Welche Registereinstellung für welchen Musikstil?

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Don Kanaille
Don Kanaille
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Hallöle,
bin noch auf der Suche nach den besten Registereinstellungen federführend für Diskant, gerne aber auch für die Bassseite bei einzelnen Stücken, bzw. Musikstyles. Habe ne borsini Superstar, also nahezu alle Variationsmöglichkeiten. Hat jemand zufällig eine Übersicht, z.B Excel o.ä. ?
viele Grüße
Don Kanaille
 
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Hallo, Don Kanaille,

eine "beste" Registereinstellung gibt es nicht. Es gibt Einstellungen, die bei Tango besonders gut klingen und solche die eher für Musette geignet sind, beide unterscheiden sich von den Einstellungen, die für Klassik gut klingen. Das gilt für Diskant und Bass gleichermassen. Am besten hörst Du Dir im Original oder vom Tonträger Akkordeonmusik an, entscheidest, was Dir gefällt und probierst dann aus, welche Einstellung an Deinem Akkordeon dem Charakter Deiner Musik am ehesten entspricht.

Gruß
Reini2
 
und probierst dann aus, welche Einstellung an Deinem Akkordeon dem Charakter Deiner Musik am ehesten entspricht.

Auch wenn es Tendenzen gibt, welche Registereisntellung man für welche Musikrichtung am ehesten verwendet - letztenendes hängts immer vom Akkordeon ab, wie das klingt.
Da jedes Akkordeon einen eigenen Klang hat, habe ich teilwese sehr unterschiedliche Registrierungen für ein und das selbe Stück, je nachdem auf welchem Akkordeon ich das spiele. Und das nicht, weil das jeweilige Register nicht vorhanden wäre, sondern einzig, weil die Instrumente jeweils unterschiedlich klingen.

Meiner Meinung nach bleibt nichts anders übrig, als mit dem jeweiilien Instrument ausprobieren, welches Register mit diesem Instrument am besten passt.

Gruß, maxito
 
Hi Don,

ist wie Reini und Max sagen kaum zu verallgemeinern, Registerwahl hängt quasi von allem ab was "das Musizieren" ausmacht.

Folgendes ist m.M. denoch als gängige Registerwahl oder "Klang-klische" bewährt:

8-|8|8+ Oberkrainer, alpenländisch, Musette, Fasching, laut, mit Blechbläsern oder Combo
8+|8 Unterhaltungsmusik, Schlager, typischer Akkordeonsound, auch mit 16 oktaviert
8 leise, mehrstimmig, Sängerbegleitung, transparent, (sonor wenn Cassotto)
8|4 Tango (auch mit 16 oktaviert auf großen Akkordeons)
16 u. 16|8 u. 16|4 jazzrichtungen (alles mit 16 ohne Schwebung), oft oktaviert gespielt

Keine Ahnung was die Balkanfraktion für Register bevorzugen, vermute auch alles ohne Schwebung wie 8|4 oder 16|8|4 ?

Bei Spiel über Mikros und Anlage (EQ, Hall, Kompressor etc.) wirs noch vertrakter. :eek:

Bassregisterwahl ist noch individueller muss eben zum Diskant, Stück, Spielweise und Musiziersituation passen

Frag doch konkret nach Registerwahl für bestimmte Stücke dann wird sich schon was finden.

Ach ja und probier einfach mal in einer Akkordeonaufnahme zu hören was da für register spielt, das schult ungemein das Urteilsvermögen.

mfg balgseele
 
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Hallo ihr Lieben,
erstmal vielen Dank für eure Antworten. Habe mich etwas unglücklich ausgedrückt ... mir ist durchaus klar, dass es nicht die beste Einstellung gibt. Mir ging es in erster Linie darum zu erfahren, was ihr so gerne benutzt, um weitere Anregungen für mich zu erhalten.
@Balgseele heißt 8- , dass die 8 nach unten in den tiefen Bereich die Schwebung hat?
PS: Spiele gern Shanty, musette, Schlager, Pop und Latin
Wenn ihr da bestimmte Favoriten habt, dann freu ich mich auf eure Ideen.
LG DK
 
Hallo Don Kanaille,

mit 8- ist wie du richtig vermutet hast eine Schwebung mit einer Stimmung nach unten gegenüber dem Grundton gemeint. Dies wird üblicherweise aber nur gemacht, wenn man 3x den 8´Chor hat. Bei einer einfachen Schwebubng wird in aller Regel die Schwebung nach "oben" hin gestimmt.

Zu meiner Registrierung, die ich vorzugsweise verwende:

- Shanty spiel ich nicht - muss ich passen. Hört man aber häufig mit 3x 8, 3x8|16 - wenns kräftiger sein soll, oder Tutti- vorzugsweise, wenn der Chor mitsingt.
- Musette spiel ich meist mit 8|8+ , 8|8+|4 oder auch mit 8|4. (3x8 hab ich derzeit nicht)
- Schlager spiel ich auch eher wenig bis gar nicht, aber da würde ich je nach Charakter des Stücks unterschliedlich registrieren.
- bei Latin bevorzuge ich Register ohne Schwebung - meist 16|8, 16|4
- Tango meist 16|4 bzw. 8|4
- und bei Jazz meist ausschließlcih 16´(im Cassotto) oder wo es von der Tonlage her besser passt 8´(im Cassotto)
- und bei Klassik immer ohne Schwebung in aller Regel 8`oder 8|8 (ohne Schwebung) bzw. entsprechend noch 4´dazugemischt. 16`selten und wenn dann meist oktaviert.

Gruß, maxito
 
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Spiele gern Shanty, musette, Schlager, Pop und Latin

Hallo Don
dann wird das Tremolo wohl oft mitschwingen :)

ich hab die Registerbeschreibungen (Musette, Bandoneón, Clarinet etc, http://en.wikipedia.org/wiki/Accordion_reed_ranks_and_switches) immer als ein bisschen pseudo empfunden, eine Oboe tönt meiner Meinung nach halt anders, aber für die Frage: was passt? können sie hilfreich sein. Soviel ich weiss, ist die Klarinette bei Shantys eher selten, das Bandoneon im Tango häufig, also wird man bei Shantys zu Accordion, Musette etc greifen.

Eine Sonderstellung nimmt das Violinen Register ein: klanglich hat das wenig mit dem Klang der Geige zu tun, eher mit den Schwebungen des Streicherwaldes.

Für mich ist die Registrierung eher stimmungsabhängig: zuweilen finde ich das Fagott-Register für ein Stück gut, dann wieder die Oboe oder das Akkordeon.

Grüsse, accordion
 
ie Registerbeschreibungen (Musette, Bandoneón, Clarinet etc,

Die Bezeichnungen stehen bei mehreren meiner Akkordeons auch drauf, nur kann ich mit denen nicht wirklich viel anfangen, da die teilweise völlig anders belegt sind und somit von Instrument zu Instrument unterschiedlich sind. ... und sie klingen meist auch nur grob angenähert so, wie das angeschriebene Instrument. Eine Geige ist eben eine Geige und ein Akkordeon ist und bleibt ein Akkordeon, auch wenn man versucht den Klang nachzuahmen, ist s trotzdem was anderes.

Außerdem spiel ich ja nicht Akkordeon um eine Geige nachzuahmen, sondern weil ich den Akkordeonklang mag, egal wie der grad benannt wird. Und das darfs auch sein, denn im Zeitalter der Soundsamples ist ein täuschend echt nachgemachter Geigenklang nix besonderes mehr - da darf ein Akkordeon auch als Akkordeon klingen, sonst würd ich s ja nicht nehmen. Das darf man da durchaus als eigenständiges Instrument wahrnehmen , egal welche Musikrichtung man grad spielt und egal welches Register geschaltet ist - da gilt für mich nur, ob es dem Musikstück gerecht wird, und ob der eingestellte Klang zum Stück passt und das Thema unterstützt.

.. Und auch je nach Situation und Umgebung kann es da schon vorkommen, dass ich auch ein anderes Register zum Stück wähle, als das, welches ich für mich sonst benutzen würde.

Gruß, maxito
 
Auf die Gefahr hin dass ich etwas wiederhole was schon gesagt wurde:
An sich könnte man nach Idealen streben, schauen wie wer einen bestimmten Stil gespielt hat und das einfach nachspielen. Dazu gehören z.B. Instrumententyp, Artikulation, Tempo, das ganze Feeling und eben auch das Register.
Ambitionierte erwachsene Schüler fragen oft nach solchen Katalogen und versuchen alles zu kategorisieren.
Reggea... Preset 85, Kickdrum auf 2, Gitarre spielt mit hellem Sound zerlöcherte Nachschläge - also muss das Akkordeon folgendermaßen spielen: ...
Das ist wie Kuchen backen nach Rezept.


Aber in der Praxis ist man durch das Arrangement, durch seine eigenen Fähigkeiten, durch Zeitdruck beim üben und Begrenzungen des Instruments gezwungen, Kompromisse einzugehen. Selbst wenn man weiß, Art van Damme hat auf seinem Excelsior fast immer mit 16 Fuss gespielt, muss das beim nächsten Instrument und Spieler nicht zum selben Ergebnis führen.
Auch klar ist, dass Du das nicht hören wolltest. Immerhin gibt es ja die Registerbezeichnungen "Fagott", "Violin", "Piccolo", "Bandon", "Bandoneon", wahrscheinlich auch "Tango" uns so weiter.
Diese stammen aus der Anfangszeit des Akkordeons, in der auch die riesigen Holzradios Presets hatten wie "Rock", "Classic", "Presence", "Jazz" usw. - später abgelöst durch "Höhen" und "Tiefen", dann durch 30 Band Equalizer, und jetzt werden wieder Instant-Presets modern.
Die Frage ist also durchaus berechtigt und zeitgemäß ;-)

