Welche Art von Gesangsunterricht für Hard-Rock/Heavy/Power Metal Gesang?

S
StatutoryApe
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
23.06.19
Registriert
21.03.15
Beiträge
6
Kekse
0
Hi werte Musikerkollegen,

ich wende mich mal hier an das Forum, da ich zu diesem Thema wirklich bisher noch nicht wirklich "guten" Rat gefunden habe. Und zwar bin ich bereits seit mittlerweile 5 Jahren Screamer/Shouter/Growler in einer Metalband und möchte meinen Horizont schon seit längerer Zeit etwas erweitern und mir "klassischen" Heavy-Metal/Power Metal gesang á la Ronnie James Dio (Dio, Black Sabbath), Bruce Dickinson (Iron Maiden), Rob Halford (Judas Priest), Geoff Tate (Queensryche), etc. aneignen.
Mir geht es vor allem darum meinen Tonumfang der Bruststimme zu erweitern, "Belting" (Ich habe keine Ahnung wie man das am besten Übersetzt) richtig zu erlernen und vor allem sehr kraftvoll zu singen. Ich singe vor allem die meisten Sachen in Misch/Kopfstimme wenn es bereits über das kleine g hinaus geht (Ich würde mich als Bariton bezeichnen). Allerdings mit Misch/Kopfstimme beträgt mein Tonumfang tatsächlich ca. 4 Oktaven.

Hier mal einige Beispiele, wie das ganze klingen sollte:


(Geoff Tate)


(Bruce Dickinson)


(Dio)

Meine Frage dazu wäre: Wäre es sinnvoller eher klassischen Gesangsunterricht in Betracht zu ziehen oder doch eher "normalen" Rock/Pop/Jazz Gesangsunterricht? Beziehungsweise besser ausgedrückt, welche Art von Gesangsunterricht wäre demnach für diese Art von Gesang der effektivste? Jemanden der "Hard-Rock" Gesangsunterricht anbietet, kenne ich zumindest in meiner Umgebung nicht. Mir persönlich ist es sehr wichtig, dass ich mir eine gute und gesunde Gesangstechnik aneigne (wer auch nicht? ;)) bzw. möchte ich direkt auch meine bisherigen Gesangs/Atemtechniken einmal beurteilen/verbessern lassen.

PS. Ich hoffe mal, dass das hier das richtige Unterforum ist ;)

Viele Grüße!
 
Eigenschaft
 
Zuletzt bearbeitet:
wirklich bisher noch nicht wirklich "guten" Rat gefunden habe.
Woran würdest Du denn erkennen, dass der Rat "gut" ist? Und warum in Anführungsstrichen?

"Belting" (Ich habe keine Ahnung wie man das am besten Übersetzt)
Schmettern. Aber Belting ist schon ok, das nimmt jeder her.

Meine Frage dazu wäre: Wäre es sinnvoller eher klassischen Gesangsunterricht in Betracht zu ziehen oder doch eher "normalen" Rock/Pop/Jazz Gesangsunterricht?
Da bekommst Du ein ganz klares "Kommt drauf an!" ;) Für die Basics, also Stütze, Atemtechnik, ist es eigentlich egal. Die Krux ist, dass manche Klassiker ein bisschen vernagelt sind. Die haben so bestimmte Vorstellungen, wie es zu klingen hat und die unterscheiden sich mitunter ein bisschen von dem, was Du willst. Wobei ich das bei Männern nicht ganz so schlimm ausgeprägt finde wie bei Frauen. Günstigstenfalls bekommst Du meiner Ansicht nach eine/n, der/die beides kann. Das klassische Stimmtraining gibt die Kraft, Belting ist dann eine Sache des veränderten Ansatzrohres im Vergleich zur Klassik. Da ist es aber ganz günstig, wenn die Stütze schon ordentlich ist, sonst bekommt man sofort die Quittung ;) Da sehe ich den klassischen Ansatz als etwas schonender für die Stimme an, wenn die Stütze noch nicht so ganz klappt.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Erstmal, vielen herzlichen Dank für die hilfreiche Antwort! :)

Woran würdest Du denn erkennen, dass der Rat "gut" ist? Und warum in Anführungsstrichen?

