Welches Equipment für Open Stage?

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6stringtheory
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Ich veranstalte hin und wieder mal ehrenamtlich kleine offene Bühnen und Frage mich immer wieder, was man da eigentlich auf die Bühne stellen sollte und was nicht.
Im Idealfall hat der Laden natürlich schon alles was man braucht vor Ort, aber manchmal steht dort auch gar nichts oder nur kaum was brauchbares, sodass ich alles oder zumindest Teile selber mitbringen muss und da würden mich mal eure persönlichen Meinungen und Erfahrungen interessieren.
Da ich persönlich das ganze unentgeldlich mache, wären vor allem günstige Kompromisslösungen interessant.

Ich lege bisher übrigens immer einen Fokus auf Western-Gitarre, Cajon und Klavier (E-Piano). Das sind die Instrumente die ich auch selber bereitstelle.

Ich persönlich arbeite z.B. gerne mit:
- K&M Stativen (Es gibt ja doch echt viele Menschen, die mit Gewalt arbeiten, anstatt die Stellschrauben zu lösen. K&M hat sich da bei mir als robust genug erwiesen.)
- Sure SM58 Mikrofone für den Gesang (Zum einen, da sie weit verbreitet sind und zum anderen, weil sie auch jeden Sturz überleben... und mit Rückkopplungen gibt es auch nur selten Probleme.)
- Behringer XR18 Digital Rack Mischpult (So kann ich das Mischpult verstecken und vor verschütteten Getränken bewahren. Außerdem kann ich entspannt vor der Bühne abmischen, auch wenn da eigentlich kein Platz für ein Mischpult wäre. Mal ganz abgesehen von den 100 weiteren Vorteilen eines Digitalmischpultes..)
- Sure SM57 Mikros für Cajon und E-Gitarren-Verstärker (Da ich nichts anderes gescheites für den Zweck habe)
- the box MA120 MK II Monitore (Habe ich mal geschenkt bekommen und sind die einzigen die ich habe - keine Ahnung ob die für ihren Preis gut sind)
- Für das Abnehmen von Instrumenten wie Flöte, Geige oder Gitarre ohne Pickup habe ich bisher keine feste Lösung (irgendwo habe ich glaube ich mal ein t.bone SC140 bereitgestellt bekommen, was ganz okay funktioniert hat)

Beim SM58 sehe ich aber auch große Probleme. Bspw. gibt es viel zu viele Leute die nicht nah genug ans Mikro gehen oder unkontrolliert ständig den Abstand variieren. Da macht sich das SM58 wirklich gar nicht gut. (Vielleicht würde ein Sennheiser E835 besser funktionieren oder was ganz anderes?)
Und das XR18 ist natürlich auch so ne Sache, weil ich den Leuten die Möglichkeit nehme sich selbst abzumischen... Wobei das vielleicht auch ganz gut so ist... Aber das ist wohl Ansichtssache. Wenn ich da was mit physikalischen Reglern hinstelle, muss es vermutlich aber auch wieder analog sein, damit die Leute nicht überfordert sind und das hat natürlich wieder große Nachteile.

Die Frage, was für Lautsprecher sinnvoll wären, lasse ich mal außen vor, weil das ja sehr stark von der Raumgröße abhängig ist.

Mit E-Bass oder eine E-Gitarre habe ich leider immer wieder Probleme, weil die Leute doch gerne mal ihren Amp zu laut drehen und das Cajon ist je nach Veranstaltungsort und Spieler in sich leider manchmal zu laut, sodass ich theoretisch alles zu laut machen müsste um dafür zu kompensieren.
 
Hi,
Wichtig fände ich, dass es die Möglickeit gibt mit Tonabnehmer ausgerüsteten Instrumenten direkt ins Mischpult zu gehen, sowohl mit Klinke, als auch mit XLR.
Bei Mikros würde ich mich auf die robustesten beschränken.
 
