Wie weit sollten Antennen voneinander entfernt sein?

Splitter: teilt ein Signal auf. Da die Leistung auf mehrere Kanäle verteilt wird, teilt sich die eingegangene Leistung mindestens durch die Anzahl der Ausgangskanäle (+ sonstige Dämpfung), wenn kein aktives Verstärkerteil mit eingebaut ist.

Empfangsantenne -> Splitter -> mehrere Empfänger

Combiner: fasst mehere Signale zusammen. Je nach Bauart mit größeren oder kleineren Verlusten. Manche Verfahren können nur schmalbandig, andere breitbandig. Beim Combiner kommt es auch darauf an, dass das Sendesignal eines Senders nicht an den Ausgang eines anderen Senders gelangt.
Ich nehme an, hier werden überwiegend Richtkoppler eingesetzt. Ob es da noch einen Aufholverstärker Richtung Sendeantenne gibt, entzieht sich meiner Kenntnis, aber der müsste ein breitbandiger Linearverstärker entsprechender Leistung sein ... vermutlich eher nicht.

Mehrere In-Ear Sender -> Combiner -> gemeinsame Antenne

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Da sich Antennen gegenseitig stören können, sollten sie Mindestabstände einhalten. Eine halbe Wellenlänge ist schon ziemlich nahe.
Wenn 2 Geräte übereinander eingebaut sind, würde ich das eine Antennenpaar nach oben zeigen lassen, das andere nach unten. So bekommen beide Antennen sehr wenig voneinader mit. Bei mehr als 2 Antennen wird es aber schwierig.

Verteilt über die Bühne ist sicher kein Fehler, was die Funkausbreiteung angeht, aber gelegentlich will man ja die Technik aus organisatorsichen Gründen bündeln.

Wichtig ist, dass die Sendeantennen der In Ears genügend Abstand zu den Empfangsantennen der Funkmikros / Gitarrensender haben. Sonst drückt das starke Sendesignal die Empfänger zu, auch wenn es sich um ein daneben liegendes Frequenzband handelt.
 
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Dankeschön für eure Erklärungen.

Habe das eh schon so entzerrt, dass mein 6-fach KHV und die zwei LD IEMs in einem 3HE Shallow Rack stecken und per 5m Multicore frei vom Haupt-Rack platziert werden können.

Ein 2HE Shallow Rack hab ich noch. Da kämen dann die nächsten 2 Sender hinein und mit 2x 10m TRS-Kabel kann ich die dann ausreichend von den anderen weg platzieren.

Spart mir die Kosten für den Combiner. Das hat mir alles sehr geholfen und ich hab was gelernt.
 
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Imho die falsche Entscheidung. Lieber alles in einem Rack ohne dass ich viel verkabeln muss (Immer eine Fehlerquelle). Das Rack hinstellen, einschalten, fertig. Außerdem sollte man dran denken dass der Platz normalerweise begrenzt ist.
 
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In meinem Rack funkt auch WLAN. Da möchte ich nicht noch mehr drin haben.
Den KHV mit IEM in dem extra Rack hat sich bereits früher bewährt.
 
WLan ganz nahe an Funk ist sehr problematisch. Man sollte das nicht zusammen in einem Rack haben.
Viele Grüße
Tobias
 
Aus genau dem Grund habe ich das getrennt. Mein Soundcraft Ui24r nutzt WLAN und ich verteile das zusätzlich mit einer FritzBox.
Nach schlechten Erfahrungen während eines Gig mit einem Chinakracher Gitarren-WLAN-Funksytem, von dem ich nichts wusste und der vom Gitarristen eigenmächtig benutzt wurde, hab ich ne alte Fritzbox als Hotspot bei mir in unmittelbarer Nähe stehen.
Den IEM Funk will ich da ausreichend weit weg wissen. Und es ist echt kein Thema das tragbare Shallow Rack 4m weiter auf einem Tischchen zu platzieren.
 
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Moin,

ich betreibe in einem Rack 5 Sennheiser G4 IEM an einem Sennheiser-Combiner (der hat einen nervigen Lüfter). Da der Combiner nur 4 Eingänge hat, habe ich zwei G4 über einen passiven Leistungs-Combiner 1W 10-1000 MHz zusammengeschaltet. Diese beiden G4 geben 50mW raus, die anderen drei 30mW. Funktioniert einwandfrei über eine JTS-Paddelantenne (auf einem Mikroständer).

Zur Kombination WLAN und IEM-Funkstrecken kann ich sagen, dass ich die JTS-Rundstrahlantenne oben auf einem Mikroständer montiert habe, darunter eine Ubiquiti 5GHz- Richtantenne mit 120 Grad horizontaler Öffnung. WLAN zu Steuerung des X32R nur im 5GHz-Bereich ergab bislang noch keine Probleme.
 
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Eine Rundstrahlantenne wie die für das 470-900 MHz-Band hat einen Gewinn von 0 dB und strahlt horizontal rundherum, also 360 Grad, ab. Dieses Frequenzband ist relativ unkritisch, was die Richtung des Signals angeht.

Die 5 GHz-Antenne strahlt horizontal nicht 360 Grad, sondern nur 120 Grad ab und bündelt dadurch, sodaß sie einen Gewinn von 16 dB hat. Das ist für 5 GHz wichtig, da die Bedienung der Digitalrechner mit iPads sonst unsicherer wird, das wäre nicht gut. Man muss bloss die Aufstellung so wählen, dass möglichst alle iPads oder iPhones im Abstrahlbereich sind. Im Üraum geht das problemlos, Live sollte auch eine Position möglich sein, die das gewährleistet.
 
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Mit WLan und Funk im gleichen Rack meinte ich mit Antennen direkt am Gerät und Rundstrahler. Das sollte man vermeiden, da viele Geräte doch noch einen erheblichen Restmüll neben ihrem eigentlichen Sendeband abladen. Das muss im Einzelfall aber nicht zwingend so sein. Z.B. machen zwei nebeneinander verbaute IEM und Funk Sennheiser Geräte in einem Rack verblüffend wenig Ärger, obwohl das für den Funkempfang eigentlich die denkbar schlechteste Variante ist. Da kommt es eben sehr auf die Qualität der genutzten HF Teile an (Filterung, Bandbreitenbegrenzung allgemein,...). Aber als Daumenregel tut man gut daran, gerade als Laie, diese Geräte her etwas auseinander zu halten.

Viele Grüße
Tobias
 
Von Antennen alle am Rack habe ich mich schon länger verabschiedet, auch wenn das mit den guten G4 klappen mag.

2,4 GHz und 500 MHz sind aber recht weit von einander entfernt, bislang klappt meine 2-Antennen-Methode recht gut. Ohne Combiner gab es reichlich Störungen bei 5x Shure PSM700, mit Combiner, sorgfältiger Frequenzwahl nach Shure-Vorgaben und Paddel war alles gut.
 
Hallo,

heute habe ich mal Fotos von meiner Antennenkonstruktion gemacht:

IMG_3683.jpg


IMG_3681a.jpg


Oben auf dem Mikroständer ist die 360 Grad-Antenne für das Inear-Monitoring (500-550 MHz), darunter die 120 Grad-Antenne für das 5 GHz-WLAN. Auf dem zweiten Foto sieht man gerade eben, dass unten ein Cisco Access Point angeflanscht ist, der über ein Netzwerkkabel mit PoE (48V) versorgt wird und das WLAN nur im 5 GHz-Bereich aufspannt, dazu ist er DHCP-Server für die G4-Funkstrecken und den per Kabel angeschlossenen PC/Laptop sowie alle iPhones und iPads. Der wird aber gegen einen Ubiquiti-Router getauscht.

Die weisse Ubiquiti-Antenne hat hinten noch eine Halterung, da kommt ein kleiner Ubiquity M5 5 GHz-Access Point mit 500 mW rein, der dann von dem kleinen Ubiquiti Router, der dann im Case sitzt und PoE für den AP ausgibt (hier 24V), versorgt wird.

Das Einzige, auf das man achten musss, ist die Richtung der weissen Antenne, da sie nur 120 Grad nach vorne bestreicht. Im Üraum oder auf einem Gig muss man also einen Platz suchen, von dem die Antenne alle möglichen Positionen der flottierenden iPhones und iPads "sieht", damit haben wir im Augenblick überall guten Empfang und ein super klaren, aufgeräumten und aussagekräftigen Stereo-Sound ohne wesentliche Störungen im Üraum, der durch Bahn und S-Bahn in direkter Nähe stark störungsverseucht ist.

Live muss sich das noch beweisen. Da wir aber das 2,4 GHz-WLAN weglassen, bin ich besten Mutes, die Ubiquiti-Antenne bringt ein deutliches Plus an Übertragungssicherheit im 120 Grad-Abstrahlbereich.

Den Cisco AP habe ich übrigens nach den Tips und Scripts von @netstalker konfiguriert. Schade, dass er jetzt fehlt.

So long

Chr.

Edit: Die G4-Funkstrecken sind über einen Combiner und dann ein Coax-Kabel an der oberen Antenne angeschlossen, die weisse Antenne über ein Netzwerkkabel mit PoE (Stromversorgung über das Netzwerkkabel). Ich brauche also nur zwei dünne Kabel vom Monitor-Rack zur Antenne.
 
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Da es der Thread auf die Startseite geschafft hat und sich wahrscheinlich auch andere Leser das fragen werden, nachdem sie die Preise von Combinern gesehen haben:

Wäre es bei drei bis vier Anlagen im Amateurbereich nicht eine günstigere Lösung die Antennen mit ausreichend Abstand zB. an einer Traverse eines Lampenstativs oder anderen verfügbaren Stativen mit ausreichend Abstand zu montieren?

