Welche Boxen (FRFR, PA-Aktiv, Studio-Monitore etc.) für Modeler / Backing-Tracks?

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hito
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Hallo

ich spiele derzeit mit einem Boss GT10 Multieffekt/Ampmodeller. Live nutze ich meinen Röhrenamp in der 4-Kabel-Methode. Zuhause zum üben ist mir das zu umständlich und ich spiele über Kopfhörer. Da ich manchmal gerne mit Syntesizer, Looper und Drummachine Jamme, laufen die Instrumente Zuhause in einem Mischpult zusammen, bevor das Signal über Kopfhörer oder an eine einfach T-Monitorbox rausgeschickt wird . Soweit zur Ist Situation.

Nun möchte ich einen besseren Klang rausholen. Nach einigen Überlegungen mit einen zeitgemäßen Modeller anzuschaffen (Helix, Kemper etc) bin ich auf den Punkt gestoßen, dass ich zunächst das schwächste Glied anpacken sollte. Ich habe schon viel gelesen, dass man für gute Modeller eine Fullrange-Box nehmen sollte. Nun bin ich am überlegen, ob dies nicht auch für mein altes Boss GT10 gilt.

Somit einige Fragen:

1. Klingen alle Modeller an einem Fullrange Monitor besser? Oder nur die Höherpreisigen, welche mit Impulsantworten arbeiten?
2. Kann man Fullrange auch als HiFi-Box (z.B. für Backingtracks) nutzen? Ich dachte das schließt sich aus, da HiFi-Boxen den Klang ja beeinflussen und "besser" klingen lassen, genau das will man mit Fullrange-Boxen nicht?
3. Wie sind Nahfeld Studiomonitore einzuordnen? Sind die auch immer Fullrange?
4. Worauf sollte man beim Kauf von Fullrange-Boxen und / oder Studiomonitoren achten?

Es kommen bestimmt noch einige Fragen auf. Ich habe bisher bereits diese Queller recherchiert:
https://www.bonedo.de/artikel/einzelansicht/vergleichstest-fullrange-boxen-fuer-amp-modeler.html
https://www.musiker-board.de/thread...-boxen-fuer-gitarre-und-bass-modeling.685478/

Gelernt habe ich, dass Modeller an Fullrange-Boxen eben besser wie ein Amp-Cabinet klingen. Gleichzeitig denke ich, dass dann HiFi Anwendungen doch eher schlechter klingen müssten, da die Boxen das Signal unverfälschter wiedergeben.

Hoffe ihr könnt mir helfen.
Gruß
hito
 
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Für zuhause macht das Spielen über Nahfeldmonitore meiner Meinung nach am meisten Sinn.

Für Bandlautstärke etc. eher eine FRFR/Aktivbox als Monitor.

Ich spiele meine(n) Modeller seit 10 Jahren über einen HiFi Kopfhörer und bin zufrieden damit.


Ein guter Kompromiss sind auch die ganzen aktiven P.A. Boxen, z.B. von TS Alto, Headrush, EV etc., die meist deutlich günstiger als die hochwertigen FRFR Teile für die Bühne sind.



Du könntest auch den Backing Track über ein HiFi System laufen lassen und Deine Gitarre über die Headrushbox. So haben wir das zeitweise (mit einer TS Alto) in der Band gemacht und das hat mir einigermaßen getaugt. Von dem gesparten Geld könntest Du Dir ja ein
Helix Stomp kaufen, das Du in den Headrush laufen läßt :D
 
