Was ist und wie funktioniert "Impulse Response"?

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Guten Morgen allerseits,

ich bin zwar kein totaler Anfänger mehr, kenne mich aber mit der Technik, die hinter all den Emulationen und Modulationen steckt, noch nicht wirklich gut aus.

Ich lese immer wieder den Begriff "Impulse Response" und sogar für mein Headrush-Pedal gibt es Rigs, die DAS irgendwie auch können sollen.
Leider habe ich bisher nicht wirklich kapiert, wie das funktioniert und was das genau ist.

Was ich mir bisher so laienhaft dazu zusammengereimt habe, ist, dass es sich um so eine Art digitaler Momentaufnahe einer Verstärker/Mikrofon-Kombination handelt, die man beliebig - ohne die entsprechende Hardware - digital wieder abrufen kann.

Aber, ob das wirklich stimmt, oder wie das funktioniert und wie man das einsetzen soll? Keine Ahnung ... :redface:

Vielleicht kann das jemand von euch das erklären? Das wäre super.

Danke im Voraus für eure Hilfe.
 
Eigenschaft
 
..... nicht ganz, eine Gitarrenbox / Mikrophon Aufnahme ......

In der Praxis im Modeling:

Du hast eine Modelling Software oder Modelling Hardware, wählst einen AMP und dann Deine (BOX mit MICRO = IR)
 
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Das ist ein Blackbox Verfahren zum identifizieren/modellieren von linearen Systemen. Daher für Verstärker nicht geeignet, nur für die Boxen.
Ganz kurz: die Übertragungsfunktion wird dadurch bestimmt, dass ein kurzer impuls (theoretisch: unendlich kurz, unendlich hoch, Fläche =1) auf das System gegeben wird. Aus der Antwort wird die Übertragungsfunktion bestimmt.
Stichworte für mehr Infos auf Wikipedia und ähnliches:
Dirac Impuls
Übertragungsfunktion
LTI System
Am besten fängst du mit der Impulsantwort an:
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Impulsantwort
 
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dass es sich um so eine Art digitaler Momentaufnahe einer Verstärker/Mikrofon-Kombination handelt, die man beliebig - ohne die entsprechende Hardware - digital wieder abrufen kann.

Das kommt dem ganzen aus praktischer Sicht schon sehr Nahe. Mit dem was @dongle geschrieben hat wird eben diese Impulsantwort aufgenommen. Es gibt dann verschiedene Programme/Modeller die das interpretieren können. Was diese Programme daraus machen ist effektiv ein EQ mit unendlich vielen Bändern, der die Wiedergabe (d)einer Box darstellt, natürlich immer mit Mikro.
 
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Oder weniger fachmännisch:) das Headrush simuliert ja einen "echten" Signalpfad und da, wo in echt die Box wär, kommt ein IR hin, oder mehrere (wenn das Headrush das kann).
Kannst ja mal online suchen, viele Firmen bieten gutes Zeug zum Testen.
 
Vielen Dank für eure Antworten und Erklärungen :great:

Wenn ich das bis hierhier richtig verstanden habe, ist das Ganze aber eher ein Thema für Recording?
Oder benutzt man die entsprechenden Presets einfach wie ganz "normale" Sound-Presets, um einen bestimmten Sound zu erzielen?
Also so, dass diese IR-Variante einfach ein weiteres Element in der Modeling-Kette ist, das man auch live benutzen könnte/würde/sollte?

Ich muss als fortgeschrittener Anfänger tatsächlich zugeben, dass ich da selbst über Kopfhörer oft so gut wie keinen Unterschied höre, wenn ich ein Headrush-Rig mit oder ohne IR lade. :redface:
 
dass ich da selbst über Kopfhörer oft so gut wie keinen Unterschied höre, wenn ich ein Headrush-Rig mit oder ohne IR lade. :redface:
...echt? Das wundert mich aber schon ein wenig, selbst bei simplen Box/Mikro-simullationen etwa im Line 6 sind die Unterschiede schon sehr deutlich wahrnehmbar für mich, bis hin zur Mikroposition ...
 
Wenn ich das bis hierhier richtig verstanden habe, ist das Ganze aber eher ein Thema für Recording?
Nö, das ist nicht nur was fürs Recording. Ich setze IRs auch Live bzw. bei der Probe ein, einfach weil meine entsprechenden Presets eine IR enthalten.

