Wechsel hoch/tief

  • Ersteller BrightAndShiny
  • Erstellt am
B
BrightAndShiny
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
20.12.09
Registriert
01.05.09
Beiträge
14
Kekse
0
Hallo, ich hab ein kleines Problem und da ich momentan meinen GU abbrechen musste, hoffe ich, dass mir hier jemand helfen kann.
Ich hab jetzt nur ein halbes Jahr Gesangsunterricht genommen und mich von einen absolut hoffnungslosen Fall zu einem hoffnugsvollen Fall gemausert:rolleyes:.

Am Anfang hatte ich etwa einen Tonumfang von nur wenigen Tönen. Und mir haben die tieferen besser gelegen. Nach kurzer Zeit hat meine Gesangslehrerin mich als (wahrscheinlich) Sopran eingestuft und wir haben auch an der Höhe ein wenig gearbeitet (Am Anfang kam ich nur von c bis g^^

Mittlerweile sind etwa 2 Oktaven bei rausgekommen, die ich nach ordentlichen Einsingen auch abrufen kann, ABER ich habe große Probleme bei dem Wechsel von den höheren zu den tieferen Tönen... ich kann es kaum erklären, es ist fast so, als wären es zwei unterschiedliche Stimmen, in meinen Ohren hört sich alles unter dem VÖLLIG anders an, wie ein Stimmumbruch. Und ich muss mich wahnsinnig konzentrieren, das ich die Töne überhaupt noch hinbekomme!

Beim Einsingen ist das weniger das problem, nur später beim richtigen Singen bei den Lieder, ich HÖRE die Töne genau, aber ich kann es nicht umsetzen (obwohl ich die Töne locker kriege-sieht man ja schon beim Einsingen)

Es ist wirklich merkwürdig! Selbst wenn ich die Passagen schonmal gesungen hab (richtig) und sich die Töne nur wiederholen, mach ich es IMMER und IMMER wieder falsch! Obwohl ich WIRKLICH weiß welche Töne es sind, aber irgendwie stellt sich in meinem Kopf etwas quer.
Das ist im Moment mein größtes problem, weil ich eben gerne Musicallieder singe und teilweise auch klassische Lieder und da kommt eben oft so ein Sprung vor -.-

Hättet ihr vielleicht einige übungen, die ich speziell dazu machen kann? Wie gesagt beim einzelnen Töne nachsingen habe ich GARKEINE Probleme, das ist ja das komische. Es ist auch schon besser geworden und ich komme noch tiefer als am Anfang... Aber die "Blockade" bleibt.
 
Eigenschaft
 
Hallo BrigthandShiny,
nutzt mal die Suchfunktion. Stichworte: Registerausgleich, Passagio, Bruch

Du bist nicht alleine, dein Problem, der Kiekser, Jodler, wie auch immer wir ihn nennen ist ganz normal und beruht auf einer Registerspannungsdivergenz. Wie lange hast du denn Gesangsunterricht? Beschreibe doch mal genau, wie die Gesangslehrerin im Passagiobereich arbeitet. Frag sie doch mal ganz direkt, was man gegen diesen Bruch machen kann.
Eigentlich wäre zu erwarten gewesen, dass sie von Anfang an diesen Bruch gearbeitet hat - außer sie arbeitet strickt nach C. Reid.


Grüße
Cörnel
 
Es gibt auch Schüler mit denen man erstmal an so was wie "Ausbau des Tonumfanges" arbeitet, weil ohne diesen Ausbau ein Passagio gar nicht passiert ;)

Ich selbst konnte (kann?) in der reinen, puren Bruststimme fast zwei Oktaven bringen wenn ich singe bis es weh tut. Meine Kopfstimme kannte ich nicht (wirklich). Deshalb hat meine erste Gesangslehrerin bei mir erst mal die Kopfstimme aufgeschlossen, denn wenn die nicht da ist, kann man auch kein Passagio üben.

@ BrightandShiny
Je nachdem wie Du singst/gesungen hast, kann das noch ein langer, steiniger Weg sein. Ich fürchte, dass Du da ohne Unterricht nicht wirklich voran kommst. Ich selbst habe Jahre damit zugebracht, meinen Bruch zu bügeln und bin bei manchen Stücken immer noch nicht immer sicher.
Es wird auch später so sein, dass Du den Bruch in Dir drin krasser wahrnimmst als er ist. Meine Lehrerin meint immer so schön: Wenn das jemand anders hört, der hört nicht dass Du da wechselst. Aber ich höre es. Und wie krass. Mir hat es geholfen über Aufnahmen zu lernen, was sich wie anfühlt und anhört.
 
Hallo


Ich denke, Ice Princess hat das Wesentliche schon gesagt. Ich habe viele Schülerinnen, die das gleiche Problem haben wie du.
Schüler haben es theoretisch auch, aber bei Männern fällt es nicht so auf, weil ihr "Übergang" im Verhältnis viel höher liegt als ich der Frauenstimme.