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1. Klingen alle Modeller an einem Fullrange Monitor besser?
Rein von der Theorie her, wäre Fullrange das Richtige für Modeller (mit Cab-Sim). In der Praxis habe ich jedoch schon erlebt, dass Modeller an einem Gitarrenspeaker besser klangen, egal ob mit Cab-Sim oder nicht. Der spezielle Gitarrenlautsprecher rundet manchmal den oft kühlen Sound des Modellers ab. Da gibt es aber kein grundsätzliches Rezept, muss man ausprobieren.
2. Kann man Fullrange auch als HiFi-Box (z.B. für Backingtracks) nutzen? Ich dachte das schließt sich aus, da HiFi-Boxen den Klang ja beeinflussen und "besser" klingen lassen, genau das will man mit Fullrange-Boxen nicht?
Fullrange=Hifi, was neutral wie möglich klingen soll. Gitarrenspeaker färben dagegen den Sound und lassen dann den Amp besser klingen (u.a. durch Cut verschiedener Frequenzen, eben nicht Fullrange.
3. Wie sind Nahfeld Studiomonitore einzuordnen? Sind die auch immer Fullrange?
Denke schon, zumindest sollte es so sein.
4. Worauf sollte man beim Kauf von Fullrange-Boxen und / oder Studiomonitoren achten?
PA-Boxen (Fullrange) würde ich nur für größere Lautstärke nehmen und nicht für das zuhause leise üben. Proberaum geht natürlich schon.
Studiomonitore sollten dir vom Klang gefallen, da hilft nur vergleichen im Laden. Oft wird viel getrickst um z.B. kleine Monitore größer klingen zu lassen. Ist wie bei manchen "Studiokopfhörer" bei denen die Bässe angehoben werden. Für mich müssten hier die Bässe satt und tight klingen, also nicht schwammig und die Höhen-/Mitte-Struktur nicht angestrengt klingen. Rein zum Üben nimmst du allerdings was dir gefällt, für Recording und Mixing sollten sie aber schon ein neutrales Klangbild auswerfen.

Da werden sicherlich weitere Beitrage kommen, von Leuten die sich besser auskennen als ich.

Übrigens: Fürs leise zuhause üben bin ich von diesem Teil hier begeistert:

Hat ein Line-In in Stereo an dem z.B. mein Boss BR 800 Modeller hängt, genauso gut kann ich ihn aber wie ein normaler Amp mit vorgeschaltetem Pedalboard betreiben. Die Klangregelung (Live, Bypass, DBB) ist genial um gerade leise im Raum zu spielen. Ich habe eine Menge Spass damit. Allein wenn das Bassvolumen zu groß wird, geht der Silvereye - wegen den kleinen Speakern - in die Knie. Das merke ich ganz deutlich z.B. bei einem Guitar to Bass Effekt. Allerdings kann man ja im Modeller entsprechend EQ-en. 100 % Empfehlung von mir, auch weil ich ihn hier jederzeit spielen kann ohne meiner Family auf den Senkel zu gehen. Seit ich ihn habe, spiele ich nicht mehr mit Kopfhörer.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Mein Boss BR 800 nutzt übrigens auch die COSM Technologie wie dein GT10. Ich würde es mal probieren. Ich habe meine BR Geräte an vielen Abhörmöglichkeiten angeschlossen aber so gut wie am Mooer klang es selten, vor allem so passend für die leise zuhause Spielsituation. Leise ist es übrigens nur wenn du es willst, das Ding kann auch den Raum gut füllen wenn es denn sein muss. Ich spiele ja sonst hier im Wohnzimmer eine 10-Watt-Röhre.
 
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Hab das GT10 und später das GT100 zu Hause immer über einen aktiven Bodenmonitor laufen lassen, ist auch immer noch meine Backup Lösung. Zu Hause war mir damals der Röhrenamp zu schade und vor allem kann man an meinem Monitor auch noch das Notebook via Kopfhörer auf Cinch anschliesen. All in One Lösung sozusagen. Dadurch dass die aktiven Monitore direkt einen Lautstärkenregler haben kannst du das sehr wohl ganz einfach flüsterleise stellen - und auch laut genug für einen Drummer. Lautstärkenverhältnis zwischen Backingtrack und Gitarre passe ich dann am GT an.
Über den Amp klingt das erst mit nicht mehr wirklich Zimmerlautstärke wirklich besser.
Du bekommst auch bei den Presets einen besseren Eindruck was du an die PA schickst falls du dann mal Ausfall hast und direkt in die PA spielen musst.
 
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1. Klingen alle Modeller an einem Fullrange Monitor besser? Oder nur die Höherpreisigen, welche mit Impulsantworten arbeiten?
2. Kann man Fullrange auch als HiFi-Box (z.B. für Backingtracks) nutzen? Ich dachte das schließt sich aus, da HiFi-Boxen den Klang ja beeinflussen und "besser" klingen lassen, genau das will man mit Fullrange-Boxen nicht?
3. Wie sind Nahfeld Studiomonitore einzuordnen? Sind die auch immer Fullrange?
4. Worauf sollte man beim Kauf von Fullrange-Boxen und / oder Studiomonitoren achten?

1. Ich würde sagen, dass die Stärken und Schwächen deutlicher werden. Ich würde grundsätzlich nur noch mit IRs arbeiten, alles andere ist echt nicht mehr zeitgemäß. Zur Not für kleines Geld einen Mooer Radar als Cab Simulation nutzen.
2. Klar. Ist natürlich auch wieder von der Qualität der Box abhängig.
3. Ja.
4. Viele Aktiv Monitore für hohe Lautstärken klingen nicht linear. Das ist besonders für Gitarre extrem ungünstig. Manche als linear verkaufte Monitore klingen im Mittenbereich sehr nasal und "boxy". Ist aber auch Sache des persönlichen Geschmacks und muss man testen. Ich hatte vor meiner In Ear Zeit mit zwei Yamaha DXR12 gespielt. Die meisten User bevorzugen aber die DXR10, welche mir persönlich zu topfig klangen. Die DXR12 klangen viele Leute zu bassig. Ich persönlich würde lieber immer etwas größere Woofer mit mehr Abbildung im Bassbereich nutzen. Ansonsten läuft man immer Gefahr, bei den genutzten Gitarrensounds zu viel Bass reinzudrehen, was über die PA dann oft rächt. Genau das gleiche gilt für Nahfeldmonitore für zu Hause. Dort rate ich grundsätzlich zu 8" Woofern.
 
2. Kann man Fullrange auch als HiFi-Box (z.B. für Backingtracks) nutzen? Ich dachte das schließt sich aus, da HiFi-Boxen den Klang ja beeinflussen und "besser" klingen lassen, genau das will man mit Fullrange-Boxen nicht?

Definitiv, mache ich schon seit ca. 20 Jahren. Das Ideal echter HiFi-Boxen (HiFi = high fidelity = hohe Klangtreue) ist eine möglichst unverfälschte Tonwiedergabe, insofern gibt es da überhaupt keinen Widerspruch.
 
Okay erstmal vielen Dank für die vielen Antworten in der kurzen Zeit.

Mir ist aufgefallen, dass ich wohl etwas falsch verstanden habe:

FRFR-(full range flat response) Boxen sind nochmal etwas anderes als "nur" Fullrange boxen. FRFR-Boxen sind für Kemper und co ideal wenn es wie aus einem Cabinet klingen soll. Full Range alleine bilden zwar alle Frequenzen ab, aber nicht 1:1 wie das Eingangssignal und beeinflussen die Tonwahrnehmung, weshalb sie nicht wie ein Gitarrencabinet klingen können. Hab ich das richtig so verstanden?

Wenn ja, dann folgende Frage: Wie klingen andere Instrumente (Drummachine, Synthi oder Backing-Tracks) aus einer FRFR-Box? Die müssen dann ja anders klingen.
Kann man FRFR-Boxen sowohl als Gitarrencabinet und als Gesangmonitor verwenden?

Mir geht es im Grunde nur um die Boxen und nicht um irgendwelche Amps oder Modeller zum spielen auf Zimmerlautstärke. Das ist nur Randinformation. Leider finde ich den Markt um FullRange / FullRangeFlatResponse / StudioMonitor unübersichtlich und kenne da keine Unterschiede.
 
