Welche Rolle spielt Rockmusik heute noch?

  • Ersteller mathiasbx
  • Erstellt am

Ist Rockmusik heute out (2020)?

  • Ja

    Stimmen: 7 13,0%
  • Nein

    Stimmen: 31 57,4%
  • Mir egal

    Stimmen: 16 29,6%

  • Umfrageteilnehmer
    54
Wenn man das jetzt wortwörtliche nimmt, ist die ursprüngliche Aussage ja eine andere...
Abgesehen von Elvis, wird selten diskutiert, ob ein Musiker wirklich tot ist. Bei Kunst (oder einem Genre) ist das IMO anders. Das ist in der Tat "unsterblich". Selbst wenn komplett etwas in Vergessenheit gerät, müssten auch alle Aufzeichnungen/Dokumente dazu vernichtet werden, damit Kunst verloren geht.
Damit kommt dann aber auch die Zeitachse ins Spiel. Was wird aus "Rock" in den nächsten 10, 100, 1000 10000 Jahren? Kann man orakeln. Doch mehr als die nächsten 50 Jahre sind für mich nicht relevant und da ist IMO alles hübsch...:)
 
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Angelehnt an die philosophische Grundsatzschlussfolgerung:
Rock´n Roll ist menschlich.
Der Mensch ist sterblich.
Also ist auch der Rock'n Roll sterblich.​

folgend meine Gedanken. Für Schreib- und Grammatikfehler kann ich nichts.

Die Frage "Ist Rock´n Roll out?" findet sicherlich genügend bejahende Beispiele, wenn die In/Out Kriterien je nach Gusto gewichtet werden.

  • Die Sonde Voyager, deren Kulturfracht unter anderem auch Rock´n Roll Musik beinhaltet , hat vor kurzem die Grenze des Bekannten überschritten , also ist auch mit der Sonde der Rock´n Roll ausserhalb dem was auch immer. Diese Argumentation ist schlüssig.
  • Die Jugend ist die Zukunft der Gesellschaft. Die Jugend ist zurück in der Schule. Die Jugend hört Hip-Hop, Rap, Pop, weil das eben In ist, Digga. Also ist Rock´n Roll out. Diese Schlussfolgerung missachtet all die jungen Rocker, die schon früh Kontakt zum Rock´n Roll haben.
  • Rock´n Roll ist grenzüberschreitend. COVID-19 verursachte Grenzschließungen. Also wenn der Rock´n Roll nicht In ist, dann muss er Out sein. Das ist eine recht engstirnige Definition.
  • Rock´n Roll ist Klinkenstecker in Buchse. MTV ist unplugged. MTV ist IN, also muss Rock´n Roll Out sein. Dabei gab es doch erst das RockHeroWeekEnd auf MTV.
  • Rock´n Roll ist Abwechselung. Die Radio-Song-Rotation sorgt für Bekanntes. Ein Wiedererkennungseffekt führt zur suggerierten Sicherheit, weil der Autofahrer vom Auto-Radio nicht abgelenkt werden darf. Also ist der Radio-Rock´n Roll weniger Rock´n Roll als der Festival-Konzert-Camping-Wochenende-Trip. Wär doch alles nur so eInfach wie die ADAC-Mitgliedschaft.
  • Nun , Rock´n Roll hat durch das Radio eine Bekanntheitsgrad-Beschleunigung erfahren. Es gibt inzwischen mehr Radiosender als zu Zeiten der Rock´n Roll Geburt. Dass die Hörer-Wünsche als eIngabeoption ebenso Rock´n Roll sind wie das Out an den Boxen, soll dabei wohl übersehen werden.
  • Die ganzen jungen und alten Rock´n Roller, die Zuhause am Instrument und Videokamera unzählige Beitrage zur Medienlandschaft liefern sind Out, weil Videokonferenzen der Virologen mehr In sind, ist eine zeitliche Gewichtungssache.

Ob das einen Sinn hat oder sinnfrei ist, ist eben auch eine Überlegung, sich mit der Zeit zu beschäftigen. Ob die Jagd nach Erkenntnis immer vom Erfolg gekrönt wird, muss leider verneint werden.