Nunja, das "gut" mit den Anführungsstrichen war vielleicht etwas falsch ausgedrückt. Mein damaliger Klavierlehrer hat mir zu klassischem Gesangsunterricht geraten, da er es für die schonenste Variante hält, um kraftvolles Singen zu erlernen. Andere Sänger haben mir dagegen von klassichem Gesangsunterricht abgeraten, da es eher weniger dem Gesangstil entspricht den ich in erlernen möchte.

Da bekommst Du ein ganz klares "Kommt drauf an!" ;) Für die Basics, also Stütze, Atemtechnik, ist es eigentlich egal. Die Krux ist, dass manche Klassiker ein bisschen vernagelt sind. Die haben so bestimmte Vorstellungen, wie es zu klingen hat und die unterscheiden sich mitunter ein bisschen von dem, was Du willst. Wobei ich das bei Männern nicht ganz so schlimm ausgeprägt finde wie bei Frauen. Günstigstenfalls bekommst Du meiner Ansicht nach eine/n, der/die beides kann. Das klassische Stimmtraining gibt die Kraft, Belting ist dann eine Sache des veränderten Ansatzrohres im Vergleich zur Klassik. Da ist es aber ganz günstig, wenn die Stütze schon ordentlich ist, sonst bekommt man sofort die Quittung ;) Da sehe ich den klassischen Ansatz als etwas schonender für die Stimme an, wenn die Stütze noch nicht so ganz klappt.

Ich habe klassischen Gesangsunterricht hauptsächlich in Betracht gezogen, da ich häufig lese, dass viele dieser Sänger klassisch ausgebildet seien. Außerdem empfinde ich, dass klassisch ausgebildete Sänger meistens doch noch deutlich bessere Stimmkontrolle besitzen und oftmals auch etwas besser klingen
(kann natürlich auch alles sehr subjektiv sein).

Aber ich glaube auch, dass evtl. ein Lehrer/in am besten wäre, welche beides beherrscht.

Vielen Dank nochmal!
 
da ich häufig lese, dass viele dieser Sänger klassisch ausgebildet seien.

Das stimmt teilweise. Ich kann mich irren, aber meine mich zu erinnern, dass ich mal eine Doku gesehen habe über eine Opernsängerin, die viele berühmte Heavy Metal-Sänger gecoached hat.

"Ausbildung" trifft es aber eventuell nicht ganz. Der klassische Unterricht folgte mW erst später, als sie schon eine Karriere hatten. Hauptsächlich, um ihre Stimme fit zu halten und noch etwas auszubauen.

Da du ja ebenfalls bereits seit einigen Jahren singst, wäre klassischer Unterricht duraus eine Option. Sofern du jemanden findest, der deine stilistische Richtung akzeptiert bzw berücksichtigt.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Das stimmt teilweise. Ich kann mich irren, aber meine mich zu erinnern, dass ich mal eine Doku gesehen habe über eine Opernsängerin, die viele berühmte Heavy Metal-Sänger gecoached hat.

Wahrscheinlich meinst du Melissa Cross, welche vor allem gutturale Gesangstechniken lehrt. Inwiefern oder ob sie klassische Heavy-Metal Sänger coached, weiß ich leider nicht.

"Ausbildung" trifft es aber eventuell nicht ganz. Der klassische Unterricht folgte mW erst später, als sie schon eine Karriere hatten. Hauptsächlich, um ihre Stimme fit zu halten und noch etwas auszubauen.