Hifi-Lautspreche haben oft eine weiche Sicke um möglichst ungehindert alle Bewegungen auslenken zu können.
PA-Lautsprecher (incl. Monitore) und auch Gitarrenlautsprecher haben normalerweise dagegen eine härtere Aufhängung, die die ganz grgoßen Auslenkungen eher dämpfen. Dadurch halten sie mehr Amplitude aus ohne zerstört zu werden.
Dadurch klingen Hifi-Lautsprecher oft eher weicher als PA-Lautsprecher.

Zu deinem Anliegen: Falls du sowieso irgendwann ein kleines Homestudio haben möchtest, wären Nahfeld-Monitore eine Überlegung wert. Ansonsten geht jede Hifi-Anlage die "neutral" klingt und keine Frequenzen überbetont ebenfalls.
Ich nutze zuhause zum Einstellen der Sounds meines POD HD500 meinen Marshall AS50D (weil ich ihn habe) oder meinen Beyerdynamic DT770PRO und auf der Bühne die Yamaha DBR12, bzw. jetzt durch die Umstellung auf InEar-Monitoring meine Shure SE215.
 
FRFR-(full range flat response) Boxen sind nochmal etwas anderes als "nur" Fullrange boxen. FRFR-Boxen sind für Kemper und co ideal wenn es wie aus einem Cabinet klingen soll.

Nein, das klingt nicht wie ein Gitarrencab, sondern wie ein mit einem bestimmten Mikrofon abgenommenes Cab, das relativ neutral wiedergegeben werden soll.
 
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FRFR-(full range flat response) Boxen sind nochmal etwas anderes als "nur" Fullrange boxen. FRFR-Boxen sind für Kemper und co ideal wenn es wie aus einem Cabinet klingen soll. Full Range alleine bilden zwar alle Frequenzen ab, aber nicht 1:1 wie das Eingangssignal und beeinflussen die Tonwahrnehmung, weshalb sie nicht wie ein Gitarrencabinet klingen können. Hab ich das richtig so verstanden?

Full Range bedeutet erstmal nur, dass im Gegensatz zu einer Gitarrenbox auch hohe Frequenzen wiedergegeben werden können. Flat Response heißt, dass der Klang möglichst linear ist. Die Betonung liegt auf "möglichst", weil das in der Praxis eben eigentlich nie erreicht wird. Es bleibt immer ein gewisser Kompromiss. Durch DSPs und aktive Frequenzweichen versucht man hier oftmals zu tricksen, was dem einen Hersteller eben besser gelingt als dem anderen. Nicht umsonst kosten gute Main Monitore für Tonstudios, die eben auch hohe Lautstärken packen aber dabei trotzdem gut auflösen, teilweise absurd viel Geld.
 
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Leider finde ich den Markt um FullRange / FullRangeFlatResponse / StudioMonitor unübersichtlich und kenne da keine Unterschiede.
Das liegt daran, dass das reine Marketing-Begriffe sind, die in keiner Relation zu irgendwelchen technischen Eigenschaften stehen müssen. Am besten löst du dich komplett von diesen Bezeichnungen und konzentrierst dich auf technisch relevante Eigenschaften, wie lineare Verzerrungen (Frequenzgang und Abweichungen), nichtlineare Verzerrungen (Klirr), Abstrahlverhalten (über Frequenz), Maximalpegel (bei definiertem Klirrfaktor, nicht aus Empfindlichkeit und Belastbarkeit gerechnet). Jeder Lautsprecher ist ein Kompromiss, der diese (und weitere) Kriterien mehr oder weniger gut erfüllt. Der Gewichtung der Kriterien ergibt sich aus dem individuellen Anforderungsprofil.
 
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Gut. Dann vielen Dank für die Erkenntnisse. Ich denke ich werde einfach ausprobieren was passt und den "want-to-have" Hype um neue Boxen getrost ignoieren.

Thread kann meinetwegen auch geschlossen werden.
 

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