Welches Mikrofon für Gesangsaufnahmen?

Schlechtes Beispiel... vom SM58 gab es im Laufe der langen Fertigungszeit zahllose Varianten, einige mit beeindruckender Performance.
An einem Neve (oä) Vorverstärker kann so ein Teil uU überzeugender sein, als die beiden genannten GMK Mikros.
Deine Annahme trifft imho nur auf low budget Preamp/Interface Kombinationen zu.
(da kann aber dann das Mikro nichts dafür) ;)

ps: das soll natürlich nicht die Notwendigkeit einer 4-stelligen Investition in Elektronik suggerieren. @Astronautenkost hat mit Audient bereits einen guten Hinweis auf bezahlbare Vorverstärkung gegeben. Imh ears haben die ID Interfaces weit bessere Vorstufen als der Preis glauben lässt.
 
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Der TE ist Anfänger und will ein möglichst gutes Mikro kaufen. Ich habe dazu meine Meinung gesagt, die muss man nicht teilen.
Deswegen gleich im Geiste seine Garagendecke akustisch abzuhängen, die Jahrgänge (!) des SM 58 zu diskutieren und ihm einen Channelstrip mit Neve (!) zu verpassen, okay ... das ist ein Ansatz, den teile ich nicht.
 
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Der TE ist Anfänger und will ein möglichst gutes Mikro kaufen.

Ja, schon, aber man muss eben berücksichtigen, dass das Mikrofon nur ein Teil der Verarbeitungskette ist. Vor der Raumakustik wollen wir gar nicht erst anfangen.

Deshalb die scheinbar simple Frage nach einem "guten" Mikro nicht so einfach zu beantworten.
Was nutzt ein Ferrari, wenn man damit über den Acker fahren muss?

Es muss ja kein Neve sein, aber lieber eine Kombination aus vernünftigem Wandler, vernünftigen Preamp und vernünftigem Mikrofon als für eine Komponente besonders viel Geld auszugeben und die anderen Komponenten zu vernachlässigen.
Darum geht es eigentlich. Es ist schlicht nicht sinnvoll, eine der Komponenten herauszugreifen, ohne die anderen Komponenten zu berücksichtigen.

Viele Grüße
Torsten
 
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Deswegen gleich im Geiste seine Garagendecke akustisch abzuhängen, die Jahrgänge (!) des SM 58 zu diskutieren und ihm einen Channelstrip mit Neve (!) zu verpassen, okay ... das ist ein Ansatz, den teile ich nicht.
Es steht explizit drunter, dass ich das nicht empfehle und habe auf einen Beitrag mit einer preisgünstigen und dennoch hochwertigen Lösung verwiesen.
(ich hasse diese Abgeordneten-Rhetorik des selektiven Herauspickens...):evil:
 
Ja, sicher, eine ganzheitliche Beratung von der Kehle über die Wand rein ins Mikro, durch Preamp, EQ, Reverb, Kompressor bis zum Monitor wäre besser.
*seufz*
 
SHURE SM7B = 389,- €
SHURE SM7B = 566,- € (GoXLR Mini - Mixer & USB Audio Interface)

Also wie bereits erwähnt, würde ich die 800,- € nur im Notfall dafür ausgeben, weil mir auch noch andere Hadwareteile dazu fehlen.

Am besten (aus Bewertungen und Testberichten) hat mir bisher das "Shure SM7b" gefallen. Da wüsste ich nur nicht, ob ich mir nur das Mikrofon für 389,- € kaufen soll, oder das mit dem Bundle "SHURE SM7B = 566,- € (GoXLR Mini - Mixer & USB Audio Interface)"?

Kennt sich hier jemand damit aus???
LG Stricker
...
Viel wichtiger ist aber, dass guter Sound nie das Ergebnis EINES guten Mikros, sondern das einer gut aufeinander abgestimmten Kette ist, beginnend mit der Stimme vor dem Mikro und - ganz entscheidend - dem Raum drum herum. Es macht u.U. ,überhaupt keinen Sinn, dein Budget auszureizen, um danach im heimischen Keller mit dem fein zeichnensten Mikro ever jede unschöne Resonanz des Raumes einzufangen. Mit deinem Budget würde ich eher die gesamte Kette bewerten und eruieren, ob es noch andere Schwachpunkte gibt. Wenn ja, macht vielleicht ein halb so teures Mikro die bessere Aufnahme, wenn an anderer Stelle noch nachjustiert werden kann.

...
Nein, du spuckst mir definitiv nicht in die Suppe. Schon vor deiner Antwort habe ich mich entschieden, nicht mehr als 500 Euro dafür auszugeben. Weil mir noch ein paar andere Hardwareteile (für eine gute Gesangssufnahme) fehlen.
 
Irgendwie muss ein Mikro ja noch vorverstärkt und von analog zu digital gewandelt werden, wenn man aufnehmen will und zurück von digital zu anlaog, wenn man das mit- und abhören will. Da reicht ein gutes Interface, das Preamp(s) und Wandler kombiniert. Die von mir vorgeschlagenen AT 2035 und Sennheiser MK4 oder das Weiisklang L1 wären ein guter Einstieg mit einem Audiointerface mit, dem man mit Freude Erfahrungen sammeln kann. Das SM7 b ist spezieller. Es ist vor allem was für laute Stimmen. Es braucht ansonsten eine sehr gute Vorverstärkung, da es als Tauchspulenmikro einen niedrigen Output hat, was man zuweilen mit einem Aufholverstärker (FET-Head) oder Extra-Klasse-Premap wett mach. Bruce Swedien verwendet das SM7 mit einem Neve 1084 mehrfach für Michael Jackson.
 
Ich stand letztes Jahr vor der gleichen Frage (Mikro für Gesang und evtl. ein bisschen A.-Gitarre) und hatte mir nach etwas Recherche das Austrian Audio OC18, das Warm Audio WA-Classic und das Sennheiser MK4 zukommen lassen (alles Großmembraner). Da ich für eine Akkustik Band aber auch mein SM58 ersetzen wollte, bestellte ich zusätzlich noch ein Audio-Technica AE 5400 und lieh mir vom Bandkollegen das Neumann KMS 105 aus.

Eigentlich war ich zuvor (rein optisch) scharf auf das WA-Classic. Man merkte aber schon einen Unterschied zum OC18 - Ersteres klang doch etwas billig in den Höhen und unten rum fehlte es irgendwie - zumindest bei meiner (mannlich nicht sehr höhenlastigen) Stimme. Das MK4 hatte man mir beim großen T empfohlen, wo es anscheinend bei einem Blindtest der Studioabteilung positiv hervorgestochen war. Das MK4 sagte mir von den Großmembranern auch am meisten zu - allerdings mag ich den leichten Höhen Push (den ich bei Bedarf ja wegfiltern kann - etwas dämpfen ist immer besser als etwas hinzufügen zu müssen (rauschtechnisch gesehen).

Das AE 5400 war auch nett - ein Großmembraner als Bühnenmikro. Schon cool.
Als ich aber die ersten Aufnahmen mit dem KMS 105 angehört habe, kamen mir echt Gänsehautmomente. Solch schöne seidigen Höhen hatte ich vorher nicht gehört. (Diesbezüglich war das MK4 am nähesten am KMS 105 dran - vorausgesetzt man filtert die Höhenanhebung des MK4 raus).

Fazit für mich war: Wenn ich ein Mikro nur fürs Heimstudio gebraucht hätte, wäre es das MK4 geworden. Zu einem so sagenhaft günstigen Preis (im Verhältnis) so ein toller Sound. Klasse.
Da ich aber für die Bühne auch was Neues wollte, ist es letztlich das KMS 105 geworden. Bisher bin ich sehr glücklich damit.
Ich hab allerdings noch keine Gitarre aufgenommen - nur meinen Gesang.
Ein Poppschutz war auch erforderlich.

Im Endeffekt nützen die tollsten Test und Tipps nichts gegenüber dem Selbsttest. Jede Stimme klingt anders und braucht ggf. auch etwas Anderes um die Schallwellen ins Elektrische zu überführen...
 
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Am besten (aus Bewertungen und Testberichten) hat mir bisher das "Shure SM7b" gefallen.
Der wichtigste (und gleichzeitig unwichtigste) Punkt zuerst: das Mikro ist derzeit total angesagt... :D
Es hat zwar eine ähnliche Kapsel wie SM57/58, aber eine stark abweichende Konstruktion:
der Schaumstoff sorgt für hohen Besprechungsabstand (wenig Pegel)
es hat keinen Übertrager (weniger „Verzerrung“, aber auch noch weniger Pegel)
es hat eine zusätzliche Spule zur Brummkompensation (fehlt den beiden anderen)
das Metallteil am Ende ist eine spezielle Resonanzkammer (fehlt ebenfalls beim 57/58)

Die Unterdrückung des „Netzbrumms“ hat zwar keine klanglichen Auswirkungen, ist aber bei Mikrofonen mit wenig Pegel äusserst nützlich. Ich hatte mal ein Rackgerät, das nach Einschalten deutlich in der Aufnahme eines gut 2m entfernten dynamischen Mikrofons wahrnehmbar war.
(durch das Magnetfeld des Netztrafo)

Unabhängig vom Hype ist es ein gutes Mikrofon, aber sollte (wie erwähnt) entsprechend vorverstärkt und gewandelt werden.
 
Hallo zusammen!

Zuerst einmal danke für die vielen Antworten!

Es sieht wohl so aus, als hätte ich mich für das "Shure SM7b" entschieden. Das perfekte Mikrofon für den Preis gibt es nicht. Aber dieses Mikrofon scheint wohl ganz ok zu sein. Ich lese u.a. auch gerne Testberichte bei delamar.de und dort hat das "Shure SM7b" als einer der wenigen Mikrofone 5 von 5 Punkte bekommen.

Davon abgesehen, da ich es bei Amazon bestellen werde, habe ich immerhin 14 Tage Zeit zum testen, ob das Mikrofon wirklich so gut ist! Und wenn nicht, dann geht es halt wieder zurück.

LG Stricker
 
da ich es bei Amazon bestellen werde

Kleiner Tipp: Wenn du es bei Thomann bestellst

  • zahlst du den gleichen Preis wie bei Amazon
  • hast du sogar 30 Tage Zeit zum Testen
  • unterstützt du keinen monopolistischen Steuervermeider
Und wenn du schnell bist, kriegst du es als B-Stock sogar noch günstiger:

Shure SM 7 B B-Stock
 
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+ hast null Ärger bei Rückabwicklung usw. falls nötig
 
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Falls du es nicht schon bestellt hast: Ich persönlich bin kein Fan vom SM7B. Es gibt zwar Sprach- und Gesangsaufnahmen, die damit gemacht wurden, und die mir klanglich sehr gut gefallen, aber das kommt vor allem in der Nachbearbeitung zustande. Von sich aus klingt das Mikro erstmal "belegt" – etwas auf der dumpfen Seite. Außerdem finde ich seine Wiedergabe von s-Lauten merkwürdig. Bei manchen Sprechern/Sängern fällts nicht auf, bei anderen schon.
Dieser Toningeniuer und Youtuber hier zeigt und erklärt ganz gut, was ich auch so empfinde:


Meiner Meinung nach hättest du von einem günstigen Kondensatormikrofon für Live-Gesang deutlich mehr. Ich werfe mal das AT2010 in den Ring, das sich in meinen Ohren so richtig nur eine Schwäche leistet, nämlich dass es bei manchen Leuten auch zur Sibilanz neigt (also dass es bei bestimmten Konsonanten "zwischelig" klingt). Allein wenn man das Budget auf nur 200 € erweitert, gibts noch deutlich mehr Optionen. Etliche davon würde ich persönlich dem SM7B vorziehen – und ja, ich spreche da aus persönlicher Erfahrung. :)
 
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Ich würde dir ein Austrian Audio OC18 empfehlen. Und ich würde auch Thomann bestellen, echt super Service!

 
Und noch mal ein anschauliches Beispiel (allerdings eher für Gaming-Streamer hilfreich), wie (überraschend wenig) unterschiedlich dynamische und Kondensatormikros Umgebungsgeräusche ausblenden können:
 
Ich bestelle auch gern (und viel 😂) bei Amazon, allerdings Musiksachen doch lieber bei Thomann, denn: Neben 30 Tage Testzeit gibt es grundsätzlich 3 Jahre Garantie.
 
wie (überraschend wenig) unterschiedlich dynamische und Kondensatormikros Umgebungsgeräusche ausblenden können:
Also wenn ich mehrstimmigen Gesang mit möglichst wenigen Hintergrundgeräuschen aufnehmen möchte, dann nehme ich für jeden Sänger ein Kondensatormikro (ich habe da ein paar Lewit MTP350CM) und stelle die GANZ NAH den Sängern vor den Mund, oder noch besser halten sie es in der Hand um es gleichmäßig direkt am Mund zu haben. Dann kann/muss ich mit dem Gain sehr weit zurück gehen und die Umgebungsgeräusche gehen proportional entsprechend zurück.

Wenn ich das mit dynamischen Gesangsmikros mache (habe da noch ein SM58 herumliegen), dann kommt der Nahbesprechungseffekt so richtig zum Tragen und die Aufnahme ist Sch... . Bei den Kondensatormikros ist der Effekt kaum zu bemerken.

Also nach meiner Erfahrung gibt es da schon riesen Unterschiede.
 
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Sicher. Den Nahbesprechungseffekt hab ich nicht angesprochen, ist aber ein wichtiger Punkt. Mir ging es darum, dass die Vermutung, dynamische Mikros würden generell weniger Hintergrundschall aufnehmen als Kondensatormikros, einfach ein blödes Märchen ist. Vermeintliche Unterschiede liegen nicht am Wandlerprinzip. :)
 
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