Die Lösung liegt im geschickten Mischen.

Wenn du eine Phrase hast, die aus der Tiefe in die höhere Lage geht musst du von unten her bereits "kopfiger" und räumlicher ansetzen und den hohen Bereich damit quasi schon vorbereiten. Für Pop und Musical kann das etwas tricky sein, für Klassik eher weniger, denn da kannst du einfach von oben bis unten mit Hilfe der schmalen Mundstellung und konsequentem u-Klang einen Bruch gut vermeiden. Das Mischen ist im populären Bereich ein schwierigeres Thema als in der Klassik (Außer man nutzt alleine den Bereich, in dem man belten kann und klammert die Höhe komplett aus), denn viele Songs gehen sehr tief und bewegen sich dauernd über den "Bruch". Ohne Gesangsunterricht wird das schwer, das denke ich auch.
Du kannst im Musical auch mit der ovalen/schmalen Mundstellung einen Ausgleich schaffen, um den Bruch zu glätten. Der Stimmklang wird dann dunkler und runder. Damit es nicht klassisch klingt nutzt du eine größere Stimmlippenschwingmasse und mehr Mundraumklang. Das ist leicht vorzumachen im Unterricht.

Der "Bruch" ist auf jeden Fall immer dann am schärfsten, wenn du die Register zu stark trennst, also in der Tiefe sehr brustig und breit singst und erst zur Höhe hin versuchst, Weite einzustellen. Vor allem betrifft dieses Thema die schwereren, tieferen Stimmveranlagungen, diejenigen, die auch oft tolle Naturbelterinnen sind (Aus der Not eine Tugend gemacht? ;-)

Alle Schülerinnen, die ich kenne und kannte, die diesen Bruch haben spüren ihn auch dann noch, wenn man es nach außen schon kaum oder gar nicht mehr hört. Man kann lernen, es zu kaschieren, den Klang zu glätten. Die Sängerin selber wird es aber immer spüren.

Da haben es die leichten/hohen Veranlagungen oft leichter. Ich zum Beispiel hatte diesen Bruch nie.
Dafür habe ich aber auch keine Töne jenseits des kleinen f. Und das kann man nicht lernen, den Mix schon ;-)


Sei gegrüßt,
Shana
 
Hallo !
Das Wesentliche ist schon gesagt worden... es wäre wichtig, in der Mischstimme zu bleiben, d.h. einen Kopfanteil mit in die Tiefe zu nehmen und umgekehrt. Eventuell helfen Dir gewisse Bilder: z.B. dass Du, wenn Du tief singst, Dir vorstellst, Du würdest hohe Töne singen. Schick die tiefen Töne in die Augen bzw. durch den Schädel nach oben. Es geht darum, nicht komplett in die Bruststimme abzusacken. Vergiss aber die Höhe nicht; wie Ice schon sagte, ohne Kopfstimme geht natürlich keine Mischstimme, man muss die Kopfstimme also unbedingt aufschließen. Viel Glissandi (Sirenentöne) singen - von der Mittellage ausgehend nach oben und nach unten ! Ich weiß allerdings nicht, wie ihr bisher im Unterricht gearbeitet habt, vielleicht mit einem ganz anderen Ansatz. Und inwieweit Du in der Lage bist, Übungen alleine umzusetzen und halbwegs richtig auszuführen. Ein halbes Jahr Unterricht ist nicht gerade viel. Jedenfalls würdest Du es mit Hilfe eines Gesangslehrers leichter haben.
schöne Grüße
Bell
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo,
danke für die vielen Antworten, ich hätte so schnell garnicht damit gerechnet! Aber ich glaube ehrlich gesagt dass ich das Problem ohne GU nicht hinbekomme :/ Vielleicht kann ich ja in nem Monat wieder anfangen:)

Eine Frage hätte ich aber noch... woran merke ich JETZT, wie weit ich noch kommen kann? Anfangs waren ja wirklich alle FEST davon überzeugt, das ich garnichts auf die Reihe kriegen werde und es ist immernoch unschön. Zumindest wenn ich versuche alleine zu singen, meine Gesangsleherin hat mich ja bei den kleinsten Patzer korrigiert xD
Sie betont immer wieder, dass ich eigentlich eine sehr schöne Stimme hab und auch einiges Richtig mache, was viele andere am Anfang ganz falsch machen, das mein Problem eben an den Töne treffen liegt (was sich aber ja auch schon ziemlich verbessert hat)... aber ich find an meiner Stimme garnichts schönes :rolleyes: Dünn, und wackelig, dazu treff ich die Töne ja immernoch nicht und -.- es ist nervig.. ich möchte ja zum einen irgendwann weiterkommen und wirklich eine für Zuhörer angenehme Stimme haben und für die "normale" (unmusikalische) Bevölkerung "schön" singen... aber woher weiß ich ob das überhaupt je wird? Ich trau mich mittlerweile nichtmal mehr vor jemanden außer meiner Lehrerin zu singen, weil ja alle wissen das ich unterricht nehme:/ Und die dann natürlich ne krasse Veränderung erwarten...
Vielleicht versteht ja jemand was ich meine^^
 
