Was machen wenn ein Gitarrist aussteigt?

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Sauriton
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Hy an alle!

Hab schon lang nicht mehr geschrieben. Das letzte mal gings um Fragen wegen Gitarrentreter.
Diesmal gehts um was heickleres: Aus unserer Band ist der zweite Gitarrist ausgestiegen. Am Anfang wollten wir nach einem neuen Suchen, sind aber schliesslich zu 4. geblieben ( Drums, bass, Git und Sänger).
Unser Stil ist deutscher Punk-Rock. Im Moment klappts ganz gut aber wir merken schon Lücken zb. bei nem Solo da keine Lead-Gitarre im Hintergrund klingt.
Jetzt zu den Fragen: Was könnten wir machen um unsere Band runder klingen zu lassen bei so Momenten?
Ich hab da drei Theorien:

1. Octaver für meine Gitarre vor allem für Intro oder Bridge Melodien. Könnt ihr mir welche empfehlen?
2. oder nen Booster?
3. Verzerrung des Basses bei solchen Momenten.

Wie gesagt, es liegt alles daran das wir oft Melodische Stellen in Songs haben und die müssen bleiben. Es fehlt halt der Lead um abzurunden.

Danke im Vorraus!!
 
Eigenschaft
 
Eine 4. Theorie wäre der Looper. Allerdings müßtet Ihr da enorm exakt spielen bzw. mit In-Ear-Klick.
Eine 5. Theorie wäre, dass Euer Bassist in den betreffenden Passagen mehr vom Gesamtsound einnimmt (Verzerrer, Pitchshifting, wie auch immer), so dass es nicht plötzlich sehr dünn klingt, wenn Du von der Lead-Gitarre in die Solo-Gitarre wechselst.

EDIT: Ich Pfeife - da hab ich glatt die 3. Theorie irgendwie überlesen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Auch ne Möglichkeit wäre, die Soli an sich zu verändern. Also wärend des Solo´s Akkorde einzubauen, zum Beispiel wie Brian May im "We will rock you" Solo.
Sonst würde ich mit deinem dritten Ansatz mitgehen. Wenn nur ein Gitarrist da ist, dann kann der Basser endlich mal zeigen was er kann, was oft mit zwei Gitarren im Hintergrund verschwindet.
 
Ein langsamer Phaser bewirkt in Zusammenhang mit einem satten Overdrive Effekt uU. auch die nötige Fülle die bei einem (nicht zu schnellen) Solo benötigt wird. Versucht dazu ins Solo bewusst an markanten Stellen auch mehren Seiten zugleich zu spielen.
Was auch hilft um mehr Fülle zu erhalten ist ein kurzes Slapback Delay zu verwenden, um die Gitarre fetter klingen zu lassen.
Eventuell liegt das Problem auch daran, dass wir E-Gitarristen oft dazu neigen in hohen Lagen herum zu solieren, was gerade ohne Lead Gitarre im Hintergrund oftmals sehr verlassen und leer klingt. Versucht dazu mal bewusst eine Oktave runter zu gehen.
Was auch hilfreich sein kann ist der Bassist. Wenn dieser bei Solos mal etwas höher rauf geht oder bewusst auch Chords legt, dann gibt er vielleicht auch schon genug Druck.
 
Oder ihr entscheidet euch, was ihr wollt: Punkrock oder Gitarrensolos? :gruebel:

*Und duck und weg*
;)
 
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ahhhh...da weiß ich gar nich wie man am besten antwortet...
also ich spiel seit einiger zeit eigentlich nur noch in trios und finds sehr geil weil man gerade in diesen konstellationen viel mehr platz für jedes einzelne instrument zur verfügung hat...
mit lautstärke oder gain nen song zu füllen halte ich für den falschen ansatz. dann stimmt mMn was mit den parts im song nicht.
chords für den bass (wie schon gesagt) sind für den gitarristen ne super sache da kannst du dich in nem ganzen klangteppich suhlen. generell kommts gut wenn der bass auch mehr gebrauch von den hohen saiten macht (vielleicht auch nen 5- oder 6-saiter benutzt) und die rhythmen an den richtigen stellen etwas "auffüllt" und der gitarrist im gegenzug nicht nur one-note-licks spielt und zum beispiel leersaiten oder offene stimmungen benutzt. der drummer darf gerne mal komplexere rhythmen einbauen und die bassdrum vielleicht einmal mehr treten.... da gibt es ja 1000 möglichkeiten....
eine band die diese konstellation perfekt ausspielt ist mMn Black Rebel Motorcycle Club (um nur ein Beispiel zu nennen) die erschaffen zu 3. eine wahnsinnige songdichte
http://www.youtube.com/watch?v=arVhbQIB7FI
 
