Wie spiele ich 3/4 anstatt 4/4 ? oder - wie berechnet man die Dauer der Noten

  • Ersteller Reaperman
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Art Tatum - Großartig!
Aber der Rhythmus in der Transkription stimmt nicht ganz. Es sind eher 290/288 BPM. Takt 17 ist kein 9/4-Takt sondern ein 12/4 und damit drei vollständie 4/4-Takte. Es werden auch nicht bei fast 300 BPM Sechtole, ???, Quintole, Septole, 32tel gespielt. Der Akkord am Ende im Bass liegt auf der letzten Viertel. Das Pattern der linken Hand mit dem die ganze Sektion beginnt wird zwar in durchgehenden Achteln gespielt, aber die letzte Achtel 'swingt' beabsichtigt immer.
Soviel auch dazu, dass sich durch das Manipulieren der Taktart (metrische Modulation) alles von 120 BPM ableiten ließe. Die Tempomodulation hier wäre dann auch gar nicht möglich. Es schien ja spezifisch gegen die berechneten Millisekunden für 'Happy Birthday' zu gehen. Rhythmus ist nun einmal Mathematik; auch im Jahr 1750. Es geht vor allem darum ob man heute noch wissen kann welches Grundtempo damals wirklich gemeint war. Davon abgeleitet sind die Notenwerte dann aber exakt.
 
Da wird Takt/Rythmus sogar ganz ohne Bpm-Rate gemacht.
In allen Videos die in dem Link als erstes angezeigt werden läuft entweder von Beginn an ein Metronom mit oder es werden exakte BPM Angaben (wie 80 BPM) gemacht. Bei der Methode geht es allerdings auch nicht darum "das Tempo" im musikwissenschaftlichen Sinne, einen gleichbleibenden Grundschlag zur rhythmischen Orientierung oder die Mathematik die dem Rhythmus zugrunde liegt zu verleugnen.

Es handelt sich vielmehr um didaktische und pädagogische Methoden um Rhythmus auf alternative Weise zu visualisieren oder beispielsweise Kindern vereinfacht zu vermitteln. Es gibt seit langem zahlreiche Methoden dieser Art. Da wären Rhythmoglyphen, rhythmische Sprechsilben, rhythmischer Tanz, rhythmische (Körper-)Perkussion, oder die optische Darstellung mittels geometrischer Ornamente.
All das ändert nichts an der Tatsache dass man mit einem Metronom das exakte Tempo eines gleichbleibenden Grundschlags in feinen Abstufungen bestimmen kann. So können auch komplizierte Polyrhythmen wieder in einem Punkt zusammengefürt werden.
Und selbst in indischer Musik mit zahlreichen gebrochenen Rhythmuspatternen ergeben sich durch mathematische Bruchverhältnisse gleichbleibende Beziehungswerte zwischen den unterschiedlichen Notendauern.
 
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Ich wurde mal gefragt, warum es nicht 3/3 sondern 3/4 heißt. Der Schöngeist wollte davon ablenken, dass er nicht geübt hatte.

Geholfen hätte mir die Erklärung von hier, die 4 nur als Namen aufzufassen.

Ich habe damals gesagt: "Es wird vom 4/4 einfach nur eine Einheit abgeschnitten, betrachte es als verkürzten 4/4 Takt."

Wenn man einfach das Metronom laufen lässt und definiert, jeder Schlag ist jetzt mein "Viertel", dann kann ich, wie von McCoy angedeutet dazu mitklatschen. Ich könnte auch definieren, das sind jetzt meine Achtel.

Bleiben wir aber mal bei Viertel, dann kann ich klatschen und dazu bis vier zählen oder klatschen und bis drei zählen und habe den jeweiligen Charakter der Taktart.

Wenn das Tempo stimmt, kann ich Happy birthday einspielen und einen Metronomklang wählen der nicht die 1 betont. Dann läuft das als Puls durch und es ist egal ob ich in 4/4 oder 3/4 etwas aufnehme, das Metronom verhält sich neutral.

Oder: Sprachrekorder an, Happy birthday singen und merken, wie wenig Gedanken man sich dann machen muss.
 
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wie wenig Gedanken man sich dann machen muss.
... zum Beispiel auch darüber, warum es Viertelnote heißt. Es ist ja eine ganze, also vollständige Note, nur halt mit der Dauer eines Viertels einer (sogenannten) Ganzen Note 🙂

Ich bin aber trotz der begrifflichen Uneindeutigkeit ganz froh, dass hier nicht irgendwelche DIN- oder EN-Kommissionen eine Vierschlagnote oder ähnlich "korrekte" Bezeichnungen vorschreiben.
Beitrag automatisch zusammengefügt:

Ich wurde mal gefragt, warum es nicht 3/3 sondern 3/4 heißt
Naja, die Frage ist ja nicht schlecht. Man könnte es auch über eine Dreiviertelnote erklären.
 
Und ganz wichtig: das entscheidende ist das bezeichneTE, nicht das bezeichnenDE:

"Im Radio John Lennon
Auch so'n schräger Brillenspinner
Er zeigt dass Noten TÖNE sind
Ein Notausgang für'n kluges Kind
- Und Träumer sind Gewinner!"

Heinz Rudolf Kunze - Brille
 
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