Liebe BrightAndShiny,
wir sind keine Hellseher. Bei manchen verschwinden die Intonationsprobleme durch eine bessere Gesangstechnik innerhalb von ca. einem Jahr, andere brauchen wesentlich länger, aber einige lernen auch nie, 100% sauber zu intonieren. Wenn allerdings bei Dir nach einem halben Jahr schon eine Verbesserung zu hören war, dann besteht begründete Hoffnung, dass Du - irgendwann, ich maße mir nicht an vorherzusagen, wann genau das sein wird - die Töne auch ganz sauber triffst.
Das "dünne, wackelige" ist typisch Anfänger, das bekommt man durch Unterricht in den Griff - je besser Du deine Stimme führen lernst, je besser Du stützen lernst, umso mehr Volumen und Tragfähigkeit wird sie entwickeln. Aber auch das geht nicht von heute auf morgen - bei Leuten, die das nicht von Natur aus können, kann auch dieser Prozeß einige Jahre beanspruchen.
Letztendlich liegt es an Dir. Ob Du Zeit, Mühe und finanzielle Mittel aufwenden willst für eine Reise, deren Ziel Du noch nicht kennst. Ob Du jemals vor Leuten singen wirst, ob Du einmal vielleicht sogar Geld dafür bekommst, kann man zum jetzigen Zeitpunkt nicht absehen.
Du wirst auf jeden Fall einiges über Dich erfahren, spannend ist das allemal.
Und erwarte nicht zuviel von Gesangsunterricht - Du bekommst dort das technische Rüstzeug, sprich das Handwerkliche vermittelt. Aber die Sängerin bist Du - Du mußt die Musik bzw. den Song fühlen und erzählen, interpretieren, leben. Sonst wird das nichts mit den Zuhörern ;)
Und das setzt erstmal voraus, daß Du übst, experimentierst, singst. Viel singst. Ach ja, und nimm Dich regelmäßig auf und höre es Dir an.
Und eins noch: Es ist zwar typisch, dass Dein Umfeld annimmt, nach einem halben Jahr Unterricht müsstest Du singen wie ... (hier bitte Lieblingsstar einsetzen), aber es ist auch genauso unsinnig. Gesangslaien haben keine Ahnung von Stimmbildung.
schöne Grüße
Bell
 
Hallo Bright and Shiny,

um es jetzt mal krass auszudrücken. Das Phänomen was du beschreibst passiert, wenn schon die tiefen Töne nicht richig platziert sind. Sind die nicht richtig platziert kommen die hohen Töne ebenfalls nicht. Am meisten merkt man das dann an den Sprüngen.
Womöglich setzt du die tiefen Töne schon viel zu massig oder brustig an und kommst dann nicht mehr in die Höhe. Das ist eine mögliche Erklärung, aber eine plausible. Aber es kann wirklich noch viele andere Ursachen haben.


Du könntest z.B erstmal Literatur singen, die diese krassen Sprünge nicht hat.
Dich quasi mit kleineren Intervallen vorarbeiten. Deswegen sind Oktavsprünge und ähnliches vielleicht für dich jetzt eher ungeeignet, was aber nicht heißt, dass das nicht auch geübt werden soll. Aber am Besten mit separaten Übungen und weniger mit der Literatur, weil das dann mit der Zeit ziemlich frustet.
Deswegen fangen die meisten Schüler ja mit diesen Arie Antiche an, die sich durch weniger spektakuläre Sprünge auszeichnen oder auch mit leichtereren Liedern.

Ein halbes Jahr Unterricht um das Problem zu beheben ist wirklich nicht viel. Professionelle Sänger haben sowas wirklich jahrelang geübt.
Glissando Übungen können helfen, aber auch nur wenn schon der erste Ton gekonnte platziert wurde.... Ein wirklich heikles Thema.

Arbeite dich am Besten jetzt in der Mittellage voran, statt jetzt die "großen Sprünge" zu machen. Die Arbeit am Legato kann wirklich Jahre dauern. Das hängt dann auch mit Dingen wie Atemtechnik, Stütztechnik, Ansatztechnik und auch Kondition zusammen.
Stimmen letztere nicht, können die tiefen Töne nicht opimal sein, und damit auch keine Sprünge.
Du könntest auch Staccatosprünge zuerst üben.
Viele Grüße
Frasquita
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben