Welche wireless Frequenzen sind erlaubt, bzw. noch nutzbar (Altgeräte) ?

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Redo
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Hallo zusammen,

ich habe hier über die Suchfunktion leider nichts herausbekommen, ob es eine Art Liste der Freqenzen gibt, um z.B. überprüfen zu können, ob ältere MIC-Wireless-Systeme noch eingesetzt werden dürften ?
Eine Kollegin hat mir ein System von Sennheiser zugetragen, daß ich vielleicht durchaus mal da und dort nutzen könnte, weiß aber nicht ob es noch überhaupt erlaubt wär in Betrieb zu nehmen !?

SENNHEISER Evolution wireless ew100
Diversity Receiver mit dem Vermerk/Aufkleber auf der Rückseite: 790 - 822 Mhz
Auf der Rückseite der Bedienungs-Anleitung steht: Publication 07/00, also gehe ich von einem System von ca. dem Jahre 2000 aus.. also schon recht alt.

Danke Euch
Grüße Redo

P.S.:
ich habe mal gerade noch im Netz gestöbert und bin bei Shure im Frequenzguide wohl doch noch fündig geworden.

Der Bereich zw. 790 - 822 Mhz ist wohl der "LTE I"-Bereich und in den Bereichen der Frequ.-Bänder "Q-R"
Dort aber immmer im roten Bereich, als "nicht zuteilungsfähig" markiert, wird also das Sennheiser wohl was für´s Museum sein und nicht mehr nutzbar...

Könnte mir das jemand von Euch somit dann vielleicht auch bestätigen, ob ich das richtig interpretiere ? ...
Was macht man dann mit solchen Geräten überhaupt noch ?
 
ich habe hier über die Suchfunktion leider nichts herausbekommen
Das halt ich definitiv für ein Gerücht, denn im Bereich PA Funkmikrofone gibt es dutzende Erklärungen und Antworten darauf.

SENNHEISER Evolution wireless ew100
Zuverlässige Technik jedoch wohl G1 oder G2 von den Trägerfrequenzen her zu urteilen.

Nicht mehr zugeteilt. Das kann teuer werden, wenn man damit jeden stört.
Bitte immer bedenken: Wir sind nur sekundäre Nutzer und haben immer das nachsehen, wenn eine offizielle Institution oder Behörde eine Anweisung gibt.

Shure im Frequenzguide
Lesenswert mit guten Infos. Mehr braucht es erst mal nicht.
BNetzA ist auch eine gute und vor allem offizielle Quelle. Allerdings findet sich die notwendige Information ein wenig versteckt zwischen Beamtendeutsch.

was für´s Museum sein und nicht mehr nutzbar...
Korrekt

Was macht man dann mit solchen Geräten überhaupt noch ?
Elektroschrott, auch wenn es weh tut. Da ist einfach nix mehr zu machen, denn Sennheiser baut diese Geräte nicht mehr um bzw. es würde deutlichst den wirtschaftlichen Gegenwert der Funkkiste überschreiten und auch deutlichst die Kosten einer fabrikneuen Kiste in einem zugeteilten Frequenzbereich.

Die gute Nachricht ist: Es gibt mittlerweile genügend Bandbreite und die ist dann auch noch allgemein zugeteilt, d.h. anmelde- und gebührenfrei.

Folgende Überlegungen zum Funken:
Braucht man es denn wirklich oder ist es nice to have.
Bekomme ich auch das zu mir passende Mikro, also die Kapsel. Bringt nix, wenn das Signal gefunkt wird, der Schallwandler aber nicht zur Stimme passt. Die günstigen Funken haben meist eine fixe Kapsel, da ist dann nix mit tauschen.
Funk ist immer eine Behelfslösung, denn die beste und sicherste Verbindung zwischen zwei Geräten ist und bleibt eine Leitung.
Ein weiterer Kostenfaktor können die Batterien/Akkus sein.
Bei günstigen Akkus läuft man Gefahr, dass diese einfach auch mal den Geist aufgeben und dann kommt Murphy.
Bei Funk immer mit Störungen rechnen. Während dem Soundcheck ist alles OK und dann beim Auftritt zickt die Strecke rum. Alles schon gehabt. Da kommt es vor allem auch auf den Frequenzbereich der Übertragung an.