BNC Kabel in Längen um 3-5 m kosten ja nichts.
Stative mit Traversen stehen meist auch mehr als genug rum, sodass man zwei hier und zwei dort unterbringen könnte.
Wenn man die Antennen also ausreichend verteilt … ?

Nur so ein Gedanke um nicht gleich 700€ ausgeben zu müssen, wenn die Investition der IEM Geräte schon mehrere Hundert verschlingt.

Dazu Adapter oder Einbaubuchsen….
 
Wäre es bei drei bis vier Anlagen im Amateurbereich nicht eine günstigere Lösung die Antennen mit ausreichend Abstand zB. an einer Traverse eines Lampenstativs oder anderen verfügbaren Stativen mit ausreichend Abstand zu montieren?
keine gute Idee. Du verlierst unheimlich Leistung über die kabellängen und die Gehäusemasse. Dann lieber alle im Rack und so weit wie möglich auseinander. Wenn du es schaffst, alle 4 Antennen ja 40cm von einander aufzustellen, indem du z.b. vorder- und rückseite des racks nutzt, dann hast du die geforderte halbe wellenlänge bei 400MHz. Je höher die Frequenz, desto niedriger darf der Abstand sein
 
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Du verlierst unheimlich Leistung über die kabellängen und die Gehäusemasse.
Die Gehäusemasse ist unschuldig, aber die Kabeldämpfung ist tatsächlich nicht zu vernachlässigen (wobei ein guter Aufstellungsort und eine Antenne mit Gewinn natürlich einges wieder gut machen).

4 Antennen kann man so ganz gut ausrichten, damit sie sich wenig stören:
Antennen.png
 
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Separate Antennen, extra Kabel ziehen, zusätzliche Stative aufbauen - gefällt mir irgendwie alles nicht. Ich versuche das soweit möglich praktisch zu sehen, auch um den Aufwand gering zu halten. Insofern gehe ich derzeit pragmatisch vor. In meinem einen FOH Rack, das hinten auf der Bühne steht ist vorne ein Cisco Router, der aber nur auf 5GHz das WLAN stellt, direkt darunter ist eine Sennheiser Funkstrecke E-Band für ein Vocal Mic, hinten im Rack ist eine weitere Funkstrecke 1,8G für ein weiteres Mikro.
Mein in-Ear Sender (E-Band) sitzt in meinem Siderack, links neben mir, Gitarrist und Bassist haben ihre In-Ear Strecken (auch E-Band) jeweils hinter sich in ihren Racks verbaut. D.h. die Antennen E-Band Strecken untereinander haben genügend Abstand, der WLAN AP und die darunter liegende E-Band strecke scheinen sich nicht zu beeinflussen, und auch die 1.8G Strecke scheint nicht mit dem E-Band und dem 5GHz WLAN zu kollidieren. Funktioniert zumindest seit einigen Jahren ohne Aussetzer.
1641390350871.png

Die Mixersteuerung per iPad funktioniert sowohl in jeder Ecke auf der Bühne als auch bis weit vor oder neben der Bühne. Im nächsten Jahr werde ich das FOH Rack überarbeiten, da kommen 4 Sennheiser A-Band Funkstrecken rein, sollen ersetzen die eine E-Band und das 1,8G Strecke. Da habe ich allerdings schon einen Combiner vorgesehen, muss nur noch schauen, wie ich das mit der Antenne mache. Muss vermutlich ein Rundstrahler werden.
 
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Schön, dass der Thread nochmal Fahrt aufnimmt und so viele nützliche Infos dazukommen. (y)

Bei mir muss ich vor allen Dingen einen anderen Platz für meinen LTE Router suchen. Der schlägt - natürlich - exakt dort ein, wo die Sängerin steht. 🙄
 
nochmal Fahrt aufnimmt
Wenn der auf der Startseite landet ...

Zum verlinkten RG58: das hat im Bereich 500 MHz .. 1GHz eine Dämpfung von gut 0.5 dB/m also bei 5m ca 2.5 dB. Mit Steckerverlusten wird man bei 3-4 dB Verlust leben. Das kann man gut verkraften, das ist weniger als ein Splitter hat.

Wozu brauchst du einen LTE Router?
Auf der Bühne brauche ich in der Regel kein Internet, da ist nur mein ganz lokales für sich abgeschlossenes Netzwerk am Werkeln.
 
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Ist im Proberaum und da ist Internet wichtig. Auf der Bühne ist das sicher uninteressant, aber im Proberaum holen wir uns da die Infos / Videos zu Original Songs.
Allerdings hast Du auch das Problem, dass Apps wie z.B. Guitar Tabs nur Online funktionieren.
Du hast heutzutage so viel was ohne Online nicht mehr klappt, dass es gruselig ist.

Die Info mit den Kabeln ist gut! Bei den Gräten sind ja auch so rund 50cm ungeschirmtes dabei, mit denen der Weg vom Gerät zum Blech und Adapter überbrückt wird.
Da wunderte es mich schon, dass 3-5m geschirmtes das so verschlechtern sollen?
 

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