Wie stelle ich die Klappendeckung am C-Fuß richtig ein (cis-Klappe deckt nicht exakt parallel zur c-Klappe)?

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Hallo liebe Flötenspieler,

der Titel sagt es ja schon: Wenn ich meine c-Klappe (tiefes c) mit Zigarettenpapier prüfe, wird dies zuverlässig festgehalten. Bei der parallel schließenden cis-Klappe ist dies nicht der Fall, sondern es kann relativ leicht herausgezogen werden. Muss also etwas mehr Druck auf die Walze beim tiefen c geben, um beide Klappen gut zu schließen.

Da die Polster in einem guten Zustand sind, vermute ich, dass es eine relativ einfache Einstellungssache (Schraube) sein könnte. Ich hab das noch nie probiert und würde mir gerne vorher Tipps geben lassen, wie man dies dann durchführt.

Es ist mir bewusst, dass die Mechanik sehr viel Fingerspitzengefühl erfordert und die sichere Methode es ist, einen Instrumentenbauer aufzusuchen. Mir geht es aber darum, ob es eine Kleinigkeit ist, die ein Spieler durchaus auch selbst erledigen kann. Daher möchte ich keine ausufernde Diskussion starten, ob man überhaupt etwas an der eigenen Flöte machen darf. Da ich eine gute Vollsilberflöte besitze, die mein ein und alles ist, bin eh sehr vorsichtig ;)
(Ich hoffe, meine Frau liest das nie - sie ist auch wichtig - in nur sehr kleinem Abstand nach der Flöte :love: )

Ich hab auch noch nie geölt und würde mir jedoch - als ersten Schritt - Instrumentenöl holen und vorsichtig dosiert einen Tropfen aufs Gelenk geben. Aber die Mechanik kommt mir eigentlich nicht schwergängig oder stark verdreckt vor.

Darf ich annnehmen, dass dieses Öl eine gute Wahl wäre?:

Dr. Tillwich H311 Mechanic Oil Woodwind


Liebe Grüße und schöne Feiertage Euch allen
 
Moin, dieses Öl benutze ich auch gelegentlich für die Querflöte und für das Sax....vielleicht so einmal in einem Jahr. Ich denke, da machst du nichts falsch. Ein Minitropfen reicht da ja und weniger ist da wohl oft besser. ?
Zum C....mir hat es früher bei kleinen Problemen geholfen, kleine Teile der Querflöte akkurat zu demontieren, zu säubern und wieder richtig zusammen zu bauen, ggf. Federspannung erhöhen. Zumindest hatte ich meist den Grund für einen Mangel oder ich konnte ihn bestenfalls selbst beseitigen. Ich würde heute ( ja, ich weiss, wolltest du gar nicht wissen) bei Problemen, die ich nicht klar lokalisieren/reparieren kann, zum Instrumentenbauer für eine Durchsicht gehen.
 
Vielen Dank für deine Antwort.

Nicht falsch verstehen: Die Sache mit der Aufforderung auf jeden Fall zum Instrumentenbauer zu gehen und auf keinen Fall selbst etwas zu machen, wollte ich lieber gleich unterbinden. Dies ist ähnlich wie bei Heimwerkerforen, wenn man eine Frage zur Hauselektrik stellt und 9 von 10 Antworten dann sind, dass es auf jeden Fall lebensgefährlich ist und unverantwortbar, selber etwas zu machen

Aber ich kenne meine Grenzen und bin sehr vorsichtig, eher übervorsichtig, gerade wenn's um mein geliebtes Instrument geht. Außerdem habe ich früher in einem Bereich gearbeitet, in dem ich extrem penibel und sauber arbeiten musste.

Zum C....mir hat es früher bei kleinen Problemen geholfen, kleine Teile der Querflöte akkurat zu demontieren, zu säubern und wieder richtig zusammen zu bauen, ggf. Federspannung erhöhen. Zumindest hatte ich meist den Grund für einen Mangel oder ich konnte ihn bestenfalls selbst beseitigen.

Dies ist eigentlich schon über der Grenze, die ich wagen würde – eine Demontage der ganzen Mechanik am Fuß. Ich hoffte, dies läßt sich evtl. nur mit der Schraube regulieren, die die Achse dort fixiert. Kannst du mir dazu etwas sagen?

Ich würde heute ( ja, ich weiss, wolltest du gar nicht wissen) bei Problemen, die ich nicht klar lokalisieren/reparieren kann, zum Instrumentenbauer für eine Durchsicht gehen.

Diese Option halte ich mir eh offen, klar. Vielleicht gehe ich nach den Feiertagen auch zur Holzinstrumentenwerkstatt (nicht weit weg von mir) und lasse es mir zeigen, bzw. sagen, ob es selbst zu machen ist. Die Kompetenz ist dort auf jeden Fall vorhanden. Die haben dort einige Musiker des hiesigen Symphonieorchesters als Kunden. Und solche Profis gehen nicht zu jedem Handwerker.

Ich wünsche Euch noch einen schönen Heiligabend. Wir sind satt und zufrieden :) - und die Enkel :love:sind mit ihren Geschenken beschäftigt.
 
Dies ist eigentlich schon über der Grenze, die ich wagen würde – eine Demontage der ganzen Mechanik am Fuß. Ich hoffte, dies läßt sich evtl. nur mit der Schraube regulieren, die die Achse dort fixiert. Kannst du mir dazu etwas sagen?
Moin...zumindest kann ich versuchen, dazu etwas zu sagen. Ein Fachmann bin ich nicht, also Vorsicht ! :) gefährliches Halbwissen.
Also, am Fuss gibt es doch keine Schrauben zur Einstellung, alle Klappen laufen über eine Achse, Spannung ausschliesslich durch Federn. (edit: hast du ja auch geschrieben....nur eine Schraube zur Achsenbefestigung) Btw. ich hatte mal den Ärger, dass die G Klappe an der Flöte etwas zickte und es hat ein bisschen gedauert, bevor ich bemerkte, dass sich die Verschraubung der Achse etwas gelöst hat, war kaum zu erkennen. Mit der Erkenntnis war der Mangel dann natürlich schnell behoben :)
In deinem Fall würde ich wohl versuchen, die Spannung der richtigen Feder zu erhöhen, damit die Klappe etwas mehr Druck bekommt. Vorab sollte natürlich klar sein, dass die Polster i.O. sind, alte, beschädigte Polster können eventuell für das, was du beschreibst, verantwortlich sein. Achsschraube sollte natürlich auch gut sitzen.
Ich habe das beim Sax gelegentlich gemacht und auch das nur sehr sehr vorsichtig. Andererseits: sollte so eine Feder brechen oder zu sehr verbogen sein, ist das ja kein Drama und ein Instrumentenbauer repariert das ruckzuck. Ich finde, das der Fuss der Querflöte doch recht gut zu demontieren geht. Es ist ja nur eine Achse. Viel mehr würde ich mir auch nicht so recht zutrauen.
Ich will dich aber mitnichten dazu überreden, wenn du meinst, das lieber nicht machen zu wollen. Ich kann das gut verstehen, gerade bei einer wertvollen Flöte.
Aber? was soll schon beim anpassen der Federspannung passieren? Das kann man mit etwas Gefummel ja auch beim montierten Fuss machen. In dem Fall bitte nicht abrutschen!
Ein kleiner Schlitzschraubenzieher mit einer Kerbe macht sich dafür ganz gut.

Aber letztlich: wenn du zwei "linke" Hände haben solltest und Unsicherheit verspürst, dann lasse es lieber sein. So eine Arbeit beim Instrumentenbauer kostet sicherlich nicht viel und eine Durchsicht ist auch immer ganz sinnvoll.

VG.....
 
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Der c-oder h-Fuss ist nach meiner persönlichen Erfahrung immer eine heikle Stelle der Flötenmechanik.
Ich sehe zwei Ursachen!

1. beim zusammensetzen und auseinanderbauen der Flöte muss man - bei aller Vorsicht - doch mal etwas herzhaft zugreifen. Das wirkt sicher auch auf die Mechanik!

2. Es ist ja der kleine Finger, der am C-oder H-Fuß Schwerstarbeit leisten muss!
Er ist eigentlich muskulär das schwächst Glie der menschlichen Hand.
Deswegen drückt man meistens die Klappen des C- oder H-Fuss auch fester, weil man meint, dann käme der Ton auch besser - sind aber die schwächern Muskeln im Finger und meistens die nicht genug geübte Technik der tiefen Lage.
Jedenfalls denke ich, daß durch das zu feste drücken der Klappen auch die Mechanik auf Dauer etwas ausleiern kann.

Ist für den Flötenbauer kein Problem, die Mechanik nachzujustieren und sollte eigentlich regelmäßig gemacht werden!