Servus,

Mischpult, Hardware (K&M) und Mikros klingen doch schon ordentlich.
Beim XR18 musst du natürlich immer da sein, um zu mischen - ein kleines Analogpult von Allen & Heath, Soundcraft oder Yamaha ist da für Laien etwas verständlicher.
Mit E-Bass oder eine E-Gitarre habe ich leider immer wieder Probleme, weil die Leute doch gerne mal ihren Amp zu laut drehen
Eine DI-Box für den Anschluss von Bass oder Keyboards an das Mischpult schadet sicher nicht.
Beispiel für je eine aktive und eine passive DI-Box:

the box MA120 MK II Monitore
Du nimmst ja vermutlich wenig bis kein Geld dafür - dann ist das ok.
Sonst würde ich schon ein wenig mehr erwarten, z. B. sowas: https://www.thomann.de/de/the_box_pro_dsx_110_m.htm

Flöte, Geige oder Gitarre ohne Pickup habe ich bisher keine feste Lösung
für Flöte ist ein sE V7x super. Für Gitarre/Geige wäre ein Kondensatormikrofon empfehlenswert.
Preiswert ist da dieses: https://www.thomann.de/de/lewitt_lct_040_mp.htm
Habe ich selbst nicht, aber hier im Forum häufig von gelesen.

Beim SM58 sehe ich aber auch große Probleme. Bspw. gibt es viel zu viele Leute die nicht nah genug ans Mikro gehen oder unkontrolliert ständig den Abstand variieren. Da macht sich das SM58 wirklich gar nicht gut.
Joa... da müssen die Leute auch ein wenig an ihrer Mikrofontechnik arbeiten. Das SM58 mag nicht das beste Mikro der Welt sein, aber bei halbwegs vernünftiger Mikrofontechnik ist das immer noch grundsolide. Ein sE V7 verzeiht was den Abstand angeht etwas mehr, sonst hilft ein Kondensatormikrofon wie das AT2010: https://www.thomann.de/de/audio_technica_at_2010.htm
Das braucht aber Phantomspeisung und klingt völlig anders als ein SM58.
weil die Leute doch gerne mal ihren Amp zu laut drehen
Wie beim SM58 Sänger oder Sängerin, so sind bei Amps die Musiker:innen in der Verantwortung - wenn sie wollen, dass es für das Publikum gut klingt, dann müssen sie hier kompromissbereit sein. Was hilft: die Amps so ausrichten, dass sie auf die Ohren der Musiker:innen zielen - und nicht auf deren Waden.
 
Bei den Mikros sehe ich einige SM58, SM57 und ein paar AT2010 als geeignet. Speziell die AT2010 sind sehr universell einsetzbar. Die funktionieren für Stimmen und Instrumente wie Geigen, Flöten, Gitarren usw sehr gut.

Die MA120 MK II wurden wohl nicht grundlos verschenkt. Die sollten schleunigst auf dem selben Weg wieder weiter gegeben werden. :evil:
die genannte DSX 110, oder auch in kleiner die DSP 108, werden da wohl besser passen. Zwei, drei dieser Teile, je nach Bühnengröße und man hat da schon ordentliches Monitoring
die selben Tops auch mit z.B zwei Subs aus dem selben Haus (https://www.thomann.de/at/the_box_pro_achat_112_suba.htm) kombiniert, kann schon mal durchaus brauchbare Ergebnisse für die Leute liefern.
der Vorteil von gleichen Boxen ist der, dass man flexibel kombinieren kann.
Was ich in kleineren Locations auch gerne her nehme sind die Turbosound IP1000 (ich hab da noch die V1) mit der ich zum einen eine sehr unaufdringliche Optik erziele, zum anderen aber trotzdem eine gute Verständlichkeit gerade bei ungeübteren Gesangstalenten umsetzen kann.
 
