Welches ist das bessere Tremolo?

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Hallo zusammen,

ich werde mir eine neue Weltmeister "Supra", 96 Bass zulegen. Ich bin aber im Zweifel, ob ich das Instrument in der Piccolo-Stimmung oder Musette-Stimmung bestellen soll. Auf der Musikmesse in FFM war nur die Piccolo-Stimmung spielbar.

Meine Schwerpunkte sind Unterhaltungsmusik querbeet und maritimes Liedgut (Shanty-Chor), wenig Klassik. Gibt es jemanden, der mir eventuell einen Rat geben kann?
 
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Hallo Odenwald,

herzlich Willkommen im Musiker-Board!

Schau mal hier, dort ging die Diskussion schon einmal in die gleiche Richtung: https://www.musiker-board.de/vb/akkordeon/286495-musette-auf-anfrage.html.
Aus persönlicher Erfahrung würde ich bei Shantys (und generell im Solo-Einsatz) eher in Richtung Musette-Stimmung tendieren; im Orchester-Einsatz bist Du mit Doppeloktav-Stimmung besser bedient.
 
Hi Will,
danke, das hat mir schon sehr geholfen. Da ich bereits ne Cantus V de Luxe habe (von der ich mich übrigens keinesfalls trennen würde) war die Musette-Stimmung für mich kein Problem, da schaltet man einfach um. Aber es sollte eben etwas leichter zu "ertragendes" sein, auch wenn die Supra sich nicht das leichteste Instrument ist....

Vielen Dank für die prompte Antwort, hat mir sehr geholfen!
Schönen Sonntag noch!
 
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Meine Schwerpunkte sind Unterhaltungsmusik querbeet und maritimes Liedgut (Shanty-Chor), wenig Klassik. Gibt es jemanden, der mir eventuell einen Rat geben kann?

Hallo Odenwald, da sind wir ja "Kollegen". Ich habe eine Morino 5 und mir gerade ein 96er 4-chöriges Cassotto Musette Instrument angeschafft. Für "gut" oder größere Konzerte nehme ich die Morino. Vor kurzem hörte ich in einem anderen Shantychor ein Musette Instrument, das sehr gut klang. Habe dann erfahren, dass dieses Teil extra für den Chorleiter angefertigt wurde. Auch 96 Bässe. Seitdem benütze ich in unserem Chor fast nur das 96er Musette-Teil. Da man mit der Registrierung sehr flexibel ist, ist das für den Shantychor und Solo das Instrument meiner Wahl. Aber kein Orchesterinstrument.
 
Hallo moewejutta, kann man so sagen. Früher hab ich dann noch richtig regelmäßig Tanzmusik gespielt, aber mein Beruf läßt mir dazu gar keine Zeit mehr (viel Reisetätigkeit; "Der Junge von Sankt Pauli" ist Wirklichkeit geworden...:). Aber ich hänge dem maritimen Liedgut immer noch an und nerve mein familiäres Umfeld wirklich sehr gern damit. Für Orchester hab ich überhaupt keine Zeit, obwohl ich natürlich auch piccolo gestimmte Instrumente habe. Jetzt bin ich erst mal gespannt auf meine Supra, die im Februar kommt.
 
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Hi,

spezielle Frage:
Macht bei einem NICHT-Cassotto Instrument der Piccolo Chor eigentlich Sinn?
Sollte man bei einem Nicht-Cassotto Instrument nicht besser dann das
ausgeprägtere (3chörige) Tremolo nehmen.
Gibt es Spieler mit Piccolo und Nicht-Cassotto?
Mich würde eure Meinung und Erfahrung dazu interessieren.

Viele Grüsse
musixman
 
Natürlich ergibt das Sinn. Warum sollte man auf das Piccolo verzichten? Manche brauchen den scharfen (Tango-) Klang. Heute abend werde ich Dir auch sagen können, wie es bei Instrumenten mit tonlagengebundener Schalldurchlässigkeit aussieht. Hm... ne, kann ich erst Montag, da ich ja kein Internet haben werde :D

Es gilt ja auch zu Bedenken, daß es auch eine Zeit vor dem Cassotto gab und entsprechend viel Literatur für diese Instrumente. Ein Exot dürfte dabei ja meine Royal sein mit Tremolo-4 :D
 
Hallo musixman,

ich habe Deinen Beitrag mal in diesen Thread integriert, da es im Prinzip um die gleiche Fragestellung geht.