@c.h.iller: das meiste von deinem post kann ich nur wiederholen - allerdings versteh ich nicht ganz, warum zu den "1000 Möglichkeiten" gerade lauter oder mehr Gain nicht zählen, gar ein falscher Ansatz sein soll!?
Bei mir zum Beispiel kommt genau das "generell gut an"...;)

Du findest Chords beim Bass zum füllen und Klangteppich erzeugen gut, ich Gain. Ist doch einfach nur eine weitere, andere Möglichkeit, Songs zu gestalten. Da gehen die Meinungen einfach auseinander und ich denke, was besser ist, sollte da jeder selbst entscheiden.

Gerade für melodische Sachen kann ich mir Chords oder aufwändigere Läufe beim Bass oder etwas (!) Zerre sehr gut vorstellen.
Auch der Schlagzeuger könnte etwas mehr Krach machen und nicht auf Ride oder HiHat spielen, sondern auf etwas mehr Raum einnehmenden Becken (oder eben auch Ride, nur nicht "nur" die Glocke), falls das nicht eh schon bei betroffenen Parts gemacht wird.

Auch Looper wurden schon vergeschlagen.
Damits nicht langweilig wird, probiert doch einfach mehrere Sachen aus!

Ich persönlich spiele zB auch in einer 2-Mann/Frau Band, in der nur eine Gitarre öh.. vorkommt?
Ich spiele über 2 Verstärker, für Bridges wird zB mal nur einer genutzt. Einen Looper, der meine Riffs als Solobegleitung dudelt, nutze ich auch.

Den Gitarristen von Black Cobra hab ich Live glaub ich schonmal über 3 Amps spielen gesehen... :ugly: Aber die veranstalten zu weit auch einen Krach, unglaublich...
 
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naja weil ich denke, dass wenn man im proberaum steht und denkt:"das kommt jetz aber n bisschen dünn" in 80% der Fälle nicht der sound die ursache ist ;)

....wenn man wirklich nur den sound andicken will stimm ich dir total zu! und es gibt sowieso nichts geileres als einen bass mit nem geilen fuzz!!!
(wie sich n schlagzeug in ner 2er combo gut verhält hört man auch noch gut bei den blood red shoes http://www.youtube.com/watch?v=g-yxwXIrQ-E ...wer fragt da noch nach dem bass? haha)
 
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Yu - denke, alles wesentliche ist gesagt - aber noch ein Hinweis (siehe post drüber):

- den drummer nicht vergessen!
Im Prinzip füllen Bass und drums den Raum, den die Gitarre frei läßt, indem sie auf den Solopart geht: Mehr Dampf machen, mehr füllen, mehr Konturen setzen bzw. - auch das ist ein probates Mittel - vor allem die rhytmischen Betonungen setzen, die dan song ausmachen und das sehr fett und präzise. Es geht also nicht nur darum, auf Teufel komm raus, Fülle hinzubekommen, sondern im Zusammenspiel mit der Solo-Gitarre genau den Druck zu machen, der nötig ist, damit das Solo ein Highlight wird und in der songdynamik nicht abflacht.

Und etwas im Herangehen finde ich schief:
Wenn Du die soloparts quasi im Vorher (2 Gitarren) - Nachher (1 Gitarre) -Vergleich mißt, dann ist vollkommen klar, dass da was fehlt. Weil eben die soli so konzipiert waren, dass eine Gitarre begleitet.
Da solltest Ihr komplett neu rangehen und Euch fragen: Was braucht der song wirklich und wie muss das Solo und die Begleitung (bass, drum) aussehen/sich anhören, damit es (erneut) ein Highlight des songs wird?
Das kann im Übrigen auch dadurch geschehen, dass andere parts abgespeckt bzw. auf ein Minimum beschränkt werden und erst mit dem Solo der dynamische Höhepunkt erreicht wird bzw. in einer Strophe vor dem Solo etwas runtergefahren wird (indem sich beispielsweise die Gitarre zurücknimmt), damit der Eindruck entsteht, dass beim Solo deutlich mehr Fülle herrscht.