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Ich unterstütze ab und zu Open Stages als Techniker, und bringe dazu meine Lautsprecher mit, die bislang immer locker gereicht haben, um die zumeist angepeilten umme 85dBdB LAeq (Slow/Fast Werte in dBA liegen dann so etwa 10dB drüber) zu erreichen. Wem diese Zahlen nichts sagen - vom Gefühl her ist das eine Lautstärke, bei dem sich das ältere Publikum (noch) nicht beschwert, aber alles sehr gut versteht, leises Tischgespräch möglich ist, auch die Bedienung an den Tischen noch Bestellungen aufnehmen kann, ohne zu stören, Aber wenn laut gelacht und geredet wird, dann nervts den Rest des Publikums schon. Zum Vergleich - der Applaus übersteigt mit Momentanwerte knapp über 95 dBA - schon bei 30-60 Gästen dann mitunter kurzzeitig die Musik.

Als Frontholz sind das zwei Maui 11 G1, und als Monitore zwei LD Systems Mon 10 A. Das sind alles Gelegenheitskäufe aus eBay Kleinanzeigen, und keine explizit "ausgesuchten" Komponenten, aber funktioniert zu diesem Zweck wunderbar.
(Die Thomann the box MA120 MK II 120 kursieren in meinem Bekanntenkreis auch, die sind ja wirklich scheußlich - erfüllen zwar schon irgendwie ihren Zweck, aber schön ist das Leben mit denen nicht. Meine LD Mon10 A sind jetzt auch nicht die erlesensten Monitore unter Gottes Himmel, aber im Vergleich schon ein ganz wesentlicher Step nach vorne)
Sind basslastige Instrumente angekündigt, kombiniere ich noch einen kompakten Subwoofer dazu, einen RCF702 AS.
Mikrofone sind zumeist SM58 / Beta58, und für Instrumente als Grenzfläche ein Senny e901, für Gitarrenamps gerne Senny 906, daneben diverse Audix-Drum-Mics D1/D2/D4 für alle möglichen Instrumente - weil ich diese als Drummer halt besitze, und auch in Zweckentfremdung an allen möglichen gut gehen. Als Alternative, wenn die Audixe nicht so passen, habe ich noch eine Handvoll SM57, im Zweifel erschlägt man mit denen die meisten Probleme.

Als Mischpult habe ich ein UI24r dabei, manchmal alternativ ein XR16, welches ich mal auf dem Volksfest, im Bierzelt sitzend, von einem Freund in ebay gezeigt bekam, und die Auktion endete just da - naja, habe in der Bierlaune was geboten, seitdem habe ich ein XR16 als Zweit- oder Ersatzgerät. (Wer an dieser Stelle eine Neigung zu Spontankäufen entdeckt, dem sei versichert: Neineineineinein! Das ist ganz entschieden NICHT der Fall!)

Ich mache mit den zumeist angekündigten Künstlern in den Tagen davor einen ganz kurzen und groben Plan aus, ich will vorab wissen, was an Instrumenten so kommt, und bereite pro Act dann ein Showfile vor, was dann in einem kurzen Soundcheck am Nachmittag noch verfeinert wird. Es kommt dann natürlich oft doch noch zu Überraschungen, wie z.B. zuletzt eine (angekündigte) Stompbox, deren Bediener sich zusätzlich (unangekündigt) noch ein Shake-Egg in einer Socke über den Schuh zieht. Was übrigens eine geniale rhythmische Selbstbegleitung bei diesem Gitarrespielenden Singer-Songwriter war.
Ja gut, von dem Shake Egg kriegt meine DI-Box hinter der Stomp Box naturgegeben leider nicht viel mit, dann lege ich mal schnell ein SM58 auf einem kleinen Stapel Servietten davor und ein Streifen Gaffa drüber - voila Grenzfläche!

Abgesehen von solchen Überraschungen lassen sich mit dieser Art Vorbereitung und Soundcheck die Umbaupausen rasend schnell umsetzen, im Prinzip kommt der Moderatur kurz auf die Bühne, sagt zwei-drei Sätze, und dann gehts schon weiter mit dem nächsten Act. Das gibt den Veranstaltungen schon einen smootheren Charakter, als wenn erstmal 10 Minuten auf der Bühne rumgefuddelt wird.