Das kann auch gut sein. Gerade im Heavy Metal gesang kann man sich durch das viele Belting und die sehr hohen Töne ohne gute Atemtechnik viel kaputt machen. Bei mir ist es beispielsweise so, wenn ich eine Stunde singe und ich dabei häufig höhe Töne in Kopfstimme singe, nehmen wir mal an ein g''', finde ich das auf dauer sehr ermüdend. Nicht schmerzhaft o.ä., allerdings einfach nach einer Stunde üben, trotz gutem einsingen körperlich sehr anstrengend.

Da du ja ebenfalls bereits seit einigen Jahren singst, wäre klassischer Unterricht duraus eine Option. Sofern du jemanden findest, der deine stilistische Richtung akzeptiert bzw berücksichtigt.

Ich werde mich mal umhören, evtl. finde ich ja jemanden der nicht ganz so vernagelt und stur ist. ;)

Danke nochmal! :)
 
Wenn dich Belting interessiert, wäre jemand der Musical unterrichtet am besten. Die können übrigens auch fast alle Klassik. Vorteil an Musical ist auch, dass es so einige Rockmusicals gibt. Wichtig ist aber dass der Lehrer sich nach deinen Zielen richtet und du seine Anweisungen verstehst. Wenn das passt, klappt es sogar mit Genrefremden Lehrern. Ob der oder die Pädagogik fertig studiert hat, ist gar nicht soo wichtig. Es gibt auch unter Nicht-Studierten gute Lehrer. Die Lehrerfahrung machts aus.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Wäre es sinnvoller eher klassischen Gesangsunterricht in Betracht zu ziehen
Hallo @StatutoryApe ,

Ich habe früher (1990er) selbst HM ala Queensryche gesungen und Geoff Tate war mein großes Vorbild. Er hat auf den früheren Scheiben auch immer extrem technisch gesungen, mit einer unglaublich kräftigen Kopfstimme - er ist übrigens selber auch Bariton. Sowohl Dickinson als auch Tate hatten soweit ich weiß klassischen Gesangsunterricht. Nicht weil das die beste Vorbereitung war, sondern weil es zu dieser Zeit ausserhalb des klassischen Unterrichts nur wenig Alternative gab. Ich selbst bin in den letzten Jahren von 80er High Voice Metal auf klassischen Gesang und Musical umgesattelt. Ich kann jetzt nicht behaupten in meinem klassischen Unterricht direkt etwas gelernt zu haben, dass ich speziell auf diesen hohen Bereich anwenden könnte. Ich habe aber auch nicht danach gefragt und meine "High Voice" ist mit den letzten 15 Jahren ohnehin ziemlich abgesunken. Ein klassisch trainierter Tenor oder Bariton wird in die hohen Bereiche > g' auch seltener vordringen und wenn dann anders singen wie im Heavy Metal. Die Technik von Tate entspricht vielleicht noch am ehesten einem Countertenor, aber auch das nicht reinrassig. Daher glaube ich nicht dass dich ein "Feld, Wald und Wiesen" Klassiklehrer dorthin bringt. Ich würde das im Vorfeld klären und ansonsten wirklich einen Pop/Rock Lehrer suchen - oder eben auch Musical, wie Vali schrieb.

Wenn du aber ein bisschen Neigung zum Autodidakten hast, kannst du dir den High Voice Bereich als Transferleistung erarbeiten. Was du dann für einen Unterricht als Basis hattest spielt dann keine so große Rolle.

LG Robert
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Nein nein. Das war eine ältere Dame und ist auch schon ein paar Jährchen her
Ich glaube das es die hier war: Elisabeth Sabine


--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Misch/Kopfstimme wenn es bereits über das kleine g hinaus geht (Ich würde mich als Bariton bezeichnen)
Wirklich das kleine g? Das wäre ungewöhnlich früh für einen Bariton.
 
Hmm.... ein bisschen muss ich jetzt doch relativieren. Also bis etwa e‘ singt man z.b. Take hold of the Flame tatsächlich recht klassisch, aber der Bereich darüber und insbesondere über a‘ bis e‘‘ werden klassisch anders bzw. gar nicht gesungen. Ich meine diese scharfen Klang der Kopfstimme.

