Wie ist eure "Blubber-Range"?

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broeschies
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Im Moment stelle ich mal wieder fest, wie groß die Parallelen zu sein scheinen zwischen den Mundlippen und den Stimmlippen bzw. zwischen "Lippen-Blubbern" und dem eigentlichen singen oder auch zwischen Lippen-Blubber-Range und Gesangs-Range. Deshalb wĂŒrde ich mal gerne wissen, ob das nur bei mir so ist, oder ob das eine gewisse AllgemeingĂŒltigkeit hat.

Was vor allem auffÀllig ist, ist, dass der Bereich meiner Gesamt-Range, der mit meiner Blubber-Range zusammenfÀllt, ziemlich genau meiner "universalen Range" entspricht, also dem Bereich, in dem ich so ziemlich jeden Vokal realisieren kann und, in dem ich sowohl laut als auch leise singen kann.

Ich kann zwar in der Höhe noch höher singen als ich blubbern kann, dann aber nur mit erhöhtem Atemdruck und deutlich erhöhter LautstÀrke. Zudem gehen in dieser Höhe dann auch nicht mehr alle Vokale (v.a. O und U sind schlecht).

Ich kann auch in der Tiefe noch tiefer singen als ich blubbern kann, dann aber nur mit verstÀrktem Vocal-Fry-Einsatz und nur auf relativ geringer LautstÀrke. Zudem gehen dann auch nicht mehr alle Vokale (hier sind vor allem A und I problematisch).

In der Tiefe fÀllt der Punkt ab dem ich nicht mehr Blubbern kann auch ziemlich genau mit dem Ton zusammen, ab dem das ganze eher als "Knattern" wahrgenommen wird und nicht mehr als klingender Ton.

Meine "Blubber-Range" geht komfortabel ziemlich genau von D2 bis D5, mit etwas Anstrengung noch von C2 bis E5, darĂŒber oder darunter wird es unsauber, unkonstant oder es ist mit Kehlkopfverkrampfung verbunden.

Wie sieht es bei euch aus? Gibt es da auch diese starken Parallelen?
 
Eigenschaft
 
Bei mir ist es eher andersherum. Mit liprolls betrÀgt derUmfang B/H bis cis/d3, mit Vokal H bis h2, in die dreigestrichene Lage komme ich nicht mehr.
 
Bei mir ist es eher andersherum. Mit liprolls betrÀgt derUmfang B/H bis cis/d3, mit Vokal H bis h2, in die dreigestrichene Lage komme ich nicht mehr.

Das find ich ja mal interessant. Allerdings deckt sich zumindest etwa die Lip-Roll-Range von etwas mehr als 3 Oktaven. Könnte natĂŒrlich an der unterschiedlichen Lage der Register liegen, weil im Pfeifmodus ja mit Vokalen nicht mehr viel ist. Kannst du denn die Töne nach h'' noch pfeifen? also ganz ohne VokalfĂ€rbung.

In der Tiefe wĂŒrde halt unter der Lip-Roll-Range Vocal Fry, also im Prinzip Untertongesang anfangen, bei dem ich schon lange irgendwie vermute, dass er bei Frauen nicht ganz so gut funktioniert.
 
Ich habe noch nie meine Range gemessen, egal mit welcher Art der Klangerzeugung. Das einzig interessante was ich darĂŒber sagen kann ist, daß sie sich von Song zu Song Ă€ndert.
 
Also, ich hab jetzt im Studium vier Jahre lang liprolls und zungen-rÂŽs ĂŒber die phonierende range hinaus gemacht, weil mein Gesangslehrer die Meinung vertritt, dass die extreme Höhe und die extreme Tiefe der Mitte und den Registerwechseln helfen (und das kann ich anhand meiner Person nur bestĂ€tigen).
Also das ganze findet dann mit mehr luft als ton und dann irgendwann auch nur mit Luft statt. Deswegen ist meine blubberrange auch etwas grĂ¶ĂŸer als meine singbare. Im ĂŒbrigen hab ich heute ein Fis #-gepfiffen, was das erste mal war und ich unter anderem dem umfangsgeblubber zu verdanken behaupte.
 
Also mir geht's Àhnlich wie Dir, broeschies. Die Range meiner LipRolls zu der Range mit Vokalen gibt sich nicht viel.
Letztere mĂŒssen eben auch weit oben entsprechend geĂ€ndert werden und mit entsprechender Mundöffnung komm ich insgesamt ein weniger höher und auch tiefer; Vocal-Fry tut natĂŒrlich sein ĂŒbriges...
Ganz oben und ganz unten merke ich natĂŒrlich eine leichte Beanspruchung/Überanstrengung der Rachenmuskulatur; vorallem oben.
Habe zum Spaß schnell einen Durchgang aufgenommen; darfste dann selbst bewerten wenn du Bock hast; keine Ahnung, welche Noten das sind! ;)

https://www.box.com/s/bshddif9tt5avsjaqxm5
 
Also mir geht's Àhnlich wie Dir, broeschies. Die Range meiner LipRolls zu der Range mit Vokalen gibt sich nicht viel.
Letztere mĂŒssen eben auch weit oben entsprechend geĂ€ndert werden und mit entsprechender Mundöffnung komm ich insgesamt ein weniger höher und auch tiefer; Vocal-Fry tut natĂŒrlich sein ĂŒbriges...
Ganz oben und ganz unten merke ich natĂŒrlich eine leichte Beanspruchung/Überanstrengung der Rachenmuskulatur; vorallem oben.
Habe zum Spaß schnell einen Durchgang aufgenommen; darfste dann selbst bewerten wenn du Bock hast; keine Ahnung, welche Noten das sind! ;)

https://www.box.com/s/bshddif9tt5avsjaqxm5

Nice! Wenn ich's richtig höre ist es G2-G5, also auch ziemlich genau drei Oktaven. Ziemlich genau eine Quarte ĂŒber meinem Umfang. Das wĂŒrde ich als eine absolut typische "MĂ€nner-Blubber-Range" bezeichnen, die wahrscheinlich einem schweren Tenor entspricht (was die allermeisten MĂ€nner sind), vielleicht auch einem lyrischen Bariton.
 
lyrischer Bariton... klingt gut... nehm ich!! :great:
 
Nachdem sich zumindest mal mein Verdacht zu erhĂ€rten scheint, dass man mit der Blubber-Range ziemlich genau 3 Oktaven finden kann, die charakteristisch fĂŒr die Range einer Stimme sind, hier noch ein paar weitere Thesen, von denen ich gerne wĂŒsste, ob sie bei euch zutreffen. Die 3 gefundenen Oktaven bezeichne ich nachfolgend als untere, mittlere und obere Oktave der Stimme.

1. Die mittlere Sprechtonlage (Indifferenzlage) liegt etwa in der Mitte der unteren Oktave
2. Die Oktave, die insgesamt am "klangschönsten" wahrgenommen wird, ist die mittlere Oktave
3. Die Noten, die als besonders klangvolle High Notes angesehen werden, liegen am oberen Ende der mittleren Oktave
4. In der mittleren Oktave ist außerdem das fĂŒr das Stimmfach charakteristische Timbre am ausgeprĂ€gtesten
5. In der unteren Oktave gibt es eine Tendenz des Timbres zum nÀchsttieferen Stimmfach
6. In der oberen Oktave gibt es eine Tendenz des Timbres zum nÀchsthöheren Stimmfach
7. Beim Übergang von der mittleren in die obere Oktave bietet sich erstmals ein Wechsel in die Randstimme an, dies kann man aber noch relativ leicht durch Einsatz von Twang/Belt vermeiden
8. Nach etwa 2-3 Noten in der oberen Oktave beginnt der Schildknorpel nach vorne zu kippen (Tilt), ein weiteres Verbleiben in der Vollstimme wird stark zunehmend unangenehm. SpÀtestens hier sollte in die Randstimme gewechselt werden

WĂŒrde gerne eure Meinung dazu hören.
 
Singst du schon oder blubberst du noch :))

Also ok, bei mir umfasst die Blubber-Range genau die Töne, die ich auch singen kann. Also derzeit ca e bis c''', wobei es mir eindeutig Ă€hnlich geht wie Bell: Alles was oberhalb von f'' liegt sing ich wohl mal in Übungen an, schon allein wegen den SchĂŒlerinnen, aber wirklich wohl fĂŒhl ich mich da nicht (mehr). Vielleicht weil ich mich so viel aufs belten konzentriert habe und selbst anspruchsvolle Pop-, und Musicalsongs kaum je ĂŒber f'' hinausgehen....
 
Singst du schon oder blubberst du noch :))

Also ok, bei mir umfasst die Blubber-Range genau die Töne, die ich auch singen kann. Also derzeit ca e bis c''', wobei es mir eindeutig Ă€hnlich geht wie Bell: Alles was oberhalb von f'' liegt sing ich wohl mal in Übungen an, schon allein wegen den SchĂŒlerinnen, aber wirklich wohl fĂŒhl ich mich da nicht (mehr). Vielleicht weil ich mich so viel aufs belten konzentriert habe und selbst anspruchsvolle Pop-, und Musicalsongs kaum je ĂŒber f'' hinausgehen....

Ja, ich finde Lyrics sind eh ĂŒberbewertet, blubbern ist auch viel gesĂŒnder, weil man da nicht so leicht die Stimmlippen ĂŒberblasen kann ;) Ich glaub nicht, dass sich noch irgendwer im Bereich ĂŒber f'' wirklich wohl fĂŒhlt (was wahrscheinlich auch der Grund dafĂŒr ist, dass kaum ein Contemporary-Song darĂŒber hinaus geht).

f/g scheint mir ĂŒberhaupt so ein charakteristischer Bereich zu sein. FĂŒr die meisten wird ab etwa f'/g' die Vollstimme "anstrengend" und ab etwa f''/g'' wird die Randstimme "anstrengend". Im Zuge des letzten Stimmfach-Threads hab ich in dem Artikel von Miklos Klajn auch gelesen, dass frĂŒher sogar klassische Tenöre ab g' in der Randstimme gesungen haben sollen. Das singen "wie ein brĂŒnftiger Hirsch" (damit meint er wohl Belten) hat sich wohl erst spĂ€ter entwickelt ;-)
 
Im Zuge des letzten Stimmfach-Threads hab ich in dem Artikel von Miklos Klajn auch gelesen, dass frĂŒher sogar klassische Tenöre ab g' in der Randstimme gesungen haben sollen. Das singen "wie ein brĂŒnftiger Hirsch" (damit meint er wohl Belten) hat sich wohl erst spĂ€ter entwickelt ;-)

Leider, muss man wohl sagen. Da wird nÀmlich geröhrt, gedröhnt und geknödelt, was das Zeug hÀlt.
Letztes Wochenende hatte ich das zweifelhafte VergnĂŒgen, zu einer upper class-Privatfeier eingeladen zu sein, und mehrere klassische SĂ€nger/innen gaben eine Live-Darbietung. Keine AnfĂ€nger wohlgemerkt, die hatten alle einen Namen.
Am schlimmsten war zwar die - recht bekannte - SĂ€ngerin (eine ĂŒble Quintenschleuder, die auch nicht bei ihren Arien bleiben konnte, sondern auch noch "Summertime" singen musste. Eine so verhunzte Version habe ich selten gehört. Selbst mein Mann, den musikalisch nichts aus der Ruhe bringt, fand es entsetzlich). Aber die Tenöre konnte man auch nicht lĂ€nger als eine Viertelstunde ertragen !
 
f/g scheint mir ĂŒberhaupt so ein charakteristischer Bereich zu sein.

Ja, das stimmt. Das kleine f ist oft Limit nach unten fĂŒr SoprĂ€ne. FĂŒr tiefere Veranlagungen ist es dann das das c.
Belten kann ich - und können auch andere trainierte Soprane - bis f'' oder fis'', aber eigentlich, also so von Natur aus wĂŒrde ich schon ab c'' kopfig singen. Belten musste ich erst lernen.
Das f'' ist auch fĂŒr viele SĂ€ngerinnen noch so eine HĂŒrde, quasi das Tor zur "hohen Höhe", in den Bereich der rein klassischen Stimme.
 
Habe es mal auf die Schnelle und nur nach oben getestet und wĂŒrde sagen bei mir deckt sich das Geblubberte auch ziemlich mit dem Gesungenen. Aber bei meinen obersten noch mit Anstand erreichbaren Töne (je nach Tagesform Bereich fis'''-gis''') ist mir gesungen deutlich wohler als geblubbert. Kommt vllt daher, dass ich generell nicht so hĂ€ufig blubbere (obwohl das ganz ohne Zweifel eine sehr nĂŒtzliche Sache ist, mĂŒsste es vllt auch wieder etwas hĂ€ufiger einbauen).

Vielleicht weil ich mich so viel aufs belten konzentriert habe und selbst anspruchsvolle Pop-, und Musicalsongs kaum je ĂŒber f'' hinausgehen....

Ich denke es ist ganz normal, dass, wenn man lĂ€ngere Zeit gewisse Höhen nicht mehr braucht, man diese Lage dann erst wieder etwas aktivieren mĂŒsste. Ich kenne jedenfalls ChorsĂ€ngerinnen die mit ganz grosser Wahrscheinlichkeit Sopran (oder zumindest hoher Mezzo) sind, aber wegem akuten Altistinnen-Mangel seit Jahren im Alt singen und jetzt bereits bei einem e'' ins Trudeln kommen.

Ich glaub nicht, dass sich noch irgendwer im Bereich ĂŒber f'' wirklich wohl fĂŒhlt

Uih broeschies :eek: dann mĂŒsste ich mich aber bei vielen Tönen in meinen StĂŒcken nicht mehr wohl fĂŒhlen ;) Glaube nicht, dass ich dann noch wirklich Spass am Singen hĂ€tte :rolleyes:

Aber ich nehme jetzt mal an, du beziehst dich mit deiner Aussage ausschliesslich auf nicht klassische Stile. Weil, wenn ein klassisch ausgebildeter hoher Sopran sich oberhalb des f'' nicht mehr wirklich wohl fĂŒhlt, hat er - resp. sie - ein Problem der gröberen Sorte.
 
OK, fĂŒr die Statistik, frisch am Klavier geprĂŒft:

- Lippenflattern geht von G bis a''. Meine "Blubberrange" ist somit minimalst kleiner als meine absolute Range.
- Meine Indifferenztonlage liegt bei Gis.
- Bei ner SirenenĂŒbung mit Lippenflattern gehe ich ca. bei f in die Randstimme.

- - - Aktualisiert - - -

1. Die mittlere Sprechtonlage (Indifferenzlage) liegt etwa in der Mitte der unteren Oktave
2. Die Oktave, die insgesamt am "klangschönsten" wahrgenommen wird, ist die mittlere Oktave
3. Die Noten, die als besonders klangvolle High Notes angesehen werden, liegen am oberen Ende der mittleren Oktave
4. In der mittleren Oktave ist außerdem das fĂŒr das Stimmfach charakteristische Timbre am ausgeprĂ€gtesten
Die Thesen wĂŒrde ich so halten. Ich glaube das ist jetzt auch alles nicht ungewöhnlich.

5. In der unteren Oktave gibt es eine Tendenz des Timbres zum nÀchsttieferen Stimmfach
6. In der oberen Oktave gibt es eine Tendenz des Timbres zum nÀchsthöheren Stimmfach
Das glaube ich nicht. Ich finde sogar, dass das gerade in den Randbereichen der Stimme sehr characteristische Unterschiede bestehen. Selbst wenn beispielsweise ein Bariton und ein Tenor die gleiche Range haben, klingt der Tenor in der Tiefe deutlich luftiger, der Bariton in der Höhe schwerfÀlliger.

7. Beim Übergang von der mittleren in die obere Oktave bietet sich erstmals ein Wechsel in die Randstimme an, dies kann man aber noch relativ leicht durch Einsatz von Twang/Belt vermeiden
"Erstmals" wĂŒrde ich nicht halten wollen, man kann deutlich frĂŒher wechseln. Genaugenommen ist es ja eigentlich der Bereich, in dem die meisten dann wechseln mĂŒssen. Es sei denn - wie du schreibst - man kann bestimmte Techniken anwenden.

8. Nach etwa 2-3 Noten in der oberen Oktave beginnt der Schildknorpel nach vorne zu kippen (Tilt), ein weiteres Verbleiben in der Vollstimme wird stark zunehmend unangenehm. SpÀtestens hier sollte in die Randstimme gewechselt werden
Tilt kann man eigentlich ĂŒber die ganze Range einsetzen. Klassische SĂ€nger tun das auch, es gehört zum Klangideal. Es macht den klanglichen Unterschied zwischen "melodisch sprechen" und "singen".
 
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OK, fĂŒr die Statistik, frisch am Klavier geprĂŒft:

- Lippenflattern geht von G bis a''. Meine "Blubberrange" ist somit minimalst kleiner als meine absolute Range.
- Meine Indifferenztonlage liegt bei Gis.
- Bei ner SirenenĂŒbung mit Lippenflattern gehe ich ca. bei f in die Randstimme.
Cool. Find ich ja interessant, dass Chrizz und du als lyrische Baritone tatsÀchlich eine nahezu identische Blubber-Range habt.


Die Thesen wĂŒrde ich so halten. Ich glaube das ist jetzt auch alles nicht ungewöhnlich.
War auch nicht als was wirklich dramatisch tolles gedacht, nur um das ganze mal etwas formal aufzuschreiben und auf die Blubber-Range zu beziehen.

Das glaube ich nicht. Ich finde sogar, dass das gerade in den Randbereichen der Stimme sehr characteristische Unterschiede bestehen. Selbst wenn beispielsweise ein Bariton und ein Tenor die gleiche Range haben, klingt der Tenor in der Tiefe deutlich luftiger, der Bariton in der Höhe schwerfÀlliger.
Das kommt vielleicht ein wenig auf die Definition von "benachbart" in dem Falle an. Wenn man einen (mittleren) Bariton mit einem (mittleren) Tenor vergleicht, wĂŒrde ich dir recht geben. Im Vergleich dramatischer Tenor (oder sogar Baritenor) vs. lyrischer Bariton habe ich aber oft den Eindruck, dass der lyrische Bariton die Höhen mit grĂ¶ĂŸerer Leichtigkeit nimmt (seine Stimme ist ja auch "leicht" im Vergleich zur "schweren" des Tenors) als der dramatische Tenor. Oft hat dann der dramatische Tenor auch eine weniger hauchige Tiefe. Ich wĂŒrde sogar vermuten, dass die "Blubber-Range" eines schweren Tenors insgesamt tiefer liegt als die eines lyrischen Baritons.

Kann natĂŒrlich an der limitierten Anzahl von Beispielen liegen, die ich so kenne. Ein schönes Beispiel wĂ€re etwa der Vergleich von Marco Hietala (Nightwish, lyrischer Bariton) und Freddie Mercury (Queen, dramatischer Tenor), die beide einen sehr Ă€hnlichen Gesangsstil mit viel Twang und exzessivem Belting pflegen. Hietala wirkt mMn gerade in den Höhen am Rande der Vollstimme deutlich beweglicher, wĂ€hrend Mercury auf Live-Aufnahmen teilweise schon beim g' strauchelt.

"Erstmals" wĂŒrde ich nicht halten wollen, man kann deutlich frĂŒher wechseln. Genaugenommen ist es ja eigentlich der Bereich, in dem die meisten dann wechseln mĂŒssen. Es sei denn - wie du schreibst - man kann bestimmte Techniken anwenden.

Tilt kann man eigentlich ĂŒber die ganze Range einsetzen. Klassische SĂ€nger tun das auch, es gehört zum Klangideal. Es macht den klanglichen Unterschied zwischen "melodisch sprechen" und "singen".
Da hast du natĂŒrlich vollkommen recht. Ich hĂ€tte beides eher so formulieren sollen, dass diese Dinge zwingend an dieser Stelle erfolgen, wenn man nicht Techniken einsetzt, um dies zu verhindern. Den Tilt ab einem bestimmten Punkt, kann man allerdings nicht mehr wirklich verhindern (vielleicht noch durch nasalen Twang), aber man kann natĂŒrlich auch frĂŒher schon tilten.

Der Punkt den ich mit 7 meine, ist das obere Passagio, ab dem der Einsatz der Randstimme im Prinzip zwingend ist. Der Punkt, ab dem sich die Randstimme erstmals anbietet, ist hingegen das untere Passagio, das bei den allermeisten Leuten im Bereich c'/d' liegt. Bei mir persönlich fallen unteres und oberes Passagio ziemlich genau zusammen, weshalb ich die beiden gerne mal durcheinander schmeiße.
 
Zuletzt bearbeitet:
Cool. Find ich ja interessant, dass Chrizz und du als lyrische Baritone tatsÀchlich eine nahezu identische Blubber-Range habt.
Hehe, stimmt. Ich denke auch, dass du Recht hast, dass es eine typische MÀnner-Range ist. Obwohl ich mir nicht sicher bin, ob meine Stimme leichtgÀngig genug ist, um als "lyrisch" durchzugehen, aber ich bin definitiv ein eher heller Bariton.

Das kommt vielleicht ein wenig auf die Definition von "benachbart" in dem Falle an. Wenn man einen (mittleren) Bariton mit einem (mittleren) Tenor vergleicht, wĂŒrde ich dir recht geben. Im Vergleich dramatischer Tenor (oder sogar Baritenor) vs. lyrischer Bariton habe ich aber oft den Eindruck, dass der lyrische Bariton die Höhen mit grĂ¶ĂŸerer Leichtigkeit nimmt (seine Stimme ist ja auch "leicht" im Vergleich zur "schweren" des Tenors) als der dramatische Tenor.
OK, so differenziert habe ich jetzt nicht gedacht, das kann schon sein. Ich denke eh, je weiter man abstuft, umso fließender werden die ÜbergĂ€nge, bis hin zu einem Grad, an dem es schwer wird, eindeutig zuzuordnen.

Marco Hietali kenne ich nicht, da ich nicht so der Nightwish-Hörer bin. Hast du da vielleicht einen Link fĂŒr mich? Interessiert mich.

Mercury hat meines Erachtens im Laufe seiner Karriere mit Technikproblemen zu kĂ€mpfen gehabt. Die Krankheit hat natĂŒrlich auch an der Kondition genagt.

Da hast du natĂŒrlich vollkommen recht. Ich hĂ€tte beides eher so formulieren sollen, dass diese Dinge zwingend an dieser Stelle erfolgen, wenn man nicht Techniken einsetzt, um dies zu verhindern. Den Tilt ab einem bestimmten Punkt, kann man allerdings nicht mehr wirklich verhindern (vielleicht noch durch nasalen Twang), aber man kann natĂŒrlich auch frĂŒher schon tilten.
Hm. Da wage ich keine Aussage. Ich weiß, dass man aber beispielsweise im Estillsystem bei Belting davon ausgeht, dass kein Tilt im Sinne von gekipptem Schildknorpel im Spiel ist, sondern im Gegenteil der Ringknorpel gekippt wird. Wobei ich z.B. nicht so belte, wie Estill das proklamiert.

Der Punkt den ich mit 7 meine, ist das obere Passagio, ab dem der Einsatz der Randstimme im Prinzip zwingend ist. Der Punkt, ab dem sich die Randstimme erstmals anbietet, ist hingegen das untere Passagio, das bei den allermeisten Leuten im Bereich c'/d' liegt. Bei mir persönlich fallen unteres und oberes Passagio ziemlich genau zusammen, weshalb ich die beiden gerne mal durcheinander schmeiße.
OK. WĂ€re es dann nicht denkbar auf drei Übergangspunkte zu erweitern? Einen, ab dem frĂŒhestens in die Randstimme gewechselt werden kann, einem, bei die Stimme erstmals bricht und einem ab dem sie spĂ€testens bricht?
 

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