Wer kennt ein Interface mit Direct Monitoring des S/PDIF Eingangs?

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pasgot
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Ich suche ein USB/Firewire Interface, mit dem ich das digitale Ausgangssignal meines Vocal-Prozessors (S/PDIF coax) meinem Rechner zuführen kann. Für die Aufnahmen wäre es sehr vorteilhaft, den Digitaleingang des Interfaces direkt auf den Kopfhöhrer zu bekommen (ohne den Umweg über den Rechner).

Ich kenne zwar ein paar Interfaces mit S/PDIF Input, z.B.
- Roland Quadcapture
- Focusrite 6i6
- Native Intruments Komplete Audio 6
- Behringer Firepower 610
aber ich finde in den Unterlagen nichts darüber, ob diese in der Lage sind, das digitale Eingangssignal direkt zu monitoren.

Hat hier im Forum jemand Erfahrung damit?
 
Eigenschaft
 
Das ist technisch unmöglich, denn das digitale Eingangssignal soll ja analog wiedergegeben werden, also MUSS es erstmal umgesetzt werden. Die Eingangslatenz kommt also auf jedenfall zum Tragen.
 
wobei diese deutlich niedriger ausfällt, als die Asio-Latenz...
aber: der Vocal Prozessor wird in dem Fall (nach s/pdif Konvention) clock-master des Systems
(dh das Interface bezieht seinen Takt vom Prozessor, das ist meist keine gute Idee)
da die genannte Geräte eher im unteren Preisbereich liegen, vermute ich selbigem nicht gerade 'Edel-Equipment'
in Zeiten der (reinen) 16bit Wandler waren 'Verluste' auf der Signalstrecke vielleicht ein Problem... aber heute... :gruebel:
analog ist es auf jedenfall einfacher zu handhaben

cheers, Tom
 
Was verstehst Du unter "ASIO-Latenz"?
 
das, was sich rechnerisch aus der entsprechenden Puffergrösse + Anzahl der Wege (rein/raus) bei Samplerate X ergibt
die reine AD/DA Wandlung liegt nach meiner Erfahrung etwa in der Grössenordnung von digitalen Verbindungen
da habe ich für 2 Stufen (Rechner an externes Gerät, externes Gerät zurück an Rechner) rund 20 Samples, knapp 0,5 ms
analog habe ich es nie gemessen, weil da die externe Verarbeitung mehr Zeit bnenötigt (bei meinem Krams)
kann ich aber nachreichen, wenn es als spannend empfunden wird :D

cheers, Tom
 
@ Signalschwarz:
Unter Direct Monitoring versteht man ja gerade die Wiedergabe von Signalen ohne den "Weg durch den PC" aber eventuell durch einen MixDSP, dessen Latenz zwar nicht Null beträgt aber doch vernachlässigbar klein ist.
Also "unmöglich" halte ich für übertrieben. (Von Null-Latenz-Monitoring hat ja niemand gesprochen)

@pasgot:
Bei den (größeren) Focusrite Interfaces, die mit der Mix-ControlSoftware ausgestattet sind, ist so ein DSP vorhanden (die MixControl-Software ist ja die "Fernbedienung" dafür) - ich glaube das Scarlett 6i6 gehört dazu.

Clemens
 
Hallo Clemens,
ja bei dem Focusrite ist Mixsoftware mit dabei. im Handbuch steht auch was von flexiblem Routing. Da das Digitalsignal aber für das Monitoring gewandelt werden muss, würde ich das gerne bestätigt haben.
Ich denke, dass ich mal eine Anfrage bei den Herstellern plazieren muss.
Gerd
 
Da das Digitalsignal aber für das Monitoring gewandelt werden muss, ...
Inwiefern?
Ein digitales Signal kommt in einen DSP (Digitaler Signal Prozessor) - was muss man da wandeln?
Natürlich muss man die Synchronisation passend einstellen.

Bei meinem Focusrite Saffire Pro steht der SPDIF-Eingang als Input im Mix und als Eingang in der Routing Matrix zur Verfügung.

Gestern habe ich z.B. mit einem Motu 896(mkIII) die kompletten Monitormixe einer Band in der Cuemix gemacht - von den 19 Signalen waren 8 Analogeingänge, der Rest kam per Adat und SPDIF.