Der Rock´n Roll hat nicht mehr das Attribut sexiest angeheftet. Da sind Tanzakrobat(inn)en und Bettlümmeleien anderer Richtungen (Hip-Hop, Schlager, Pop) weitaus weitergetrieben wurden, weil eben diese fiesen hinderlichen Instrumente fehlen. Aber das war wohl auch nie das Anliegen der 'älteren' Rock´n Roller'.
Auch was den Einsatz von Rauschmittel anbelangt, so sind die Schlagzeilen der Presse diesbezüglich nicht mehr an Rock´n Roller ausschließlich und Inclusive festzumachen. Die WohnhausghettochrystalmethKüche ist inzwischen häufiger In, als eine Backstage-line Out of pocket ist.. Hafenmitarbeiter ,Polizisten Dealer und Schmuggler sind diesbezüglich populärer.

Wohnzimmer-Rock´n Roll unterscheidet sich von dem Party-Kneipen.Gig-Tour-Lifestyle. Gewiss - ist aber mehr In , als einsam auf der Landstrasse, ausserhalb grössere Ortschaften, mit dem Benzinkanister in der Hand irrend im Dunkeln zur nächsten Tankstelle zu straucheln, Out ist.


rockige Grüsse
 
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Ich sehe die Rochmusik auch nicht als "Tote" Musik. Ich glaube auch es gibt kaum eine Musikrichtung die wirklich tot ist. Man siehe z.B. die Mittelaltermärkte. Selbst die Gesänge der Wikinger sind bestimmt noch irgendwo zu hören :)

Ich habe die letzten 25 Jahre mit ner Coverband gemuckt und wir haben auch viel Rock im Programm gehabt. Aber meistens kamen schon die ersten Gäste nach einem Rockset an und wollten dann doch wieder lieber mehr Pop und Schlager haben. Ist allerdings das Publikum älter, geht auch Rock viel besser (es sei denn, man spielt bei nem Motorradclub :D da geht nix anderes)

Vielleicht höre ich ja auch tatsächlich die falschen Sender.. höre momentan am häufigsten RadioBOB, da läuft dann doch mal was neueres. Spotify und Amazon höre ich eher kaum. Aber es kommt schon recht wenig neues nach oder wird wenig bekannt gemacht, vor allem mal von neueren Bands.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hier noch einmal eine Ergänzung zu meiner Aufstellung der "25 erfolgreichsten Rockbands". Hier sind die letzten Veröffentlichungen der Bands, die es nach wie vor (irgendwie) gibt. Aufgeführt sind hier die jeweils letzten neuen Studioalben. Und bei den Stones zusätzlich die neue Single, die ja wohl angeblich bereits 2019 irgendwie hellseherisch entstanden sein soll.

Rolling Stones 1962 2005 A Bigger Bang 2020 Living In A Ghost Town
Aerosmith 1970 2012 Music From Another Dimension!
Metallica 1981 2016 Hardwired…to Self-Destruct
The Who 1964 2019 Who
Van Halen 1978 2012 A Different Kind Of Truth
U2 1976 2017 Songs Of Experiences
Journey 1973 2011 Eclipse
Bon Jovi 1983 2016 This House Is Not For Sale
Guns N‘ Roses 1985 2008 Chinese Democracy
Santana 1969 2019 Africa Speaks
Def Leppard 1977 2015 Def Leppard
Radiohead 1985 2016 A Moon Shaped Pool
Pearl Jam 1990 2020 Gigaton
Red Hot Chili Peppers 1983 2016 The Getaway

Mit meiner Aussage, Metallica hätte das letzte Studioalbum vorgelegt, war ich also zu voreilig. Die Infos zu dieser Aufstellung stammen aus öffentlichen Quellen aus dem www. Ungeprüft und ohne Anspruch auf Richtigkeit oder Vollständigkeit.

Fazit also: Der Rock lebt noch (ein bisschen) und die Radio-DJ`s dieser Welt hätten aus der letzten Zeit wohl doch noch so Einiges aufzulegen. Ob sie es auch tun? Wer da Erkenntnisse beisteuern kann, ob aus dieser Liste aktuell etwas im Radio gesendet wird, bitte posten.

keep on rockin`
 
Zuletzt bearbeitet:
Nochmal - Radio ist irrelevant. Musik findet auf Spotify und iTunes und Amazon Music und vor allen Dingen YouTube statt.

Erfolg geht ohne Radio und ohne Chart-Erfolg.
 
Nochmal - Radio ist irrelevant. Musik findet auf Spotify und iTunes und Amazon Music und vor allen Dingen YouTube statt.