Oder benutzt man die entsprechenden Presets einfach wie ganz "normale" Sound-Presets, um einen bestimmten Sound zu erzielen? Also so, dass diese IR-Variante einfach ein weiteres Element in der Modeling-Kette ist, das man auch live benutzen könnte/würde/sollte?
Ich kenne das Headrush nicht so genau, aber beim Helix ist das einfach ein Element der Kette, das anstelle einer im Modeller vorhandenen Box genutzt wird. Und ja, auch in allen anderen Situationen wo das Gerät zum Einsatz kommt nutzbar.
 
Ich muss als fortgeschrittener Anfänger tatsächlich zugeben, dass ich da selbst über Kopfhörer oft so gut wie keinen Unterschied höre, wenn ich ein Headrush-Rig mit oder ohne IR lade. :redface:

Das kann ich mir gut vorstellen.
Eine normale Simulation ist auch nicht zwangsläufig schlechter. IRs sind halt einfach und halbwegs automatisiert zu erstellen. Beim herkömmlichen modelling ist mehr Aufwand und Grips nötig, schlechter wird es dadurch aber bei lti Systemen nicht.
...ehrlich gesagt verstehe ich daher den hype um ir auch nicht.
IRs bilden dir auf Wunsch sehr einfach einen Raum, box oder Box in Raum ab i d du kannst unzählige irgendwo herunterladen, die zu deinem System kompatibel sind. Das ist der Vorteil... aus Simulationssicht kenne ich sonst keine Vorteile.
 
Die bisherigen Hinweise auf lineare Systeme und Übertragungsfunktion sind natürlich völlig korrekt. Im Kontext der Simulation von Lautsprecherboxen mit kurzen IRs kann man sich das auch einfacher vorstellen. Nämlich als sehr (sehr!) feinen Equalizer mit dem der Frequenzgang der Box nachgebildet wird.
 
Das kann ich mir gut vorstellen.
Eine normale Simulation ist auch nicht zwangsläufig schlechter. IRs sind halt einfach und halbwegs automatisiert zu erstellen. Beim herkömmlichen modelling ist mehr Aufwand und Grips nötig, schlechter wird es dadurch aber bei lti Systemen nicht.
...ehrlich gesagt verstehe ich daher den hype um ir auch nicht.
IRs bilden dir auf Wunsch sehr einfach einen Raum, box oder Box in Raum ab i d du kannst unzählige irgendwo herunterladen, die zu deinem System kompatibel sind. Das ist der Vorteil... aus Simulationssicht kenne ich sonst keine Vorteile.
Was mich betrifft, fasst Du den Hype sogar richtig gut zusammen. Bei den "herkömmlichen" CabSims muss man wissen, was man macht. Ich bin faul und seit ich IRs verwende, bin ich schneller zufrieden und alle finden dass es besser klingt. Ich bin echt kein Maßstab, aber seit ich IRs benutz, geht das schon klar mit dem Sound. Davor nicht so:)
 
Ich muss sagen, dass es auch wahnsinnig gute Cabsims gibt. Die im Headrush fand ich z.B. auch wirklich gut.

IRs sind halt systemübergreifend verwendbar. Wenn du mit den Boxen im Headrush zufrieden bist, bleib dabei. Bei den ganzen IRs gibt es auch extrem viel Mist und es dauert eine ganze Weile bis man findet was man möchte.
 
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Hab dahingehend auch mal eine Frage zum Thema Impulse Response.

Bringt das tatsächlich etwas im "Live-Betrieb"? Ich meine, angenommen ich klemme im FX Loop meines DSL 20 einen Engl Cabloader ran (zippel da eine X beliebige Cab Sim rein, vielleicht noch Endstufe),... würde man durch einen V30 2x12 Cab einen merklichen Unterschied hören (sprich als hätte man z. B. anstelle eines XY Vintage 30 Cabs ein Engl Cab am Amp)?
 