Ich denke, dass ich mal eine Anfrage bei den Herstellern plazieren muss.
Vertrauen ist gut - Kontrolle ist (immer) besser ;)

Clemens
 
Inwiefern?
Ein digitales Signal kommt in einen DSP (Digitaler Signal Prozessor) - was muss man da wandeln?
Natürlich muss man die Synchronisation passend einstellen.

Ich bin mir nicht sicher, ob wir hier aneinander vorbei reden. Unter direktem Monitoring verstehe ich, dass die Eingänge des Interfaces direkt auf den Kopfhöhreranschluss des Interfaces routbar sind. Da mich hier das digitale S/PDIF Eingang im speziellen interessiert, müsste das natürlich im Interface in ein analoges Signal gewandelt werden, damit man es auf den Kopfhörerausgang legen kann.

Im Gegensatz dazu kann man natürlich auch die Signale erst mal alle zum Rechner/DAw senden und von dort dann wieder zum Interface senden, um es dann dort zu hören. Dann erhält man aber höhere Latenzen, was bei der Aufnahme von Gesang oder Gitarre aber zu einem Delay Effekt kommt, was zumindest mich bei der Aufnahme irritiert und ich deshalb gerne vermeiden möchte.

Gerd
 
Also mein Fireface 400 kann das. Mit der Totalmix Software kann ich ein Spdif Eingangssignal in der Soundkarte direkt zum Kopfhörerausgang routen ohne dass das zum Rechner geht.
Allerdings entstehen hier auch eine minimale Latenzzeit. Die äußert sich z.B. beim Einsingen (wo man ja seinen eigenen Körperschall hört) in Kammfiltereffekte. Zwar nicht so stark als wenn es über den Rechner mit der entsprechenden Latenz läuft aber "mich" störts irgend wie immer noch.
 
könnte hinkommen, zwischen 0,25 und 0,5 ms fällt das in einen gut hörbaren Bereich
(da ist der Effekt wirklich auffällig)

cheers, Tom
 
@pasgot: Du missverstehst da etwas bzw. übersiehst die dritte Möglichkeit des Monitorings. VilHarmoix hat mit allem Recht was er sagt :) Das "latenzfreie Direct Monitoring" (Hardware-Monitoring) ist bei den meisten kleinen, günstigen Interfaces analog realisert. Also da wird das analoge Eingangssignal wirklich direkt wieder auf den Ausgang gelegt, bzw. mit dem schon wieder ins analoge gewandeltet PC-Signal gemischt. Streng genommen ist ist also nur das wirklich "latenzfrei" (physikalisch gesehen aber auch nicht, die Lichtgeschwindigkeit ist nicht unendlich ;)). Aber logischerweise funktioniert dort das Monitoring der SPIDF-EIngänge nicht (naja, technisch wäre das theoretisch machbar, nur für das DIrect Monitoring des SPDIF-Eingang einen extra A/D-Wandler einzubauen, aber das das wäre unnötiger teurer aufwand).

Bei größeren und teureren Interfaces dagegen ist das "latenzfreie Direct Monitoring" meistens in Form eines DSP-Mixers realisiert. Da ist also quasi ein digitales Mischpult im Interface eingebaut. Dieser ist natürlich nicht tatsächlich latenzfrei (so wie auch kein stand-alone-Digitalmischpult latenzfrei ist), allerdings sollte die Latenz da unhörbar klein sein; vor allem ist sie stabil und unabhängig von dem, was man so auf dem Rechner macht. Und da sind dann die SPDIF-Eingänge genauso gleichberechtig (und können etsprceehnd geroutet und in den Monitormix integriert werden) wie die analogen Eingänge.
 
könnte hinkommen, zwischen 0,25 und 0,5 ms fällt das in einen gut hörbaren Bereich
(da ist der Effekt wirklich auffällig)

cheers, Tom

Beim HArdwaremonitoring sind es am Ausgang bei 44,1 laut RME 0,63 ms. Beim Eingang 0,98. Latenz Intern sind es ohne Wandlung 3 Samples (0,000068s).
Ich hab es mal mit 192 khz probiert da habe ich lt. RME AD DA Latenz von 0,35ms zusammen. Das fühlt sich schon fast Analog an.