LG Robert
 
Hallo @StatutoryApe ,

Ich habe früher (1990er) selbst HM ala Queensryche gesungen und Geoff Tate war mein großes Vorbild. Er hat auf den früheren Scheiben auch immer extrem technisch gesungen, mit einer unglaublich kräftigen Kopfstimme - er ist übrigens selber auch Bariton. Sowohl Dickinson als auch Tate hatten soweit ich weiß klassischen Gesangsunterricht. Nicht weil das die beste Vorbereitung war, sondern weil es zu dieser Zeit ausserhalb des klassischen Unterrichts nur wenig Alternative gab. Ich selbst bin in den letzten Jahren von 80er High Voice Metal auf klassischen Gesang und Musical umgesattelt. Ich kann jetzt nicht behaupten in meinem klassischen Unterricht direkt etwas gelernt zu haben, dass ich speziell auf diesen hohen Bereich anwenden könnte. Ich habe aber auch nicht danach gefragt und meine "High Voice" ist mit den letzten 15 Jahren ohnehin ziemlich abgesunken. Ein klassisch trainierter Tenor oder Bariton wird in die hohen Bereiche > g' auch seltener vordringen und wenn dann anders singen wie im Heavy Metal. Die Technik von Tate entspricht vielleicht noch am ehesten einem Countertenor, aber auch das nicht reinrassig. Daher glaube ich nicht dass dich ein "Feld, Wald und Wiesen" Klassiklehrer dorthin bringt. Ich würde das im Vorfeld klären und ansonsten wirklich einen Pop/Rock Lehrer suchen - oder eben auch Musical, wie Vali schrieb.

Wenn du aber ein bisschen Neigung zum Autodidakten hast, kannst du dir den High Voice Bereich als Transferleistung erarbeiten. Was du dann für einen Unterricht als Basis hattest spielt dann keine so große Rolle.

Hallo Robert,

schon einmal vielen Dank für deine Antwort! Es ist auf jeden Fall sehr hilfreich mal von jemanden eine Meinung zu hören, der selbst HM gesungen hat. :)
Prinzipiell geht es eher um den Bereich vom kleinen a bis ca. a' (Also sozusagen alles außerhalb des Bereiches in dem man natürlicherweise Bruststimme verwendet, außer man ist Countertenor oder eine Frau ;-)) , weniger um die ganz hohen Töne. Mit der Bruststimme klingt das alles so gequetscht, "Belting" kann ich nicht und Kopfstimme/Falsett in dem Bereich klingt einfach total drucklos und schwach.

Die kraftvollen hohen Töne, wie im Video von Elisabeth Sabine gezeigt, kann ich auch schon so singen. Das musste ich mir auch nicht beibringen, dass lies sich für mich schon immer irgendwie "natürlich" singen. ;-) Evtl. könnte man die Atemtechnik noch etwas optimieren, aber ansonsten klingt das schon wie die Schreie von Geoff Tate, Rob Halford ect.

Ich glaube das es die hier war: Elisabeth Sabine

Habe ich tatsächlich noch nie von gehört.

Wirklich das kleine g? Das wäre ungewöhnlich früh für einen Bariton.

Ich komme mit der Bruststimme schon noch höher, allerdings fühlt sich dies dann spätestens ab dem c' sehr stark "gequetscht" an, weshalb ich meist schon früher in Mischstimme/Falsett wechsle (wie oben bereits beschrieben). Das liegt aber denke ich vor allem an einer nicht wirklich vorhandenen Technik. Wegen diesem gequetschten Gefühl habe ich auch solch Probleme mir selbst das "belting" anzueignen, weil ich mich nicht richtig traue ;-). Wobei es sich durch den jahrelangen Gutturalgesang, wo ich mir gute Aufwärmübungen und eine schon deutlich bessere Atemtechnik angeeignet habe insgesamt schon deutlich verbessert hat.

