Welches Jazz-Mundstück für Klarinette

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Perpedes
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Hallo allseits,
ich bin neu im Forum und auf der Suche nach einem neuen Mundstück für meine BC Prestige Sopranklarinette und möchte dafür welche über Thomann bestellen. Aktuell spiele ich ein "gleichweit DW 7" mit eine GS Solo 2 1/2 oder einem Legere Classic 2 1/2. Der Klang ist wunderbar und definiert. Jedoch würde ich den Ton gerne mehr modulieren können, spiele hauptsächlich Jazz und habe auch Lust, etwas neues auszuprobieren. So habe ich bei meinem Alt-Saxophon mit dem Otto Link Tone Edge 6 (D'Addario Select Jazz 2H geht da richtigt gut!), oder auch beim Xaphoon, gemerkt, wie schön sich die Töne formen lassen. Also geht es wohl um ein Jazz(/Klezmer?)-Mundstück.. Dies lässt sich wohl mit einer größeren Bahnöffnung erreichen, soll jedoch auch schwerer zu spielen (und durchdringender?) werden.
Zu den Mundstücken
gleichweit DW 7 : 1,14 mm : deutsches Mundstück (das neue soll jedoch ein Boehm-Mundstück sein)
Otto Link Tone Edge : 1,91 mm (wohl nicht direkt vergleichbar)

Seitens Thomann wurde mir eine Bahnöffnung von maximal 1,25 mm empfohlen, sodass der Umstieg nicht zu schwer ist. In dem Bereich finde ich jedoch nur Einsteiger, bzw. klassische Mundstücke. Zum Beispiel das Pomarico, auf die ich neugierig bin, "Bb- Clarinet Boehm Jazz *" kommt mit 1,39 mm daher, was ja deutlich drüber liegt. Wie sehr viel schwieriger ist eine größere Bahnöffnung denn zu spielen? Wären 1,39 mm ein Level, was man sich noch mal über Jahre erarbeiten muss, oder eher eine Umstellung (plus dünnerem Plättchen), auf das man sich über ein paar Monate schon eingespielt kriegt?

Das Mundstück soll sich qualitativ deutlich von meinem gleichweit unterscheiden. Ich möchte es hauptsächlich in kleineren Ensembles oder alleine spielen, besonders durchdringend muss es also nicht sein. Ich spiele auch gerne gefühlvoll, und möchte dabei gerne den Klang formen.
Ich will mal ein bisschen herumprobieren, um einen Eindruck zu bekommen. Auf Basis von Empfehlungen und was ich in anderen Beiträgen gelesen habe, habe ich mir diese Wunschliste zusammengestellt:
Jody Jazz Bb- Clarinet HR* 5, 1,35 mm
Jody Jazz Clarinet HR* 6, 1,45 mm
Otto Link Bb- Clarinet Tone Edge 6, 1,27 mm
Otto Link Bb- Clarinet Tone Edge 6*, 1,35 mm
Pomarico Bb- Clarinet Boehm Jazz *, 1,39 mm
Pomarico Bb-Clarinet Moscow, 1,25 mm
Vandoren Classic B 45 Mundstück für Bb-Klarinette, 1,195 mm – weil so beliebt
Vandoren Bb- Clarinet Classic 5 JB, 1,47 mm
Vandoren Black Diamond Bb-Clarinet BD5, 1,87 mm

Das erscheint mir erst mal viel, aber wenn man bedenkt, dass z.B. die einzelnen (handgefertigten) Pomarico-Mundstücke desselben Modells sich deutlich in Klang und Ansprache unterscheiden, denke ich mir, braucht es einfach einen guten Satz. Aber vielleicht könnt ihr mir sagen, welches davon eher nicht in Frage kommt, und welches noch ergänzend interessant wäre.?
Danke und guten Gruß, Perpedes/Daniel
 
Da kannst du noch so viel Meinungen einholen. Ob ein mp was für dich ist oder nicht, mußt du selber ausprobieren.

Aber wenn es dir darum geht Töne zu "modulieren", also z.B. die Tonhöhe bei gegebenem Griff zu verändern oder fließend in einen anderen Ton überzugehen und so Sachen, dazu brauchst du keinen mega-Öffnungs-Jazz-Prügel. Ich spiele selbst Jazz und Klezmer auf einer RC Prestige und benutze ein altes Vandoren CL4 mit 1,1 mm Öffnung. Und damit ziehe ich die Tonhöhe im clarin-Register ohne Stufe locker über eine Oktave, während ich langsam den Griff verändere. Mit schwereren Mundstücken geht das bei der Klarinette definitiv nicht, das ist da iwi anders als beim Sax.

Aus deiner Liste: alles weg, was mehr als 1,25 hat, yesss! Bleibt das Pomarico Moscow und das B45. Kristall würde ich nicht mehr empfehlen, weil es anscheinend extrem schwierig ist, auf dem harten Material eine vernünftige Bahn hinzubekommen und der Effekt des Materials wird eh weit überschätzt. Also B45. Gute Wahl, B45Punkt noch besser.

Good Luck!
 