Aber wir schweifen ab.
 
ganz und gar nicht - was du beschreibst, ist ein durchaus wichtiger Punkt
...allerdings sollte die Latenz da unhörbar klein sein; ...
gerade weil sie so klein ist, ist sie besonders gut hörbar, es kommt zu den erwähnten Kammfiltereffekten
(mit dem original-Ton im Kopf)
es wirkt sicher komisch, wenn man beim Gesang die Intensität steigert und das 'innere Ohr' hört ein schliessendes Filter...
ich hatte das mal bei einem digitalen Mixer, wo der Monitorweg versehentlich doppelt aktiviert war
Fader hoch - Filter zu. Ich habe wirklich im Signalrouting nach einem Filter gesucht :redface:

cheers, Tom
 
Interessant... wobei ich mir das gerade mit dem Kammfilter im Kopf nicht ganz vorstellen kann. Also zwischen welchen beiden Signalen entsteht der? Und sowas wie "0,35ms fühlen sich schon fast analog an" irritiert mich gerade auch etwas. Nutzt Ihr In-Ear Monitoring im Studio? 0,35ms Latenz hat man schon, wenn ein Lautsprecher 12 Zentimter weiter vom ohr weg ist...

In der Tat schweifen wir ab. In diesem Fall finde ich das nun besonders problematisch, weil das den Threadersteller wahrscheinlich alles unnötig verunsichert. Welches Fazit soll denn er nun daraus für sich ziehen? Dass wenn es ums Direct Monitoring geht, die kleinen billigen Interfaces im Vorteil sind, weil mit dem DSP-Mixern der teureren Interfaces, kein ordentliches Gesangsmonitoring möglich ist? Jetzt ganz unabhägngig von seiner SPDIF-Frage.
 
verwirren soll es natürlich nicht - aber zum Überdenken der persönlichen Monitor-Empfindung anregen
das ist nicht damit abgetan, dass je kürzer desto besser... da ist jeder Jeck ein Individuum
mancher braucht etwas 'Latenz' in dem Sinne, wie man die Mitmusiker real wahrnimmt
da kann der mit 3ms direkt übermittelte Ton eines RME ggf das eigene Microtiming durcheinander bringen.
etc...
der Kammfilter-Effekt ist simpel:
Dimension D singt, hört sich dabei logischerweise selbst
das Monitorsignal des Mikro kommt mit ganz knapper Verzögerung direkt ins Ohr
auch das hört er...
durch den Zeitversatz im Sub-Millisekundenbereich kommt es zu den typischen Überlagerungen im Mittenbereich, wo auch die Stimme sehr präsent ist. Würde man 1 Millisekunde zugeben, wäre die Wirkung eher eine Art Chorus, etwas 'verbreitert'... die 'Töne' würden dann nicht mehr miteinander 'agieren'
versetze einfach mal selbst 2 identische Gesangs-Spuren um dn Betrag und ändere dabei eine im Pegel...

cheers, Tom
 
Also das mit dem Kammfiltereffekt wäre in meinem Fall denke ich nicht so problematisch, da mein Vocal Prozessor selbst eine geringe Latenz hat (die mir aber bisher noch nie negativ aufgefallen ist)
Unangenehm finde ich es , wenn es zu einem höhrbaren Delay-Effekt kommt, z.B. wenn ich das erstmal über den Rechner schiebe. Ich möchte halt im Interface die Zeit gering halten, damit nicht noch mehr Latenz dazu kommt.

In einem Video Tutorial zum Focusrite 6i6 habe ich gesehen, dass über eine rechnerbasierte Mixsoftware, das Routing im Interface sehr flexibel konfigurierbar ist. Dort wurde gezeigt, wie man die Eingänge direkt auf den Kopfhöhrer routen kann, auch die S/PDIF Ins. Mit knapp über 200,- ist es gar nicht mal so teuer.
 
Rückmeldung von Roland: Beim Roland UA-55 Quad Capture ist das direkte Monitoring des S/PDIF Eingangs möglich.
 
Das gilt für mein Focusrite Scarlett 18i6 auch. Kann man über die Software einstellen. Allerdings gibt es da aktuell ein Problem mit dem aktuellen Treiber, weswegen man das Gerät nur mit einem angeschlossenen PC/Mac verwenden kann. Ansonsten kommt da nix raus. Wird von Focusrite aber mit dem nächsten Update behoben. Der Nachfolger ist übrigens das Scarlett 18i8.
 
Antwort von Behringer: beim Firepower FCA610 ist das direkte Monitoring des S/PDIF Eingangs möglich.
 

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