Also ich würde mich schon als Bariton einschätzen. Das große G ist der erste Ton der wirklich komfortabel zu singen ist. Ich kann in den Bassbereich bis zum großen E singen, allerdings wirkt das dann sehr unkomfortabel und ich muss den Kehlkopf stark senken.

Viele Grüße!
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Ok, also den Bereich über kleinem g bis etwa f für metal gangbar zu machen.... hmmm .... wäre klassischer Unterricht vielleicht wirklich nicht verkehrt. Der Bereich darüber wird in der Klassik einfach ganz anders gesungen. Aber wenn du einigermaßen Autodidakt bist, kannst du die Lücke selber schließen. Übrigens beltet Tate zumindest in den älteren Alben gar nicht so viel, es hängt von den Vokalen ab.

Dickinson ist eine völlig andere Nummer. Den zu Covern hat mich früher schon kaputt gemacht. Heute würde ich nach der erste Strophe im schnellen Teil schon in die Knie gehen :weird:
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Ob Bariton oder Tenor ist anhand von absolut tiefsten Tönen allein nicht so ohne weiteres zu bestimmen. Ein Übergang um g herum bzw. Schwierigkeiten, die Vollstimme ab c' frei zu singen, lassen eher darauf schließen, dass Du hier einfach noch technische Probleme hast, die gar nicht so unüblich sind, wenn man vor allem versucht, die Bruststimme "hochzuziehen".

Valis Tipp scheint mir der geeignetste: Musicalgesang. Dort werden heutzutage ähnlich krasse Höhen gefordert und der Beltingsound ist einem kopflastigeren Mix gegenüber dominant.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Dickinson ist eine völlig andere Nummer. Den zu Covern hat mich früher schon kaputt gemacht. Heute würde ich nach der erste Strophe im schnellen Teil schon in die Knie gehen :weird:

Sein Belting ist aber auch wirklich am obersten Rand von dem was sein Bruststimmenumfang hergibt. Seine Mischstimme verwendet er teilweise gar nicht wirklich, obwohl ich das immer dachte. Bei Tate höre ich auch nicht so viel Belting, allerdings weiß ich nicht ob das alles wirklich dann hauptsächlich Mischstimme ist.

Valis Tipp scheint mir der geeignetste: Musicalgesang. Dort werden heutzutage ähnlich krasse Höhen gefordert und der Beltingsound ist einem kopflastigeren Mix gegenüber dominant.

Tatsächlich, um so mehr man darüber nachdenkt und zuhört könnte Musicalgesang wirklich das richtige sein. Der HM Gesang ist sehr dynamisch und irgendwie wirkt er auch sehr theatralisch :). Die Techniken werden sich auch ähneln/gleich sein.

Allerdings jemanden in der Umgebung zu finden der Musicalgesang lehrt, wird deutlich schwieriger werden als jemanden zu finden der klassischen Gesang oder Rock/Pop/Jazz lehrt.

Viele Grüße
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Grundsätzlich sind klassischer männlicher Gesang und Belting in der eingestrichenen Oktave auch gar nicht so weit voneinander entfernt - hier besteht ein wesentlicher Unterschied zu Frauenstimmen! - insofern bist Du damit sicherlich auch nicht falsch beraten. Anders sieht es bei den extremen Höhen um h' und c'' herum aus. Das Musical und auch der Hardrock bedienen sich da Techniken, bei denen die Randstimme stark komprimiert und "twangig" gesungen wird, um einen Beltingsound zu imitieren ("Fakebelt"). Hier gibt es eigentlich kein entsprechendes Äquivalent in der Klassik. Da du aber, wie oben beschrieben, solche Screams, die ebenfalls eine starke Kompression in der Randstimme erfordern, bereits beherrscht, kriegst Du den entsprechenden Brückenschlag vielleicht dann auch selbst hin.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Pass nur auf, dass du danach nicht klingst, wie ein Musical-Sänger. Irgendetwas lernen die in ihrer Ausbildung, dass du sie später, egal, was sie machen, als genau das erkennst :(
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Irgendetwas lernen die in ihrer Ausbildung, dass du sie später, egal, was sie machen, als genau das erkennst