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Da kannst du noch so viel Meinungen einholen. Ob ein mp was für dich ist oder nicht, mußt du selber ausprobieren.
das ist der entscheidende Satz!
alles was du über die MPs schreibst stimmt - theoretisch - aber ob das auf dich und auch deine Klarinette passt, da hilft nur ausprobieren.
Ich spiele eine BC Festival mit einem Otto Link 6, das schon seit Jahrzehnten und in allen Bereichen von der Volksmusik bis zum Jazz.

Meine 2.te Klarinette ist eine RZ Bohema mit der ich meistens im klassischen Bereich unterwegs bin und darauf ein B45Punkt
Ausprobiert habe ich Vandoren M30, B40, B45, B45LY und das B45Punkt und letzteres hat mir mit der RZ am besten gefallen.

Beachte auch: mit einem einmaligen Anspielen oder auch mal mit "rauf und runter" - dann das nächste MP drauf ist es nicht getan, das braucht schon etwas Zeit, die solltest du dir nehmen.
Ich weiß nicht ob dir z.B. thomann so eine große Auswahl zuschickt, alternativ ist, dich dort tel anzumelden und einen Termin zu vereinbaren, das hat bei mir sehr gut geklappt und ich konnte dann auch3 MPs - wo ich mich nicht entscheiden konnte - mitnehmen, musste sie allerdings bezahlen. Bekam aber nach der Rücksendung problemlos das Geld zurück.
Ev hast du auch einen in diesem Bereich gut sortierten Musikladen in deiner Nähe.

viel Erfolg

Grüße
atrofent
 
hallo zusammen, herzlichen Dank für eure Rückmeldungen!

Ja, letztlich hilft wohl nur ausprobieren. Ich suche nur vorab nach Ausschlusskriterien für die Vorauswahl. @sebigbos: Genau, mit 'modulieren' meine ich, die Tonhöhe bei gegebenem Griff zu verändern. Interessant zu lesen, dass dies nicht nur von der Bahnöffnung abhängt, sondern scheinbar auch über andere Parameter erreicht werden kann. Eine lange Bahn und große Kammer soll wohl noch helfen, und flachere Bahnen (also wenig Bahnsteigung) wiederum einen weicheren Klang erzeugen. Davon wir meistens leider nur die Bahnlänge angegeben, aber das ist ja schon mal was. (Das mit dem Ton "über eine Oktave ziehen" habe ich, wenn ich es wörtlich nehme, wohl noch nicht ganz verstanden. Also, du spielst ein h' und kannst hoch bis zum h'' ziehen? o_O)

Die örtlichen Blasinstrument- & Musikgeschäfte (Freiburg i.Br.) habe ich abgeklappert, und dort auch vor ein paar Jahren das gleichweit MP erworben. Die Auswahl ist jedoch (besonders zu Jazz-MP) begrenzt, und Pomarico führen sie nicht, weshalb ich jetzt zu Thomann tendiere. Deren Geschäft würde ich auch mal gerne besuchen, um mal ein paar Bassklarinetten probespielen zu können, aber das ist eine weitere Anreise. Wenn es über Thomann nicht so gut klappt, würde ich wohl mal nach Stuttgart fahren.
Von Pomarico Mundstücken habe ich gelesen, dass sie durch die Handfertigung unterschiedlich ausfallen, und man mehrere desselben Modells probespielen sollte. Dafür fahre ich dann wohl am besten mal nach Italien. :rolleyes: Bei deren Modellen bin ich jedoch noch nicht ganz durchgestiegen, bzw. gibt es wenig Informationen auf deren Homepage.

Okay, danke schon mal. Ich werde also die 'dicken Jazzprügel' aus der Liste streichen und längere Bahnen bevorzugen. Das wäre mein aktuelles Resumé. Freue mich über weitere Einschätzungen.
Guten Gruß, Perpedes.
 
Ich habe mal eine Zeitlang Kritallglas-Mundstücke gespielt, die Rohlinge kamen von Pomarico, die Bahnen von Zinner. Bei der Auswahl kann man verzweifeln, vor allem wenn man nach einen möglichst identischen Ersatz für ein beschädigtes Mundstück sucht (was bei Kristallglas leider schneller passieren kann). Die Streuung ist riesig, was mit der Formung aus der Glasschmelze zu tun hat. Die Bahnen lassen sich ja sehr präzise aufschleifen, aber die Kammern innen differieren von Mundstück zu Mundstück doch ein wenig, was zu deutlichen Unterschieden führen kann.

Mittlerweile habe ich auch ein Gleichweit-Mundstück (Klarinetten von Wurlitzer). Das hat von Hause aus einen sehr "klassischen" Klang, aber ich kann es bei Bedarf auch etwas in Richtung "Jazz" bringen.
Es gibt sicher Mundstücke, die dazu besser prädestiniert sind (und die dann eher nicht "klassisch" klingen), aber Mundstück+Blatt sind nur eine Seite des Systems. Die andere ist die Art des Blasens, der Luftführung und - ganz wesentlich - die Formung von Mundhöhle/Rachenweite/Ansatz. Damit lässt sich auch bei einem Gleichweit-Mundstück der Klang deutlich beeinflussen.
Ein "Jazz"-Mundstück mit einem "klassischen" Ansatz und "klassischer" Luftführung zu spielen, wird wahrscheinlich auch nicht sehr zielführend sein.
 

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