Zunächst einmal ist die Entscheidung Musette- oder Doppeloktav-Stimmung (mit Piccolo) eine Frage der persönlichen Vorliebe bzw. der bevorzugten Musikrichtung.
Außerdem "liegt" i. d. R. der Piccolo-Chor ohnehin nicht im Cassotto, so daß ich keinen direkten Bezug zwischen beiden Features sehe...
 
Ein Piccolo im Cassotto wäre sowieso kontraproduktiv, da die hohen Frequenzen ja abgedämpft werden.
 
Hi,

danke für den ersten Feedback.
Ich stellte die Frage weil ich den Eindruck habe - wenn man ein Nicht Cassott Instrument spielt und
das Piccolo mit zu dem Tremolo Chören schaltet es eigentlich fast keine Wirkung hat.
Die hohen Frequenzen gehen unter. Oder täusch ich mich da?

vielen Dank&Grüsse
musixman
 
Hallo nochmal,

wenn man ein Nicht Cassott Instrument spielt und
das Piccolo mit zu dem Tremolo Chören schaltet es eigentlich fast keine Wirkung hat.

ich habe bei meiner Morino VI N das Gegenteil festgestellt: Der Piccolo-Chor kommt erst so richtig zur Geltung, wenn ich den 8'-Cassotto-Chor abschalte und nur die beiden 8'-Tremolo-Chöre (die nicht im Cassotto liegen) dazunehme.
 
Auch habe ich bei meiner Barcarole bemerkt, daß das Piccolo zum 2-fachen Tremolo angenehm dazuklingt, wobei die Barcarole ja sehr hell ist. ;)
 
aber findet ihr nicht, daß der Cassotto Chor geschaltet mit dem Piccolo einen sehr
schönen Sound (ähnlich einer Orgel) erzeugt.
Dieses Klangerlebnis fehlt doch dem Nicht-Cassotto Instrument?
 
Hallo Musixman,

das ist so schon richtig, klingt aber von Instrument zu Instrument (bzw. Marke) verschieden. Das gleiche gilt aber auch für Nichtcasotto-Instrumente - da hängt es auch sehr stark vom Instrument ab und ich habe auch schon Instrumente ohne Casotto gehört, die einen mindestens genau s schönen, aber halt anders klingenden Ton hatten. Wenn man so sagen mag, nicht so flötig, orgelartig, aber dafür zarter, feiner. Drum haben Instrumente ohne Casotto in allen Ausführungen auf jeden Fall die gleiche Daseinsberechtigung und machen auch genauso Sinn, eben weil sie anders klingen.

@ippenstein:
Das Casotto dämpft die Obertöne, das heißt die höheren Oberschwingungen des jeweiligen Tons nicht die Frequenz allgemein und ist also nicht zu verwechseln mit einem globalen Hochpassfilter - die jeweilige Grundfrequenz des jeweiligen Tons bleibt schon erhalten!
Insgesamt ist es sogar eher so (so schreibt Richter) daß das Casotto bei den teifen Frequenzen stärker wirkt.

Gruß,
maxito
 
Mein Musette-Instrument hat einen dreifachen Tremolo ohne Cassotto, was besonders für Valse Müsette geeignet ist. Ich lieben den dreifachen Tremolo ohne Cassotto. Französische Musik, Cajun, Volksmusik, Balladen und Shanties tönen besonders schön damit.

Die tiefe Oktave hingegen ist im Cassotto, was ich wiederum für weitere Musikstile (z.Bsp. Blues und Tango) einsetze.

Das echte Musette ist ohne Cassotto, mit Cassotto ist der tonen die einzelnen Töne nicht so fein und offen.

Gruss

Akko
 
Hallo Maxito,

dann ließ nochmal im Richter nach. Da steht auch, daß die hohen Töne gedämpft werden, weil eben ihre Grundfrequenz schon in den gedämpften Bereicht fällt. Der Bereich der Verstärkung im Cassotto ist relativ eng und auch die Dämpfung beginnt sehr früh.

Zum Musette: Ich habe nun zwei Musetteausführungen erlebt:
Meine Horch: Deren oberes Tremolo klingt gleich einem Tremolo eines Standardtremoloinstrumentes (2-chörig), das untere Tremolo ist etwas flacher gestimmt. Andere bezeichnen das als Schwebeton, was es meiner Meinung nach aber nicht ist, da ein Schwebeton ja immer den gleichen Frequenzabstand zum Grundton haben soll.
Ich habe noch eine Weltmeister gespielt, bei der eben die untere Reihe so ein Schwebetonregister hatte. Da ist es nun Geschmackssache, was einem besser gefällt.