Noch ein Wort zu den Akkordeons.
Ich hatte Akkordeons in der Hand, bei denen die Bezeichnungen tatsächlich stimmten. Das 16 Fuss "Fagott" klang auch ganz anders als 8 Fuss "Clarinet". Es hatte von den Formanten her große Ähnlichkeit mit den beschriebenen Instrumenten. Ich kannte das auch von Orgeln (sowohl Pfeiffenorgeln als auch E-Orgeln) deren Ähnlichkeiten mit den Originalinstrumenten nicht unbedingt besser waren als bei den guten Akkordeons. Dadurch entsteht bei jedem Mischregister auch tatsächlich eine heilige Allianz mit eigenem Charakter, die der Bezeichnung auch gerecht wird. 16 und 4 klingt nach Orgel, offenes 8 mit 4 klingt nach Bandoneon usw.

Andererseits gab und gibt es Akkordeons, bei denen die Bezeichnungen einfach lächerlich sind.
Es klingt nach Plastik, egal was Du einstellst. Du mußt dann die Register nicht nach Klangfarbe sondern nach benötigtem Volumen (vielleicht auch im Vergleich zur linken Hand) wählen. Dadurch bist Du total eingeschränkt, weil die Linke vorgibt was Du rechts zu wählen hast oder umgekehrt. Die Klangfarbe beibt davon fast unbeeinflusst.

Ich kenne jetzt Deine Borsini Superstar nicht, bzw. weiß i©h nicht, wie deutlich die Umschalteffekte bei Dir ausfallen.
Aber Tipps kannst Du wahrscheinlich nur im konkreten Fall erwarten. Meistens schreibt der Komponist (zumindest wenn er für Akkordeon geschrieben hat) einen Vorschlag in die Noten - wohl nur mit einer Klangahnung.
Ungeachtet dessen kann man selbst innerhalb eines einzigen Tangos beispielsweise vielleicht für 3 verschiedene Teile sogar 3 verschiedene Register benutzen. Wenn Du nach dem Tango schließlich Pergolesi spielst, wirst Du wahrscheinlich wieder einige Register wieder benutzen müssen auch wenn sich der Stil überhaupt nicht gleicht.

Edit:
Ahaaaa - sehe gerade

"Spiele gern Shanty, musette, Schlager, Pop und Latin"

Wenn Du nur ein Instrument hast, dann schlage ich folgendes vor:
Shanty und Musette hauptsächlich mit 2x8 bzw. 3x8 (siehe oben ... wenn Dir die Ohren schon klingeln, mußt Du halt zwischendurch mal einen Chor wegnehmen.
"Schlager, Pop und Latin" sind zu allgemein. Da könnte ich Dir jetzt alle Register hier aufzählen. :D
 
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Hey Don,
ganz einfach, habe eine Dino Baffetti in Musette Stimmung. Dieses Teil spiele ich ausschließlich im Shantychor. Gibt hier natürlich so niederländische Lieder wie z. B. das Meisje oder z. B. Hawaiianische Lieder, die hier beliebt sind, da schalte ich auf Musette wie es in vielen Niederländischen Chören traditionell ist.
In dem Moment spitzen die Zuhörer in unseren Breiten die Ohren, denn dieser Klang ist ihnen nicht geläufig. Ansonsten gibt es ein ganz normales Tremolo. Ich höre einfach, wann mir welches Register zu welchem Stück gefällt und zusammen passt.
Gruß Moewejutta
 
Es ist Vieles gesagt, das ich auch so sehe. Nur möche ich den Beitrag von Klangbutter noch mal herausstellen: Es ist ausgesprochen sinnvoll, innerhalb eines Stücks auch mal die Klangfarbe zu wechseln! Ich spiele überwiegend Musettemusik, die traditionell im Tremolo oder sogar im "Musettetremolo" gespielt wird - aber das hält man aus Zuhörer auf die Dauer kaum aus. Deshalb wechsle ich regelmäßig in den unterschiedlichen Teilen meiner Stücke gern in andere Register, z.B. je nach Charakter des Stücks in die einchörige mittlere Lage (durchaus auch im Wechsel Cassotto / ohne Cassotto) oder auch in 16/8 oder 16/4 - ich schrecke nicht einmal vor Tutti zurück. Erlaubt ist, was gefällt, was zum Charakter des Stücks und zur Abgrenzung seiner einzelnen Teile voneinaner passt. Abwechslung ist mir schon wichtig. Beispiele dafür findest Du auf youtube jede Menge - hier ist eines davon: http://www.youtube.com/watch?v=67RvYZJn82U

Gruß, Jens
 
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