Wieder anfangen mit Live Musik? Aussichten / Auftragslage Keyboarder

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BeagleBudges
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Hallo liebe Keyboarder Gemeinde.

Ich hätte da mal ne frage die mir auf dem Herzen liegt:
Ich selbst hab Jahre lang Live Musik gemacht, im Duo -- Keyboard damals noch mit Technics.
Leider musste mein Kollege aus Gesindheitlichen Gründen aufhören.

Als dann die era DJ richtig auf dem vormasrch war, habe ich mich komplett aus der Live Musik verabschiedet.

Da ich nunmal Musiker bin möchte ich aber gern wieder was in dieser Richtung machen.

Die Idee war alles im Bayrischen Stil zu machen und dann eben auch im Bayrischen Raum anzubieten. Österreich ect.....

Quasi als Alleinunterhalter

Beim key dachte ich an das PA 600 von korg.

Wie ist denn allgemein die Auftragslage momentan für alleinunterhalter mit Keyboard??

Wäre nett wenn Ihr mich da mal auf den akltuellen Stand bringen könntet

MFG
 
Eigenschaft
 
Keine Ahnung, wie das in Bayern oder Österreich ist, aber in Norddeutschland ist die Nachfrage nachwievor gegeben. Reich wirst Du nicht, und davon leben kann man auch nicht, aber 50 Gigs im Jahr sollte kein Problem sein, wenn du gut bist.
 
Ich glaube auch, dass es wohl nur sehr sehr wenige gibt, die als Alleinunterhalter von ihrer Musik allein leben können.
Ein Zubrot bestimmt, aber ohne weiteren Job dürfte es schwer sein.
 
Also als "Alleinunterhalter" am Keyboard hast Du heute keine große Chance mehr. Es sei denn Du bist ein Mördersänger und lieferst eine tolle Show ab. Aber zu Midifiles oder Styles die Flippers zu singen geht heute absolut nicht mehr. Ich hab das seinerzeit jahrelang auch gemacht (mit Wersi Orgel etc...) und war gut im Geschäft. Wenn ich das heute noch so machen würde wäre ich ne Lachnummer, ich hab mein Konzept der Zeit angepasst und bin nach wie vor dabei, aber eher als DJ als Musiker, auch wenn ich mein Keyboard nach wie vor aufbaue es aber kaum mehr benutze.
 
Ich denke, das Grundproblem ist gar nicht, ob Du nun als Alleinunterhalter am Keyboard oder als DJ losgehst, oder ob Du Dich auf der Gitarre begleitest.
Ich mache seit über 30 Jahren Tanzmusik, und meine Beobachtung in den letzten 15 Jahren ist, dass es einfach deutlich weniger Veranstaltungen gibt als früher. Erst wurden die Veranstaltungen nicht mehr so stark besucht, weswegen zu erst die Nachfrage nach kleineren Formationen aufkam, die halt weniger Gage kosten, woraufhin ich dann neben der 4-Mann Band auch zu zweit losgegangen bin. Aber auch das hat nicht unbedingt dazu beigetragen, dass sich die Veranstaltungen halten konnten. Welcher Verein macht denn mit 40 Anmeldungen eine Tanzveranstaltung? Selbst für die Jahresvereinsfeiern hat man sich mit anderen lokalen Vereinen zusammengetan, um noch ausreichend Teilnehmer zu haben, und aus den vielleicht vorher 3 Feiern im Jahr ist eine alle 2 Jahre geworden, wenn überhaupt.
Früher gab es Veranstaltungen, da wurden wir bereits 2 Jahre im voraus gebucht, damit sich der Veranstalter die Musik für seinen Termin gesicert hat, weil wir sonst nicht verfügbar gewesen wären. "Tanz in den Mai" gab es in jedem kleinen Dorf, genau wie den Oster- oder Weihnachtsball. Die Feuerwehr und der Schützenverein haben jeweils ein Frühjahrs- und ein Wintervergnügen gefeiert. Die Landjugenden haben alle zwei Monate eine gut besuchte Tanzparty veranstaltet. Jeder Ort hatte sein Schützenfest, Feuerwehrfest, Erntefest, und auch die Firmen haben vor Weihnachten um die Bands gebuhlt. Dazu Hochzeiten, Silberhochzeiten, Polterabende - wir waren teilweise 5 Tage die Woche auf Achse, und haben dabei den ganzen Kleinkram wie Tanztee von vorneherein schon gar nicht angenommen.
Ich will nicht schwarz malen, haben wir doch - mittlerweile von 2 wieder zu viert, optional sogar zu fünft - immerhin noch 20-25 Gigs im Jahr, was uns auch völlig ausreicht, weil wir davon nicht leben müssen. Und ich bin der Meinung, dass man, wenn man gut ist und bekannt, es als kleinere günstigere Formation auch durchaus auf 50 Gigs/Jahr bringen kann.
 
dr rollo hat da leider recht. Die Tendenz ist in der Tat sehr traurig. Es ist wohl interessanter den Abend am Fernseher zu verbringen, als gut gemachter Livemusik zu lauschen.
Hoffen wir dass sich die Leute wieder besinnen und den Unterschied zwischen Kunst und Kitsch erkennen...
 
Jou, das sehe ich auch so wie meine Vorredner. Es wird immer schwieriger und seltener. Es bleiben vielleicht noch die Geburtstagsfeiern, Hochzeiten und so übrig, aber Gigs in Vereinen oder zu Anlässen wie Tanz in den Mai, Fischerfest oder wie bei uns ein Sprudelball, die gibt es nicht mehr.
 
An dieser Stelle muss ich allerdings einmal anmerken, dass viele Bands selber schuld an der Situation sind. Sehr viele Bands haben ein viel zu altes Programm und die Zeichen der Zeit nicht erkannt. Im Bereich Tanzmusik ist MIDI derart mächtig geworden, dass viel zu viele Leute das nutzen, die es eigentlich besser könnten.
 
An dieser Stelle muss ich allerdings einmal anmerken, dass viele Bands selber schuld an der Situation sind. Sehr viele Bands haben ein viel zu altes Programm und die Zeichen der Zeit nicht erkannt. Im Bereich Tanzmusik ist MIDI derart mächtig geworden, dass viel zu viele Leute das nutzen, die es eigentlich besser könnten.

Hallo FantomXS,

so ganz verstehe ich Deine Antwort nicht.Was meinst Du mit "zu altes Programm? Zu viele Oldies, zu viel alte Songs oder bezieht sich das auf die Technik da Du Midi ansprichst. Beides verstehe ich in diesem Zusammenhang nicht. Kannst Du das ein wenig präzisieren?
 
Ich kann die Behauptung von FantomXS nicht ganz unterschreiben.
Ja, die Zeiten haben sich geändert, das Publikum ist anders, hat andere Ansprüche, und fehlendes Können oder kleinere Besetzungen durch Abspielen von Midifiles zu kompensieren, wird von vielen so nicht akzeptiert.
Man muss sich heute schon ein bisschen mehr anstrengen, muss was bieten, sei es Effekte, Show, mehr musikalischen Anspruch etc.
Nur bekommt man den Mehraufwand nicht bezahlt, und da beißt sich die Katze dann wieder in den Schwanz. Ich kann nicht für 50.000EUR Equipment auffahren, und dann mit ner Gage von 1.000EUR abgespeist werden, die ich dann noch mit 5 Musikern teilen, ggf. noch 1-2 Techniker bezahlen muss.
Das war jetzt extrem dargestellt, aber so in etwa sieht das aus.
Bis vor ca. 15 Jahren konnte ich mit relativ überschaubarem Aufwand - finanziell und arbeitstechnisch - in diesem Sektor viel Geld verdienen, weil die Nachfrage da war. Wir konnten die Gagen sogar jedes Jahr um ca. 10% anziehen. Das Reduzieren der Musiker, um die selbe Gage pro Nase zu halten, hat es offensichtlich nicht gebracht. Heute muss ich mich anstrengen, und ständig investieren, um auch nur annähernd die Gage zu halten, die ich gewohnt bin. An Erhöhungen brauche ich nicht zu denken, kann froh sein, wenn ich meine 20-25 Gigs im Jahr zu diesen Konditionen bekomme. Unsere Sängerin, die wir optional anbieten, weil es eigentlich ohne nicht geht, um dem Anspruch gerecht zu werden, nehmen wir teilweise auf eigene Kosten mit, weil viele nicht bereit sind, dies extra zu zahlen. Das Musikbusiness ist härter geworden, aber das ist ja überall so, man braucht sich ja nur das Tonträger-Geschäft anzuschauen. Nur das hat andere Gründe.
 
Bei uns im Weser Ems Gebiet ist auch vermehrt zu beobachten, dass es generell weniger Veranstaltungen gibt.
Veranstalter, die nicht mehr existierende Events vor Jahren noch organisiert haben, geben immer wieder einen nicht zu verachtenden Grund an:
Es ist keiner aus der nächsten heranwachsenden Generation mehr bereit, den Aufwand des Organisierens zu betreiben.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja ,wie schon von der Gemeinde gesagt ,hat man es als Livemusiker heute nicht leicht. Mein Kumpel und ich haben nach fast 30 Jahren wieder mal angefangen Musik zu machen (zwei Gitarren E, -12 Akustik und Drum Computer Dr. 800).Wir spielen Oldies und Country ,was wir mal vor Jahren auch spielten und haben persönlich unsere Freude daran. Wir dachten es geht so weiter wie wir mal aufgehört haben ,aber das war ein Irrtum. Gigs haben wir im Jahr so um die 20 und ein Teil davon in kleinen Kneipen und das für den Hut vor unserer PA. Also Reich wird man nicht ,aber wir haben es zu unserm Hobby gemacht. An die Non Stopp Musik der DJ kommt man nicht ran ,außer man macht in den Livepausen selber Disko. Viele arbeiten auch mit fertigen Playbacks um so für eine Veranstaltung über 100 Titel zu haben und das natürlich in bester Qualität, ist man ja so von der Disko gewöhnt. Wir spielen unsere eigene Fassung von den Titeln und wen es gefällt ist es gut und wen nicht können wir auch mit Leben. Bruderkarl
 
kommt darauf an, was du dir davon versprichst, wieder als musiker auf bühnen zu gehen. wenn es nur der spß daran ist, wirst du bestimmt genügend möglichkeiten finden.

ich habe das klassische bandding abgehakt. is mir zu blöde, auf der bühnen den kasper zu machen. gibt interessantere varianten mit musik an die öffentlichkeit zu gehen
 

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