Ich weiß, was du meinst :D - solange man das ein- und ausschalten kann, finde ich es auch ab und an ganz interessant. Im Musical scheint es auf jeden Fall auch ein gewisses Klangideal zu geben - nicht nur in der Klassik, wie ich früher gerne geglaubt habe - das mir besonders bei Musical-Sängerinnen besonders auffällt: Erstmal sehr klare Aussprache, damit man den Text versteht (da klingen auch Ami-Sängerinnen teilweise wieder etwas britischer, weil jedes t auch wie ein t gesprochen wird und nicht wie ein d :D ), dann aber auch eine gehörige Menge Nase / Twang, was sie je nachdem entweder wieder mehr nach Ami oder noch britischer klingen lässt, weil es dem Sound so etwas "Vornehmes" gibt. Und trotzdem soll die Stimme noch leicht und ein bisschen "flatterhaft" (=oft mir sehr schnellem Vibrato) klingen.

Soweit meine lautmalerische Beschreibung meines subjektiven Eindrucks, bin kein Musical-Experte, aber das ist so der gemeinsame Nenner, den ich bisher raushören konnte :) .

Jemanden der "Hard-Rock" Gesangsunterricht anbietet, kenne ich zumindest in meiner Umgebung nicht.

Vielleicht habe ich es überlesen, aber ich meine, du hättest uns noch gar nicht mitgeteilt, was "deine Umgebung" denn genau bedeutet? ;) Also nicht nur wo in Deutschland, sondern auch welcher Umkreis angemessen wäre?
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
weil meine gesangslehrerin keine zeit hatte, und sie mich sowieso an einen metal-gesangsleherer abgeben wollte, war es letzten dienstag soweit.

der unterricht war total anders. wir haben sofort mit mikro gesungen.....und dabei haben wir festgestellt, ich singe zu leise und die höheren töne in mischstimme.

er forcierte die höhen töne mit bruststimme zu singen und ich kam bis zum ''g.
ich war total verblüfft, eine oktave höher als sonst. das heißt, highway star von deep purple wäre in reichweite.

daher, ein metal-lehrer bringt wirklich was.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Grundsätzlich sind klassischer männlicher Gesang und Belting in der eingestrichenen Oktave auch gar nicht so weit voneinander entfernt - hier besteht ein wesentlicher Unterschied zu Frauenstimmen! - insofern bist Du damit sicherlich auch nicht falsch beraten. Anders sieht es bei den extremen Höhen um h' und c'' herum aus. Das Musical und auch der Hardrock bedienen sich da Techniken, bei denen die Randstimme stark komprimiert und "twangig" gesungen wird, um einen Beltingsound zu imitieren ("Fakebelt"). Hier gibt es eigentlich kein entsprechendes Äquivalent in der Klassik. Da du aber, wie oben beschrieben, solche Screams, die ebenfalls eine starke Kompression in der Randstimme erfordern, bereits beherrscht, kriegst Du den entsprechenden Brückenschlag vielleicht dann auch selbst hin.

Sehr gut zu wissen und ich werde es mal bei meiner Entscheidung berücksichtigen, danke! ;)

weil meine gesangslehrerin keine zeit hatte, und sie mich sowieso an einen metal-gesangsleherer abgeben wollte, war es letzten dienstag soweit.

der unterricht war total anders. wir haben sofort mit mikro gesungen.....und dabei haben wir festgestellt, ich singe zu leise und die höheren töne in mischstimme.

er forcierte die höhen töne mit bruststimme zu singen und ich kam bis zum ''g.
ich war total verblüfft, eine oktave höher als sonst. das heißt, highway star von deep purple wäre in reichweite.

daher, ein metal-lehrer bringt wirklich was.