Das noch zu den Hinweisen auf die schon gegebenen technischen Lösungen.
 
naja weil ich denke, dass wenn man im proberaum steht und denkt:"das kommt jetz aber n bisschen dünn" in 80% der Fälle nicht der sound die ursache ist ;)
Guter Punkt!

Ich fülle den Sound (als Bassist) mit zwei Amps - einer clean für den fetten Ton und einer gezerrt um auch richtig abgehen zu können. Stell deinem Bassisten deine alte 112er Combo hin und lass das Ding mit einem Zerrer anblasen. Dann einfach beim Refrain oder Soli dazuschalten.

Für mich ist das ein Unterschied wie Tag und Nacht.

Zusätzlich muss der Bass halt gut koordiniert mit dem Schlagzeuger während des Soli Fills machen. Breaks während des Solos. Etc. Einfach alles um es ein wenig spannender zu machen.
 
Guck doch mal, wie der HENDRIX, J. das gemacht hat...da hat die Gitarre während des Gesangs wenig gemacht, oder beim Herr GILMOUR...solange der singt, legt die Gitarre einfachste Lines (i.d.R.) und dreht dann beim Solo die Noten-Dichte hoch...oder THE EDGE.
Studiere JACK WHITE und schau, was eine Gitarre macht...

Als Prinzip habe ich mir gemerkt (ich bin LEadsänger und einziger Gitarrist); Eine E-Gitarre ist nur dann ein Soloinstrument, wenn da grad keiner singt in nem Song - und da kann sie sich dann auch ausbreiten (-> klanglich, effektgeladen, verzerrt, oktaviert, rhythmisiert...wie auch immer) und sich während der Gesangsparts extrem zurücknehmen (z.B. nur Lines spielen, Arpeggios = zerlegte Akkorde (nicht unbedingt in 16teln bitte...!) oder nur Swells um ´ne melodische Fläche auf den Rhythmus von Drum&Bass zu legen).
-> Sprich: KEINE vollen Akkorde legen...sondern wirklich nur das spielen, was gebraucht wird (gerade HENDRIX und THE EDGE haben da neue Wege beschritten, und sogar "neue" vereinfachte Akkorde kreiert, die nach vollem Akkord klingen, aber die E- / A- und D- Saite oft gar nicht gebrauchen [hier wären auch KEITH RICHARDS und DAVID BOWIE zu nennen, die sogar SAiten an ihren Gitarren wegmontiert haben, damit der Sound beim Rhythmusspiel nie zu fett wird...]) - die kommen dann erst im fetten Gitarrenpart dazu, also Intro, Vamp, Solo, usw...
Bei Intros, Outros, Solos, Vamps (-> da wo keiner singt [außer eben deine Gitarre]) kann die Gitarre dann das große STück vom Kuchen haben :D

Hoffe das hilft. Hier wurde schon viel hilfreiches geschrieben...

Meine Meinung: 2 Amps helfen dir net...außer dein Kumpel ist Physio und du willst mehr Zeit mit ihm verbringen...
 
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Irgendwie scheint deine SHIFT-TASTE ein persönliches PROBLEM mit bekannten GITARRISTEN zu haben? :gruebel:
 
@ Statler: Für solche Kommentare verwendest du wertvolle Lebenszeit und -energie? :redface:
 
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Ja.
Ich bin ja schließlich hilfsbereit und freue mich, Dir bei diesem Problem helfen zu können.
 
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Hi!

youtube ist dein Freund. Such dir Bands in eurer Besetzung. Wie machen die das live?

Als Rhythmus Powerchords zu hämmern und dann zu gniedeln, während die anderen stur weiter das Gleiche tun, funzt nicht.