Die IRs sind nicht für den Einsatz mit Gitarrenlautsprechern gedacht, sondern mit Fullrange-Systemen. Man kann damit nicht Gitarrenbox X nach Gitarrenbox Y klingen lassen, wohl aber die Wiedergabe über IEM, PA-Monitore, spezielle Gitarren-FRFR-Boxen etc. nach der in der IR hinterlegten Box.

domg
 
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würde man durch einen V30 2x12 Cab einen merklichen Unterschied hören (sprich als hätte man z. B. anstelle eines XY Vintage 30 Cabs ein Engl Cab am Amp)?
Als IR-Loader verwende ich das Nux Solid Studio das bietet die Möglichkeit 64 eigene 3rd party IR-Files zu laden. Da ich es Übersichtlich haben wollte verwende ich an Position des Shure Beta52 immer 8 entsprechende Ownhammer IRs (Jazz Chorus bis Vintage 30) die dann die Nux Cabs ersetzen. Beim Umschalten der ganzen V30 IRs (je nach Micro) ist doch ein Soundunterschied in meiner DAW oder dem Mixer zu hören.
 
Zuletzt bearbeitet:
Die IRs sind nicht für den Einsatz mit Gitarrenlautsprechern gedacht, sondern mit Fullrange-Systemen. Man kann damit nicht Gitarrenbox X nach Gitarrenbox Y klingen lassen, wohl aber die Wiedergabe über IEM, PA-Monitore, spezielle Gitarren-FRFR-Boxen etc. nach der in der IR hinterlegten Box.

domg
Ah okay - dann ist das für mich eher "sinnlos" bzw. überflüssig 🤷‍♂️. Danke für die Aufklärung an der Stelle.
 
(BOX mit MICRO = IR)
Was diese Programme daraus machen ist effektiv ein EQ mit unendlich vielen Bändern, der die Wiedergabe (d)einer Box darstellt, natürlich immer mit Mikro.
Im Kontext der Simulation von Lautsprecherboxen mit kurzen IRs kann man sich das auch einfacher vorstellen. Nämlich als sehr (sehr!) feinen Equalizer mit dem der Frequenzgang der Box nachgebildet wird.
Nochmal nachgehakt.
Bedeutet das, dass man mit einem sehr feinen EQ die Frequenzgänge eines Lautsprechers und die eines Mikros nachbilden kann, zusätzlich mit einem digitalen Hall, der den Raum simuliert, quasi ein IR "erstellt"?
 
Bedeutet das, dass man mit einem sehr feinen EQ die Frequenzgänge eines Lautsprechers und die eines Mikros nachbilden kann, zusätzlich mit einem digitalen Hall, der den Raum simuliert, quasi ein IR "erstellt"?
Im Prinzip ja. So ein System aus EQ und Hall hat eine Impulsantwort (IR). Wenn das System linear ist, also keine Verzerrung oder Kompression hat oder Töne dazu erfindet, dann wird es durch diese IR auch vollständig beschrieben. Für Simulation (etwa) von Lautsprecherboxen wird die IR gemessen und das Ergebnis dieser Messung dann auch als IR bezeichnet.
 
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Und, warum ist es mit Verzerrung anders? Könnte man nicht einfach mit einem Overdrive/Distortion Pedal in ein Interface, und seinen Sound mit EQ und Hall "hinbiegen", so dass es bekömmlich klingt?
Für Simulation (etwa) von Lautsprecherboxen wird die IR gemessen und das Ergebnis dieser Messung dann auch als IR bezeichnet.
Muss man, wenn man ein vernünftiges IR haben will, den Amp mit Mikro abnehmen? Oder kann man es, wenn man geschickt ist, das mit einfachen Mitteln, EQ und Hall simulieren, ohne Amp, eben nur Gitarre-Overdrive Pedal-Interface?
Sorry, wenn meine Fragen womöglich nerven, ich will es halt verstehen.
 
Ich les mit und finde Deine Frage auch spannend, hab ich noch gar nicht viel drüber nachgedacht. @the flix schrieb dazu

Wie die Boxensimulation ausgeführt ist, ist wiederum vielfältig. Die einfachsten bilden grob den Frequenzgang einer Gitarrenbox nach. Das heißt, ein Hochpass um die 80 Hz, eine starke Überhöhung zwischen 1 und 4 kHz und ein steiler Abfall nach 6 kHz.
Hier nachzulesen
https://www.musiker-board.de/thread...tion ausgeführt ist,steiler Abfall nach 6 kHz.

Bei der Red Box wird auch über Filter gesprochen, was, wenn ich mich nicht irre, der Funktionsweise eines EQs entspricht.
 
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