Wie am sinnvollsten (universalsten) den Mikrofonpark erweitern?

rusher
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Hi,
ich möchte wegen steigender Jobanfragen gerne meine Mikrofonsammlung erweitern. Das am besten auf eine möglichst universale Weise, um für möglichst viele Konstellationen gewappnet zu sein. Mein Aufgabenfeld reicht von solistischen Sprachaufnahmen über Gesangsaufnahmen (Pop / zu Backing Tracks) und Bandaufnahmen bis zu Choraufnahmen / Livemixes und ab und an auch klassischen Aufnahmen (bislang nur Flügel und Gesang). Mit Fireface UC und Octamic bin ich dafür bislang gut genug gewappnet und möchte deshalb nur über die Mikrofonsache reden.
In meinem Besitz befinden sich momentan.
Shure Beta 52a (Kickdrum / Bassamp)
Shure SM58 (Snare / Gitarrenamp)
2x Beyerdynamic TG D58c (Toms)
Beyerdynamic TG D57c (Tom)
2x Octava MK012 mit Wechselkabseln (Overheads / Chor / Raum etc)
2x Neumman KM184 (Overheads / Akustische Gitarren / Chor etc)
Rode NT1a
Damit lässt sich zwar schon ganz gut was anfangen, die Auswahl ist aber natürlich sehr bescheiden. Deswegen bin ich am überlegen, wie ich am zielführendsten mit neuen Mikrofonen möglichst viele Aufgabenbereiche und Alternativen abdecken kann. Ich dachte deshalb daran, mir ein weiteres Stereopärchen Kondensatormikrofone zuzulegen, weil ich damit doch am flexibelsten bin. Da momentan auch immer mehr Stimmaufnahmen dazu kommen und mir die Klangqualität des Rode langsam nicht mehr ausreicht, dachte ich an zwei Großmembraner (am besten mit schaltbarer Richtcharakteristik).
Preislich lege ich mich nicht fest, weil ich definitiv Wert auf Qualität lege. Es sollte aber natürlich klar sein, dass ich momentan vielleicht besser daran tue, fiktive 10k Euro nicht in 2 Mikrofone sondern eher in 8 zu investieren ...
In vielen Studios sieht man die AKG C414 an allen möglichen Stellen. Davon gibts aber ja gefühlte 100 verschiedene Versionen. Außerdem hat der ein oder andere ja vielleicht einen anderen Geheimtip für mich? Ihr seht schon, dass ich ziemlich offen an die Sache rangehe. Was mir momentan wie gesagt einfach wichtig wäre: Universalmikrofon vor Spezialist
 
Eigenschaft
 
Mit dem C 414 XL II wärst Du einen guten Schritt weiter. Wenn Du viel Sprache machst oder Stimmen wäre auch ein gebrauchtes TLM 49 von Neumann eine Überlegung. Das geht natürlich auch für alles andere.
 
Danke! In beide Richtungen dachte ich auch schon. Ich denke, dass ich mit einem Stereopaar deutlich besser fahre weil deutlich flexibler. Das könnte man dann auch für Gitarren, Flügel, Raum etc einsetzen und eben nicht nur für Stimmen. Trotz uneingeschränkten Budgets dürfen natürlich auch günstigere Varianten empfohlen werden (solange es nicht solche sind, die man dann auf den Müll wirft, sobald was besseres kommt, sondern immernoch Verwendung dafür finden kann).
 
Ein oder zwei schöne Großmembraner wären glaube ich sinnvoller als weitere Stereopärchen. Mit KM184 bist du ja schon gut aufgestellt. Bei den Stimmen passen erfahrungsgemäss einige oft Mikrofone zu bestimmten Stimmen besser als andere. Und da wäre etwas Auswahl zu dem NT nicht schlecht. Brauner? Neumann? Gefell? Ausprobieren!
 
Ein hochwertiges Mic ist nie eine verkehrte Investition. :) Gerade da du im Hinblick auf Preamp und Interface durchaus sehr gut ausgestattet bist.

Prinzipiell musst du selbst entscheiden, was du mit dem Mic(s) dann machen möchtest. Ich rate aber ganz klar dazu, verschiedene Spezialisten für je einen Job anzuschaffen, statt dann einen Haufen Mics zu haben, die zwar alle alles können, aber nix richtig geil.
Ausserdem ist es oftmals so, dass je höher die Kosten für ein Mic liegen, das Mic meistens auch umso spezialisierter sein wird. Dafür würde ich auch kein Stereopaar anschaffen sondern das Geld in ein Mic investieren.
Die Frage die du dir stellen solltest ist: "Was möchte ich nach der Investition des Geldes qualitativ hochwertiger machen können?"

Ich würde ebenfalls zur Anschaffung eines Großmembraners für Stimmaufnahmen raten, da du hier mit dem NT1A, gerade gegen die Neumänner, deutlich abfällst. Das NT1A ist vom Preis-Leistungs-Verhältnis sicherlich ein guter Deal, hat aber auch noch sehr viel Luft nach oben. Gerade was die bösen sSs-Laute angeht, gibt es da definitiv Verbesserungsbedarf.

Konkrete Empfehlungen will ich dafür nicht aussprechen, da es da wirklich extrem auf deinen Geschmack und die Zielrichtung ankommt. Die von dir genannten AKG c414 habe ich bei einem Bekannten mal für weibliche Stimme gehört. Sie haben mich aber nicht sonderlich begeistert.

Eine weitere Idee wäre die Anschaffung eines Bändchenmics, beispielsweise für Gitarren(-Amp-)aufnahmen. Alernativ könnte man auch die Tommics durch hochwertige dynamische Mics (z.B. Sennheisser MD421 oder MD441, die auch wirkliche Allrounder sind). Alternativ die Anschaffung des obligatorischen Sm57 oder eines Mikros mit Knick :D

Es lohnt sich ebenfalls ein Blick in die Bucht, wo Recordingequipment gerade echt günstig weggeht.

So Far...
Laguna
 
mh, ihr habt definitiv alle Recht. Von Seiten der Qualität würde sich mindestens ein vernünftiges Vocal-Mikrofon gut machen. Das weitere Stereopärchen ist vor allem im Gespräch, weil ich zu Zeit viele Chorsachen mache (auch livemix und liverecording) und dafür einfach nicht genügend Kram habe. mit den 2 Neumännern und den 2 Oktavas kriegt man den Chor schon ganz gut abgebildet, allerdings ist dann für die Band oder den Raum nichts mehr übrig. Außerdem hätte man damit bei Drumaufnahmen (Neumann als OHs, Oktavas als Raummikros) auch noch was für Hihat und Snare Bottom. Vielleicht wäre es nicht übel, sich dahingehend einfach noch ein günstiges Stereopärchen (NT5 oder sowas) zu holen und den Großteil des Geldes in vorerst ein Studiogroßmembranmikro zu stecken. Ein weiterer Grund für ein Pärchen (mit Umschaltbarer Charakteristik, was auch als 8 funktioniert wären m/s Aufnahmen)

Als sm57-Ersatz wird das sm58 genutzt. Ein Bändchenmikro steht auch schon länger auf der Liste :)
 
Anstatt viele Mikros, lieber wenige, aber die in guter Qualität, wer billig kauft, kauft zweimal :)

Ein gutes Großmembraner für Vocals würde ich auch empfehlen.
Das TLM49 ist ein feines hierfür, wenn günstiger, dann das AT4047MP (MP=Multipattern).
Das ist sehr smooth, keine übertriebene Höhen, ein feines Mikro für vergleichbar wenig geld.

Wenn noch Kleinmebraner, dann würde ich nicht zwei Klassen tiefer als die Neumannn 184 gehen, dann würde ich von Haun
das Modularsystem MBP 603A mit den entsprechenden Kapseln kaufen, kostet deutlich weniger als die Neumann, sind aber auf gleichem Niveau.

Bändchenmikros:
CAD Trion 7000, umwerfend am Amp, klingt richtig gut.
Besser wird es dann bei AT4081 oder AEA R84, wobei die beiden letztgenannten auch für Aufnahme von akustischen Gitarren und beim AT4081 auch für Vocals eine Versuchung sind.
Für Percussion jeder Art sind Bändchen sowieso der Hammer schlechthin (bspw. runden sehr fein die "scharfen" Transienten eines Schellenkranzes, ohne an Impulstreue oder Strahlkraft zu verlieren).
 
Zuletzt bearbeitet:
Anstatt viele Mikros, lieber wenige, aber die in guter Qualität, wer billig kauft, kauft zweimal :)
Wenn du meine Beiträge mal durchliest, merkst du, dass ich der letzte bin, dem du das sagen musst ;) Ich bin auch absolut und definitiv für Qualität. Mein Hörvergleich KM184 vs Oktava MK012 zeigt aber auch, dass teurer nicht unbedingt auch immer besser sein muss. Ich war erst vor 3 Tagen mit einem Vokalensemble (alles Sänger mit ausgebildeten Stimmen) Bühnenmikrofone kaufen. Preis spielte erstmal keine Rolle, es wurde blind getestet. Gut, 3 von den 4 haben sich ein 500€ Mikro gekauft. Der letzte kam aber mit nem Beta87a davon, das gegen KMS105, e965, AE5400 und TG v96c deutlich gewonnen hat... Außerdem ists wohl auch so, dass ich einfach häufig noch mehr Mikros brauche und die "lieber wenig als viel"-Regel da leider nicht ganz gelten kann. Ich muss mir aber eben überlegen, wie ich das Geld am sinnvollsten verteile. Ein paar günstigere Mikrofone sind beispielsweise für nen schnellen Mitschnitt unterwegs (zum Beispiel die Oktavas für Livemixes als Atmo-Mikros, wenn ich direkt ausm Pult aufnehme) nicht verkehrt. Man muss dann nicht direkt die teuren Dinger hinstellen und hoffen, dass sie danach noch da stehen und beim Applaus ist die Qualität der Mikros denke ich nicht ganz so wichtig ;) Die Hauns werde ich mir mal anschauen, dachte aber bisher immer, die würden so als "Spezialisten" gehandhabt.

Das RB500 von tBone hat im Hochschulstudio beispielsweise im Direktvergleich ein U87 an der Posaune sowas von geschlagen ... Aber auch das CAD werde ich mir mal vormerken, kannte ich bisher gar nicht.
 
Wenn du meine Beiträge mal durchliest, merkst du, dass ich der letzte bin, dem du das sagen musst ;) Ich bin auch absolut und definitiv für Qualität. Mein Hörvergleich KM184 vs Oktava MK012 zeigt aber auch, dass teurer nicht unbedingt auch immer besser sein muss. Ich war erst vor 3 Tagen mit einem Vokalensemble (alles Sänger mit ausgebildeten Stimmen) Bühnenmikrofone kaufen. Preis spielte erstmal keine Rolle, es wurde blind getestet. Gut, 3 von den 4 haben sich ein 500€ Mikro gekauft. Der letzte kam aber mit nem Beta87a davon, das gegen KMS105, e965, AE5400 und TG v96c deutlich gewonnen hat... Außerdem ists wohl auch so, dass ich einfach häufig noch mehr Mikros brauche und die "lieber wenig als viel"-Regel da leider nicht ganz gelten kann. Ich muss mir aber eben überlegen, wie ich das Geld am sinnvollsten verteile. Ein paar günstigere Mikrofone sind beispielsweise für nen schnellen Mitschnitt unterwegs (zum Beispiel die Oktavas für Livemixes als Atmo-Mikros, wenn ich direkt ausm Pult aufnehme) nicht verkehrt. Man muss dann nicht direkt die teuren Dinger hinstellen und hoffen, dass sie danach noch da stehen und beim Applaus ist die Qualität der Mikros denke ich nicht ganz so wichtig ;) Die Hauns werde ich mir mal anschauen, dachte aber bisher immer, die würden so als "Spezialisten" gehandhabt.

Das RB500 von tBone hat im Hochschulstudio beispielsweise im Direktvergleich ein U87 an der Posaune sowas von geschlagen ... Aber auch das CAD werde ich mir mal vormerken, kannte ich bisher gar nicht.

Haun-Membrane und Technik sind in sehr vielen anderen Name und No-Name Mikros drinne, bspw. verwendet Suter (Teebaum im Recording-Forum) für sein Kleinmembraner eines der Haun-Membrane, aber auch bekanntere Marken schlagen da gerne zu.
Zu dem kann man bei Haun den Frequenzgang sozusagen bestellen, flat, leichte Höhenbetonung, leichte Bassabschwächung, kein Witz, das geht tatsächlich.
Von der Qualität halten die doppelt so teuren Kleinmembranern locker stand. Nur bei Schoeps und den hochpreisigen DPA's kommen sie nicht mehr ganz mit.

Die Thomann Bändchen (ich habe das RM700, was neutraler als das RB500 ist) sind für Ihren Preis durchaus sehr gut, einzigstes Problem, erst das dritte Mikro war fehlerfrei, d.h. die Qualitätskontrolle ist dürftig.
CAD Trion 7000 dagegen, ist ein sehr interessantes Bändchen, das macht die Saiten dicker als sie sind ;)
Klingt sehr kernig, habe damit Massen von cleanen und verzerrten Gitarren aufgenommen. Unbedingt testen.
Ach ja, und nicht zu vergessen, Bändchen sind extrem gutmütig was EQ-Einstellungen angeht, man kann da locker 7-10db Anhebungen machen, ohne dass das komisch klingt, im Gegenteil.
Gerade die Höhen sind ja etwas schwach bei den Bändchen (abgesehen der Bändchen oberer Preisklassen ab AT4081/AEA R84 aufwärts), da bringt ein deutlicher EQ Schub wirklich sehr viel, und es klingt noch natürlich.
 

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