musik zu weit in den Vordergrund drängt, oder zu sehr verselbständigt. "Hier, wo die Sonne im Tau glitztert, moduliere ich das Thema und es erklingt sanftes Geläut!" - "Das klingt sehr schön, aber die Szene braucht echt kein Mickeymousing."
Und um jetzt mal fertig zu ranten: John Williams hat sehr wohl oftmals einen Orchestrator bemüht, namentlich Herbert W. Spencer. Wikipedia sagt:

"Later on in life, Spencer was known mostly for his collaborations with composer John Williams as orchestrator and arranger (from 1967 until his death) for many of his film scores, such as the original Star Wars trilogy, E.T. the Extra-Terrestrial and the Indiana Jones film series." ...oder auch: his most recognizable works ever?

Und vielleicht ist es bezüglich Williams' sagenumwobenen Einfallsreichtums auch noch interessant zu erwähnen, dass das Star Wars Theme ein wenig die Qualität eines Sound Alike bekommt, wenn man sich das hier anhört:

Vielleicht sollte man diese Dinge beachten, wenn man dabei ist, dem einen die musikalische Klasse abzusprechen, um den anderen über den grünen Klee zu loben. Natürlich soll/kann/darf jetzt nicht jeder Film klingen, als hätte Hans Zimmer ihn vertont. Aber das gilt m. M. auch für Williams. Und Morricone. Und Tiersen und wer sonst alles so seine Nische gefunden hat. Und daher frage ich mich: Können wir nicht einfach wieder die Musik eines Films zum Thema machen, und nicht wer sie wie gemacht hat und ob ein anderer sie nicht nur mit einer Kalimba und einem Bleistift fertiggebracht hätte? Getreu eines sehr weisen Zitats von Guthrie Govan ("I know who my favourite Jimi Hendrix was - it was Jimi Hendrix!"): Ist nicht einfach John Williams der beste John Williams, und Hans Zimmer der beste Hans Zimmer? ;D
 
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dass Hans Zimmer kein richtiger Komponist sei. Und dass John Williams das unerreichte Nonplusultra darstellt.
Ich hoffe, du hast das nicht aus meinem Post heraus gelesen, da ich das so definitiv nicht gemeint habe.

Da kommen dann so Sachen wie "Der macht eh nix mehr selber" und ich frage mich, woher nehmt ihr das? Allein, wenn man das Making Of vom Batman-Movie schaut, müsste einem doch schnell klar werden, wie intensiv und "gründlich" er da mit dem Regisseur zusammenarbeitet.
1. IMdB: eine verlässliche Quelle, da Angaben von IMdB erst nach sorgfältiger Prüfung freigeschaltet werden.
2. Ein Making-Of zeigt durchweg nur, dass es ja so eine tolle und kreative Arbeit gewesen ist, den besagten Film zu produzieren. Es wird dem Zuschauer versucht ein gutes Gefühl zu vermitteln - als würde er jetzt wirklich mit im Geschehen der Produktion sein. Das ist allerdings oftmals einfach nur Show (so zumindest meine persönliche Erfahrung als Filmkomponist). Ist ja auch klar: es ist unterhaltsamer und zugegeben: somit ansprechender. Außerdem kann sowieso nur ein Bruchteil der Produktionszeit gezeigt werden. Also verlässlich sind Making-Ofs meiner Erfahrung nach nicht wirklich.
3. Die Infos aus dem von dir genannten MO schließen nicht aus, dass andere Komponisten nicht wenigstens genau so gründlich mit dem Regisseur zusammen arbeiten.

Das ist ohnehin eine Sache, die in solchen Diskussionen immer wieder komplett ignoriert wird: der Regisseur. Der Komponist sitzt nicht einfach da und schreibt den Score, den er gerne hätte / ihm als erstes in den Sinn kommt. Der Regisseur wird ihm unweigerlich "reinreden", und er wird auch Momente, die musikalisch vielleicht genial funktionieren, ablehnen, weil er der Meinung ist, dass sich die Musik zu weit in den Vordergrund drängt, oder zu sehr verselbständigt. "Hier, wo die Sonne im Tau glitztert, moduliere ich das Thema und es erklingt sanftes Geläut!" - "Das klingt sehr schön, aber die Szene braucht echt kein Mickeymousing."
Für gewöhnlich gibt es eine gründliche Spotteingsession, in der bis ins kleinste Detail geklärt wird, wie die Musik zu werden hat. Na gut, zugegeben grenzt das dann potentielle nach folgende Korrekturschleifen nicht aus - aber du solltest bei deiner Aussage eben nicht missachten, dass bei einer Filmmusikproduktion durchaus sehr genau vorgegangen wird (auch hier spreche ich aus Erfahrung und auch wissenschaftlich validen Texten wie z.B. u.a. von Frau Dr. Bullerjahn).

Und um jetzt mal fertig zu ranten: John Williams hat sehr wohl oftmals einen Orchestrator bemüht, namentlich Herbert W. Spencer. Wikipedia sagt:
Ich finde, dass man das relativ betrachten sollte: du stellst hier immerhin einen Orchestrator gegen neun. Meiner Empfindung nach ist das durchaus relevant. Und nein, es muss nicht bedeuten, dass damit etwas bezüglich der Qualität der Musik oder des Komponisten-Könnens aus zu sagen wäre! Es ist, wie ich versucht habe zumindest in meinem Post klar zu stellen, eine Sache der Perspektive: betrachtet man Aspekt X der Musik, oder eher Aspekt Y?

Und vielleicht ist es bezüglich Williams' sagenumwobenen Einfallsreichtums auch noch interessant zu erwähnen, dass das Star Wars Theme ein wenig die Qualität eines Sound Alike bekommt, wenn man sich das hier anhört:
Auch hier würde ich gerne für mich klar stellen, dass ich ausgehend vom Thread Hans Zimmer erwähnt habe und neben ihm spontan andere - ich wollte mich selbst jetzt nicht so auf Williams stützen, ihn viel mehr als plakatives Beispiel für meine klassische Filmkomponisten-These nennen. Erich Korngold gilt wohl in der Tat als einer der "Begründer" der Filmmusik und auch als Wunderkind (ich habe zufälliger Weise in meinem Studium eine Arbeit über ihn geschrieben ... krasses Kind muss das gewesen sein ...).

Vielleicht sollte man diese Dinge beachten, wenn man dabei ist, dem einen die musikalische Klasse abzusprechen, um den anderen über den grünen Klee zu loben. Natürlich soll/kann/darf jetzt nicht jeder Film klingen, als hätte Hans Zimmer ihn vertont. Aber das gilt m. M. auch für Williams. Und Morricone. Und Tiersen und wer sonst alles so seine Nische gefunden hat. Und daher frage ich mich: Können wir nicht einfach wieder die Musik eines Films zum Thema machen, und nicht wer sie wie gemacht hat und ob ein anderer sie nicht nur mit einer Kalimba und einem Bleistift fertiggebracht hätte?
Durchaus. :)
 
Ich hoffe, du hast das nicht aus meinem Post heraus gelesen, da ich das so definitiv nicht gemeint habe.
Na, wenn du das Zitat nicht gekürzt hättest, würde sich die Frage doch von selbst beantworten :p Ich sehe die Diskussion nicht zum ersten Mal, und ich sehe sie meist mangelhaft argumentiert und voreingenommen angegangen, bis hin zu Tatsachenverdrehung. Auf den Punkt komme ich zurück.
1. IMdB: eine verlässliche Quelle, da Angaben von IMdB erst nach sorgfältiger Prüfung freigeschaltet werden.
Warum kein Beispiel? Dass Hans Zimmer die Remote Control Studios ins Leben gerufen hat, ist kein Geheimnis. Dass er mit anderen Komponisten zusammenarbeitet, ist ebenfalls keines. Dass er aber mit seinem Namen für Produktionen zeichnet, die er komplett anderen überlassen hat, ist eine Unterstellung, und die sehe ich nicht durch IMDB-Credits gestützt.
2. Ein Making-Of zeigt durchweg nur, dass es ja so eine tolle und kreative Arbeit gewesen ist, den besagten Film zu produzieren.
Ok, verstanden – alles Fake. Es ging mir auch mehr um die Aussagen zur Arbeitsweise, die dort fielen, nicht, mir einzubilden, wir hätten die originalen Sessions mit dem Cellisten gesehen. Also du sagst, die Stunden an Material, die Zimmer zusammengetragen hat, sind eine Lüge fürs Publikum. Alles klar.
3. Die Infos aus dem von dir genannten MO schließen nicht aus, dass andere Komponisten nicht wenigstens genau so gründlich mit dem Regisseur zusammen arbeiten.
Habe ich auch nicht behauptet, es ging einzig und allein um den Vorwurf "Der macht eh nix mehr selbst". So wie es auch im Kontext da steht.
Für gewöhnlich gibt es eine gründliche Spotteingsession, in der bis ins kleinste Detail geklärt wird, wie die Musik zu werden hat.
Für gewöhnlich wo? In Hollywood oder wo bist du gewöhnlich so anzutreffen? Sorry, aber das muss man sich ja einfach fragen, wenn du auf Grund deiner Erlebnisse die Aussagen Anderer einfach als medienwirksame Lügen darstellst. Hast du mit Christopher Nolan gearbeitet und weißt daher so genau, wie seine Spottingsessions aussehen? Meine Erfahrung aus Projekten dieser Art (u.A. Kino) ist die: Es gibt nicht die Spottingsession. Der eine schickt vereinzelte Szenen aus dem Rohschnitt und sagt "Groove dich schon mal ein bisschen ein und lass was hören, wenn du Ideen dazu hast", der nächste schickt dir eine Liste mit Musiken, die er "alle irgendwie gut aber auch unpassend" findet und der nächste hat schon Temp Tracks angelegt und findet die "schon sehr geil". Und dann gibt es noch das Problem, dass manche einfach nicht wissen, wie sie über Musik reden sollen, und es geht viele Male hin und her, bevor man endlich feststellt, er meint gar nicht das Cello. Eine Spottingsession und dann maximal ein paar Korrekturen? Dann müsste der Regisseur sich Musik ja fast so gut im Kopf vorstellen können, wie es Beethoven einst konnte. Und das zu einem nicht fertig geschnittenen Film. Tut mir leid, aber das wäre dann ein Making Of, das ich wiederum nicht glauben würde :D
Ich finde, dass man das relativ betrachten sollte: du stellst hier immerhin einen Orchestrator gegen neun.
Es müssen also auch noch unglaublich schlechte Orchestratoren gewesen sein? :D Ich weiß auch nicht, auf welchen Film du dich damit beziehst oder ob du jetzt einfach mal jedem bei Remote Control arbeitenden Musiker "Mittäterschaft" unterstellst?
plakatives Beispiel für meine klassische Filmkomponisten-These
Keine Angst, das kam an :D Ich bin sehr gespannt auf The Force Awakens. Ich hoffe nur, Williams hat zu alter Form zurückgefunden.
 
Warum kein Beispiel?
http://www.imdb.com/help/show_leaf?titleeligibility

Eventuell verstehe ich das ja falsch und gleich von einer "sorgfältigen Prüfung" zu sprechen könnte in der Tat etwas überspitzt sein - dennoch kann man nicht einfach irgendetwas auf IMdB eintragen. Ich habe bei meinem Profil dort mal versucht Daten einzugeben ... alles was die angenommen haben war meine Größe ... verglichen mit dem Link weiß ich nun, dass meine Größe wohl von enormem öffentlichem Interesse sein muss. ;)


Dass er aber mit seinem Namen für Produktionen zeichnet, die er komplett anderen überlassen hat, ist eine Unterstellung, und die sehe ich nicht durch IMDB-Credits gestützt.
Wo unterstelle ich, dass Zimmer anderen "komplett anderen" die Arbeit überlässt? Und was genau siehst du nicht durch IMdB gestützt? Ich kann dir leider gerade nicht ganz folgen, tut mir Leid. :(

Ok, verstanden – alles Fake.
Das habe ich nicht geschrieben. Ich sprach mehr von der Intention hinter einem Making Of (so zumindest meiner Erfahrung).


Es ging mir auch mehr um die Aussagen zur Arbeitsweise, die dort fielen, nicht, mir einzubilden, wir hätten die originalen Sessions mit dem Cellisten gesehen. Also du sagst, die Stunden an Material, die Zimmer zusammengetragen hat, sind eine Lüge fürs Publikum. Alles klar.
Ich bezweifle eher, dass das, was in Making Ofs zu sehen ist, ausschließlich den bloßen Arbeitsalltag wiederspiegelt. Den Begriff "Lüge" würde ich hier nicht unbedingt verwenden. Ich spreche eher von einer Beschönigung des Arbeitsprozesses, der oftmals mehr nach Arbeit aussieht, als Making Ofs es darstellen. Das meinte ich eher mit "nur Show". Das "nur Show" solltest du nicht als "nur Lüge" interpretieren. Es mag sicherlich oft "wahre Grundlagen" haben, was man zu sehen bekommt, aber sicherlich auch oft - wie gesagt - beschönigt (und meiner Meinung nach demnach eher entfremdet).

Und wer weiß - eventuell habe ich ja bisher nur "un-authentische" Making Ofs gesehen oder meine praktische Erfahrung mit Teams gesammelt, die "ganz anders" arbeiten (was "ganz anders" dabei auch immer bedeuten mag)? Kann ja auch sein und würde ich nicht abstreiten.

Habe ich auch nicht behauptet, es ging einzig und allein um den Vorwurf "Der macht eh nix mehr selbst". So wie es auch im Kontext da steht.
Hier muss ich nochmals nachfragen: beziehst du dich damit auf meinen Post? Ich weiß nämlich nicht, wo ich gesagt haben könnte, dass er "nichts mehr selbst" machen würde. Zumindest wollte ich das nicht gesagt haben. Eventuell zitierst du mich sonst nochmal diesbezüglich aus dem alten Post, vielleicht bin ich ja blind gerade und habe wirklich Unsinn geschrieben? ;)
(das meine ich übrigens nicht sarkastisch, also bitte nicht falsch verstehen!)


Sorry, aber das muss man sich ja einfach fragen, wenn du auf Grund deiner Erlebnisse die Aussagen Anderer einfach als medienwirksame Lügen darstellst.
Und jetzt doch noch einmal verstärkt nachgefragt: wo unterstelle ich denn jemanden "Lügen"?

Wenn du dich auf das "nur Show" beziehst (das ist das einzige, wo ich das entfernt drin lesen könnte): damit meinte ich "Show" im Sinne einer Inszenierung, die einen bestehenden Sachverhalt etwas verfremdet wiedergibt, um dem ganzen einen Unterhaltungsfaktor hinzu zu fügen. Dabei muss keinesfalls vom "Lügen" die Rede sein.


Für gewöhnlich wo? In Hollywood oder wo bist du gewöhnlich so anzutreffen? (...) Hast du mit Christopher Nolan gearbeitet und weißt daher so genau, wie seine Spottingsessions aussehen?
Ich ziehe meine Erfahrung aus Produktionen, an denen ich mitgewirkt habe. Selbstverständlich noch keine großen Produktionen, aber mit dem von mir genannten Workflow. Und zudem aus wissenschaftlichen Texten, in denen u.a. z.B: auch Interviews mit Hollywood Komponisten geführt wurden:
Bullerjahn, Claudia: Grundlagen der Wirkung von Filmmusik. Augsburg: Wißner,
2001.

Davis, Richard: Complete Guide to Film Scoring. Boston: berklee press, 1999.

Falke, Martin: Williams, John Tower. In: Finscher, Ludwig (Hrsg.): Die Musik in
Geschichte und Gegenwart. Bd.: Personenteil 17. Kassel: Bärenreiter, 2007. Sp.
978-979.

Siebert, Ulrich E.: Filmmusik. In: Finscher, Ludwig (Hrsg.): Die Musik in
Geschichte und Gegenwart. Bd.: Sachteil 3. Kassel: Bärenreiter, 1995. Sp. 446-
474.


Meine Erfahrung aus Projekten dieser Art (u.A. Kino) ist die: Es gibt nicht die Spottingsession. Der eine schickt vereinzelte Szenen aus dem Rohschnitt und sagt "Groove dich schon mal ein bisschen ein und lass was hören, wenn du Ideen dazu hast", der nächste schickt dir eine Liste mit Musiken, die er "alle irgendwie gut aber auch unpassend" findet und der nächste hat schon Temp Tracks angelegt und findet die "schon sehr geil". Und dann gibt es noch das Problem, dass manche einfach nicht wissen, wie sie über Musik reden sollen, und es geht viele Male hin und her, bevor man endlich feststellt, er meint gar nicht das Cello.
Das gibt es leider auch. Immer wieder ein meiner Empfindung nach recht ineffektiver Workflow - natürlich bedingt durch diejenigen Leute / den Regisseur für die / den man arbeitet ... Hörner sind auch gerne mal "die Orgel da". ;)


Eine Spottingsession und dann maximal ein paar Korrekturen? Dann müsste der Regisseur sich Musik ja fast so gut im Kopf vorstellen können, wie es Beethoven einst konnte. Und das zu einem nicht fertig geschnittenen Film. Tut mir leid, aber das wäre dann ein Making Of, das ich wiederum nicht glauben würde :D
Also eventuell hatte ich in der Hinsicht mit den Projekten, auf die ich mich persönlich beziehe, ja auch Glück und der Normalstand sieht eher wie das obige Beispiel aus. Für gewöhnlich sollte (meiner Meinung nach) ein Regisseur aber durchaus ein derart gutes Vorstellungsvermögen haben, sodass derartige Prozesse nicht unnötigen Mehraufwand durch unzählige Korrekturschleifen erfahren.


Es müssen also auch noch unglaublich schlechte Orchestratoren gewesen sein? :D Ich weiß auch nicht, auf welchen Film du dich damit beziehst oder ob du jetzt einfach mal jedem bei Remote Control arbeitenden Musiker "Mittäterschaft" unterstellst?
Verstehe den ersten Satz nicht so ganz, aber meine Information beziehe ich u.a. aus folgenden Credits:

Credits: The Dark Knight (Music Department)

Credits: Inception (Music Departement)

Credits: Transformers (Music Departement)


Wer da bei diesem Remote Control Studio arbeitet weiß ich nicht. Weiß auch nicht, in wiefern das jetzt wichtig wäre.
 
Ich habe ehrlich gesagt wenig bis kein Interesse an einem Zitierkrieg. Aber um noch kurz etwas zu erläutern: Die Sache mit den IMDB-Angaben ist insofern unzuverlässig, als dass du einfach nicht wirklich weißt, was die genannten Personen wirklich gemacht haben. Du findest also 9 als Orchestrator angegebene Namen. Fein, an dem Film haben auch zwei Komponisten gearbeitet (Zimmer/Shore). Da kann ich noch nicht mal ablesen, wer jetzt für wen was gemacht hat. Balfe ist ja bspw. auch Komponist. Vielleicht hat der mit 5 Orchestratoren Sourcemusik gebaut. Es ist doch nicht im Geringsten nachzuvollziehen, was wer in welchem Umfang gemacht hat. Trotzdem nimmst du die Anzahl der irgendwo im Projekt beteiligten Orchestratoren als Argument her.
Und da du dich ja auf die Wissenschaftlichkeit deiner Erkenntnisse berufst: Wenn du ein paar Filme mit Musik von John Williams aufrufst und dir da das Music Department anschaust, findest du plötzlich auch mehrere Orchestratoren und scoring assistants. Was haben die gemacht, beim Scoren geholfen? Ein paar Noten aufgeschrieben oder am Ende gar - sich selbst ausgedacht? :)
Wir wissen es nicht. Was wir aber wissen, ist: John Williams ist ein toller Musiker und seine Filmmusik ist in den meisten Fällen "stark bis sehr stark angelehnt an [klassischer Komponist, der die Idee zuerst hatte]". Ich glaube, Gustav Holst hat er bis heute mit keinem Wort erwähnt. Und der hätte irgendwie auch einen Credit verdient, wenn man seinen Einfluss auf Star Wars betrachtet. Wie oft habe ich den Satz gehört "Ohne die Musik wäre Star Wars nicht dasselbe!"
 
Ich habe ehrlich gesagt wenig bis kein Interesse an einem Zitierkrieg.
Nun gut, schade, dass du mir meine Fragen nicht beantworten magst. Es liest sich für mich jedenfalls gerade so, als hättest du meinen Unterton als offensiv verstanden, was keinesfalls so rüber kommen sollte.


Aber um noch kurz etwas zu erläutern: Die Sache mit den IMDB-Angaben ist insofern unzuverlässig, als dass du einfach nicht wirklich weißt, was die genannten Personen wirklich gemacht haben.
Natürlich kann man das nicht 100% wissen - es dürfte aber mindestens eine Tendenz geben, die sicherlich auch etwas über die Produktion (wenigstens im Ansatz) aussagen sollte. Und wenn ich in diversen Filmen des einen Komponisten eine Tendenz sehe, dass ein merkbares Vielfaches an Orchestratoren beteiligt war, finde ich das schon irgendwie erwähnenswert.


Und da du dich ja auf die Wissenschaftlichkeit deiner Erkenntnisse berufst: Wenn du ein paar Filme mit Musik von John Williams aufrufst und dir da das Music Department anschaust, findest du plötzlich auch mehrere Orchestratoren und scoring assistants. Was haben die gemacht, beim Scoren geholfen? Ein paar Noten aufgeschrieben oder am Ende gar - sich selbst ausgedacht? :)
Beim zufälligen Durchklicken der Credits diverser Filme, zu denen Williams Musik gemacht hat, sehe ich stets nur maximal 2 weitere Orchestratoren. Was genau ein "Scoring Assistant" macht, weiß ich auch nicht. Ich habe mich nicht umsonst auf die transparentere Bezeichnung des "Orchestrators" gestützt. Begriffe, die vergleichbar etwas mit "Scoring [XYZ]" zu tun haben, scheinen auch in Credits der Filme bzgl. Hans Zimmer vorzukommen.

Ich spreche - wie bereits geschrieben - hier von den Relationen, die meiner Empfindung nach einfach nur auffällig sind.
 
Nun gut, schade, dass du mir meine Fragen nicht beantworten magst.
Ist doch alles geklärt. Als ich mich auf das Making Of bezog, hast du es als unglaubwürdige Inszenierung bezeichnet, die nur fürs Publikum gemacht wurde. Ich habe schon einmal klargestellt, dass es mir lediglich um die darin enthaltene Information ging und nicht um die Inszenierung für die Kamera. Sondern um die Menge an zusammengetragenem Material und die Arbeit mit dem Cellisten um den gesuchten Sound zu finden. Was daran jetzt so kontrovers sein soll, erschließt sich mir nicht.
Und wenn ich in diversen Filmen des einen Komponisten eine Tendenz sehe, dass ein merkbares Vielfaches an Orchestratoren beteiligt war, finde ich das schon irgendwie erwähnenswert.
Und ich finde die merkbare Tendenz von Williams zur Klauerei bemerkenswert.
Ich spreche - wie bereits geschrieben - hier von den Relationen, die meiner Empfindung nach einfach nur auffällig sind.
Und was sagt uns das jetzt?
 
Und ich finde die merkbare Tendenz von Williams zur Klauerei bemerkenswert.
Das stimmt und finde ich auch stets fragwürdig, wenn Filmkomponisten sich sehr auffällig an Ideen anderer bedienen. Ich glaube aber, dass der Herr Williams damit nicht der einzige ist - habe das persönlich aber nie intensiv nachgeprüft.

Mal eine Frage am Rande diesbezüglich: kommt nur mir das so vor, oder muss der eine oder andere von euch bei der Musik von Star Wars Episode 1 auch an Dvoraks 9., 3. Satz denken?


Und was sagt uns das jetzt?
Zunächst einmal war das eine Argumentation ausgehend von meiner Kategorisierungsthese. Es mag gewiss noch nicht eindeutig sein, aber meiner Empfindung nach zeigt es eine Tendenz, dass es verschiedene in nur wenige Kategorien einzuteilende Typen von Filmkomponisten gibt. Was man wiederum davon hat? Ich denke, dass mehr Wissen über Hintergrund und Herangehensweisen bzgl. Musik einem eine ganz neue Sicht auf eben diese gibt. Z.B.: "Was ist eigentlich genau das Besondere an Musik X?" - also lernen zu differenzieren, um somit für sich selbst etwas daraus ziehen zu können.
 
Zunächst einmal war das eine Argumentation ausgehend von meiner Kategorisierungsthese. Es mag gewiss noch nicht eindeutig sein, aber meiner Empfindung nach zeigt es eine Tendenz, dass es verschiedene in nur wenige Kategorien einzuteilende Typen von Filmkomponisten gibt.
Die überwältigende Mehrheit arbeitet halt am PC. Das ist natürlich auch für die Regisseure ein Segen, denn so können sie sich dank Klangsynthese und Samples alles viel besser vorstellen. Es dürfte schwierig werden, heute jemanden mit der Klavier-und-Bleistift-Methode hinterm Ofen hervorzulocken. Außer natürlich, das Klavier soll explizit den Score tragen.
Ich finde auch teilweise diese Fokussierung auf solche Nebenschauplätze unglaublich nervtötend - wen interessiert es denn z.B., ob ein Stück in Rekordzeit runtergeschrieben wurde? Wenn ein Künstler damit sein Ego aufpolieren will, na herzlichen Glückwunsch.
Es stimmt natürlich schon, dass einige Leute, die mit Orchestersamples arbeiten, ebenfalls nervtötende Stücke produzieren. Oder Dinge, die so nicht direkt auf ein echtes Orchester übertragbar sind. Das bedeutet aber nicht, dass andere das auch nicht können. Im Gegenzug habe ich sogar auch "sehr" studierte Musiker erlebt, die absolut unfähig waren, ein eingängiges Thema zu erfinden. Oder eine bestimmte Stimmung ansatzweise zu treffen. So nach dem Motto "Allein im Baumhaus" für großes Orchester mit Chor und sechs Ambosse.
 

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