Ich denke jemand der eben Metal Gesang lehrt wäre tatsächlich das Optimalste.

Ich weiß, was du meinst :D - solange man das ein- und ausschalten kann, finde ich es auch ab und an ganz interessant. Im Musical scheint es auf jeden Fall auch ein gewisses Klangideal zu geben - nicht nur in der Klassik, wie ich früher gerne geglaubt habe - das mir besonders bei Musical-Sängerinnen besonders auffällt: Erstmal sehr klare Aussprache, damit man den Text versteht (da klingen auch Ami-Sängerinnen teilweise wieder etwas britischer, weil jedes t auch wie ein t gesprochen wird und nicht wie ein d :D ), dann aber auch eine gehörige Menge Nase / Twang, was sie je nachdem entweder wieder mehr nach Ami oder noch britischer klingen lässt, weil es dem Sound so etwas "Vornehmes" gibt. Und trotzdem soll die Stimme noch leicht und ein bisschen "flatterhaft" (=oft mir sehr schnellem Vibrato) klingen.

Soweit meine lautmalerische Beschreibung meines subjektiven Eindrucks, bin kein Musical-Experte, aber das ist so der gemeinsame Nenner, den ich bisher raushören konnte :) .

Ich denke auch, dass es vor allem an der starken Betonung der harten Konsonanten (wie erwähnt T, P, S, R etc.) und der sehr klaren Aussprache beim Singen liegt. :)

Vielleicht habe ich es überlesen, aber ich meine, du hättest uns noch gar nicht mitgeteilt, was "deine Umgebung" denn genau bedeutet? ;) Also nicht nur wo in Deutschland, sondern auch welcher Umkreis angemessen wäre?

Ich selbst komme aus dem Umkreis Würzburg. Ich habe einmal gelesen, dass es in Nürnberg eine Gesangsschule geben soll, welche auch die Heavy Metal Gesangstechniken lehrt. Wäre tatsächlich was, allerdings ist das jetzt nicht gerade bei mir direkt um die Ecke. Deshalb wollte ich mich auch erst einmal erkundigen, ob es nicht klassischer oder Rock/Pop Gesangsunterricht auch tut. Diese gibt es nämlich zahlreich hier. ;) Eine/n klassischen Gesangslehrer der/die auch Musical anbietet, habe ich bisher auch noch nicht wirklich ausfindig machen können.

Danke schonmal an alle für die Zahlreichen antworten!

Viele Grüße
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Musical-Sänger. Irgendetwas lernen die in ihrer Ausbildung, dass du sie später, egal, was sie machen, als genau das erkennst
Na ja, vielleicht wollen sie auch genauso klingen?
Im Musical scheint es auf jeden Fall auch ein gewisses Klangideal zu geben
Ja, gibt es. Es ist bei den Männerneine art "klassik light version". Tatsächlich läßt sich das ziemlich gut ein und ausschalten, bzw dosiert hinzugeben. Bei den Frauen herrscht das typische "Musical Belting" vor, es sei denn es wird gleich klassisch gesungen (z.B. Phantom of the Opera).
er forcierte die höhen töne mit bruststimme zu singen und ich kam bis zum ''g
Aber nicht bis zum "zwei-gestrichenem g", oder was bedeuten die beiden vorrangestellten Hochkommas? :confused:
Eine/n klassischen Gesangslehrer der/die auch Musical anbietet, habe ich bisher auch noch nicht wirklich ausfindig machen können
Hast du gefragt, oder nur die Ausschreibung angesehen? Eventuell machen die das auf Nachfrage.
der sehr klaren Aussprache beim Singen
Ja, unter anderem. Im Gegensatz zum Konzert muß im Musical mit dem Text die Geschichte vorangebracht werden. Da wäre es schon irgendwie schlecht wenn man nur 3 von 5 Sätzen versteht :nix:
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer

Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben