Wie wird dieselbe Note hintereinander folgend richtig gespielt?

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mmirwaldt
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Hallo.
Ich bin neu hier im Forum und weiß nicht,
ob meine Frage schon einmal gestellt worden ist.
Ich weiß noch nicht mal ansatzweise,
nach welchen Begriffen ich suchen müsste,
um etwas brauchbares zu finden.

Bevor meine zu mathematische Sichtweise kritisiert wird:
Mir ist klar, dass niemand Noten physikalisch ganz genau spielen kann und dass das nicht das Ziel sein kann.
Jedoch gibt es ein "zu spät", "zu früh", "zu langsam" und "zu schnell" beim Spielen von Noten.
Ich nehme an, dass auch Musiker mit einer Abneigung gegen Mathematik zustimmen würden,
dass der Zuhörer eine viertel Note von einer achtel und einer halben Note klar unterscheiden können sollte.
Dazu muss der Pianist die Noten "deutlich" genug spielen. Nur darum geht es mir letztlich.
Damit meine ich, dass er möglichst gleichmäßig und regelmäßig spielen sollte und gezielt variieren sollte statt versehentlich.
(Ästetische Aspekte spielen natürlich auch eine Rolle.)
Richtig?

Mein Problem ist folgendes:
Angenommen, wir haben 3 Noten:
Ein halbe Note c' (nennen wir sie einfach c) und zwei Viertel Noten d' (nennen wir sie d1 und d2 wobei d2 d1 unmittelbar folgt).
Während die Note c' gespielt wird,
werden parallel dazu die zwei Viertel Noten d' HINTEREINANDER gespielt.

Folgende Annahmen habe ich:
(A1) Die Länge der Note c bleibt erhalten.
(A2) Die Länge der Note d1 bleibt erhalten.
(A3) Die Länge der Note d2 bleibt erhalten.
(A4) Auch der Takt z.B. (2/4) sollte eingehalten werden.
(A5) c sollte mit d1 starten.
(A6) c sollte mit d2 enden.

Alles zusammen geht jedoch nur in der Theorie,
weil man in der Praxis d' einmal loslassen und dann nochmal drücken muss.

Zwischen den zwei Viertel Noten d1 und d2 ergibt sich durch das Drücken und Loslassen der Taste
eine kleine Pause (ungefähr ne 16tel Note bei 120 Bpm bei mir ;-).

Wie wird diese Pause (hier eine 16tel Note) praktisch kompensiert?

Variante A: d2 wird um die 16tel Note gekürzt und startet eine 16tel Note später. Das verletzt A3.
Variante B: d1 wird um die 16tel Note gekürzt. Das verletzt A2.
Variante C: d1 und d2 werden jeweils um eine 32tel Note gekürzt. d1 endet eine 32tel Note früher und d2 startet eine 32tel-Note später. Das verletzt A2 und A3.
Variante D: c wird um die 16tel Note verlängert und d2 startet eine 32tel-Note später. Das verletzt A1, A3 und möglicherweise A4, weil c und d2 aus dem Takt "herausragen".

Welche Variante bevorzugt ihr?

Hintergrund: Ich bin Softwareentwickler und programmiere mir gerade ein Programm,
um mir das Keyboard spielen beizubringen. Dazu nutze ich meinen Computer und mein Midi-Keyboard.
Mein Programm gibt mir Feedback, wie "deutlich" (bzw. genau) ich eine Note gespielt habe.
Es kommt mir nur darauf an, eine Note genau GENUG gespielt zu haben, nicht perfekt.
Leider ist mein Gehör als Anfänger zu schlecht, um es rauszuhören.

Falls ihr meine Frage idiotisch findet, ignoriert meinen Thema einfach bitte.
Ich habe keine Lust, generell über diese Sichtweise zu diskutieren, weil das niemanden irgendetwas bringt.

Danke für eure Antworten im voraus.
Michael
 
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Falls ihr meine idiotisch findet, ignoriert meinen Post hier einfach bitte.
Ich habe keine Lust, generell über diese Sichtweise zu diskutieren, weil das nichts bringt.

Danke für eure Antworten im voraus.
Ja, dann verzeih mir bitte, dass ich nicht sehr aufmerksam dein Post gelesen habe, aber ich kann dazu folgendes anmerken:

Wenn die Note endet, klingt der Klang i.d.R. noch ein wenig nach. Bei Synthies determiniert durch die Release-Zeit der Amp-Hüllkurve. Die Pause kann damit nicht nur gefüllt werden, sondern es kann sogar zu einer Überlappung der Klänge kommen bei lang ausklingenden Tönen wie z.B. bei Streicher-Pads etc. Wenn die Attack-Phase auch lang ist, dann werden solche Klänge oft auch früher gestartet. Weil sonst klingt das alles verspätet. Dazu gibt es aber prominente Beispiele, die trotzdem Awards bekommen haben. ;)

Wie lange ein Ton gehalten wird, ist daher eine subjektive Entscheidung des Musikers. Das könnte man zwar beim Sequenzieren automatisieren durch Messungen der Amplitude usw., aber meist macht man das dann doch nach Gehör, sprich die Abstimmung zwischen den Notendauern und Hüllkurven. Beim manuellen Spielen wird es nur selten ganz genau dem genauen Notenwert entsprechen, und es ist auch selten sinnvoll. Musiknoten in Druck- oder Schreibschrift sind eine vereinfachte Schreibweise, die der Musiker dann interpretieren muss. Sequencer können aber nicht im Sinne der menschlichen Intelligenz interpretieren, sondern benötigen konkrete Anweisungen. Digital hat sich MIDI etabliert. Dort kann die Notendauer numerisch angegeben werden. Die Notendauer-Werte in Sequencern sind nicht einheitlich, sondern hängen von der Auflösung des MIDI-Sequencers ab. D.h. als Einheit zur weiteren Unterteilung wird meist die Viertelnote genommen und in weitere Untereinheiten (Ticks bzw. Pulses) unterteilt. Das können dann z.B. 96, 480, 960 usw. Ticks bzw. Pulses sein. Das dient der feineren Positionierung und Dauern von Noten. Warum die Maximalwerte auf der entsprechenden Basis so gewählt werden, hat einen musikalisch-rhythmischen Grund.
 
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Ja, dann verzeih mir bitte, dass ich nicht sehr aufmerksam dein Post gelesen habe, aber ich kann dazu folgendes anmerken:

Wenn die Note endet, klingt der Klang i.d.R. noch ein wenig nach. Bei Synthies determiniert durch die Release-Zeit der Amp-Hüllkurve. Die Pause kann damit nicht nur gefüllt werden, sondern es kann sogar zu einer Überlappung der Klänge kommen bei lang ausklingenden Tönen wie z.B. bei Streicher-Pads etc. Wenn die Attack-Phase auch lang ist, dann werden solche Klänge oft auch früher gestartet. Weil sonst klingt das alles verspätet. Dazu gibt es aber prominente Beispiele, die trotzdem Awards bekommen haben. ;)

Ich brauch dir nicht verzeihen: Dein Beitrag hilft mir weiter zu verstehen, wie Musiker darüber denken. Also danke für deinen Beitrag.

Mein Problem ist: Ich bin Anfänger und will mich an etwas orientieren können.
Meinem Gehör trau ich nicht, weil es genauso gut bzw. schlecht ausgeprägt ist wie meine Fähigkeit Noten zu spielen.
Spielen und Hören lernen geht miteinander einher.
Nachdem Musizieren mit Üben und Üben mit Gewöhnen zu tun hat, will ich mich an etwas orientieren, was häufig einsetzbar ist.
Und umgewöhnen ist schwer möglich.
Darum meine komische Frage.
 
Die Frage ist nicht komisch, sondern halt auf anderen Grundlagen / Kenntnissen basierend formuliert.

Wie man Rhythmus lernt - dafür gibt es Methodiken. Das wäre dann aber Musikwissenschaft und hat mit "Masterkeyboards, MIDI & Controller" noch weniger zu tun als deine Ausgangsfrage. ;) Versuch mal im Forums-Bereich zur Musiktheorie. Hier geht es dann doch mehr um die Technik, dazu auch noch um die Hardware. ;)
 
Aber bitte keinen neuen Thread eröffnen! Dieser hier wurde der Moderation schon gemeldet und die Fachmoderatoren werden entscheiden, wo er am besten aufgehoben sein wird :)

... was übrigens generell der beste Weg ist um einem Neuling zu helfen, dessen Post nicht im geeigneten Sub steht: Melden, nicht dem Neuling erzählen, dass er falsch sei und es besser da und da versuchen soll. Das führt nur zu Crossposts, die wir alle nicht wollen, oder? ;)
 
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... was übrigens generell der beste Weg ist um einem Neuling zu helfen, dessen Post nicht im geeigneten Sub steht: Melden, nicht dem Neuling erzählen, dass er falsch sei und es besser da und da versuchen soll. Das führt nur zu Crossposts, die wir alle nicht wollen, oder? ;)
Naja, mir war z.B. zunächst auch gar nicht klar, wo die Reise hinführen soll. Üben möchte er ja anscheinend mit einem MIDI-Keyboard. ;) Aber wenn jemand mit einem Auto nach Köln fahren möchte und in einem Auto-Thread fragt, was es in Köln so alles zu sehen gibt... ;)

Naja, im Übrigen hat Mathematik schon sehr viel mit Musik zu tun, selbst wenn Musik z.B. rein akustisch ist. Z.B. Antônio Carlos Jobim war ein sehr guter Komponist, aber auch ein guter Mathematiker bzw. mathematisch denkender Komponist. Anders ist es schwer zu erklären, wenn man seine Kompositionen harmonie- und melodietechnisch analysiert: Reine Mathematik. ;)
 
Zwischen den zwei Viertel Noten d1 und d2 ergibt sich durch das Drücken und Loslassen der Taste
eine kleine Pause (ungefähr ne 16tel Note bei 120 Bpm bei mir ;-).

Wie wird diese Pause (hier eine 16tel Note) praktisch kompensiert?
Durch eine Hammermechanik-Tastatur mit drittem Sensor. Dann gibt es keine Pause beim Repetieren. Alternativ kannst du sie auch mit dem Pedal binden. :D

Ob keine Pause überhaupt richtig ist, hängt übrigens davon ab, ob diese Noten Legato, Non-Legato, Portato oder Staccato gespielt werden sollen.

Hintergrund: Ich bin Softwareentwickler und programmiere mir gerade ein Programm,
um mir das Keyboard spielen beizubringen. Dazu nutze ich meinen Computer und mein Midi-Keyboard.
Mein Programm gibt mir Feedback, wie "deutlich" (bzw. genau) ich eine Note gespielt habe.
Es kommt mir nur darauf an, eine Note genau GENUG gespielt zu haben, nicht perfekt.
Leider ist mein Gehör als Anfänger zu schlecht, um es rauszuhören.
Also du willst zunächst einmal ein Metronom nutzen und kontrollieren, ob du im Rhythmus bist. Der legt den Notenanfang fest und mit dem willst du erstmal im Takt sein. Das kann man hören. Genau wie Länge: Wenn dein Metronom auf Viertel schlägt, dann dauert bspw. deine Viertelnote von einem Klick zum nächsten, eine halbe entsprechend zwei Klicks usw. Kannst du natürlich auch programmtechnisch umsetzen.
 
Durch eine Hammermechanik-Tastatur mit drittem Sensor. Dann gibt es keine Pause beim Repetieren. Alternativ kannst du sie auch mit dem Pedal binden. :D
Alternativ zwei (normale) Tastaturen übereinander: Während man bei der einen Tastatur die Taste los lässt, schlägt man die gleiche Taste auf der anderen Tastatur an. :tongue:

Oder man splittet eine Tastatur (MIDI-technisch, nicht mit einer Säge) in zwei Hälften und richtet beide Hälften (z.B. durch Transpose) so ein, dass gleiche Töne gespielt werden können. :cool:
 
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Alternativ zwei (normale) Tastaturen übereinander: Während man bei der einen Tastatur die Taste los lässt, schlägt man die gleiche Taste auf der anderen Tastatur an. :tongue:
Dabei denke ich an eine Orgel mit mehreren Manualen. Womit wir beim nächsten Problem wären: Sagen wir mal, das MIDI-Keyboard steuert eine (digitale) Orgel an: Wenn man da zwei Viertelnoten gleicher Tonhöhe nahtlos bindet, hat man doch automatisch eine halbe Note, nicht? Das heißt, hier muß eine Pause gespielt werden.

Viel einfacher ist die Sache bei einer Gitarre... :D
 
Viel einfacher ist die Sache bei einer Gitarre... :D
Ja, also um so repetierende Noten eines Zupfinstruments auf dem Keyboard zu spielen, habe ich schon mal die Tastatur gesplittet und den Sound entsprechend doppelt darauf gelegt. Ein Arpeggiator wäre zum einen Tempo-gebunden, und zum anderen hätte man keine so gute Kontrolle über die Dynamik, aber die Notendauern wären damit gleich (durch den Parameter "Gate" einstellbar), wenn man das denn anstrebt. :D Wahrscheinlich gibt es aber auch Arpeggiatoren mit Randomized-Gate. Im KARMA vom Kronos vielleicht. :D Aber das geht jetzt an der ursprünglichen Fragestellung etwas vorbei bzw. ist nicht Einsteiger-freundlich.
 
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Zwischen den zwei Viertel Noten d1 und d2 ergibt sich durch das Drücken und Loslassen der Taste
eine kleine Pause (ungefähr ne 16tel Note bei 120 Bpm bei mir ;-).
Da ist schon die Grundannahme falsch: Es ergibt sich keine Pause zwischen Loslassen und erneutem Spielen der Taste, wenn man die richtige Spieltechnik verwendet. Das geht sogar auch ohne dritten Sensor. Man kann eine Taste erneut anschlagen, ohne daß der zuvor gespielte Ton zu klingen aufhört.

Hintergrund: Ich bin Softwareentwickler und programmiere mir gerade ein Programm, um mir das Keyboard spielen beizubringen.
Nimm lieber ein Metronom, da kannst Du Dir das Programmieren sparen. Die ganze Herangehensweise ist nicht sehr zielführend: Beim Klavier- oder Keyboardspielen mußt Du eine Körperbewegung erlernen und nicht einen mathematischen Gedankengang verstehen.

Meinem Gehör trau ich nicht
Übe Dein Gehör und lerne, ihm zu vertrauen.

Musiker mit einer Abneigung gegen Mathematik
Und nein, ich habe keine Abneigung gegen Mathematik.

Viele Grüße,
McCoy

edit: Thread verschoben in von Masterkeys in Spieltechnik und Literatur
 
Da ist schon die Grundannahme falsch: Es ergibt sich keine Pause zwischen Loslassen und erneutem Spielen der Taste, wenn man die richtige Spieltechnik verwendet. Das geht sogar auch ohne dritten Sensor. Man kann eine Taste erneut anschlagen, ohne daß der zuvor gespielte Ton zu klingen aufhört.
Was meinst du mit der richtigen Spieltechnik?
Lässt du die Taste früher los und verlängerst sie mit dem Pedal solange, bist du sie wieder drückst?

Und nein, ich habe keine Abneigung gegen Mathematik.
Sorry für die Unterstellung von mir.

Nimm lieber ein Metronom, da kannst Du Dir das Programmieren sparen.
Hab ich schon programmiert ;-) Nur mit dem von mir oben genannten Problem weiß es nicht umzugehen.
Und ein Metronom hat es auch. Auf die Schläge höre ich auch und versuch mich an sie zu gewöhnen.

Mittlerweile dämmert es mir, dass es mein Problem nicht gibt,
wenn ein Pedal eingesetzt wird. Bisher habe ich immer ohne Pedal geübt.
 
Mittlerweile dämmert es mir, dass es mein Problem nicht gibt,
wenn ein Pedal eingesetzt wird. Bisher habe ich immer ohne Pedal geübt.
Es gibt das Problem auch nicht, wenn du non-legato spielst. So wie das bspw. im Barock auf dem Clavichord oder Cembalo gemacht wurde, das gar keine Pedale hatte.
 
Angenommen, wir haben 3 Noten:
Ein halbe Note c' (nennen wir sie einfach c) und zwei Viertel Noten d' (nennen wir sie d1 und d2 wobei d2 d1 unmittelbar folgt).
Während die Note c' gespielt wird,
werden parallel dazu die zwei Viertel Noten d' HINTEREINANDER gespielt.

Dann stimmen alle Deine Annahmen nicht.

Wir haben hier nach Deiner Beschreibung ein zweistimmiges Spiel, denn d1 beginnt ja parallel zu c. Und der Takt ist erst halb voll.

Richtig wäre also:

- eine ganze Note c
- zwei halbe Noten d1 und d2

Damit erst hast Du einen vollständigen Takt.

Und nicht falsch verstehen - man merkt, daß Du Software programmierst und kein Musiker bist. Denn sonst würden sich alle weiteren "Probleme" in Luft auflösen.

Abseits der sterilen Computermusik lebt die händisch gespielte Musik von feinen Modulationen in Tempo und Lautstärke. Es geht also gar nicht um die unbedingte Einhaltung von Vorgaben. Deswegen wirst Du auch nie eine natürliche klingende Musik programmieren können.

Was Dir aber evt. trotzdem helfen könnte: Die von Dir erwähnten Mini-Pausen werden in das Gesamtkunstwerk hineingerechnet. Wenn Du also einen neuen Anschlag programmierst, muss zwangsläufig die Zeit einer anderen Note abgezogen werden. Also es muss unterm Strich stimmen - inklusive Pausen durch Anschläge. Notensatz-Software macht das dann auch automatisch richtig. Da mußt Du keine "Anschlagpausen" berücksichtigen.
 
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Um bei Deinem Problem zu bleiben:

Ich wuerde Variante B waehlen.

Der Grund dabei ist fuer mich, dass dabei der Rhythmus erhalten bleibt. Ich spiele, wenn ich mich entscheiden muesste, lieber eine von der Tonhoehe gesehen falsche Note zur richtigen Zeit als eine richtige Note zur falschen Zeit.

Ein geniessender Zuhoerer bemerkt solche falschen Toene meist gar nicht, wenn es nicht zu viele werden. Wenn der Rhythmus aber stockt, dann faellt das sehr schnell auf. Wenn Noten immer wieder zu spaet einsetzen, dann fuehlt man das ziemlich bald.

Aber wie bereits oben beschrieben gibt es Spieltechniken, bei denen die Pause zwischen d1 und d2 auch ohne Pedaleinsatz minimiert werden koennen, etwa durch anschlagen von d1 und d2 mit verschiedenen Fingern.

Wenn Du bereits Software dafuer entwickelst, dann probier es doch einfach mal aus. Lass Dir vom Rechner die verschiedenen Varianten mal ueber laengere Passagen hinweg vorspielen und hoer einfach mal zu, dann wirst Du die Unterschiede auch als Anfaenger schnell erfuehlen.
 
Wenn man am Klavier eine Taste losläßt, geht ein Dämpfer an die Saite und stoppt die Schwingung derselben. Das funktioniert aber nicht mathematish genau, die Saite schwingt noch ganz kurz nach. Wenn ich in dieser Nachschwingzeit die Taste wieder anschlage, entsteht keine Pause.

Man kann die Taste sogar so wieder anschlagen, daß der Dämpfer die Saite nur überaus kurz berührt und sie dadurch nicht vom Weiterschwingen abhalten kann. Um diesen Effekt zu erhalten, muß man die Taste aus dem Handgelenk anschlagen. Dabei hat man ein ähnliches Gefühl, als würde man eine Peitsche zum Knallen bringen:

http://www.myvideo.de/watch/11422238/Tonrepetition

Die Taste darf dabei im Idealfall nicht wieder ganz hoch kommen. Man nennt das auch in der Taste spielen.

Bei elektronischen Instrumenten ist in der Regel diese Nachklingzeit einprogrammiert. Man nennt das die Release-Zeit. Selbst bei einer programmierten Release-Zeit von 0 behaupte ich, daß man die Taste in genau dem Moment wieder anschlagen kann, in dem der vorherige Ton aufhört zu klingen. Also auch hier keine Pause.

Viele Grüße,
McCoy
 
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Ich habe den OP so verstanden, daß es ihm um die mechanische Aktion des Anschlag geht. Und diese dauert ja etwas.

Daß der Ton evt. aus einem früheren Anschlag noch nachklingen kann, ist klar.

Aber nehmen wir mal theoretisch eine elektronische Klangerzeugung an, mit Release=0 und Attack=100%, dann produziert der Keyboarder tatsächlich 4 kleine Pausen (bei 4tel Noten)

PS: Es sei denn, der Keyboarder ist auch ein Computer...
 
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Ich habe den OP so verstanden, daß es ihm um die mechanische Aktion des Anschlag geht. Und diese dauert ja etwas.
Ja genau.
Alles zusammen geht jedoch nur in der Theorie,
weil man in der Praxis d' einmal loslassen und dann nochmal drücken muss.
Er geht aber davon aus, daß eine Taste einen An-Aus-Schalter auf dem Tastenboden hat. Und genau das stimmt nicht. Der An-Aus-Schalter ist irgendwo auf dem halben Weg des Tastenhubs. Und mit genau diesem Tastenhub kann ich spielen, wenn ich den Ton aus dem Handgelenk und nicht aus dem Finger spiele. D.h. wenn ich die Taste halb loslasse, klingt der Ton noch weiter. Wenn ich nun das Handgelenk in genau demselben Moment wieder herunterschnelle, in dem der Ton aufhört, entsteht keine Pause. Wenn eine Pause durch unsauberes Spielen entsteht, dann nicht in der Grüßenordnung ener 16tel, sondern vielleicht einer 1024tel, ist demnach vernachlässigbar, da nicht hörbar bei einem normalen Tempo.

Wenn ich aus dem Finger spiele (Finger heben und wieder senken), funktioniert das (bei mir jedenfalls) nicht so gut.

Viele Grüße,
McCoy
 
Hallo zusammen,

Bei elektronischen Tasteninstrumenten ist es heute (Anschlagdynamik!) so, daß zwei Kontakte nacheinander geschlossen werden und aus der Zeitdifferenz die Anschlaggeschwindigkeit/-stärke berechnet wird.
Prinzipiell ist es aber so, daß ab einem gewissen Punkt im Tastenweg, wie McCoy ja schon schreibt, der Ton ausgelöst und beim Loslassen der Taste auch wieder beendet wird. Wenn man mit dem Tastenweg spielt kann man die Lücke theoretisch beliebig klein machen.

Bei einer Hammond-Orgel liegt dieser Auslösepunkt sehr hoch und außerdem kommt der Ton schlagartig (schneller, als bei jedem anderen Instrument) und hört ebenso schlagartig wieder auf (auch schneller, als bei jedem anderen Instrument). Die technischen Gründe hierfür wären off-topic und würden zu weit führen.
Mir geht es nur um folgendes:

Während beim Klavier ein Ton kontinuierlich an Lautstärke verliert, bleibt er bei Orgeln gleich laut. Beliebig lange.
Beim Klavier setzt sich ein erneut angeschlagener Ton - mit oder ohne Lücke - deshalb viel deutlicher von seinem Vorgänger ab als bei einer Orgel.
Wenn nun die Pausen zwischen zwei Tönen unendlich klein werden und es keine/wenige oder nur schwache "Attack-Geräusche" gibt, hört man praktisch nicht, daß zwei einzelne Töne gespielt werden.
In einem Dom mit 10 Sekunden Nachhall wird man gut daran tun, die Töne deutlich voneinander abzusetzen, sonst verläuft und verschwimmt alles und klingt nur noch matschig.

Es gibt also kein "richtig" oder "falsch", alles hängt vom Instrument, der Raumakustik und natürlich vom gespielten Stück ab und kann von Fall zu Fall variieren.

Du kannst Deinen Computer darauf trainieren, Deine "Genauigkeit" zu kontrollieren, und hierbei kommt es vor allem darauf an, daß die Töne zum richtigen Zeitpunkt beginnen. Die minimalen "Lücken" (wie schon erwähnt: legato bis staccato, wobei bei "staccato" keinesfalls exakt festgelegt ist, um wieviel die Note nun verkürzt werden soll) sollten deutlich toleranter als der Aschlagzeitpunkt gehandhabt werden.

Aber mit "musikalischem" Spiel hat das noch lange nichts zu tun - da mußt Du Dich, ob Du willst oder nicht, tatsächlich auf Deine Ohren verlassen, denn die Ohren sind die einzig relevante Instanz.
Wenn Du Dir das nicht zutraust, empfiehlt es sich, einen Lehrer zu nehmen, denn genau das ist die Haupt-Aufgabe eines Lehrers: Fehler und Fehlentwicklungen erkennen und korrigieren. Es ist eine schwere Aufgabe, sich selbst richtig einzuschätzen und zu beurteilen - vor allem, wenn man sich bei voller Konzentration ohnehin schon an seinen Grenzen befindet.
Es ist alles andere als leicht, sein eigener Lehrer zu sein! Und Computer können diese Funktion auch nur sehr unzureichend ersetzen.

Viele Grüße
Torsten
 
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