Wie machen das die Profi-Coverbands?

Hi Peter,
grundsätzlich einmal ist das nicht alleine Aufgabe des Keyboarders, wenn auch zugegebenermaßen viele (gerade die aktuellen Dancefloor-Songs) sehr keyboardlastig sind. Vor allem auch Drums und Bass müssen da sehr genau auf den Punkt kommen, damit es groovt, z.B. Taio Cruz "World in our hands" - gerade wenn die Bridge in den Refrain führt, sind nicht nur die Hit-mäßigen Keyboard-Sounds das Maß aller Dinge, da muss die Band schon auf den Punkt spielen.
Und was Deine Sets, Splittings, Velocity Switches angeht ist ein System schon recht hilfreich. Es ist natürlich verwirrend, wenn mal die Streicher mal oben rechts, die Orgeln unten links, und beim nächsten Song umgekehrt liegen. Wo liegen nochmal die Splitpunkte? In welchem Tastaturbereich muss ich spielen, dass mein Transpose passt? Welches Pedal sendet gerade welchen Controller an welches Keyboard, an welchen Splitbereich? Ich denke, da hat jeder so seine Probleme, wie auch jeder seine Lösungsansätze hat. Der eine hat ne Workstation mit 10" Farb-Touch-Display, wo das exakt angezeigt wird (keine Ahnung, nutze ich persönlich nicht, aber könnte ich mir vorstellen), der nächste hat diverse Notizen auf seinem Sheet. Gerade wenn man zwei Workstations am Start hat, die theoretisch beide dasselbe liefern können, sollte man aufpassen, dass man sich nicht zu sehr verstrickt.
Ich für meinen Fall fahre mit einer Kurzweil Workstation und darüber einem Nord Stage. Und da ist von vorneherein schon mal festgelegt, dass alle Orgeln aus dem Nord kommen, und da werden sie auch gespielt, weil der auch die geeignete Waterfall Tastatur hat. Genauso wie ich 90% der Piano Sounds auf dem Kurzweil spiele. Auf dem Nord sieht man auf einem Blick, was in dem SoundSet gerade aktiv ist und wo. Im Normalfall nur eine Orgel, ggf. mal ein Synthsound, den ich dann üblicherweise rechts liegen habe, weil ich Synthlinien auch vorwiegend mit rechts spiele, während ich die meisten ORgeln mit der linken Hand drücke. Die Splittings auf dem Kurzweil teile ich in der Regel immer so auf, dass ich links einen Pad-Sound habe, wenn ich nicht gerade ein Piano brauche, rechts eher die Melodieführenden Sounds wie Bläser oder Solo-Streicher.
An Pedalen hab ich ein Volumenpedal fest für Orgelsounds, und je ein Volumenpedal für den Master des Kurzen und eins für die Synth bzw. Piano-Sounds des Nord. Ich hab ein Sustainpedal für den Nord, was ich kaum einsetze, eins fest für den Kurzen, wobei ich dieses entweder sowieso nur für Piano einsetze, bei allen anderen Sounds nicht aktiv habe, es sei denn, dass ich tatsächlich mal einen anderen Sound halten will, wobei ich aber hier meist mit einem zweiten Pedal arbeite, dass dann als Sostenuto arbeitet. MIDI, um mit einem Keyboard Sounds des anderen zu spielen, versuche ich bislang weitestgehend zu vermeiden, werde aber vermutlich demnächst mehr die Bläsersounds des Kurzen vom Nord aus spielen, dann aber soweit wie möglich alle.
Velocity Switches hab ich teilweise mal eingesetzt, wobei für mich ein Wert um die 85 etwa am günstigsten war. Das kommt immer drauf an, wei die jeweilige Spielweise ist, ob Hammertastatur oder gewichtet. Das erfordert aber sehr viel Übung, genau den Punkt zu finden, unter dem man für den einen Sound bleiben muss, sowie den richtigen Anschlag, um den Sound über diesem Punkt zu spielen. Wenn möglich, versuche ich auch das zu vermeiden. Alles, wo man unnötig denken muss, finde ich unproduktiv auf der Bühne. Ich möchte lieber den Kopf für die Bühnenshow frei haben.

Das wäre mein Konzept mit dem ich gut klar komme. Andere machen's anders, nehmen evtl. nur eine Tastatur, fahren womöglich viele Sounds aus dem Rechner, was natürlich viel Programmiererei erfordert, ggf. auch mal das eine oder andere mal umschalten, weil eine Tastatur von den Splitpunkten nicht für den ganzen Song reicht.
 
Also, mit der Verteilung von Splitzones usw. hab ich keine großen Probleme. Gerade wenn man selbst programmiert hat und eher zum Synthnerd als zum Pianisten neigt, geht das ziemlich schnell ins Kleinhirn über, was wo liegt. Und wie einige hier wissen, betreibe ich (im Rahmen meiner Möglichkeiten) regelrechte Sound-Exzesse. Bei Fantasy liegen auf der XP-80 ganz unten zwei Minizonen mit verschiedenen Synthsounds vom Virus fürs Intro, dann kommt ein Stück Strings, dann kommt ein kleines Stück Posaunendrop mit einer Taste reserviert für eine RPS, dann kommen Trompeten. Auf dem MicroKorg liegen immer die Hörner vom Kurzweil und zuschaltbar noch einmal Strings von der XP-80 (die Strings will ich bald auf was anderes umziehen, vielleicht ersetzen durch Solina-Samples vom Kurzen). Die Hörner muß ich an einer bestimmten Stelle abschalten durch Muten zweier Kurzweil-Kanäle am Submixer.

Bei In The Stone wiederum liegen ganz unten auf der XP-80 Saxophone, in der Mitte (oder knapp links davon) Trompeten, die per CC #22 zu einem Dreiklang werden, ganz oben Strings, und der MicroKorg spielt mit eigener Klangerzeugung einen stark gefilterten, brassartigen Synth-Leadsound. Genau genommen bräuchten die Strings noch einmal zusätzlich eine Tastaturzone für die Akkordfläche im Break, die hab ich aber nicht mehr frei.

Boogie Wonderland hat auf der XP-80 unten einen großen Stringsbereich, auf den ich in den Strophen am Anfang zwei gegeneinander gesplittete Glöckchen-Parts layere und nach 6 Takten wieder abschalte. Dann kommen die Blechbläser mit einem in der zweiten Refrainhälfte für zwei Takte zugeschalteten Kesselpauken-Layer auf einer Taste. Darüber liegen Saxophone. Ganz oben sind zwei Tasten für zwei RPS reserviert. Der MicroKorg spielt einen Synthlead, aber nicht händisch, sondern in der zweiten Refrainhälfte per Sequencer/RPS.

Billie Jean ist noch so ein Split-Exzeß, muß aber noch umgebaut werden, das gefällt mir so noch nicht, die Strings müssen anders organisiert werden.


Martman
 
Ich bin zwar kein "Profi" versuche aber trotzdem mal meinen Beitrag zu leisten:
Das grundsätzliche Thema "Wie kann man auch ohne Sequenzer und zweiten Keyboarder" ordentlich Lärm als Keyboarder machen, habe ich in diesem Thread hier mal angesprochen:
https://www.musiker-board.de/synthesizer-workstations-keys/415208-tipps-fuer-guten-live-keyboardsound-lektion-2-die-linke-hand-die-dritte-hand.html

Ergänzend:
Ich finde es toll, wenn man als Keyboarder live auch ohne Sequenzer amtlich und "geil" abliefert. Das heißt meines Erachtens aber nicht, dass man JEDEN Part einer Studioversion live auch abliefern muss. Die Kunst besteht meiner Meinung nach darin, als Band eine TOLLE LIVE-VERSION anzubieten. Und das geht auch mit aktuellen Dance-Tracks! Wer meinem Link oben folgt, weiß, dass ich nicht einfach nur vereinfache um weniger Arbeit zu haben. Es reizt mich bei einigen Stücken sehr, die Grenzen auch mal auszutesten. Aber hin und wieder kann man auch mal einfach eine tolle groovige Live-Version machen! Ich gebe beispielsweise Synthmelodien auch mal an den Gitarristen ab! FX-Sounds kann ab und zu einer unserer Sänger imitieren. Da fährt das Publikum total drauf ab, wenn unser Sänger mit dem Mund sratcht, rückwärts singt, oder Beatbox und Effekte nachmacht. Und einige Songs klingen sogar besser, wenn man sie statt im Dance-Style im Live-Style anbietet. Vielleicht mal ein zwei jazzige Akkorde dazwischen, ein Epiano, ein Flächensound mit Filterverlauf, eine Orgel und ein Arpeggio-Effektsound und gut ist.

Hört Euch z.B. mal die Band Freshmusiclive an. Die klingen absolut fantastisch und amtlich und arbeiten auch "nur" mit einem Keyboarder und ohne Samples. Es klingt toll, weil da schilicht und einfach tolle Musiker auf der Bühne stehen, die Ihre Parts mit Feeling und Eiern darbieten. Dann geht es auch ohne Sequenzer!
 
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Da kann ich mich nur anschließen! Das deckt sich auch mit meiner Erfahrung. Erst letztes Wochenende hab ich wieder eine Hochzeit gespielt. 35 Covers, ausschließlich am Electro 3 HP. Nicht ein einziger Synth oder Bläser Sound. Die Leute haben trotzdem fast 3 Stunden durch getanzt.

Das ist jetzt natürlich ein Extrembeispiel, da ich gewusst habe, dass das eine unverkrampfte Sache wird. Nichts desto trotz, bevor ich mir die Finger verknote, mit Velocity hantiere oder mit Backings spiele um auch noch das letzte klingeling zu reproduzieren, versuche ich lieber mal einen Part abzugeben oder wegzulassen! Gerade im modernen Bereich ist zB oftmals gar keine Gitarre mehr im Original, die dann gleich mal einen Synth Part spielen kann.

Ich finde den Keyboarder vom Video oben eigentlich sehr gut. Viel kann man ihm nicht vorwerfen. Die Sängerin ist eher mühsam...

Lg
 
Die Sängerin ist eher mühsam...
Sehr vorsichtig formuliert ;) ...ich denke wir meinen beide die in grün. Die anderen beiden finde ich eigentlich ganz gut.
Aber dass das Profis sind, ist wohl keine Frage. Man beachte auch die nicht vorhandenen Notenpulte :hail:
 
Hi, ich bin zwar nicht der Vollprofi, aber ich erstelle meine Patches alle über MainStage 3 mit Au´s wie NI Komplete usw.
Die Velocity-Layer-Geschichte hab ich auch eine zeitlang versucht, ist aber nicht immer so einfach steuerbar. Man muss sehr konzentriert spielen und darf sich nicht hinreissen lassen, z.B. im Kontext verfrüht richtig reinzugreifen, weil dann die Dynamik für den eigentlichen Part nicht mehr stimmt.
Ich hab mir meine Regler am Midi-Keyboard für die Patches so gesetzt, dass ich schnell die Regler hoch/runterziehe und damit z.B. bei einem String/Piano-sound auch das Piano noch dynamisch spielen kann, ohne dass sich dann schon die Streicher melden.
Und das mit dem Klick ist für unsere Band z.B. noch viel zu Hightech - wir habens probiert mit Arpeggio usw. die Schlagersachen von Helene Fischer zu spielen - kannst Du vergessen, wenn Dein Drummer noch im letzten Jahrhundert wohnt.
Also - möglichst live spielen - und.... geht. Und wer muss schon GENAU nach Original spielen - eigener Stil schadet nicht.
 
Ich habe jetzt gerade wieder gemerkt, dass a) ein Klick und b) ein Drummer, der da auch drauf bleibt, eine extreme Entlastung sein können - dann muss man nämlich wirklich Arpeggios, die bei den Originalen auch solche waren, nicht von Hand spielen, und bleibt trotzdem sauber im Groove. Man kann sich eben mit BPM-Delays, mit Arpeggien, Patternsequencer (oder KARMA) wirklich schönes Füllmaterial basteln, behält aber trotzdem die Flexibilität einer Liveband.
Wenn der Drummer über eine Handvoll Takte hinweg mal einen Beat verliert (sprich aus dem Klick läuft und später wieder drauffindet, mit +/- 1 Beat), ist das auch nicht wild, weil keine starre Sequenz läuft sondern eben nur festes Tempo gefragt ist.
Mein persönliches Fazit: Klick gerne (mit dem Drummer auf jeden Fall ;) ) - Sequenzer kommt mir ohne Not nicht auf die Bühne. Wehe, wenn da mal einer pennt... Bei der "Master-Tempo"-Lösung gibt es zumindest immer noch die Notfall-Reißleine, dass der Drummer sich den Kopfhörer abnimmt oder sonst irgendwie erkennbar macht, dass er völlig raus ist. Dann muss man eben euf ein paar Gimmicks verzichten, kann den Song aber unfallfrei zuende bringen. Beim Sequencer nicht drin....
 
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Ich rede mir seit einem guten Jahr den Mund in der Band fusselig, dass ich gerne bei ein paar Songs ein konstantes Tempo haben möchte (i.e. Klick für den Drummer). Bisher ohne Erfolg. Ich finde den Punkt den Du da machst Jens wichitg: es geht hier nicht darum die Flexibilität einzuschränken, sondern im Gegenteil, diese zu erhöhen.
Ohne Not einen Sequenzer mitlaufen zu lassen halte ich auch für überflüssig. Aber so ein Klick kann auch disziplinieren und eröffnet für Arppeggien einfach ganz neue Möglichkeiten.

Ich habe den Eindruck, dass sich unser Drummer da bei der Ehre gepackt fühlt ("Ich kann das Tempo schon halten.") und alles gute Zureden ("Es geht hier nicht um Kritik an den Fähigkeiten, sondern um eine praktische Erleichterung") hat bisher nichts gebracht. Auch höre ich immer das Argument "Das klingt dan steriel und nicht mehr Live - wir sind doch eine Live-Band und brauchen so was nicht..."

Und wenn jetzt unser Gitarrist auch noch fleißig erklärt, er brauche keinen Klick, denn er könnte seine Delays tappen, dann sehe ich für mich hier irgendwie schwarz...manches mal habe ich den Eindruck, ich an den keys bin der einzige depp, der auf ein konstantes Tempo wert legt....

sorry ging jetzt schon sehr in Richtung OT, aber muss mal raus...:weep:
 
Man muss ja nicht bei jedem Song einen Klick benutzten, aber wenn es halt in dem Song Elemente gibt, für die man Arpeggios,Loops, Backing-Tracks und/oder Tempo-Delay braucht, dann ist der Klick einfach pflicht. Das erwarte ich sogar von einem guten Drummer, dass er in der Lage ist danach zu Trommeln.

Die Standard "Rock ´n Roll-Nummer" ala "Rocking all over the world" benötigt das jetzt nicht unbedingt. ;)
 
Was ein Klick mit steril zu tun haben soll ist mir schleierhaft und warum eine Live Band mit Klick keine Live Band mehr sein soll ebenso.

Bei uns ist das gottseidank kein Thema, auch weil bei Rappern schon ein, zwei BPM zu schnell tödlich sein können.
 
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Ein Klick alleine ist auch nicht steril, das wird's erst, wenn man mehr und mehr vom Sequenzer kommen lässt. Ich kenne da genügend Beispiele nicht nur bei Alleinunterhaltern und Duos, sondern auch bei 4 bis 6-Mann-Bands. So nach dem Motto: "Wenn eh schon der Sequenzer läuft, kann man ja auch noch dies und das mitlaufen lassen", "ich könnte die Drums zwar spielen, aber das sind ja eh synthetische Sounds", ähnlich beim Bass, und so langsam nach und nach wird man fauler und fauler, teils auch Probleme mit regelmäßigen Probeterminen, die man sich ja sparen kann, wenn man alles vom Sequenzer spielen lässt, ... aber darum geht's hier in diesem Thread ja nicht.
Ein Drummer, der wirklich Klick-Fest ist, ist schon was feines, und ich kenne nur wenige, die das wirklich können. Aber man kann sowas auch üben. Bei uns wird bei den Proben konsequent alles nur mit Klick gespielt, auch wenn unser Drummer live nicht in der Lage ist, sicher und durchgehend nach dem Klick zu spielen. Zumindest ist es durch die Proben mit Klick deutlich besser geworden.

Es gibt viele Songs, bei denen ich als Keyboarder mit einem sicheren Tempo vom drummer einiges an Gimmicks beisteuern könnte, Loops, Samples, Arpeggios - aber davon träume ich derzeit noch ;)
 
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Wenn es die Flexibilität nicht einschränken soll, ist es halt nur wichtig, dass nicht ganze "Blöcke" vom Band oder dem Pattern-Maker kommen, sondern immer nur kurze Elemente, die neu angetriggert werden, wenn sie vorkommen. Nichts ist schlimmer als eine Sequencer-Spur, die außer dem Klick erst (vielleicht noch nach einem Intro) ewig lang Stille produziert und dann bei 1:35:20 ein Bläserriff reinwirft - wer dann irgendwo einen Takt oder Schlag verpennt hat, sieht alt aus ;)
Aber wie gesagt: arpeggierte Elemente oder kurze Läufe, die live einfach sonst die dritte Hand bräuchten (Basslicks bei Boogie Down... ;) ), das geht schon extrem gut.