Gruß

erniecaster
 
Ich versuche auch grundsätzlich, im Gesang (ob von mir oder jemand anderem), weniger kräftig anzuschlagen, rythmisch betont Akzente zu setzen ohne "zu voll" zu machen.
Das sollte aber grundsätzlich zumindest in meiner Richtung Teil der dynamischen Prozesse im Stück sein.
Komm es zu Solo-Passagen, dann sollte das Solo schon durch Tonauswahl und Rythmik zumindest so interessant klingen, daß man nur ein wenig lauter und mit leichtem Delay etwas breiter daherkommt.
Da sind die Bandkumpel gefragt ... wenn meine Jungs merken daß ich grade ne leisere Passage spielen will, fahren sie runter.
Kurz vor Ende eines Solos suche ich kurz Blickkontakt, der Drummer leitet im nächstpassenden Moment durch eine markante Stelle das Ende ein und wir enden gemeinsam.
Gibts nen Part im Solo der drücken soll kommt halt mehr, die Tondichte vom Bass steigt an , der Drummer läst die Sau raus.
Ich muß eher NACH einem Solo wieder in die Spur kommen, akzentuiert spielen, das Delay ausmachen und mit trockenerem Sound spielen ...
Während eines Solo-Parts hab ich auch als einziger Gitarrist keine Probleme, auch im Trio.
Ruhig anfangen, das Thema kurz auftauchen lassen, dichter werden, über mehrere Takte eine Figur ausweiten, dann aggressiver und drückender werden, nicht alles Pulver in den ersten fünfzehn Sekunden verschießen.
Vor allem : ruhig bleiben, Mut zur Lücke und zur Pause haben. Töne mit Vibrato stehen lassen, da hat man Zeit nachzudenken.
Nicht überhastet anfangen und in Schwierigkeiten kommen.
Wie ein Drummer denken..! (Mein Lieblingsspruch auf jeder Probe). Perkussiv und rythmisch sein.
Langsam aufbauen.
Dagegen im kurzen, schmutzigen RocknRoll-Solo : Gehirn ausschalten und knallig und fett, dreckig spielen. Viele Doublestops, Stringraking und Geräusche. Wild sein, nicht konzentriert ohne jede Gefühlsregung aufs Griffbrett starren.
Bewegung halt.
Lautstärke als Stilmittel verwenden, nicht einfach lauter machen und uninspirierte Licks gniedeln, ich reiße auch gern mal mal mit den Fingern die Saiten an.
Lieber sieht das Publikum Emotion als kontrollierte Seifenoper, Du mußt nicht perfekt sein.
 
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Hey an alle!!

Vielen Dank für die vielen Tipps und Meinungen.
Ehrlich gesagt bin ich in letzter Zeit sehr beschäftigt mir unsere Songs ständig anzuhören um die sogenante Essenz jedes einzelne herauszufinden. Wir haben Songs wo wir kein Problem haben. Aber andere haben tatsächlich Bridges in einer hohen Tonlage und da ist es wo es sich dünn anhört. Ich bin fleißig dabei mal bei gewissen Stellen Oktaven tiefer zu spielen. Ausserdem war ich nie der Solo-typ aber hab öfters bei meinen Lead Stellen anstatt Accorde, Arpeggie gespielt. Das kommt ziehmlich gut an. Das mach ich jetzt bei Solostellen.
Der Basist und der Schlagzeuger geben sich auch mühe mehr aufzufüllen. Der Basist hat auch einige Trettminen abgestaubt die er hatte und versucht sich mal dran.
Ich werd eure Tipps mal ausprobieren bevor ich mich wieder wild in die komplizierte Welt der Pedale stürze.
Ich halt am laufenden wie es so klappt!

Grüße!!
 
Ich werfe nochmal einen Aspekt in den Ring: Ohr und Hirn des Zuhörers sowie dessen Emotion

Ohr und Hirn des Zuhörers haben die Fähigkeit und Eigenschaft, Lücken aufzufüllen. D.h. Wenn statt Drums, Bass, Harmonieinstrument und Vocals nur Drums, Bass und Vocals da sind, dann füllt der Zuhörer subjektiv die Harmonielücke. Oft ist es sogar so, dass dieses "weniger an Fülle" als angenehmer empfunden wird. Dahinter steckt, dass das menschliche Hirn hier mehr Raum für Phantasie und Emotion hat. Wenn der Bandsound voller ist, kann der Zuhörer zwar beeindruckt werden, aber wenn der Bandsound leerer ist, bleibt mehr Raum für Emotion beim Zuhörer. Typische Beispiele hierzu: Die vollen Sounds der 80er (z.B. Saga) wurden von vielen Menschen als kalt empfunden. Als die Bandsounds in den 90ern mit Alternative Rock wieder etwas leerer wurden kam wieder mehr Emotion dazu.
Das soll jetzt nicht heißen, dass voller Bandsound per se emotionslos ist.
 

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