Wie jemandem beim Töne treffen helfen?

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Hiho,

wie kann man jemandem helfen, der singen möchte, aber starke Probleme mit der Tonfindung hat? Wenn er alleine singt und das sehr tief, geht es, aber sobald ich als Begleitung hinzukomme und es höher geht (nicht wahnsinnig hoch für einen Mann, die Töne an sich erreicht er ja auch locker), trifft er keinen einzigen Ton mehr, ja es hat nicht mal mehr was mit der eigentlichen Melodie zu tun. Das nimmt er aber nicht wahr, für ihn klingt es richtig. Gesangsunterricht ist im Moment nicht drin, daher dachte ich, kann ich vllt ein Bisschen helfen. Mir würde aber spontan nur einfallen, stumpf Melodien vorzuspielen und die soll er dann bitte nachsingen, oder auch aufnehmen und anhören lassen, ob ihm dann auffällt, was schief ist.
 
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Mir würde aber spontan nur einfallen, stumpf Melodien vorzuspielen und die soll er dann bitte nachsingen, oder auch aufnehmen und anhören lassen, ob ihm dann auffällt, was schief ist.


Wichtig ist, dass er es zur Begleitung übt, nicht nur frei. Nach deiner Beschreibung fehlt ihm das Ohr zum Einfinden in die Tonart.

Das ist gar mal so selten am Anfang, dass jemand nicht singen und zuhören gleichzeitig kann. Er weiß dann zB bei Playbacks oder Instrumentalbegleitung nicht, an welchem Instrument bzw Ton er sich orientieren soll.

Ich hatte mal einen Bekannten, der wollte zu einer mündlichen Prüfung in der Schule "Watermelon Man" von Herbie Hancock singen und das vorher mit mir üben. Er hat es ebenfalls zunächst immer versäbelt - aber nur, weil er den ersten Ton falsch angesetzt hat und alle nachfolgenden nach diesem falschen Ton referenziert hat. Dadurch waren natürlich alle Töne falsch.

Der erste Akkord war glaube ich ein C7 und der erste Melodieton eben die 7, also ein H. Er hat aber zunächst immer im Grundton C begonnen, weil er das H nicht heraushören konnte. Wenn er das H hatte, hat auch der Rest geklappt

Ich habe ihm empfohlen sich vom Lehrer bei der Prüfung zunächst das H vorspielen zu lassen. Damit hat es geklappt.

Ähnlich würde ich da auch vorgehen. Zunächst den Anfangston richtig ermitteln. Zur Begleitung.
 
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trifft er keinen einzigen Ton mehr, ja es hat nicht mal mehr was mit der eigentlichen Melodie zu tun. Das nimmt er aber nicht wahr, für ihn klingt es richtig.

das hier klingt nur eher danach, als würden die Töne auch 'in sich' nicht mehr passen, oder? Dass jemand um ein paar Halbtöne versetzt ansetzt, kenne ich, aber da passt dann zumindest alles andere.
 
das hier klingt nur eher danach, als würden die Töne auch 'in sich' nicht mehr passen, oder? Dass jemand um ein paar Halbtöne versetzt ansetzt, kenne ich, aber da passt dann zumindest alles andere.

Ja, es fängt recht passig an - wenn nur er singt, und es tief losgeht - und im höheren Refrain, wo ich mitsinge, ist die Melodie zwar irgendwo noch erkennbar aber eben nicht richtig. Also nicht nur 3 Töne höher aber dasselbe, sondern annähernd die Melodie aber auf den falschen Tönen und auch nicht genau. Und am Ende gab es dann noch einen Teil, wo nur auf so 'Aaaaahaaaaa' Tönen gesungen wird, da war es bei ihm ein total wildes Durcheinander. Komisch eigentlich, er spielt auch verschiedene Instrumente und kann Melodien durchaus erkennen.
 
da gibt's noch so eine Art Koordinationsproblematik: ich kann zB kein Interval über eine Aufnahme drübersingen - das Gehör 'rastet' auf dem Grundton ein
wenn du in eurem Duett dazukommst, könnte sich das bei ihm ähnlich auswirken, was das Verlieren der Linie angeht - ich denke es ist Übungssache bzw eine Frage der Routine
als Anfänger fehlt einem da eine gewisse Sicherheit, die eigene 'Position' zu halten
ich neige übrigens auch dazu, neue Töne innerhalb der Melodie zu erfinden, die mir in dem Moment stimmig erscheinen...

cheers, Tom
 
Ich verstehe die Situation noch nicht genau. Mir fallen da spontan ein paar Fragen ein:

  • Macht ihr zusammen Musik oder bringst du ihm das Singen nahe?
  • Wozu singt oder spielt ihr? Zu einem Playback? Spielt jemand Klavier oder Gitarre?
  • Kann es sein, dass er gar nicht falsch singt, sondern zB eine zweite Stimme probiert?
 
Ich verstehe die Situation noch nicht genau. Mir fallen da spontan ein paar Fragen ein:

  • Macht ihr zusammen Musik oder bringst du ihm das Singen nahe?
  • Wozu singt oder spielt ihr? Zu einem Playback? Spielt jemand Klavier oder Gitarre?
  • Kann es sein, dass er gar nicht falsch singt, sondern zB eine zweite Stimme probiert?

- wir machen zusammen Musik und er singt in einem Duett mit
- es sind Gitarre, Flöte, Geige, Bass und Schlagzeug dabei.
- nein, da wir das Lied genau 'nachsingen' wie im Original und das auch so abgesprochen haben
 
Hört er denn selbst dass er schief singt oder sich zumindest unsicher ist? Will er selber was dran ändern? Wenn beides mit Nein beantwortet wird, dann aufnehmen und vorspielen. Man muss schon selber erkennen Ein Problem zu haben und es lösen wollen, auch allein daheim.

Hört er sich in der Probe laut genug? Wenn er am Anfang korrekt singt und dann beim nächsten Teil nicht in die Tonart kommt, dann muss er Eselsbrücken bauen. Erst mal braucht er einen Referenzton knapp vor der Stelle oder er weiß sogar im Kopf den richtigen Grundton der Stelle. Zu dem Referenzton singt er im Kopf das Intervall zum richtigen Anfangston zB mithilfe von Songanfängen (für Quarte zB O Tannenbaum). Wenn es direkt übergeht, dann muss er sich das Intervall zum letzten Ton den er singt merken.
Das könnt ihr bei einer Gesangsprobe mal üben. Damit die Instrumentalisten nicht genervt sind, wär ein Playback ohne Gesang schön. Dazu kann er daheim ja üben, vielleicht sogar mit deinem Gesang drauf.

Ansonsten muss er Gehörbildung selber Zuhause üben. Tonarten und Intervalle raushören wäre ideal. Da soll es doch auch schöne Lernprogramme für geben. Oder er stellt sich selbst ein Quiz zusammen oder jeden Tag mehrere Songanfänge für ein Intervall singen (und aufnehmen, anhören), am nächsten Tag ein anderes Intervall.
 
Das hier:
http://www.musikum-salzburg.at/extern/auraltraining/index.html

ist für die Gehörbildung sehr brauchbar.
Ansonsten: immer wieder Intervalle üben! Zum Beispiel ein Intervall vorspielen, das dann nachgesungen werden soll. Am Anfang höchstens im Umfang einer Quinte; erst wenn die Töne wirklich sicher kommen und nicht "erraten" werden, sondern absolut sauber und sicher klingen, würde ich schwierigere Intervalle dazunehmen.
 

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