Wie erkenne ich einen guten Lehrer?

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Heinrich III.
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Hi, ich hab da wieder mal eine dumme Frage.
Ich bin jetzt auf der Suche nach einem Gitarrenlehrer; meine Zielrichtung ist die klassische Gitarre und das lernen von Noten.
Aber, woran erkenne ich einen guten Lehrer????? Mit der Aussage es muss passen, kann ich nicht soviel anfangen.Worauf würdet Ihr achten und gibt es vielleicht Methoden, die schon so überholt sind, dass man danach nicht mehr lernen sollte und wie oft im Monat sollte man Unterricht haben, was macht Sinn und was eher nicht?

Danke
 
Eigenschaft
 
Als Mindestmaß an Unterricht würde ich einmal in der Woche eine Stunde empfehlen. Wenn er dir Noten beibringen soll, muss er über gutes Fachwissen im Bereich Musiktheorie besitzen.

Du möchtest klassische Gitarre spielen. Ein schweres, zehrendes Fachgebiet, was völlige Hingabe und Leidenschaft vom Lernenden erfordert. Wer sowas lehren möchte, muss präzises schnelles Spielen mit geschlossenen Augen drauf haben, meiner Meinung nach. Lass dir Stücke von ihm vorspielen. Wirkt er souverän? Oder setzt er oft neu an?

Aber das wichtigste ist, dass er dir Lust auf das Gitarre spielen macht und es ein ausgewogenes Verhältnis von Theorie und Praxis gibt.
 
Hallo,

dazu eine kleine anekdote..wenig Hilfreich aber vielleicht umso amüsanter. Ich wollte Bass lernen. Suche also die nächste Musikschule auf, und was muss ich da erleben..kein Bass-Lehrer. Nur ein Gitarren-Lehrer, der mir Bass beibringen wll..na danke -.-

Gruß
Patrick
 
Nur ein Gitarren-Lehrer, der mir Bass beibringen wll..na danke -.-

Macht mein alter Gitarrenlehrer auch.. Nur weil jemand primär Gitarre spielt und Unterricht gibt, heißt das nicht, dass er nicht auch Bass spielen und unterrichten kann.. ;-)

Ansonsten unterschreib ich die bisher gemachten Aussagen zum Großteil:
- lass dir mal irgendwas vorspielen. Zwei, drei Stücke sollte jeder spontan halbwegs sicher vortragen können.
- frag ihn wie es mit theoretischem Hintergrund aussieht, Musiktheorie und vllt auch ein wenig Musikhistorie kann nicht schaden
- klassische Musik ist nicht umbedingt schnell, eher im Gegenteil, weil du einfach durch die rechte Hand tempomäßig limitiert bist, (ein Plektrum im Wechselschlag ist wesentlich schneller als ein Wechselschlag mit den Fingern), jedoch ist das Spielen nach Noten Pflicht und ebenso braucht man eine gewisse Neigung zum Perfektionismus und Präzision.
- ich würde einen Lehrer immer nach seinem musikalischen Werdegang fragen und gucken ob das mit meiner Vorstellung von Musik zusammenpasst. Für klassische Gitarre würde ich auf jeden Fall jemanden suchen, der von sich sagt, dass er aus der klassischen, oder Flamenco-Richtung kommt, und weniger jemanden, dessen musikalisches Ideal sich im Blues oder Free-Jazz findet
- nach Freundlichkeit und Umgangston gucken, ob man da zusammenpasst.
Es gibt verschiedene Lehrertypen. Mal Beispielhaft:
Typ I Mein momentaner Gitarrenlehrer ist ein sehr kumpelhafter Typ, der mir primär eine große Bandbreite an Stücken beibringen will, ohne die bis zur Perfektion zu treiben. Ich hab im letzten Jahr sicherlich 40-50 Stücke angespielt. Teilweise bis zum Ende, teilweise nur bis klar war, was man daraus machen sollte. Das klappt ganz gut, weil ich an der Gitarre selbst weiß, wie ich ein Stück so übe, dass ich das Optimum raushole.
Der Unterricht ist locker und ich nehme trotzdem einiges mit.
Typ II Meine Klavierlehrerin: sie kommt quasi aus der alten russischen Schule und ist die einzige Lehrerin in meinem Leben bisher, die ich nicht duze. Sie legt absoluten Wert auf Perfektion. Wenn da ein Ton im Verhältnis zu den anderen zu laut ist krieg ich (literarisch) eins auf die Finger. Ich hab im letzten Jahr ganze zwei Stücke gespielt (primär, weil mir offenbar massiv grundlegende Techniken, Abläufe, Übungsmethoden etc für das Klavier fehlten). Trotzdem habe ich unheimlich viel gelernt. Man kann allerdings nicht sagen, dass der Unterricht "Spaß" macht. Das soll er aber eigentlich auch gar nicht. Ich bin ja da um etwas zu lernen, und die Zeit ist knapp, daher muss man die Effizienz in den Vordergrund stellen. (Ist halt ein Studium)

Ich denke, dass kaum jemand Probleme hat mit Typ I klarzukommen. Bei Typ II sieht es da anders aus. Da muss man mit einer anderen Sicht herangehen, sonst klappt es nicht.
Für effektiver halte ich den Unterricht nach Typ II, aber kaum ein Hobbygitarrist wird sich das ernsthaft lange antun..

Jetzt stellt sich die Frage, was einen guten Lehrer zu einem guten Lehrer macht..?

Aus eigener Erfahrung würde ich behaupten, dass es zu einem großen Teil an der Motivation des Schülers liegt, ob man schnell viel lernt oder nicht.
Ich kann als Lehrer meinen Schülern 100x sagen sie sollen schwierige Stellen herausnehmen und einzeln, langsam üben, bis es klappt.. manche machen es, weil sie genug Motivation aufbringen sich auch mal 10 min an einer Stelle aufzuhalten und festzubeißen. Die anderen spielen das Stück von vorne nach hinten durch und machen immer die gleichen Fehler an den gleichen Stellen, die man dann im Unterricht versucht auszubügeln.

Was ein Lehrer einem Schüler primär vermitteln sollte ist Selbstkontrolle.
Man muss merken, wenn man sich vertut, wenn etwas vom Sound her nicht stimmt, wenn eine Interpretation keinen Sinn ergibt.
Wenn meine Schüler einen Fehler machen, spiel ich ihnen z.B. gerne die Stelle einmal falsch und einmal richtig vor und lasse sie sagen, welche Version warum korrekt war und welche nicht. Wenn sie den Unterschied wissen, können sie bei sich selbst darauf achten, was natürlich schwieriger ist, weil sie ja zeitgleich spielen müssen.
Aber darauf sollte es letztlich hinauslaufen: Man muss das eigene Spiel kontrollieren und reflexieren, noch während man spielt. Und das ist etwas, was ein Lehrer eben besser vermitteln kann als ein Lehrbuch ;-)
 
Also ich kenne einen der spielt länger als 30 Jahre E-gitarre und kann perfekt Bass spielen weil er sich viel ableiten kann!
Also würde ich mir darum keine Gedanken machen
 
Bin auch auf der Suche nach nem guten Lehrer für´n E-Bass...

Meine etwas unorthodoxe Frage, gibt´s hier nen Thread mit Empfehlungen oder am Ende Werbung oder darf man das hier nicht...:confused:

Weiter, wie viel Kohle würdet ihr für eine Stunde zahlen?
 
Bin auch auf der Suche nach nem guten Lehrer für´n E-Bass...

Meine etwas unorthodoxe Frage, gibt´s hier nen Thread mit Empfehlungen oder am Ende Werbung oder darf man das hier nicht...:confused:

Weiter, wie viel Kohle würdet ihr für eine Stunde zahlen?

Empfehlungen von Lehrern gibts hier glaube ich nicht. Du könntest mal im Boardeigenen Flohmarkt gucken, und ggf. inserieren.

Bezüglich des Preises: Grundverschieden.

mein Gitarrenlehrer nahm für 4 mal 30 Minuten im Monat etwa 55€.
Das war an sich zwar teuer, daber dafür hat er mir so ziemlich beigebracht was ich wollte, und auch zwischen Klassikgitarre, Westerngitarre und E-Gitarre gewechselt wie ich lustig war. Natürlich im Rahmen, sodass ich auch was dabei gelernt habe.
Eine andere Musikschule unterrichtete zum Beispiel nur Akustisch, hat dafür aber auch nur 20 für 4 mal 60 Minuten im Montag genommen.

Prinzipiell bist du mit 20-30€ aber eigentlich schon gut dabei.

lg John Ocean
 
Empfehlungen von Lehrern gibts hier glaube ich nicht. Du könntest mal im Boardeigenen Flohmarkt gucken, und ggf. inserieren.

Bezüglich des Preises: Grundverschieden.

mein Gitarrenlehrer nahm für 4 mal 30 Minuten im Monat etwa 55€.
Das war an sich zwar teuer, daber dafür hat er mir so ziemlich beigebracht was ich wollte, und auch zwischen Klassikgitarre, Westerngitarre und E-Gitarre gewechselt wie ich lustig war. Natürlich im Rahmen, sodass ich auch was dabei gelernt habe.
Eine andere Musikschule unterrichtete zum Beispiel nur Akustisch, hat dafür aber auch nur 20 für 4 mal 60 Minuten im Montag genommen.

Prinzipiell bist du mit 20-30€ aber eigentlich schon gut dabei.

lg John Ocean

20-30 Euro im Monat?

Das wäre meiner Meinung nach völlig unrealistisch. Was soll denn das für ein Stundensatz sein?

15-20 Euro die Stunde sind realistische Werte und meiner Meinung nach auch nicht zu teuer für einen ausgebildeten professionellen Musiker.
 
Mein Fehler.
Ich meinte pro Unterrichtseinheit.

Unrealistisch finde ich diesen Betrag dennoch keineswegs.
Es schwankt halt extrem, von Schule zu Schule.
Allein bei mir in der Umgebung gibt es 2 Schulen, von der die eine 55€ und die andere 80€.
Für die gleiche Stundenzahl.
Und wenn man dann rechnet 55€ für 4 mal 30 Minuten, kommt das eigentlich ganz gut hin.

Wo du Unerricht genommen hast, bzw. nimmst weiß ich natürlich nicht, aber ich kann auch nur aus meinen persönlichen Erfahrungen sprechen.
15-20€ für ein mal 60 Minuten hätte ich aber auch gern.
Insofern ist es nicht wirklich unrealistisch.

Aber um das noch mal etwas zu verdeutlichen.. du wirst denke ich keinen Standardpreis finden.
Kommt halt drauf an, ob dir dein Nachbar, ein Student, oder ein ausgebilderter Lehrer Unterricht gibt.

lg John Ocean
 

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