Wie viel Erfahrung benötigt es, um linke und rechte Hand voneinander 'im Kopf' unabhängig voneinander bewegen zu können?

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Merkwürdiger Titel, aber das Thema habe ich heute schon in anderen Threads ähnlich formuliert gesehen und ich denke ich wisst was ich meine... Falls nicht, gebe ich euch mal ein Beispiel:


1000111150.jpg


Generell ja auch ein sehr bekanntes Stück / Titel werden sicher auch viele hier kennen.

In das Atlantic Lights Arrangement komme ich soweit auch ganz gut rein, mit Ausnahme dieser Stellen wo sowohl im Bass als auch im Violinschlüssel quasi 'asynchron' eine Melodie gespielt wird, die an und für sich super einfach ist, aber mit beiden Händen zusammen sehr schnell zu einer Herausforderung wird.

Im Original "Filmscore" wird der Abschnitt ja auch von einer E-Gitarre gespielt (bei der Live Performance deutlicher hör- und sehbarer wie in der "offiziellen" WaterTower OST Version), von daher ist die Stelle jetzt denke ich nicht unbedingt fürs Klavier ausgelegt...

Für mich als Anfänger aktuell auf jeden Fall noch zu hoch.

Wie viele Monate? / Jahre? sollte ich hier ungefähr erwarten um diese Stelle zu beherrschen bzw. welchen Weg sollte ich hier einschlagen, um solche Stellen am besten zu üben?

Gibt es spezielle Übungen im Netz oder in Übungsheften hierzu? (also mit Sicherheit gibt es sowas, aber ihr kennt euch da vermutlich besser aus als ich lol)

Danke im Voraus!
 
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Üben ist schonmal ein gutes Stichwort. Aber solange ich nicht weiß, wo du stehst, könnte ich dir auch keinen Tipp geben, wie du vorgehen solltest und ab wann du dich mit Erfolgsaussicht mal dranmachen kannst.

Nur eins ist klar: Thread-Titel und Beispiel passen überhaupt nicht zusammen. Das Stück ist hier kein bisschen unabhängig. Die Harmonik ist dieselbe, der Rhythmus ist additiv - d.h. der Rhythmus ist verteilt auf beide Hände und kommt so zu einem Grundpuls von Sechszehnteln. Das kann und muss man üben, aber es sind nur die Finger, die unabhängig arbeiten - im Hirn sollte es m.E. eine Einheit sein. Ein bisschen fies dabei, dass sich die Muster von linker und rechter Hand gegeneinander verschieben, weil sie unterschiedlich lang sind.

Ich habe keine Ahnung, wieviele Jahre man typischerweise braucht, um das spielen zu können. Ich kann es jedenfalls nicht und weiß nicht, wieviel ich dafür üben müsste. Unterricht hatte ich ca. 10 Jahre (mit Abständen), aber nicht die ganze Zeit ging es um virtuoses Vorankommen in der Spieltechnik; es gibt auch andere Arten Klavier zu spielen.
 
Für mich als Anfänger aktuell auf jeden Fall noch zu hoch.

Wie viele Monate? / Jahre
Wie lange willst Du täglich/wöchentlich üben?

Ich würde für dieses Stück für einen durchschnittlich begabten totalen Anfänger bei 20 .. 30 min Üben fünf bis sechs Tage die Woche abzüglich Ferien etwa vier bis fünf Jahre schätzen.
Natürlich nicht nur dieses Stück üben, sondern alles, was man bis zu dem Level braucht. Mit einem Anfänger dieses Stück üben bringt genauso wenig wie mit einem Turnanfänger gleich einen doppelten Salto zu trainieren. Da kommt erstmal einiges vorher dran, sonst bringt das nur Frust.

Die Unabhängigkeit der Hände lernst du dabei auch. Wichtig: laangsam üben und kleine Abschnitte.

Ich müsste das aber auch ein bisschen üben, um es im Tempo zu spielen, vom Blatt ginge das erstmal bei mir nur gepfuscht oder ziemlich langsam. Aber es ist ja immer der gleiche Rhythmus, also wie @FZiegler schreibt nicht soo schwer, wenn man erstmal in Sechzehnteln zählt.

"Unabhängigkeit der Hände" ist ein Thema, an dem man endlos dran ist, manches geht irgendwann vom Blatt, manches nicht. Bach-Fugen, Chopin-Etüden, Ligety ... usw.
 