Ich denke gerade eher an was anderes, was das Leben leichter machen kann: Per Sequencer getriggerte Soundwechsel, die entweder plusminus 1-2 Takte zeitunkritisch sind, weil in der betreffenden Tastaturzone länger nicht gespielt wird, oder bei denen es auch nicht so tragisch wäre, wenn der Fade für ein Layer etwas zu früh oder spät aufzieht - z.B. zusätzliche Streicher oder Pads im finalen Chorus... Man hat ja schließlich nur begrenzt viele Controller, und bei zu vielen solcher Klamotten wird es dann auch stressig. Was für ein Traum, nur noch spielen zu müssen, und die Scenes für Strophe, Chorus, Bridge... liegen wie von Geisterhand im richtigen Moment bereit ;)
 
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Das spielen mit Click ist eine feine Sache. Wir haben das in der Hoch-Zeit von DJ Bobo bis zum Exzess getrieben. Nach einem halben Jahr hat unser Trommler dann auch wieder gesungen. Mittlerweile benutzen wir einen Fußschalter von Ploytec (über Schneiders Büro), der erzeugt eine Midiclock die das Tempo der Arpeggios steuert. Der Drummer gibt zwei Takte vor, beim zweiten Mal trete ich mit und das Tempo passt. Ungefähr jede halbe Minute trete ich im Takt nach. Geniales Teil.
 
Begrenzte Controller? Was spielst du? Korg? ;) :p



Also gerade da würde ich mich nicht auf die Geisterhand verlassen wollen. Man will den gefühlvollen Pianopart spielen und greift in die Super Saw. xD

Da gibts auch ein nettes Teil, das aus einem eingehendem Signal automatisch eine Midi Clock erzeugt. Ich werd mich mal schlau machen, wie das heißt, dann braucht es nicht mal einen Klick. Angeblich funktioniert das ganz gut.
 
Begrenzte Controller? Was spielst du? Korg? ;) :p
Ja, sogar mittlerweile ausschließlich - aber Baujahre 1979...2011 ;)
Controller habe ich da jede Menge - das ist nicht das Problem. Nur Hände und Füße nicht in beliebiger Anzahl, um da dauernd hinzugreifen. Ich versuche, mir das mit Splits und ähnlichem so einzurichten, dass ich außer einem Schweller, auf dem der Fuß quasi permanent steht und einem Switch neben dem Pitchbend, der sowohl Hand- als auch Fußbedienbar ist, nichts mehr an Soundumschaltereien während des Songs erledigen zu müssen.

Also gerade da würde ich mich nicht auf die Geisterhand verlassen wollen. Man will den gefühlvollen Pianopart spielen und greift in die Super Saw. xD
Deswegen sprahc ich ja von Fällen, wo verkehrtes Timing nicht gleich den Song schmeißt. ;) Ehrlich gesagt, bin ich aber nach meiner Erfahrung sicherer, dass mit Klick die Songs nach der vorgegebenen Zeit da sind, wo sie hinsollen als dass ich im Eifer des Gefechts nicht mal einen Knopfdruck vergesse. Obiges Szenario kann dir nämlich im manuellen Betrieb genauso passieren, wenn man nach dem Solo vergißt, wieder zurück auf Strophe zu schalten.
David Paich hat (oder hatte zumindest) ja die "Geisterhand" neben der Bühne sitzen, der ihm die Scenes passend zurechtlegt - die Art Sequencer kann ich mir aber (noch?) nicht leisten :D

Da gibts auch ein nettes Teil, das aus einem eingehendem Signal automatisch eine Midi Clock erzeugt. Ich werd mich mal schlau machen, wie das heißt, dann braucht es nicht mal einen Klick. Angeblich funktioniert das ganz gut.
Grundsätzlich kann sowas funktionieren. Das muss aber ein ziemlich prägnantes, klares Signal sein, was auch ganz regelmäßig läuft. Eine live gespielte Bassdrum wird da nur bei "4 on the floor" richtig funktionieren - wenn es funky Patterns mit allen möglichen Vorziehern und Pausen sind, wird man das relativ schnell aus dem Tritt bringen. Da ist die Variante mit dem Klick präziser und zuverlässiger.
 
Angeblich funktioniert das mit der Bass und der Snare als Trigger in. Gerade bei moderner Musik ist ja 90% 4 on the floor, zumindest in Kombi mit der Snare dann. ;) Ich bin dran und meld mich, wenn ich das Teil wieder aufgetrieben habe.

Zum ersten Absatz: genauso mach ich es auch. Splits und das CC Pedal. Wenn das nicht reicht, soll mich der Teufel holen. ;)

Zum zweiten Absatz: ist mir mit Sicherheit, definitiv, absolut ausgeschlossen noch nie passiert. Muhahaha! Grauenhaft, wenn der völlig falsche Sound da ist, noch schlimmer, wenn der aus platzgründen dann noch transponiert ist. Nach ein paar Proben/Konzerten ist dann normalerweise alles klar.
 
Angeblich funktioniert das mit der Bass und der Snare als Trigger in. Gerade bei moderner Musik ist ja 90% 4 on the floor, zumindest in Kombi mit der Snare dann. ;) Ich bin dran und meld mich, wenn ich das Teil wieder aufgetrieben habe.

Dass Bass und Snare grundsätzlich als Triggersignale für sowas taugen, das leuchtet ein - was soll man auch sonst nehmen? Aber Rosanna kann man damit sicher nicht spielen ;)
 
Wenn ihr das Soundbite Micro meint, das funzt kein Stück. Wenn ihr meins haben wollt bitte PN. Der Ploytec Treter ist einwandfrei. Bis auf die Lieferzeit:-(
 
Und wenn jetzt unser Gitarrist auch noch fleißig erklärt, er brauche keinen Klick, denn er könnte seine Delays tappen, dann sehe ich für mich hier irgendwie schwarz...manches mal habe ich den Eindruck, ich an den keys bin der einzige depp, der auf ein konstantes Tempo wert legt....


Hmmm... Der Einwand (in Anführungszeichen...) deines Gitarristen wäre doch ein interessanter Ansatz:

Ein Arpeggiator mit Tap-Tempo! ...Vielleicht auch mittels Fusstaster.





EDIT:

(...) einen Fußschalter von Ploytec (...), der erzeugt eine Midiclock die das Tempo der Arpeggios steuert. Der Drummer gibt zwei Takte vor, beim zweiten Mal trete ich mit und das Tempo passt. Ungefähr jede halbe Minute trete ich im Takt nach.

...und siehe: Ich hab wieder was gelernt!

Das ist doch Top! :great:



HTH
 
Zuletzt bearbeitet:
Arpeggiator mit Tap-Tempo gibt es, das ist nicht das Problem. Man muss nur vorher Zeit und Lust haben, hinreichend lange (3-4 Takte) mitzutappen. Man darf nicht erwarten, dass der Arp sofort auf das Tap-Tempo reagiert und die sechzehntel, die im Kopf mitlaufen, während man Viertel tappt, sich vorausschauend anpassen.

Das ist kein technisches Problem, sondern eine reine Abwägung: Ein Tap-Tempo-Algorithmus muss ja erstmal davon ausgehen, dass jeder "tap" der letzte gewesen sein könnte, also spielt er natürlich mit dem aktuellen Tempo weiter, auch wenn der nächste "tap" ausbleibt. Kommt der jetzt ein kleines bisschen später als die interne "1", soll der Arp ja auch nicht springen (oder wenn man mal versehentlich einen tap ausgelassen hat, gleich aufs halbe Tempo zurückfallen). Es geht also nicht anders, als dass das durchs tappen generierte Tempo immer einen Mittelwert der letzten paar taps bildet und sich nur langsam anpasst (wenigstens über ein paar Beats) - nur so kann der Algorithmus auch erkennen, dass eine plötzlich doppelt so lange Pause nicht "halbes Tempo" bedeutet, sondern dass da einer einen Schlag ausgesetzt hat.
Mit Tap Tempo kann man also nur das Tempo recht intuitiv "nachziehen", wenn man schneller oder langsamer wird. Synchronisieren eines durchlaufenden Arpeggios geht so nur sehr bedingt, und man muss bei neu zu startenden Sequenzen mit dem Tappen vorher fertig sein - aber auch nicht so lange vorher, dass man zwischendurch schon wieder weglaufen könnte. Ob da immer so viel Gelegenheit ist? Bei Gitarristen noch am ehesten, die haben die Füße über längere Zeit oft frei. Keyboarder brauchen mindestens einen Fuß in der Regel für Schweller und/oder Sustain und haben nicht selten in beiden Händen schon unterschiedliche Rhythmik zu bewältigen...
 
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