Wersi insolvent

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Schade, habe noch eine ältere Orgel aus 1983

["In dem Insolvenzverfahren über das Vermögen der Wersi GmbH, Am Eichelgärtchen 36, 56283 Halsenbach (AG Koblenz, HRB 7381), vertr. d.: Herr W., (Geschäftsführer) wird heute, am 30.12.2009 um 13:05 Uhr mit sofortiger Wirkung zur Sicherung der künftigen Insolvenzmasse und zur Aufklärung des Sachverhaltes angeordnet: Es wird die vorläufige Verwaltung des Vermögens gemäß § 21 Abs. 1 Nr. 1 InsO angeordnet. Zum vorläufigen Verwalter wird Rechtsanwalt Dr. Peter G. Theile, Pastor-Klein-Straße 19, 56073 Koblenz, Tel.: 0261/92 189 610, Fax: 0261/92 189 611, E-Mail: limburg@ts-insolvenzanwaelte.de bestellt. Verfügungen der Schuldnerin sind nur mit Zustimmung des vorläufigen Insolvenzverwalters wirksam (§ 21 Abs. 2 Nr. 2, 2. Alternative Ins0). Den Schuldnern der Schuldnerin (Drittschuldner) wird verboten, an die Schuldnerin zu zahlen. Die Drittschuldner werden aufgefordert, nur noch unter Beachtung dieser Anordnung zu leisten (§ 23 Abs. 1 Satz 3 InsO).

56068 Koblenz, 30.12.2009,

Das Amtsgericht - Abt. 21

21 IN 434/09 [◘Zitat Ende]
 
Eigenschaft
 
Aua.... Damit geht eine der letzten deutschen Musikschmieden, die eine lange Tradition haben. Allerdings bei der Käuferschicht und der Ausrichtung der Firma nicht unbedingt unerwartet, finde ich.
Leider...

Könnte aber sein, daß man dann nach Abwicklung des Insolvenz-Verfahrens in kleinerer Form weiterexistiert. Oder von nem Chinesen übernommen wird...
 
Tja, das Megaklavier kostet schon 8000 €, in Sonderfarben wie Metallic-Weiß noch mehr, die Louvre mit 3 Manualen dann 58.000.

Keyboards oder Sampler sind natürlich günstiger
 
Könnte aber sein, daß man dann nach Abwicklung des Insolvenz-Verfahrens in kleinerer Form weiterexistiert. Oder von nem Chinesen übernommen wird...
Böhm ist vor einigen Jahren auch in Insolvenz gegangen, aber die Marke lebt weiter -- auch ohne das Chinesen kamen ;)

Erstmal sind nur die Sicherungsmaßnahmen angeordnet. Ob und wie es weitergeht weiß heute noch keiner.

Warten wir es ab.
 
Bei http://www.genios.de/ fand ich gleich zwei Wersi Firmen (Wersi GmbH und Wersi International GmbH), die wohl Insolvenz haben müssen (Wersi Musik Produktion ist nicht aufgelistet), also habe ich guten Grund zu der Annahme, dass dies kein Scherz ist.
Die Wersi Website lässt sich nix anmerken, von Wersi Händlern fand ich nur Websites, die den Eindruck Erwecken, alles sei in Ordnung, man könne Instrumente problemlos kaufen bzw. alte CD und DX Orgeln auf OAS umrüsten zu lassen.
:bad:
Dass mich die Insolvenz wundert, kann ich nicht gerade sagen. Nach vielem, was ich so mitbekam, wundert es mich eher, dass Wersi so lange ausgehalten hat.
Irgendwie schon schade, denn das Pegasus Wing Keyboard hatte gute Ansätze und OAS im Prinzip auch.
Andererseits ist es schwer, gute Argumente für ein Wersi-Instrument zu finden. Diejenigen, für die es ein Vorteil ist, wenn ein Instrument auf Windows basiert, sind technisch meist so fit, dass sie auch an irgendeine andere Orgel sich einen kleinen Windows PC mit virtuellen Tonerzeugern und Live-Styler Software hängen können und wenn sie handwerklich fit sind, können sie diesen sich sogar in die Orgel einbauen.
Und andere, die eine Orgel suchen, haben eine Menge Alternativen. Neben solchen Marken, wie Böhm, Orla, Roland usw. gibt es seit kurzem auch das Fabrikat Lowrey wieder auf dem Markt, bei dem ganz bewusst die Programmiermöglichkeiten eingeschränkt sind.
Die Möglichkeit, sich eine Orgel im Hammond B3 Stil zu kaufen und mit einem Arrangerkeyboard zu kombinieren, gibt es schon lange, genauso auch der Umbau eines Keyboards zur Orgel und Gebrauchtmarkt (und es ist erstaunlich, was man mit einer über 10 Jahre alten Orgel so anstellen kann).
Eine Sache macht mich nachdenklich. Wie ist es gemeint, wenn es heißt "Den Schuldnern der Schuldnerin (Drittschuldner) wird verboten, an die Schuldnerin zu zahlen"?
Wenn Wersi direkt oder indirekt jemandem ein Instrument verkauft, wird dann diese Anordnung verletzt, wenn ja von wem?
 
Bei http://www.genios.de/ fand ich gleich zwei Wersi Firmen (Wersi GmbH und Wersi International GmbH), die wohl Insolvenz haben müssen (Wersi Musik Produktion ist nicht aufgelistet), also habe ich guten Grund zu der Annahme, dass dies kein Scherz ist.
Es gibt die Wersi GmbH und die Wersi International GmbH
Die Wersi Musik Produktion (WMP) war früher verbandelt mit den Franz-Brüdern und ihrer "Blue Chip Music GmbH". Irgendwann (ich glaube 2007) wurde die Gesellschaft aufgelöst und das Anlagevermögen der Gesellschaft von der Wersi GmbH aufgekauft.

Genaueres siehe unter: https://www.unternehmensregister.de/ (Das ist die einzige verbindliche Quelle; "Genios" solltest Du vergessen.)


Die Wersi Website lässt sich nix anmerken, von Wersi Händlern fand ich nur Websites, die den Eindruck Erwecken, alles sei in Ordnung, man könne Instrumente problemlos kaufen bzw. alte CD und DX Orgeln auf OAS umrüsten zu lassen.
:bad:
So entsteht der Eindruck, wobei ich denke, daß die Pflege der Webseite in einem solchen Fall die nicht allererste Aufgabe ist. Es sollte aber m.E. in Bälde dort schon was erscheinen.

Eine Sache macht mich nachdenklich. Wie ist es gemeint, wenn es heißt "Den Schuldnern der Schuldnerin (Drittschuldner) wird verboten, an die Schuldnerin zu zahlen"?
Die Anordnung ist üblich in solchen Verfahren. Es gilt erstmal die Masse zu sichern. Wenn also jemand was an Wersi zu zahlen hat, muß er es nun an den Insolvenzverwalter zahlen. Die Drittschuldner werden darüber vom Amtsgericht direkt informiert.
 
Ich fand "https://www.insolvenzbekanntmachungen.de/, da ist der Text des Eingangspostings nachzulesen, wenn man nach dem Firmennamen "Wersi" sucht (und zwar unter "Bekanntmachungen suchen", das andere Suchfeld führt in die Irre).
Auf https://www.unternehmensregister.de heißt es
"WMP-MUSIC-PRODUKTION GmbH
Halsenbach

Die Gesellschaft ist aufgelöst. Die Gläubiger der Gesellschaft werden aufgefordert, sich bei ihr zu melden."

Und das war im Februar 2007. :confused:
 
Auf https://www.unternehmensregister.de heißt es
"WMP-MUSIC-PRODUKTION GmbH
Halsenbach

Die Gesellschaft ist aufgelöst. Die Gläubiger der Gesellschaft werden aufgefordert, sich bei ihr zu melden."

Und das war im Februar 2007. :confused:

WMP hat(te) mit der Wersi GmbH nicht so viel zu tun. 2007 wurden die beiden Franz Brüder als Liquidatoren bestellt. Zwischen WMP und Blue Chip Music GmbH (Firma der Franz Brüder) gab es seit 1997 einen Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag.
WMP wurde 2007 aufgelöst.

In der Wersi-Bilanz von 2006 findest Du den Hinweis:
Am 19.01.2005 hat die WERSI GmbH im Rahmen eines Asset deals das gesamte bewegliche Anlagevermögen der WERSI-MUSIC-PRODUKTION GmbH gekauft. Gekauft wurden sämtliche Vermögenswerte nach dem Stand am Übernahmestichtag, einschließlich der dem Verkäufer gehörenden, dem Unternehmen dienenden nicht bilanzierten materiellen und immateriellen Vermögenswerte.
 
Ich war wieder mal auf der Website - es ist immer wieder erstaunlich, wie leicht man im Internet einen völlig falschen Eindruck erzeugen kann.
Wieso muss ich beim Thema "Wersi" immer an den Film Immer Ärger mit Bernie denken? :gruebel: ;)
 
Alles immer noch, wie gehabt. Die Websites von Wersi und Wersi Repräsentanten bieten immer noch unbeirrt Neugeräte an, als wenn alles in Butter sei. Und die Preise für gebrauchte Dinge sind manchmal doch ein bisschen hoch, das kann die Tatsache, dass die Geräte geprüft, ggf. überholt sind und Garantie haben, nicht immer relativieren.
Dafür wird diese Insolvenz auf der Website von Orla Deutschland erwähnt.
 
Zuletzt bearbeitet:
(C) aus PPV Verlagsinterview i. d. Tastenwelt

Wersi: Insolvenzverfahren läuft



Insolvenzverfahren läuft




Im Dezember vergangenen Jahres hatte die Wersi GmbH den Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens beim zuständigen Amtsgericht Koblenz gestellt. Über das Vermögen des Unternehmens obliegt die vorläufige Verwaltung dem Rechtsanwalt Dr. Peter G. Theile aus Koblenz.



„Durch Urlaub des vorläufigen Insolvenzverwalters konnten die ersten Gespräche über die Fortführung des Unternehmens erst Mitte Januar beginnen“, sagte Geschäftsführer Herr W. gegenüber dem PPV-Magazin "tastenwelt". Ihm zufolge laufen derzeit Verhandlungen mit Banken und möglichen Investoren. „Im Sinne der vielen Wersi-Kunden und der vielen Interessenten für das neue Pegasus Wing Keyboard soll es zu einer schnellen Lösung und damit einer Weiterführung des Unternehmens kommen." Die Wersi-Mitarbeiter sind unter den bekannten Rufnummern zu erreichen und bieten auch in dieser Übergangsphase einen Service für die Wersi-Produkte.


Wersi bezeichnet sich als „Spezialunternehmen für hochwertige Musikinstrumente Made in Germany" und wurde 1969 gegründet. Die Gründer waren die Gebrüder Wilhelm-Erich und Reinhard Franz aus Werlau. Der Name Wersi ist abgeleitet von dem Geburtsort Werlau und der seinerzeitigen Kreisstadt Simmern. Im Jahr 2005 haben Herr W. und Torsten Reichold die Leitung übernommen.
 
Wie in einem anderen Forum zu lesen war, soll Musicstore in Köln die Firma Wersi (oder zumindest die Marke) gekauft haben.
 
Böhmorgler;4617496 schrieb:
Wie in einem anderen Forum zu lesen war, soll Musicstore in Köln die Firma Wersi (oder zumindest die Marke) gekauft haben.
Im österreichischen Forum ist auch etwas dazu Zitat
es ist richtig dass die markenrechte und alles was dazugehört vom eigentümer des music-stores gekauft wurde
Also, es geht dann wohl weiter und vermutlich ähnlich, wie bei der Marke "Böhm" und der Firma "Keyswerk".
Ein Vorteil ist, dass Musicstore bereits die Kunden hat, welche die Besonderheiten eines Wersi Keyboards zu schätzen wissen und bisher mit Laptops auf die Bühne gehen.
 
Im Katalog von Musicstore ist zu lesen
Jeder kennt die Firma WERSI, seit Jahrzehnten sind sie bekannt
für ihre Tasten-Dinosaurier. Doch wie mit den Dinosauriern,
ging das auch mit den Orgelschlachtschiffen einmal vorbei.
Aber geblieben sind erfahrene Entwickler, die sich jetzt auf
die Entwicklung hochmoderner Keyboards spezialisiert haben.
Reine Computer mit Touchdisplays, die kompletten Sounds und
Styles können jederzeit neu geladen werden. Und -das hat uns
fasziniert-, mit unglaublich guten Sounds und Styles ... und da
die Firma gerade günstig zu erwerben war, haben wir das in
Zusammenarbeit mit einem großen Hersteller aus Fernost getan.
Die Gehäuse mit Tastaturen werden in Zukunft aus Fernost
kommen, aber alle Programme und Sounds und alle Entwicklungen
aus Deutschland.
 
Erstmal sollte man abwarten, wie es sich weiter entwickelt.
 
Ich bin "nur" ein Freizeitmusiker. Doch dass es Wersi nicht mehr geben soll, ist schon traurig. Gerade die Orgeln hatten eines, was ich woanders meist nie gefunden habe: man konnte per Zugriegel die Begleitspuren kurz und bündig verstellen; und das während des Spiels. Und - der reine Orgelsound, der auch ganz einfach per Zugriegel verstellt werden konnte und dadurch unwahrscheinlich viele Klänge erzielen konnte. Ich hoffe sehr, dass noch etwas von der Marke Wersi übrig bleibt wie z. B. auch zweimanualige Keyboards wie das Xenios (sehr interessant für mich); auch das Abacus konnte man zu einem zweimanualigen Instrument machen und bei beiden war die Möglichkeit, einen Fußbass anzuschließen. Das alles war bei anderen Keyboards zumindest nicht ohne Weiteres möglich. Orla hat vergleichbare Instrumente nicht gehabt, Böhm auch nicht (ich war vor gut einem Jahr bei Keyswek und habe mich umgeschaut). Der Grund, warum Wersi Insolvenz anmlden musste - tschja, in erster Linie die Preispolitik (wurde hier auch schon erwähnt), sie war doch ziemlich daneben (obwohl es bestimmt gute Instrumente sind) und man richtete sich zu einem Personenkreis aus, der es finanziell sich erlauben konnte, "etwas mehr" auszugeben. Hier hätten mehrere kleinere Geräte bis 5.000 € und in der Mittelklasse bis 10.000 € angeboten werden müssen. Zu Böhm kann ich nur sagen: auch da leben gewisse Saurier noch weiter, und von den Preisen her tendiert Böhm auch recht hoch...
 

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