Wie werde ich vom Klassik Klavierspieler zu Metal Keyboarder ?

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Ich habe bis jetzt eigentlich nur klassische Musik auf dem Flügel und digital Klavier gespielt und würde mich gerne an die Heavy Metal Genre herantasten ich weiß nur nicht genau wo ich anfangen soll. Ich bin von Keyboardern wie Jens Johannson, Jordan Rudess und Warmen/CoB begeistert.

Welches Keyboard am besten? Yamaha DX7? Roland? Sind diese sawtooth lead sounds in den meisten Synthesizer schon eigentlich drin oder muss man Sie programmieren ? Und die Keyboard tasten fühlen sich für mich so klein und nach Spielzeug an würde etwas dauern bis man an die neue Tastatur gewöhnt ist schätze ich mal oder ?
 
Fangen wir mit den Basics an:

Du brauchst als erstes ein cooles Gesicht, das musst du unbedingt vor dem Spiegel üben. Lass Dir von Freunden und Familie diesbezüglich Feedback geben. Je heftiger dein Schwiegervater den Kopf schüttelt, desto näher bist du dran.
In der Zwischenzeit schickst Du deinem Friseur einen Abschiedsbrief und verkaufst deine Waschmaschine. Du brauchst jetzt viel Fleisch und wenig Gemüse. Auf deinem Auto befinden sich hoffentlich bald coole Aufkleber, irgendwas mit Greta muss dabei sein und ein Wacken-Schädel.
Zu deinen Instrumenten: Eigentlich ist es egal, denn der Gitarrist ist ständig so laut, dass man dich nicht hören wird. Also nimm dein billigstes Piano, stell ein paar Kerzenleuchter drauf und dein Equipment ist perfekt. Die paar in Hall getränkte Flöten und Layer, wenn der obligatorische Nebel kommt, kann auch ein Bontempi Brett.

Es tut mir wirklich leid und ich entschuldige mich schon einmal bei allen Metallern, die sich missverstanden fühlen, aber was anderes fällt mir zu dieser Frage nicht ein.
 
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Und wenn der Bassist seine Arbeit in der Combo ernsthaft wahrnimmt, brauchst DU ein paar Handschellen. Vielleicht erklärt es dir jemand :evil:

Letztendlich kommt es aber auf die Band an bei der du einsteigst. DEN Metal gibt es wahrscheinlich genauso wenig wie DEN Rock etc.
 
Dream Theater Keyboarder Jordan Rudess spielt u. a. Korg Kronos & Roli Seaboard. Davor auch Kurzweil PC 3-K 8. Da gibt es Nachfolger als K 2700. Bei Korg aktuell noch ein Nautilus. Dazu hat er eine maßgefertigte Keyboardständerburg mit einem Kugelgelenk.

Er kann aber alle Phrasen auf einer gewichteten Klaviatur spielen. Das ist schon weit mehr, als irgendwelche Akkorde oder Styles zu spielen
 
Moin!

Ich habe bis jetzt eigentlich nur klassische Musik auf dem Flügel und digital Klavier gespielt

Meine wichtigste Frage:
Kannst Du aus dem Gehörspielen?
Kannst Du eine Melodie, die Du im Kopf hörst, spielen?
Oder bist Du notenfixiert und ohne geht nix?

Grüße
Omega Minus
 
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Gibt es keine Noten von Metal?
 
Moin,

ich schließe mich da der Frage von Omega Minus an. Kannst du Frei spielen?
Meine Klavierlehrerin fand immer faszinierend, dass ich beim beim spielen von klassischen Stücken einfach improvisiert habe, wenn ich mal rausgekommen bin. Mir fließt das so aus den Fingern.
Ich kenne aber ganz viele - z.B. meine Schwester eingeschlossen - nimmst du denen die Noten weg schauen sie dich mit großen Kulleraugen an und wissen nicht was sie mit den vielen Tasten machen sollen.

Es gibt da übrigens auch ne ganze Menge Videos von Rudess zu dem Thema. Unter anderem auch eines, in dem er erzählt, wie er Klavier gelernt hat und wie er das improvisieren gelernt hat.

ABER: Falls das überhaupt nicht dein Thema ist, wäre da die Frage nach dem Budget und suchst du eine Workstation oder einen reinen Synth.

Hier mal was mir so einfällt.
Nen Korg Kronos/Nautilus ist da dann schon Oberklasse - wie auch der Yamaha Montage.
Darunter würde ich den Yamaha Modx, Roland FA06 oder den Korg Krome antesten. Die wären wohl so Mittelklasse.
Im günstigeren Segment kenne ich mich leider nicht so gut aus - vermutlich Roland Juno, Korg Kross, etc.
 
Nach reichlich witzig gemeinten, in der Sache aber eher nicht hilfreichen Beiträgen, versuche ich mal, auf Deine Fragen einzugehen.

"Flügel und digital Klavier" - d.h., Du "kennst Dich auf der Tastatur" aus und bist eine Hammermechanik gewöhnt, was die Bedienung auch einer Tastatur mit Anschlagdynamik ermöglichen sollte.

"bis jetzt eigentlich nur klassische Musik" - das ist schon mal eine gute Voraussetzung für "Fingerfertigkeit" sowie Takt-, Rhythmus-, Dynamik- und Harmonieverständnis.

"Heavy Metal Genre"
-> Jens Johansson (nicht Johannson) kann man in dieses Genre einordnen
-> (hab ich recherchieren müssen) CHILDREN OF BODOM kann man in dieses Genre einordnen; der aktuelle Keyboarder hat den Spitznamen Janne Viljami "Warman" Wirman (richtige Schreibweisen und erst mal keine Abkürzungen erleichtern die Befassung mit Deinen Angaben ;) )
-> Jordan Rudess liegt sicher nicht in diesem Genre, sondern basiert auf dem "klassischen" Progressive Rock (quasi entstanden durch King Krimson, Yes, ELP, (alte) Genesis, Gentle Giant u.dgl.), der deshalb "progressiv" genannt wurde, weil ausgehend vom vorherigen reinen Rock'n'Roll Elemente anderer Musikrichtungen (Folk, Weltmusik, Jazz, Blues, ..., Klassik!!!) integriert wurden - alle Keyboarder dieser Bands hatte sehr weitgehende klassische Ausbildungen

Gemeinsam dürften alle haben:
Background mit Power (analog Power-Chords auf der Gitarre) statt schwebende Pads
"quirlige" Licks und Soli mit durchsetzungsfähigen Sounds (ähnlich verzerrte Gitarre, gegen die sich die Sounds durchsetzen müssen)

"Yamaha DX7" -> das ist ein Oldtimer, der sicher nicht für Metal und ProgRock gedacht und geeignet war und ist, sondern eher in die beginnende erste Disko-Phase passt.
Roland -> da gibt es passende und unpassende
"sawtooth lead sounds" -> es gibt Synthesizer, die solche Wellenformen und damit programmierte Sounds enthalten, andere haben das eine und/oder das andere nicht.

"die Keyboard tasten fühlen sich für mich so klein und nach Spielzeug an würde etwas dauern bis man an die neue Tastatur gewöhnt ist schätze ich mal oder" -> da gibt es solche und solche und Deine Skills zu üben/trainieren/lernen kenne ich nicht

So, und nun noch ein paar vielleicht hilfreiche Handreichungen:

Sounderzeugung kann vielfältig sein und man unterscheidet erst mal grob Wellenform- und Sample-basierte Sounderzeugung. Beide können passende Sounds haben. Heutzutage bieten einige auf Vielfältigkeit ausgelegte (moderne) Workstations auch gute Lead-Sounds und bieten einige eher auf gestaltbare Sounds ausgelegte Synthesizer auch schon massig vorprogrammierte Sounds (so genannte Presets) auch für Background. Um Dir hier brauchbare/umsetzbare Equipment-Vorschläge machen zu können, ist es wichtig, Dein Budget zu kennen und auch, ob Du kurzfristig, mittelfristig, langfristig oder nicht anstrebst, in einer Band zu spielen. Bedenke, dass außer wenigstens einem Keyboard (das weitet sich i.d.R. aus und es werden schnell 2 oder mehr ;)) auch (eventuell Keyboard-Mischpult sowie) am besten Aktivboxen (stereo) sowie Effektgeräte (nicht alles ist im Keyboard eingebaut und/oder dort in guter Qualität) dazukommen. Statt ein aktuelles Modell zu suchen/nehmen, ist sicher tauglich, mal im Zeitraum von 10 bis 20 (oder vielleicht sogar mehr) Jahren zurück zu schauen - im Metal und ProgRock haben sich die Sounds nicht so wahnsinnig geändert.

Außer Spieltechnik und Musiktheorie solltest Du auch Spaß am Soundtüfteln haben, weil man oft Sounds seiner "Helden" "nachbauen" muss und auch nicht immer wie etwas klingen will, was es schon gab/gibt, sondern seine eigenen Sounds haben will (bei den "Stars" heißen die dann oft "Signature-Sounds"). Dazu sollte das Instrument eine für Dich taugliche Plattform (von Drehreglern bis Software-Menüs) bieten, womit DU gut zurecht kommst.

Du solltest auch einkalkulieren, dass es nicht beim ersten (einzigen) Keyboard bleibt. Man entwickelt sich ja und gewinnt Erfahrungen. Das führt dazu, dass sich die eigenen Vorstellungen und Wünsche ändern. Das ist nichts Schlimmes, sollte man sich nur von vorneherein bewusst machen.

Du kannst Dir auch schon/erst mal im Internet das Equipment Deiner "Vorbilder" anschauen und Dir vor allem deren Parts in den Songs GENAU (Herkunft von Melodien und Ähnlichkeiten von Sounds) anhören.

Also, mit mehr Infos kommen hier sicherlich weitere passende Hilfen.
 
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Gibt es keine Noten von Metal?

Spielt Jordan Rudess (explizit vom OP erwähnt) nach Noten!?

In meiner kleinen Banderfahrungswelt spielten Noten eher selten eine Rolle. Wohl aber nach Gehör (Ham' keine Noten gefunden, musse Dir mal raushören), nach Changes, 'spiel mal was dazu, fällt Dir was ein', Improvisieren, ...

Aber um Deine Frage zu beantworten: keine Ahnung. Habe noch nie danach gesucht. :)

Grüße
Omega Minus
 
J.Rudess spielt nach Noten, glaub ich nicht!
Zu ihm gibt es ja viele Interviews im Netz auch YTs über sein Equipment. Zusätzlich zum Oasys 88 hat er ja auch jeden Menge in seinen Racks, die über die 88er Hammertastatur von ihm angesteuert werden...
 
Um die Notendiskussion abzukürzen: Die genannten Keyboarder sind ja nur Beispiele. Von (anderen) z.B. ProgRock-Bands und Keyboardern gibt es massig Noten, wie z.B.

1692085757830.png

Yes -- Complete: Piano/Vocal/Chords

1692085995008.png


Solche Notenbücher gibt es massig (ich habe zu dieser Ära sicher 50 verschiedene von u.a. Wakeman alleine, Genesis, ELP, ...)

Ansonsten einfach z.B.

Jens Johansson sheet music
(oder anderen Künstler/andere Band)

bei google eingeben und es werden massig Transkriptionen gefunden, die man (schlimmstenfalls nach Anmeldung) herunterladen kann.
Beitrag automatisch zusammengefügt:

J.Rudess spielt nach Noten, glaub ich nicht!
Er schreibt sich seine Sachen natürlich auf und verwendet dazu "gerne" Noten ;)

Zu ihm gibt es ja viele Interviews im Netz auch YTs über sein Equipment.
Genau, weshalb man auch nicht sagen kann, dass er "nur" ein Keyboard und immer eines mit (88er) "Hammertastatur" und ansonsten Rackversionen spielen würde.

Einfach selber schauen.
 
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Zu den Noten:
Ist wie Charlie Parkers Omnibook.
Ich werde nicht automatisch zum Jazzer, wenn ich die notierten Soli nachspiele.
Aber auf dem Weg dahin können sie mir helfen.

Grüße
Omega Minus
 
Wie umfangreich das Repertoire an Noten für das Genre "Heavy Metal" ist, wie auch immer du das für dich eingrenzt, vermag ich nicht zu beurteilen. Mein Tip wäre immer, sich die Musik anzuhören und zu analysieren, die mich interessiert und die ich gerne spielen möchte. Ich vermute mal, dass du eine klassische musikalische Ausbildung genossen hast, von daher sollte dir die Thematik nicht gänzlich fremd sein.

Es ist duchaus denkbar, dass viele der Keyboarder aus dem Heavy Metal Genre über die Fähigkeit verfügen, nach Noten spielen zu können, wage aber zu bezeifeln, dass diese tatsäch auch ihre Keyboardparts in Noten erfassen.

Zum Thema Keyboards würde ich mich davon leiten lassen, welche Keyboarder bzw. dessen Sounds mir gefallen und mich dann mit deren Equipment auseinandersetzten.
Und die Keyboard tasten fühlen sich für mich so klein und nach Spielzeug an würde etwas dauern bis man an die neue Tastatur gewöhnt ist schätze ich mal oder ?

Keyboard ist nicht gleich Keyboard. Außerdem gibt es auch die Möglichkeit mit qualitätiv hochwerigen Masterkeyboards zu arbeiten, welche dann per MIDI andere Keyboards oder Soundquellen ansteuern.
 
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Ich ja auch nicht, das ist ja gerade derPunkt.

Grüße
Omega Minus
Von den Beatles gibt es massenweise Noten, obwohl keiner von denen Noten lesen konnte, geschweige denn danach spielen. Und für jeden, der von der Klassik kommt, sicher hilfreicher als der Tipp, sich das doch selber rauszuhören.
 
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Teste vor allem selbst alle möglichen Keyboards / Synthesizer in einem großen Fachgeschäft.
 
Hi, bin zwar Gitarrist, höre aber gerne Keyboarder, J Rudess ist ein sehr guter, allerdings würde ich die Alten wie Wakeman, Emerson und auch ganz wichtig Jon Lord nicht ausenvor lassen. Das waren eigentlich die Väter der mordenen Prog/Metall Music
 
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Welches Keyboard am besten? Yamaha DX7? Roland?
Die beste Grundlage ist ein Stage Piano und die bekannteste "All in One" Lösung wäre das Nord Stage, das mit verschiedenen Tastaturen erhältlich ist.

Es geht im Prinzip auch günstiger, wobei die Funktionalität natürlich nicht 1:1 übertragbar ist, der Bedarf müsste ggf. erst genauer diskutiert werden. Zwei populäre Beispiele kommen von Yamaha und Roland:


Dem Klavierspielen kommt das YC88 dank seiner Tastatur bereits entgegen. Wenn man bei Synth - und E-Orgelklängen mit ein paar Presets auskommt, wäre für mich aber auch das Studiologic Numa X GT ein attraktives Angebot.

Will man trotz Stage Piano mit klavierspiel-affiner Tastatur einen Synth prominent einbinden wäre das z.B. mit Korg Minilogue XD und im Fall der Orgel mit z.B. Crumar Mojo möglich. Hier als Module eingebunden, es gibt natürlich auch Tastaturausführungen und alternative Angebote.

Gruß Claus
 
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