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Ich habe mir jetzt mal ein paar Stücke von Hans Zimmer angehört - kenne ihn bisher nur vom Hörensagen. Ich würde behaupten, dass ein großer Teil von diesen Begleitpattern nicht von Hand gespielt ist, sondern in einem Keyboard mit Arpeggiator "programmiert" wurde. Und/oder getrennt in einzelnen Spuren aufgenommen wurde. Unwahrscheinlich, dass Herr Zimmer sich die Mühe machen würde, für ein Live-Konzert solches Zeug einzustudieren. Aber man kann es prinzipiell spielen...
 
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Gibt es spezielle Übungen
Wenn man es vom hören kennt, ist es einfacher.
Dann zB Rhythmus nur klopfen, Hände getrennt, dann zusammen, oder den rechte Hand Rhythmus auf Dada .. sprechen usw.
Sowas kann man auch schön ohne Klavier üben
 
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Üben ist schonmal ein gutes Stichwort. Aber solange ich nicht weiß, wo du stehst, könnte ich dir auch keinen Tipp geben, wie du vorgehen solltest und ab wann du dich mit Erfolgsaussicht mal dranmachen kannst.

Nur eins ist klar: Thread-Titel und Beispiel passen überhaupt nicht zusammen. Das Stück ist hier kein bisschen unabhängig. Die Harmonik ist dieselbe, der Rhythmus ist additiv - d.h. der Rhythmus ist verteilt auf beide Hände und kommt so zu einem Grundpuls von Sechszehnteln. Das kann und muss man üben, aber es sind nur die Finger, die unabhängig arbeiten - im Hirn sollte es m.E. eine Einheit sein. Ein bisschen fies dabei, dass sich die Muster von linker und rechter Hand gegeneinander verschieben, weil sie unterschiedlich lang sind.

Ich habe keine Ahnung, wieviele Jahre man typischerweise braucht, um das spielen zu können. Ich kann es jedenfalls nicht und weiß nicht, wieviel ich dafür üben müsste. Unterricht hatte ich ca. 10 Jahre (mit Abständen), aber nicht die ganze Zeit ging es um virtuoses Vorankommen in der Spieltechnik; es gibt auch andere Arten Klavier zu spielen.

Das stimmt, der Part könnte auch noch unregelmäßiger sein... An sich wiederholt sich der Takt ja immer wieder in einer (meines Wissens nach) I–V–vi–IV Progression (aber Nagelt mich jetzt hier nicht fest).

Ich bin eigentlich noch fast gänzlich unerfahren, und habe mir bislang nur in Eigenregie im Verlaufe der letzten 2 Monate im "Schnelldurchlauf" die Notenzuordnungen zu den Oktaven C2 bis C6 einzuprägen versucht – damit kann ich nun, teilweise mit etwas mehr / etwas weniger Überlegen, zumindest die richtigen Töne anhand der Notenzeilen treffen (in den meisten Fällen dann zum Glück auch korrekt).

Das war mir halt aktuell am wichtigsten... Zu den meisten Tasten und Noten könnte ich aktuell nicht mal die zugehörigen Noten nennen, mit Vorzeichen spiele ich aktuell überhaupt nicht (ignoriere die einfach, zumindest für Time und einige andere Stücke wie 're-do' das ich hier kann verlinkt hatte merke ich irgendwie keinen Unterschied aktuell und es klingt immer noch... 'richtig'?) und generell ist meine Handhaltung vermutlich suboptimal.

...aber hey, ich kann jetzt zumindest die ersten 1 ½ Seiten und den Schluss vom Inception Soundtrack :)

Das mal so als Hintergrund, das ich hier wahrscheinlich sehr viele Sachen falsch angegangen bin ist mir bewusst. Wenn ich jetzt am besten erstmal zurück gehen soll zu Anfänger Übungsheften ok, dann ist das halt so und ich wäre dafür offen.

Aber angenommen ich würde deiner Empfehlung nach die 'richtige' Lernkurve wählen, reden wir dann eher von Monaten oder von einem Jahr und mehr?
 
Das kann ich nicht einschätzen, ohne Dich mal erlebt zu haben. Wenn Du wirklich vorankommen willst, such Dir einen Lehrer.
Der kann Dir dann auch Deine Fragen konkret beantworten.

reden wir dann eher von Monaten oder von einem Jahr und mehr?
Wenn Du es musikalisch gut spielen willst und im Tempo, dann deutlich mehr. Aber das hängt auch extrem davon ab, wieviel du täglich übst und vor allem wie effektiv! Ohne Lehrer würde ich die Zeit drei- bis fünfmal länger einschätzen bzw das Ergebnis halt schlechter.

Irgendwie spielen geht vielleicht auch in einem Jahr ... wenn Du es unbedingt spielen willst, dann würde ich den Rhythmus vereinfachen, die Oktaven weglassen usw.
Das kann -ich wiederhole mich gern- ein guter Lehrer mit Dir machen.
 
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Ich habe mir jetzt mal ein paar Stücke von Hans Zimmer angehört - kenne ihn bisher nur vom Hörensagen. Ich würde behaupten, dass ein großer Teil von diesen Begleitpattern nicht von Hand gespielt ist, sondern in einem Keyboard mit Arpeggiator "programmiert" wurde. Und/oder getrennt in einzelnen Spuren aufgenommen wurde. Unwahrscheinlich, dass Herr Zimmer sich die Mühe machen würde, für ein Live-Konzert solches Zeug einzustudieren. Aber man kann es prinzipiell spielen...
Das Arrangement ist nicht das Zimmer Original, und es gibt ein Video in dem man sieht wie es gespielt wird.

Müsste das hier sein:


View: https://youtu.be/-_ANfx4eLMg?si=jmeCZmTZIG9g5o5e

(Ist aber wohl nur Midi Playback leider... nur, warum sich dann die Mühe für ein komplettes Arrangement in Notenform machen? Würde daher schonmal davon ausgehen, dass ein Mensch zumindest versucht hat das ganze zu spielen / zu schauen ob das auch greifbar ist mit zwei Händen)

Im Film kann das schon sein, dass es vorprogrammiert war für die Studio Aufnahme. Im Prager Live Konzert wird der Großteil aber dann ohnehin mit dem ganzen Orchester gespielt, und Zimmer kommt nur ganz am Schluss und am Anfang hinzu – den Teil mit der E-Gitarre spielt er eh nie.
 
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Ist doch egal ob hier oder dort programmiert oder nicht. Wenn Du es spielen willst, musst Du es für Dich spielbar vereinfachen und dann üben.
Wenn ich das mit dem Orchester höre, ist das eh ein großer Klangmatsch, da kommt es auf jeden Sechzehntel nicht unbedingt an.
Kannst Dir natürlich auch einen Looper nehmen und die Hände getrennt aufnehmen usw. Möglichkeiten gibt es viele.
 
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Ja... das mit dem Vereinfachen dürfte eigentlich nicht mal so schwer sein. Der Großteil der Melodie wird soweit ich das in dem Video oben heraushören kann ohnehin von der rechten Hand getragen. Der Bass ist meistens (zum Ende hin nicht mehr) auch nur ein schwammiges gewummer. Vielleicht sind meine Ohrstöpsel auch einfach zu schlecht dafür gerade, aber vermutlich lässt sich das durch dieselbe Bassline ersetzen die zuvor schon im Stück eingebaut wurde.

Da ich jetzt stolzer Besitzer eines für mich viel zu mächtigen (und zu teuren :( ) Synthesizers bin (MODX) sollte das mit dem Looping auch irgendwie machbar sein. An sich bin ich ohnehin gerade dabei für das Live Konzert eine "Performance" mit Streichern, Pauken und Gitarren zu erstellen, und schon milde überrascht wie tief das Instrument einem da Freiheiten gibt (sogar Ducking ist via Side Chaining auf die Taiko Pauken möglich, wenn im Mixer die Lautstärke auf 0 gesetzt wird für die Taikos).

Ist jetzt aber ein anderes Thema...
 
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Meiner Meinung nach ist der Threadtitel schon ein Irrtum:
Wie viel Erfahrung benötigt es, um linke und rechte Hand voneinander 'im Kopf' unabhängig voneinander bewegen zu können?
Ich bin der Meinung, daß es eine solche Unabhängigkeit gar nicht gibt, sondern daß es sich immer um Kombinationen der Bewegungsabläufe beider Hände handelt. Und diese Kombinationen man man üben.

Von Unabhängigkeit der Hände würde ich sprechen, wenn mir jemand in der linken Hand ein Stück im 7/8-Takt und in der rechten Hand in einer anderen Tonart und in einem anderen Tempo ein anderes Stück z.B. im 4/4-Takt vorspielt, ohne das vorher zu üben.

Sobald er das vorher übt, ist es "nur noch" Kombination. Sicher ist das schwer, aber man hat ja nur ein Gehirn und nicht zwei, und mit dem einen Gehirn muß/kann man eben diese Kombination der beiden Hände üben.

Viele Grüße,
McCoy
 
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Ok, danke für den Hinweis – dass die Stelle von mehreren Leuten hier als noch 'moderat' eingestuft wird und es noch weitaus schlimmer geht ist schonmal eine Erleichterung.

Ist halt nur leider eine Stelle die nur funktioniert wenn sie *verdammt* schnell gespielt wird, und das schaffe ich auf absehbare Zeit auf keinen Fall (ob jetzt mit oder ohne Lehrer). Generell würde mich aber mal reizen ob ich es langsam nicht zumindest hinbekommen könnte :)
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Schnelles spielen kommt vom langsamen gleichmäßigen üben.

Zustimmung @McCoy Thema Kombinatorik
 
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Generell würde mich aber mal reizen ob ich es langsam nicht zumindest hinbekommen könnte
Dazu zwei alte Übeweisheiten:
  1. Wenn Du es langsam nicht kannst, kannst Du es schnell erst recht nicht. Wer langsam übt, kommt schneller vorwärts.
  2. Übe heute das, von dem Du glaubst, daß Du es in 10 Jahren nicht spielen können wirst. Ansonsten verschiebst Du nur den Zeitpunkt nach hinten, an dem Du es spielen kannst.
Viele Grüße,
McCoy
 
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Übe heute das, von dem Du glaubst, daß Du es in 10 Jahren nicht spielen können wirst.
Das verstehe ich nicht...oder vielleicht falsch. Soll ein Anfänger Liszt-Etüden üben statt Czerny? Klar hilft es, ein langfristiges Ziel zu haben, aber üben muss man doch immer den nächsten Schritt, nicht den über über über...🤔

daß es eine solche Unabhängigkeit gar nicht gibt,
Ist natürlich vollkommen richtig, was Du schreibst, der Begriff ist nicht gut gewählt, und die Frage noch dazu ziemlich unkonkret.
Was er meint, ist für mich aber trotzdem verständlich.

eine Stelle die nur funktioniert wenn sie *verdammt* schnell gespielt wird
Schnell spielen lernt man durch langsam, locker richtig spielen. Das Tempo kommt von alleine.

bin ich ohnehin gerade dabei für das Live Konzert eine "Performance" ... zu erstellen, ... Ducking ist via Side Chaining auf die Taiko Pauken möglich ...
Klingt für mich nicht so, als hätte das was mir der eigentlichen Frage zu tun. Entweder lernst Du, wie man es "pianistisch" spielt, oder Du "programmierst" es.
Ich würde nochmal einen (guten) Lehrer empfehlen, falls Du eher Klavier spielen möchtest. Habe aber inzwischen eher den Eindruck, dass Dir das nicht so wichtig ist... :unsure: :unsure:
 
Klingt für mich nicht so, als hätte das was mir der eigentlichen Frage zu tun. Entweder lernst Du, wie man es "pianistisch" spielt, oder Du "programmierst" es.
Ich würde nochmal einen (guten) Lehrer empfehlen, falls Du eher Klavier spielen möchtest. Habe aber inzwischen eher den Eindruck, dass Dir das nicht so wichtig ist... :unsure: :unsure:

--> Plauderecke

Das wäre vermutlich die richtige Antwort dazu. Immerhin ist das hier ja ein Forum, und kein Stammtisch – also sollten wir bitte auch alle beim Thema bleiben.

Zum Verständnis aber kurz (Spoiler da Off-Topic):

Eine "Performance" ist nur Yamaha Slang für ein Instrumenten Setup, nicht für einen Pattern-Sequencer (welchen das MODX effektiv nicht hat, oder zumindest keinen brauchbaren mit Piano Roll). D.h. es können z.B. alle Tasten bis C2 mit Taiko Pauken, die nächsten bis C3 mit Klavier und Solo-Cellos und der ganze Rest aufwärts mit Cello Ensembles vorbelegt werden.

Für jeden Abschnitt eines Stückes kann so eine passende Performance erstellt werden, und per Drehknopf dann auf den jeweils nächsten Abschnitt gesprungen werden (oder man muted halt bestimmte Samples und aktiviert andere).

Performances sind also schon zum eigentlichen Spielen gedacht und haben nichts mit programmierten Arpeggios zu tun. Das geht technisch auch, nutze ich aber aktuell nicht.


Nein, Klavierlehrer sind mir aktuell auch nicht wichtig da ich bis dato immer noch irgendwie gemerkt habe Fortschritte zu erzielen (wenn auch wie gesagt nach der komplett falschen Herangehensweise, vermutlich). Sobald ich merke, das ich irgendwo stehen bleibe, ziehe ich professionelleres Training aber gerne in Erwägung.

Faktisch bedeutet das aber dann wieder bei Null anfangen und erstmal schön kleine Brötchen backen mit ein bis zwei Oktaven, Einübung der richtigen Handhaltung, Lernen der zugehörigen Akkord / Notennamen, potentiell noch irgendwelchen Funktionstheoretischen Grundlagen die nur innerhalb von DE überhaupt eine Rolle spielen (was die Online Recherche nicht unbedingt erleichtert wenn statt IV, V, iv, Aug, Dim, Sus4, etc. plötzlich von großen und kleinen Quinten, Dominant Akkorden und Vorhalten die Rede ist), ....

Und dafür bin ich momentan einfach nicht wirklich offen muss ich ehrlich sagen. Ich habe es anfangs in Erwägung gezogen, aber als ich dann herausgefunden habe wie stark sich Musiktheorie in DE vom internationalen Kontext abhebt habe ich den Gedanken dann erstmal verworfen.

Gefühlt wird hierzulande halt überwiegend klassisch unterrichtet (da genug Lernmaterial vorhanden), und das ist nicht die Richtung die mich interessiert.
 
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...welchen Weg sollte ich hier einschlagen, um solche Stellen am besten zu üben?
Im Kontext des Spielens nicht nur dieser einen Stelle, sondern generell von vergleichbar schweren Stücken würde ichfür "nicht-klassische" Klavierspieler mit Interesse an autodidaktischem Erarbeiten die vier Bände von Jens Rupp, Klavierschule empfehlen, im vierten Band wärst Du dann soweit.

Es gibt in den Heften übrigens nur wenige technische Hinweise, ohne Vorkenntnisse oder weitere Quellen kannst Du in dieser Hinsicht also nichts erwarten. Infos dazu findest Du in diesem Forumsbereich ausf fürheren Diskussionen samt Links zu einigen Lehrvideos auf YT.
Zeitangaben im Fortschritt wären für mich kaum möglich, weil das eigentlich nur Du und/oder ein persönlicher Lehrer nach einiger Zeit des Unterrichts einschätzen können.

Zum Üben der musikalischen Stelle kann ich noch etwas sagen und gehe dabei besonders kleinteilig vor, je nach Vorkenntnissen musst Du das vielleicht gar nicht.
Die Stelle hat in der rechten Hand eine "kleine" Synkope wie in einer Ragtime-Figur. Wenn man das nicht kennt und in den Fingern hat, schlage ich das Zählen in 16tel vor: 1 e & e 2 e & e 3 e & e 4 e & e.
Es gibt in der Stelle aber keine Mischung mit Triolen und keine Überbindungen der Hauptzählzeiten und auch keine Polyphonie, all das würde höhere Anforderungen an das spielerische Verständnis, die rhythmische Unabhängigkeit und die Kontrolle des Anschlags stellen.

Zum praktischen Üben würde ich zunächst den zweiten Takt "untersuchen" und ggf. die Hauptzählzeiten der vier Taktteile getrennt üben und dann zusammensetzen. Der repetitive Charakter erleichtert das Üben natürlich, wenn die Probleme geklärt sind. Je nach Fertigkeiten übt man die Hände also zunächst getrennt, bei mehr Vorwissen ließen sich auch gleich Takthälften üben oder auch die Hände gemeinsam.

Vor dem Spielen würde ich die Tonbezeichnungen lesen, bis sie völlig klar sind (li H, Schlüsselwechsel?).
Wenn das funktioniert käme bei mir das (laute) Auszählen der Notenwerte, ggf. beim Lesen der Stelle mit Klatschen und (linkem) Fuß auf den Hauptzählzeiten, schließlich folgt die Klärung des Fingersatzes, man kann/sollte sich mit Bleistift in die Noten schreiben, was ansonsten unklar wäre.

Pedal würde ich auf den vier Hauptzählzeiten einsetzen, das ermöglicht das Ausklingen der Notenwerte während des Umgreifens, wie auf der ersten Zählzeit in jeder Hand und auf der dritten im Bass.