Ich lasse meine Flöte jährlich einmal warten - Bei ca. 400 bis 500 Stunden Spiel-/Übezeit pro Jahr.
Dann passiert mir sowas i.d.R. nicht.

Viel Erfolg!
Altepic
 
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Hallo Shubidu

In deinem Fall würde ich wohl versuchen, die Spannung der richtigen Feder zu erhöhen, damit die Klappe etwas mehr Druck bekommt. Vorab sollte natürlich klar sein, dass die Polster i.O. sind, alte, beschädigte Polster können eventuell für das, was du beschreibst, verantwortlich sein. Achsschraube sollte natürlich auch gut sitzen.

vielen Dank für deine Tipps. Genau in dieser Art und Weise habe ich mir Ratschläge und Informationen gewünscht.

Zwei linke Hände habe ich eigentlich nicht, da ich schon immer ein Bastler und Reparateur war. Doch genau deshalb habe ich mir auch angewöhnt, erst mal Infos zu erbitten und dann die Versuche zu starten. Früher hatte ich durchaus mal zuerst geschraubt und mir dann die Infos geholt - dann war's manchmal auch zu spät. Mein letzter "Erfolg" in dieser Hinsicht war die Reparatur einer 8Gang-Fahrradnabe, die ich am falschen Ende geöffnet hatte und die ich nicht mehr montiert bekomme. Ihr glaubt gar nicht, wieviel Einzelteile so ein Ding hat. Hätte ich nur früher um Rat gefragt oder im Netz gesucht ... Wie heißt es doch: Aus Schaden wird man klug.

Nachdem ich nun nach Werkzeugen für Querflötenreparaturen gegooglet habe, sind mir dann diese speziellen Federhaken aufgefallen, die wohl für diese Zwecke verwendet werden. Die Preise reichen von spottbillig (5 - 8€) in einfacher Qualität bis zu besseren Qualitäten.

Als Beispiel das hier:

1672622028864.png


Oder man macht es deinem Ratschlag gemäß und schleift sich schnell und problemlos in einen Klingenschraubendreher eine Nut.


Bei meiner Suche habe ich sogar einen Instrumentenmacher gefunden, der eine genaue Youtube-Anleitung ins Netz gestellt, wie man sich einen sehr guten Federhaken selbst herstellt (obwohl dies wohl nicht nötig sein dürfte, bei der besagten Preisspanne für fertige Werkzeuge) Doch sehr interessant fand ich es allemal.



Ich werde jetzt so vorgehen, dass ich an einer alten, nicht mehr spielbereiten Deko-Flöte, die bei meinem Stiefsohn herumliegt, ein bisschen herumprobiere. Dabei kann nichts passieren. Und wenn ich ein gutes Gefühl habe, probiere ich es an der eigenen Flöte.

Liebe Grüße und ein - diesmal hoffentlich wirklich - Gutes Neues Jahr.
2022 vergessen wir wohl mal lieber

Hallo Altepic,


Ich sehe zwei Ursachen!

1. beim zusammensetzen und auseinanderbauen der Flöte muss man - bei aller Vorsicht - doch mal etwas herzhaft zugreifen. Das wirkt sicher auch auf die Mechanik!

2. Es ist ja der kleine Finger, der am C-oder H-Fuß Schwerstarbeit leisten muss!
Er ist eigentlich muskulär das schwächst Glie der menschlichen Hand.
Deswegen drückt man meistens die Klappen des C- oder H-Fuss auch fester, weil man meint, dann käme der Ton auch besser - sind aber die schwächern Muskeln im Finger und meistens die nicht genug geübte Technik der tiefen Lage.
Jedenfalls denke ich, daß durch das zu feste drücken der Klappen auch die Mechanik auf Dauer etwas ausleiern kann.


Das klingt alles sehr plausibel und logisch.

Grund 1 würde ich bei mir eher ausschließen, da mein Fuß nicht extrem stramm sitzt und ich den passenden Griff zum Montieren und Demontieren gut drauf habe. Aber etwas zu starker Druck des kleinen Fingers könnte bei mir passen. Ich habe ca. 20 Jahre mit dem Flötenspiel pausiert und seit 2 Jahren wieder damit begonnen. Da musste ich natürlich wieder technische Hürden überwinden, was zu Verkrampfungen geführt hatte.

Gott sei Dank ist mein Problem nicht extrem stark. Ich muss nur leicht bei cis nachdrücken. Dementsprechend werde ich wohl Shubidus Ratschlag folgen und vorsichtig die Feder etwas nachspannen.

Gruß aus Leipzig
 
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