Ich mache dann meistens noch ne farbcodierte Zeichnung der folgenden, damit alle Bescheid wissen, wer was mitbringt - in diesem Fall rot=ich, blau=Veranstalter/Moderator, grün=Musiker


1748377227334.png


oder so:

1748378486822.png

oder so:

1748378554682.png


(Warum mache ich das mit den Bildern - Anekdote am Rand, Auftritt letztes Wochenende, nicht von mir organisiert:
Straßenfest, 5 Bands auf einer Bühne, ich bin nur der Drummer einer der Bands. Shared Backline, die Bands organisieren sich in einer Whatsapp-Gruppe: Ein Bassist bringt Topteil, einer bringt Bass-Box. Topteil mit Klinken-Output, Box mit Speakon-Input. Aber keiner hat ÜBERHAUPT ein Lautsprecherkabel mit, jeder dachte, der andere machts. Tontechniker zuckt auch die Achseln, er hat auch keine Speakerkabel, seine Anlage ist vollaktiv - und GENAU DARUM mache ich das mit den Bildern)

Dieses Bild werfe ich jedenfalls in ein mit dem Musikern geteiltes Google-Doc, in dem ich die Künstler auch die folgende Tabelle ausfüllen lasse. Das klappt so halb, wie man sich vorstellen kann, mit den Herren und Damen Künstlern :p
Aber wenn man die kurz mal am Telefon erwischt, oder mit zwei drei Messenger-Chat-Fetzen kriegt man das notwendigste schon aus den Leuten heraus interviewt:

1748377456106.png

Für die Künstler ist die Liste gar nicht so wichtig, aber da ich am Digitalen Mixer ja Showfiles vorbereite, Kanäle benenne, und nebenbei auch ne Liste zum Abhaken beim zusammenpacken sehr schätze, ist die sehr hilfreich für mich.

TL;DR

6P-Regel = "proper planning prevents pissing poor performance"
 
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+1 für "weg mit den MA 120 !" Wenn ich die irgendwo vorfinde kommt was eigenes statt dessen auf die Bühne. Die wollte ich nicht mal geschenkt.

Die üblichen Verdächtigen wurden ja schon genannt. Bei der Open Stage, bei der ich mitmache, sind 2 Sennheiser e865 im Einsatz, die ganz gut auch bei unterschiedlichem Abstand funktionieren. Ich selber besitze ein AT2010, das ja auch schon erwähnt wurde. Meiner Meinung nach gleiche Klasse, obwohl günstiger und sogar unempfindlicher gegenüber Popp-Lauten (da muss man beim e865 etwas aufpassen).
Statt SM58 wäre ich auch eher für das SE V7 (ich habe beide im Fundus)

Bei der Open Stage kommt ein Soundcraft UI 12 zum Einsatz, mit dem die meisten, die mal nebenher mischen ganz gut zurecht kommen. Leider noch in Originalsoftware, wo man den Aux gesondert muten muss.
Beim UI24 kann man das mit Mute Inheritance einsteleln, bei den neueren Firmware Versionen des UI12 ist das wohl auch besser gelöst.

Bei Open Stage ist Channel Mute ein ganz wichtiges Feature, weil man die nicht benutzten Channels einfach ausschaltet (und danach nicht wieder mühsam einpegeln muss). Auch lässt sich der Ein/Ausstöpsel- Knall bei Gitarren damit vermeiden. Egal was für ein Pult, Analog oder Digital, ein Channel Mute ist Pflicht.

Ich selber habe ein XR18 und liebe es, aber es ist etwas schwieriger zu bedienen. Ich finde da die X-Air Edit für Windows am leichtesten für Neulinge zu verstehen. Die Android App und auch Mixing Station sind zwar toll, aber für den Einsteiger braucht es eine Lernkurve.
 
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