Grüße

Ippenstein
 
Hallo Ippenstein,

da muß ich dir wohl recht geben:redface: – das hatte ich falsch im Kopf und hätte ich wohl besser vorher nachlesen sollen, ob das auch tatsächlich so drin steht, wie ich´s im Kopf gespeichert habe!:(

So! nachdem ich die Passage nochmals nachgelesen habe (so um die Seite 206 ff) stelle ich fest, dass Richter die Sache insgesamt ganz anders aufgezäumt hat und das was ich eigentlich beschreiben wollte so gar nicht drin steht, weil er nur den gesamten Klang des Tones per Schalldruck gemessen hat. Wobei, bis ca. 1000 Hertz wird von einer verstärkenden Wirkung geschrieben, was den Schallpegel angeht. Und 1000 Hertz sind so rein tastenmäßig schon ziemlich weit oben, da kommt danach nicht mehr so viel.

Den einzelnen Klang hat Richter (soweit ich´s jetzt noch mal durchgelesen habe), gar nicht in die anteiligen verschiedenen Frequenzen aufgedröselt. Und das war eigentlich der Punkt, den ich damit ausdrücken wollte – dass das Casotto die Teilfrequenzen die der Grundfrequenz des jeweiligen Tones nahe liegen stärker betonen und die höheren Ordnungen rausfiltert. Das habe ich nun inzwischen auch nachgelesen (nicht dass ich wieder Mist erzähle) – steht allerdings nicht im Richter, sondern im Fellhaber, welcher sich weniger um den Schalldruck kümmert, sondern mehr um das Klangspektrum (Fourrieranalyse) eines Tons.

Aber insgesamt interessiert mich so was immer und da bin ich durchaus lernwillig, wenn ich neues erfahre.

Insofern schade, dass ich zum Frankentreffen keine Zeit habe, sonst hätten wir das Thema da nochmals beim einen oder anderen Bier klären können. Und sofern wir einen Schriftführer gefunden hätten, der nüchtern bleibt, hätten wir dann auch anderntags nachlesen, können, wie wir uns geeinigt hätten.:great:

Gruß,
maxito
 
Hallo Maxito,

kein Problem, ich lese auch oft mal was und hab das dann anders in Erinnerung. Richter hat auch sehr schöne Klangspektren im Buch, die genau die Wirkung zeigen.
Wir hatten es gestern aber auch nochmal davon: Es ist gut, daß jeder einen anderen Geschmack hat und daß es so viele unterschiedliche Akkordeons gibt.
 
Es ist gut, daß jeder einen anderen Geschmack hat und daß es so viele unterschiedliche Akkordeons gibt.

Genau!
Das macht ja erst den Reiz aus, daß die Instrumente so vielseitig sind und auch deutlich unterschiedlich klingen! Sonst wär´s ja wie Einheitssuppe und wir hätten ja gar nichts mehr, worüber wir uns die Köpfe einschlagen könnten!

Gruß,
maxito
 
A
  • Gelöscht von Wil_Riker
  • Grund: Doppelpost/ohne Inhalt
Zitat Ippenstein:

Andere bezeichnen das als Schwebeton, was es meiner Meinung nach aber nicht ist, da ein Schwebeton ja immer den gleichen Frequenzabstand zum Grundton haben soll.

Bei einem dreifache Musette sollten der obere und der untere Ton nicht den gleichen Frequenzabstand (Schwebung) zum Grunddon haben.

Beispiel:

MMM - dreifaches Tremolo
unter Ton um 10 Cent tiefer gestimmt als der Grundton: M-
oberer Ton um 15 Cent höher gestimmt als der Grundton: M+

Registermöglichkeiten:
M- M =10 Cent Schwebung
M- M+ = 25 Cent Schwebung
M M+ = 15 Cent Schwebung (Hohner-Stimmung)
M- M M+ = Superposition der 3 Schwebungen: 10 + 15 + 25

1 Cent ist 1/100 eines halben Tons

Hohner Instrumente besitzen oft die gleiche obere und untere Schwebung (z.Bsp 15 Cent), was die Möglichkeiten stark einschränkt.

Gruss

Akko
 

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