Hallihallo,
Ich schreib hier jetzt einfach mal eine Reihe verschiedener Dinge auf, die mir persönlich helfen (glaub ich zumindest

)
Ich bin mittlerweile der Meinung, dass egal, wie und was genau man "übt", man am meisten davon hat, wenn man es bewusst und systematisch macht. Das heißt man hat ein bestimmtes Übungsziel und das versucht man mit einer oder mehreren Methoden zu erreichen. Und wenn das klappt, nimmt man sich das nächste vor.
Dabei ist es meiner Meinung nach häufig hilfreich, die Aufgaben in kleinere, bewältigbare Happen aufzuteilen. Das können einzelne Takte sein, das Zusammenspiel beider Hände, das Finden eines eleganten Fingersatzes etc. Aber eben bewusst sein, was man da gerade macht und was man damit erreichen will.
Die kleineren Happen erhöhen (für mich) die Anzahl der Erfolgserlebnisse.
Auch ganz wichtig zum Üben: Tempo reduzieren. Jetzt ernsthaft noch weiter reduzieren.... Also echt halt gaaaanz langsam. Manchmal ist die Melodie oder das Stück dann kaum noch zu erkennen! Da muss ich mich jedesmal verdammt nochmal richtig einbremsen und fällt teilweise richtig schwer. Aber in dem Tempo geht es dann auch über die vermeintlich schweren Stellen plötzlich rüber, da man sein bisschen Aufmerksamkeit halt gezielter steuern kann, wenn man mehr Zeit dafür hat. Schneller wird es mit der Zeit von selber. Und wenn man merkt, dass man wieder "schludert", zurück auf Anfang und wieder langsamer. Entscheidend ist die exakte Ausführung. (Der Satz ist nicht von mir, aber ich weiß nicht mehr, wo ich den gelesen habe).
Pausen machen! Das gilt sowohl für kleine Unterbrechungen, als auch für mehrtätiges Aussetzen. Ich rede mir regelmäßig ein, dass die Sachen, die ich zuletzt geübt habe, bevor ich eine Nacht drüber geschlafen habe sich am besten festsetzen. Warum das so sein soll? Weiß ich nicht, hört man aber öfters...
Wiederholen! Was man da übt so oft wiederholen, bis es mehrfach genau so klappt, wie man es haben will und nicht anders...
Noten selber aufschreiben mit Papier und Bleistift. Einfach mal ein Stück, das man "gut" kann auswendig aufnotieren. Da merkt man dann evtl. ganz schnell, wie gut/schlecht man Noten tatsächlich beherrscht. Ich dachte eigentlich immer, ich spiele nach Noten. Tatsächlich musste ich rausfinden, dass ich die Noten nur entziffere, mir selbst zuhöre und dann nach Gehör mir selbst nachspiele... Ohne auf den Fingern nachzusehen wüsste ich nicht, welchen Ton ich gerade spiele...

Begleitakkorde ausnotieren hilft mir zum Beispiel beim verinnerlichen derselben, so dass ich nicht mehr so grausam viel nachdenken muss, welche Töne jetzt passen könnten um eine Melodie mehrstimmig zu unterfüttern... Gelingen tut mir das zwar trotzdem noch nicht, ich habe aber das Gefühl, dass ich auf einem Weg bin
Unterscheiden zwischen "Akkordeon spielen" und "Akkordeon üben". Üben ist ein systematischer Prozess. "Spielen" ist für mich Spiel im spielerischsten Sinn (ich bin ja kein Profimusiker, der muss das manchmal auch bestimmt anders sehen). Zum Spielen gehört auch, über Fehler hinwegzuspielen und dem unbedingten Einhalten des Grundbeats den Vorzug vor dem richtigen Ton zu geben. Das stelle ich mir beim Zusammenspiel mit anderen als sehr, sehr wichtig vor, da man sonst rausgeflogen hinterherhinkt, oder gar nicht mehr reinkommt etc. Aber auch diese Fähigkeit (so ich sie bräuchte) würde ich versuchen gezielt zu üben: mich zwingen, nach dem "danebengreifen" eben doch den nächsten Ton zu spielen und den nächsten und nicht den richtigen zu suchen...
Das ließe sich jetzt bestimmt noch fortsetzen, ich will aber hier nicht alles "okkupieren"
Ach ja, damit es sich im Gehirn festsetzt, ruhig auch nochmal ganz langsam wiederholen!
Und zu guter Letzt: wenn man an einer Stelle einmal partout nicht weiterkommt, nicht verzagen, sondern einfach mal Abstand suchen und vielleicht etwas anderes vorziehen. Zwischen beharrlich und stur ist ein genauso schmaler Grat wie zwischen zielstrebig und verbissen...
LG und allen ein schönes Spielen!
Schabernakk
PS: Ganz wichtig: langsames Wiederholen