Welcher Frequenzbereich ist nun empfehlenswert, wenn es unbedingt Funk sein soll.
Ich empfehle grundsätzlich den Bereich 470 - 690 MHz. Da ist man zukunftssicher für die nächsten 10 Jahre und man hat genügend Bandbreite, falls mal der eine oder andere Träger gestört und schon belegt ist, z.B. DVB-T. Auch in Bezug auf Mehrkanalanlagen, was hier wohl eher nicht der Fall sein wird.
Der Bereich 823-833/864-865 sollte man meiden. Das ist die sogenannte LTE Mittenlücke und ISM Band. Diese Frequenzen sind oftmals überlaufen und man läuft gefahr sich hier deutlich mehr Störungen und Probleme einzufangen. Auch aufgrund der geringen Bandbreite. Gut, die Funkstrecke selbst muss halt auch eine genügend große Schaltbandbreite haben, sonst hilft das auch nix. Aber immerhin.
Dann diese unseeligen 2.4 GHz und mittlerweile 5 GHz Funken. Finger weg! Nicht nur dass die Wellenausbreitung schlecht ist (Sichtverbindung) und die Absorbtion der Sendeenergie erheblich hoch ist (Wasser absorbiert in diesem Bereich), so ist man hier eben voll im WLAN Bereich, d.h. man kämpft in einem engen Frequenzbereich um freie Kanäle mit all den Handies und anderen WLAN Geräten.

Noch ein Nachtrag zur Schaltbandbreite.
Was hilft es wenn die BNetzA genügend Bandbreite bereitstellt, wenn die Funkkiste dies nicht nutzen kann. Dafür ist die Schaltbandbreite des jeweiligen Gerätes zuständig, also die Bandbreite welches das Gerät frequenztechnisch abdecken kann und da gibt es deutliche Unterschiede und das kostet letztendlich auch.
Stand der Technik ist mittlerweile 42 MHz (aktuelles EW 100 G4). Alles unter einer Schaltbandbreite von 24 MHz sollte man nicht mehr akzeptieren. Es gilt: je größer die Schaltbandbreite, desto besser, allerdings auch desto teurer.

Auch beim Schallwandler sollte man sich gut überlegen was man da nimmt. Optimal ist ein Wechselkopfsystem, denn da kann man zumindest Mikrofonköpfe des Herstellers drauf schrauben, was dieser eben anbietet und da gilt es sich eben auch vorab zu informieren. Dritthersteller bieten für manche Funken Adapter an, so dass auch Köpfe anderer Hersteller auf den Sender passen. Also z.B. auf einen Sennheiser Handsender ein Shure beta58. Dies gilt es im Vorfeld eben auch zu beachten.

Genug Info?
 
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Ich verschiebe deinen Thread mal von Sängerequipment zu den Funkmikrofonen.
 
Zuletzt bearbeitet:
800 MHZ wäre nur noch für Export. Das stört LTE bzw. 5 G. Erstaunlicherweise ist VHF wieder freigegeben. Da muß ich die Dinger doch nicht verschrotten. Sonst hat der Staat wieder Mrd eingenommen für die Versteigerung der Frequenzen um 800 MHZ für Mobilfunkbetreiber.

175 MHZ. https://www.bundesnetzagentur.de/Sh...eMikrosVHF_pdf.pdf?__blob=publicationFile&v=1

Sonst nutze ich jetzt 470-690 MHZ in 2 Bändern. Das ist nicht so überlaufen wie Mittenlücke (823 - 832 MHZ) bzw. ISM Band 863-865 MHZ
 
Ich finde, statt sich durch theoretisches Amtsdeutsch in den Bestimmungen zu quälen, bietet das hier einen sehr guten Überblick:

Funkmikrofone

Gilt natürlich für alle "wireless" Geräte, also auch für z.B. Gitarren-Funkgeräte.
 
Hallo zusammen,

vielen herzlichen Dank für die sogar noch zusätzlich umfangreichen Einblicke in die Thematik.. ganz klar mein Fehler, da ich schlichtweg übersehen hatte, daß das hier im PA-Bereich unter Funkmicro schon alles mal besprochen wurde, denn meine Suchbegriffe im allgemeinen Forum lieferten leider nicht die passenden Querverbindungen ... sorry.