Kannst Du diese Schritte selbstständig erarbeiten?

...aber als ich dann herausgefunden habe wie stark sich Musiktheorie in DE vom internationalen Kontext abhebt habe ich den Gedanken dann erstmal verworfen.
Es gibt immer inhaltliche Unterschiede in Veröffentlichungen zur Harmonielehre. Das hängt m.E. aber nicht vom Land ab, sondern vom Autor, Umfang des Werks und dem Zeitpunkt der Veröffentlichung oder einer nicht überarbeiteten Ausgabe.
Außerdem gibt es einen konzeptbedingten Unterschied zwischen Harmonielehren mit und ohne Behandlung von Inhalten der elementaren Musiklehre sowie solchen zur klassischen Musik und denen zum Jazz, Rock & Pop nach Etablierung der Akkordskalentheorie in den 80er Jahren.
Auch da kann man feststellen, dass sich die teilweise recht populär gewordenen Harmonielehren folgender Autoren in etlichen Inhalten und natürlich in Umfang und Darstellung deutlich voneinander unterscheiden. Harmonielehren zur klassischen Musik habe ich in meiner kleinen Auswahl außen vor gelassen.
Mark Levine, Jazztheorie
Richard Graf & Barrie Nettles, Die Akkord-Skalen-Theorie & Jazz-Harmonik
Axel Jungbluth, Jazz-Harmonielehre
Frank Sikora, Neue Jazz-Harmonielehre
Andreas Kissenbeck, Jazz Theorie 1&2
Matthias Petzold, Harmonik in der Jazz Improvisation
Dariusz Terefenko, Jazz Theory
Mathias Löffler, Rock & Jazz Harmony
Frank Haunschild, Die Neue Harmonielehre 1&2, Übungen & Lösungen
Abi von Reininghaus, In Vivo Guitar

Gruß Claus
 
Grund: Anmerkung zu Harmonielehren
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aber als ich dann herausgefunden habe wie stark sich Musiktheorie in DE vom internationalen Kontext abhebt
Ich glaube, da hast Du was völlig falsch verstanden.
Beitrag automatisch zusammengefügt:

Gefühlt wird hierzulande halt überwiegend klassisch unterrichtet
Du suchst Dir den Lehrer. Es gibt mittlerweile viele, die auch Rock Pop Jazz und Improvisation unterrichten können.

Du hast woher auch immer eine ziemlich feste Meinung über Klavierunterricht ... Fakt ist, dass es mit dem richtigen Lehrer auch viel mehr Spaß macht.
Ich will's Dir nicht aufdrängen, es ist halt meine persönliche Erfahrung. Ich habe auch relativ lange autodidaktisch gelernt. klar kommt man voran, aber ab und zu Unterricht ist einfach ein Booster. So, nun hör ich aber auf damit🙂
 
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Das verstehe ich nicht...oder vielleicht falsch. Soll ein Anfänger Liszt-Etüden üben statt Czerny? Klar hilft es, ein langfristiges Ziel zu haben, aber üben muss man doch immer den nächsten Schritt, nicht den über über über...🤔
Das ist eine ganz einfache Rechnung: Wir nehmen mal an, jemand hat das große Ziel, die Hammerklaviersonate zu spielen. Nehmen wir an, er ist 20 Jahre alt und braucht 20 Jahre, bis er es kann. Wenn er heute anfängt, das Stück zu üben, kann er es, wenn er 40 ist. Wenn er in 10 Jahren anfängt, das Stück zu üben, kann er es, wenn er 50 ist u.s.w. Eine Abkürzung gibt es nicht. Und das kann man im Prinzip auf jedes andere Stück herunterbrechen. Voraussetzung ist allerdings ein Wille, der groß genug ist, das durchzuziehen. Und es ist natürlich nicht gemeint, daß man dann nur noch die Hammerklaviersonate üben soll. Aber man kann eben schon mal damit anfangen.

Ist natürlich vollkommen richtig, was Du schreibst, der Begriff ist nicht gut gewählt, und die Frage noch dazu ziemlich unkonkret.
Was er meint, ist für mich aber trotzdem verständlich.
Für mich ist das auch verständlich, aber ich glaube, daß es viele Anfänger gibt, die glauben, daß gute Pianisten tatsächlich eine komplette Unabhängigkeit beider Hände haben und deshalb solche Fragen stellen. Ich hatte das auch schon im Unterricht.

Viele Grüße,
McCoy
 

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