Deswegen fand ich die Nachfrage „Für wen, in welchem Zusammenhang, etc.“ sehr wichtig.

Ich nutze die von Dir aufgelisteten neuen Medien zum Beispiel nur, wenn ich gezielt etwas suche oder schon woanders gefunden habe und gezielt vertiefen will. Nicht um mich berieseln zu lassen. Deswegen sind sie bei mir auch nicht ausreichend, um erfolgreich zu sein. Aber wer bin ich schon? Ich brauche nicht ständig „neue“ Musik, bin aber auch nicht durch Genres beschränkt und entdecke daher immer mal wieder etwas wirklich Neues oder Interessantes...

Gruß,
glombi
 
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So, jetzt wurde hier schon einiges dazu durch die Gegend geworfen, nach welchen Maßstäben man gehen könnte oder dass es einem persönlich egal ist oder oder oder. Da war aber noch nicht viel Zielführendes dabei. Die Frage ist ja nicht: "Welche Rolle spielt Rockmusik für DICH PERSÖNLICH", sondern für die breite Masse. So eine Frage lässt sich am besten beantworten mit einer Statistik, die zeigt, wie viele Menschen nach eigenen Angaben welche Musik hören. Alles andere ist Herumstochern im Dunkeln. Hier findet man Zahlen:
https://de.statista.com/statistik/d...zer-zu-den-beliebtesten-musikgenres-weltweit/
Die beinhaltet leider Daten aus vielen Ländern und zeigt nicht, wie es in Deutschland aussieht. Und die Ergebnisse werden auch nicht nach Altersgruppen aufgeschlüsselt. Ich konnte auf die Schnelle keine kostenlos einsehbaren Statistiken finden. Meine persöniche Einschätzung ist, dass bei Leuten unter 25 Jahren überwiegend Rap gehört wird. Wonach man auch noch gehen könnte, ist, welche Neuveröffentlichungen auf Youtube die größten Zuschauerzahlen generieren. Guckst du hier:
https://en.wikipedia.org/wiki/List_of_most-viewed_YouTube_videos#By_year_of_release
Das ist hauptsächlich professionell produzierte Musik und in den Jahren 2018 und 2019 war gerade mal ein Künstler dabei, der mal irgendwie was mit Rock zu tun hatte, nämlich Maroon 5. So. ALLE Lieder, die nicht für Kinder produziert sind, sind Rap oder Hybriden zwischen Rap und Pop, wo genau Autotune bewusst zur Klangformung eingesetzt wird. Selbst der Song von Maroon 5 weist das auf. Ich finds zwar ziemlich peinlich, wenn so eine "Kartoffel" wie der Sänger auf einmal versucht, wie ein dunkelhäutiger Rapper zu klingen (genau das ist ja die Anleihe), aber was solls.

Damit ist die Frage meiner Meinung nach (noch nicht abschließend, aber vorläufig) beantwortet: Rockmusik spielt für die breite Masse aktuell keine nennenswerte Rolle.

Darüber kann man sich ärgern oder es sein lassen. Ich hasse Musik wie die, die 2019 und 2018 am meisten auf Youtube angehört wurde, wie die Pest. Ich höre und spiele nach wie vor am meisten Rock. Und? Die Masse eben nicht. Viele Leute, die noch mehr Rock gehört haben, als Rock eher Mainstream war, z.B. in den 2000ern, sind eben "mit der Zeit gegangen", weil nicht jeder so tief in einem Musikstil verankert ist, dass er ihm "treu" bleibt, sondern manche hören quasi, was auf den Tisch kommt. Das kann ich zwar persönlich nicht nachvollziehen, weil ich da total anders denke, aber auch das ändert nichts an der Realität.

Rockmusik entwickelt sich trotzdem weiter. Meines bescheidenen Wissens nach passiert das vor allem im progressiven Metal. "Djent" wäre die eine Richtung, wo es Architects gibt, die inzwischen echt große Zuschauerzahlen ziehen, Animals as Leaders, die mit ihrem eigenständigem Stil mit manchen Stücken schon in die Nähe von modernem Jazz gerückt sind, oder Polyphia, die einen innovativen Stilmix entwickelt haben weg von reinem Progressive Metal hin zu... Progressive Funk und Pop?
 
Die Frage ist ja nicht: "Welche Rolle spielt Rockmusik für DICH PERSÖNLICH", sondern für die breite Masse.

Dann bin ich gerne raus, denn dazu zähle ich mich nicht ;-)

Viele Leute, die noch mehr Rock gehört haben, als Rock eher Mainstream war, z.B. in den 2000ern, sind eben "mit der Zeit gegangen", weil nicht jeder so tief in einem Musikstil verankert ist, dass er ihm "treu" bleibt, sondern manche hören quasi, was auf den Tisch kommt. Das kann ich zwar persönlich nicht nachvollziehen, weil ich da total anders denke, aber auch das ändert nichts an der Realität.

Es klingt bei Dir jetzt eher negativ, wenn man mit der Zeit geht. Ich finde es dagegen Schade (auch wenn ich es nachvollziehen kann), wenn man in der Vergangenheit feststeckt und sich unnötig beschränkt, welche Musik man hören und gut finden darf. Fast jede Zeit und fast jedes Genre haben auch Perlen zu bieten, wenn man offen genug ist (Ja ich weiß, wer nach allen Seiten offen ist, kann nicht ganz dicht sein...).

Gruß,
glombi
 
Ich finde es dagegen Schade (auch wenn ich es nachvollziehen kann), wenn man in der Vergangenheit feststeckt und sich unnötig beschränkt, welche Musik man hören und gut finden darf.
Das kann ich nicht oft genug auch sagen bzw. unterschreiben. "Offene Ohren" machen echt Freude.

Es muss nicht immer der "alte" Rock sein, es gibt auch ganz viel "neuen". Und ... was war schon "Rock"? AC/DC und die Stones haben zwischendurch auch immer mal wieder astreinen Blues gespielt, und gerade die Rolling Stones sind da noch viel breiter aufgestellt. Da ist von Country ("Wild Horses" anyone?) zu sweeten Pop-Balladen ("Angie") und Folk-Elementen wirklich "alles" dabei. Wie bei Bob Dylan. Und Mark Knopfler ist nicht nur Dire Straits, man siehe sein Album z.B. mit Emmylou Harris. Oder meinetwegen Bruce Springsteen - tolle Solo-Alben nur mit A-Gitarre, und jetzt zuletzt ein Glen Campbell Style Album. Oderoderoder.

Und um mal ein Beispiel zu bringen, wie auch ganz moderne und erfolgreiche Pop-Musik durchaus ehrlich und produziert sein kann:

Nein, das ist kein "Rock". Aber es ist ein Pop-Song, mit 1-4-5, mit Verse/Chorus/Bridge, elektronischen Instrumenten und echten Stimmen. Und aus meiner Sicht ... "rockt" der schon ziemlich, ich freu' mich dran.

Und von dem Kaliber gibt es ganz viel "in neu", und auch "in hart", man muss nur ein bisschen suchen wollen.

Immer wieder empfohlen von mir wir der "New York Times Popcast" und "NPR All Songs Considered" - zwei US-Podcasts die sich mit "Pop"musik aller Facetten befassen und einen up to date halten, was so an spannenden neuen Sachen ums Eck kommt.
 
Es klingt bei Dir jetzt eher negativ, wenn man mit der Zeit geht. Ich finde es dagegen Schade (auch wenn ich es nachvollziehen kann), wenn man in der Vergangenheit feststeckt und sich unnötig beschränkt, welche Musik man hören und gut finden darf. Fast jede Zeit und fast jedes Genre haben auch Perlen zu bieten, wenn man offen genug ist (Ja ich weiß, wer nach allen Seiten offen ist, kann nicht ganz dicht sein...).
Hm, wahrscheinlich sind wir uns da näher, als das in dem Post von mir klang. Ich wollte meine persönliche Meinung ausdrücken - tatsächlich ging es mir schon immer so, dass ich mit Chartmusik praktisch nichts anfangne konnte. Das war in den frühen 2000ern als junger Teenager so, und das ist bis heute so geblieben. Aber von mir aus sollen die Leute hören, was sie wollen. Ich hab wirklich nichts dagegen :) Von frauenverachtendem Mist abgesehen, wie er leider in Rap gerne vorkommt.

Außerdem entdecke ich immer wieder Musik, die ich richtig genial finde, und die es so vor wenigen Jahren noch nicht gab. Von daher sehe ich mich selbst tatschlich überhaupt nicht als Traditionalist.

Dass Leute "mit der Zeit gehen", ist einfach eine Feststellung, auf die ich durch dieses Video gekommen bin:

Der Mann erläutert, warum Pop Punk um das Jahr 2010 kurz davor stand, wiederaufzuleben, und dann ist es doch nicht passiert - weil andere Musik das ersetzt hat, was für viele Menschen zehn Jahre zuvor Pop Punk interessant gemacht hat. Das war mir einfach nicht so ganz klar, weil ich anders mit Musik umgehe ;) So meinte ich meine Aussage eigentlich.
 
Es ging mir bei meiner Ausgangsfrage auch mehr um die Frage, warum gefühlt in der Rockrichtung so wenig neue Bands nachkommen. Es ging mir nicht darum, ob die Alt-Rockerbands wieder eine neue Scheibe am Start haben. Das es davon noch viele und immer wieder mehr aktive Bands gibt die auch wieder touren wusste ich. Es gibt ja auch heute noch U.D.O oder Anvil die auch heute noch immer dabei sind.

Meine Meinung kommt mehr aus der Richtung, weil ich wenige neue junge Bands in diesem Genre(s) nachkommen sehe. Ich selber habe da mehr den Bereich Hardrock / Glamrock im Auge und es geht mir auch nicht darum, dass ich der alten Musik hinterhertrauere. Ich denke da schon an den moderen Rock / Hardrock / Metal.

Natürlich verändert sich die Welt, die Menschen und auch der Musikgeschmack ständig und entwickelt sich weiter... vielleicht hab ich ja auch die Entwicklung der lezten 20 Jahre nicht so richtig mitbekommen :D
Zum anderen bin ich viel im Auto unterwegs und wenn ich dann mal Radio anmache wird es echt schon schwierig. Wir haben hier zwar z.B. Radio 21, aber auch da läuft echt superviel alter Kram. Klar macht ein Radiosender eine Mischung aus vielen Jahren, aber da ist es eher 70% 70-80er und der Rest eben alles neuere.
 
RocknRoll_Stylemap.png


... ist wenig Platz für German Rock. Spanish Folk, French Folk ... da bleibt wohl nur noch GermanVolkswagen.
 
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Meiner Meinung nach ist Rockmusik nicht tot und wird auch nicht in absehbarer Zeit sterben. Aber(!): das, was viele mit Rockmusik verbinden (Rebellion, Freiheit, spezielle Attitüden), war ein Merkmal der Jugendgeneration der 60er und 70er des letzten Jahrhunderts, als man sich gegen das miefige konservative Spießbürgertum, die noch aus dem 2. Weltkrieg übergebliebene Macht der Militärs, die Angepasstheit der Menschen, die Unterdrückung der Frauen usw. auflehnte und Rockmusik sowie Mode die Erkennungszeichen dieser wichtigen "Befreiungsbewegung" waren. Und da die Rockmusik in der damaligen Zeit neu war, durfte musikalische Pionierarbeit geleistet werden. Außerdem wurden die Rockmusiker z.T. wie Helden oder Anführer der Bewegung gefeiert. Welcher Musiker träumt nicht auch davon?

Diese große gesellschaftliche Bedeutung der Rockmusik ist meiner Meinung nach tatsächlich spätestens seit den 80er Jahren nicht mehr so wichtig (kann man vielleicht als "tot" bezeichnen), außer für die Zeitzeugen von damals. Die sind jetzt aber langsam sehr alt geworden, hören und spielen aber weiterhin die "alte" Musik. Für neue Platten ist bei einigen aber einfach altersmäßig die Luft raus. Seitdem spielen die verschiedenen Unterarten des Rock weiterhin eine Rolle und werden das auch in Zukunft tun. Aber eben als Spartenmusik mit überschaubarer Zielgruppe. Halt das Schicksal aller Musikstile.

Die große Wut in der Jugend ist aber seit Ende des kalten Krieges glücklicherweise vorbei. "Rage against the maschine" waren aus meiner Sicht einer der letzten Bands, die authentisch ihre Wut auf die Welt und das Leben mit Rockmusik in die Welt schrien. Die (westliche) Welt war in den 90igern aber eine bessere geworden (die Ausnahmen kenne ich auch), und es trat die "Spaßgesellschaft" in den Vordergrund mit Techno, Raves, Party-Punkrock, Schlager und Mallorca-Fetenhits. Und für die trotzdem traurigen und depressiven gab es auch Musik. Seit einigen Jahren entwickelt sich die Welt (auch vor Corona) wieder in eine Situation, bei der ich mir wünsche, dass sich die Jugend rechtzeitig wieder erhebt und rebelliert. Vielleicht ist die "Black lives matters" - Bewegung ein Anfang. Da scheint Musik aber keine wichtige begleitende Rolle zu spielen.

Unter Gitarristen (bin auch einer) ist Rockmusik weiterhin sehr beliebt, da die E-Gitarre dort eine tragende Rolle spielt. Bei Rockmusik steht der Gitarrist oft im Vordergrund. Und es gibt viele Gitarristen in der Welt, da eine Gitarre einfach ein tolles Instrument und relativ einfach zu erlernen ist. Und inzwischen auch spottbillig. Es wäre nur Schade, wenn irgendwann gitarrenlastige Rockbands nur noch vor einem aus Gitarristen bestehenden Publikum spielen.
 
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äh.. gestern im Radio gehört und bisher vergessen: Nickelback. Und warum sind ZZTOP eigentlich noch gar nicht dabei gewesen?
 
Es ging mir bei meiner Ausgangsfrage auch mehr um die Frage, warum gefühlt in der Rockrichtung so wenig neue Bands nachkommen.

...

Meine Meinung kommt mehr aus der Richtung, weil ich wenige neue junge Bands in diesem Genre(s) nachkommen sehe.

...

wenn ich dann mal Radio anmache wird es echt schon schwierig.

Du ziehst hier eine Korrelation, die es so nicht gibt. Was im Radio gespielt wird (oder auch nicht) hat überhaupt nichts damit zu tun, was am Markt ist. Geh einfach mal auf bandcamp und wühl dich durch die Genre. Es gibt konstant viele neue und gute Bands im Rockbereich. So ziemlich jedes Genre hatte in den letzten Jahren eine Renaissance, alles von neuen jungen Bands performt. Die 70er und dem Doom wurde gehuldigt, Hair Metal und Thrash und die NWOBHM. Black Metal erlebt grade die dritte Welle mit ziemlich tollen Bands. Ich glaube du informierst dich einfach nicht an den richtigen Stellen. ;)
 
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@WolfChild: Das ich mich nicht an den richtigen Stellen informiere, will ich nicht abstreiten. Bin auch mit einigen, in unserer Region nicht ganz unbekannten Hardrock / Progrock-Bands befreundet.
Aber die Frage ist, ob z.B. so eine Seite wie bandcamp so weit verbreitet ist, dass sie die breite Masse erreihcht.
 
Die Rockmusik ist wie alle anderen Musikarten nur eine Stilrichtung. Das in/out-Sein betrifft ja nur den Massengeschmack der für den Kommerz
verantwortlich und für den Musikfreund völlig irrelevant ist.
So müßte ich beispielsweise von Dieter Bohlen und modern talking Schmerzensgeld verlangen für die frühere ewige Belästigung im Radio (80er) mit diesem Müll.

D.h es spricht eher für einen Musikstil wenn er out ist.
 
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Dieter Bohlen und Modern Talking sind aber auch wirklich Körperverletzung :D
 
Es muss doch so sein, dass Musik sich weiterentwickelt und damit auch Rock Musik sich weiterentwickelt. Doch geht auch Rock Musik ohne Gitarren? The Prodigy sind da IMO so was von Rock’n’Roll...
Vieles hat seinen Reiz, Aufnahmen von Robert Johnson aus 1936/37 oder Metallica in den 80th. Das sind auch „Evergreens“. Auf der anderen Seite ist viel sehr temporär sehr populäre Musik -völlig zurecht- auch sehr schnell wieder in Vergessenheit geraten. „Meilensteine“, „Trendsetter“, „gut gemachte“ und „kreative“ Musik, hat immer größere Chancen, länger im Bewusstsein zu bleiben, als dahingerotzte, uninspirierte, wiedergekäute Abklatsche. Und das ist auch ok so. Auch in der Musik herrscht letztlich Darwinismus. Survival of the fittest...
 
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Wenn man sich und die Rockmusik von der Gitarre befreit (Stichwort: The Prodigy), lebt der Rock lebendig weiter. Guckt Euch mal Live-Videos von "Little Big" (z.B. Antipositive) aus den letzten Jahren an. Die rocken!
 

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