Nun, das Shure-System (790-822 Mhz) kann ich dann weglegen, bzw. meiner Kollegin wieder an die Hand geben, da es ja unbrauchbar geworden ist...

Ich selber hab´ eigentlich kaum Anwendungen für ein Funkmicro, hatte mir aber vor ca. 25 Jahren ebenfalls sowas mal zugelegt und mußte jetzt gleich mal schauen, wie es damit eigentlich ausschaut...
AKG WMS 51 (HT 51 + SR 51) auf der Frequenz 175,750 Mhz
Da sehe ich, dank Eurer guten Links, daß ich damit wohl im Falle des Falles noch gerade mit hantieren könnte/dürfte ...

Aus dem Netz mal rauskopiert:

Zurück in die Zukunft: VHF-Band III, 174 – 230 MHz​


Allgemeinzuteilung: Vfg. 59/2015, Befristung bis Ende 2025


Die Abkürzung VHF steht für „Very High Frequency“ und umfasst den Frequenzbereich von 30 MHz bis 300 MHz. Der für uns relevante Teilbereich III mit den Frequenzen 174 – 230 MHz wurde im Jahr 2015 der Allgemeinheit frei zugänglich gemacht. Der zuverlässige Betrieb kann jedoch regional durch Digitalradio DAB+ beeinträchtigt werden. Da Lizenzen für VHF lange Zeit nur orts- und zeitgebunden erhältlich waren, sind analoge Systeme heute weitgehend vom Markt verschwunden. Im digitalen Profibereich erlebt VHF hingegen eine kleine Renaissance und stellt insbesondere durch die weniger störanfällige Digitaltechnik eine interessante Alternative zu anderen Frequenzbereichen dar.


.. aber eben zu Beginn dieser Systme auch wohl recht störanfällig, wie ich hier lese:


VHF: 174 – 230 MHz
In diesem Bereich funkten die ersten drahtlosen Mikrofone. Aufgrund
einer hohen Störanfälligkeit verschwanden diese vom Markt und in
den letzten Jahren durften sie nur noch mit einer Anmeldung betrieben
werden. Die Bundesnetzagentur hat den VHF-Bereich nun wieder allgemein
zugeteilt. Shure bietet in diesem „alten“ Frequenzbereich nun moderne
Funksysteme an. Durch die Digitaltechnik werden die physikalischen
Nachteile des VHF-Bereichs wieder wett gemacht und es kann eine stabile
Funkübertragung ohne hörbare Störungen gewährleistet werden...


.. da aber auch widerrum zunächst nur noch bis Ende 2025 freigegeben (Befristung), wird mir das auch nicht (mehr) viel bringen.


Mein Fazit: Solange ich ich nicht wirklich ein Funkmicro benötige, bleiben bei mir die MIC´s am Kabel ;-))


Danke nochmal Euch allen für die guten Infos und ein schönes Wochenende.
Beste Grüße REDO
 
da aber auch widerrum zunächst nur noch bis Ende 2025 freigegeben (Befristung), wird mir das auch nicht (mehr) viel bringen.
Nicht unbedingt. Das heißt nur, dass bis Ende 2025 die allgemeine Zuteilung ausläuft. Das heißt nicht, dass diese nicht verlängert wird bzw. erneut allgemein zugeteilt wird und davon ist auszugehen, dass die Zuteilung für weitere x Jahre erfolgt. Der Bereich wird im Moment nicht wirklich durch andere Dienste verwendet.
Das war und ist bei anderen Bändern gleich. Es erfolgt immer eine befristete Zuteilung, welche in den meisten Fällen auch immer wieder neu erteilt wird.
War bei den Frequenzen 790 - 820 MHz auch der Fall bis eben die Digitale Dividende zugeschlagen hat und die TK Konzerne die Frequenzen "gekauft" haben. Es geht halt immer nur ums liebe Geld.

Solange ich ich nicht wirklich ein Funkmicro benötige, bleiben bei mir die MIC´s am Kabel ;-))
Ist in jedem Fall die bessere Alternative.
 

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