Wieso kann ich vor einem Mikrofon nicht mehr singen?

Jamming Rabbit
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Hallo Leute!

Wie oben schon beschrieben kämpfe ich schon, seit dem ich angefangen habe GU zu nehmen, mit meinem "Todfeind" das Mikrofon.
Wir versuchen jetzt schon seit längern unsere erste Single aufzunehmen und das haut zumindenst Instrumental schonmal ganz gut hin.
Wenns dann ums Eingemachte geht, versag ich jedes mal kläglich, nur warum ist das so?

Meine Leute meinten wenn wir live/unplugged jammen würden, wäre meine Stimme in Ordnung und würde sich auch ganz gut
bei meinen Liedern anhören.
Sobald ich im Studio sitze, ist es als würde nichts mehr funktionieren außer die Intonation.
Die Töne treffe ich, aber es hört sich einfach nicht gut an.
Es ist meist zu "kopfig", zu "verwaschen" und die Artikulation ist jetzt auch nicht der Hammer.

Da ich ein sehr ehrgeiziger Mensch bin versuche ich stets mein Bestes zu geben.
Meine Bandmitglieder meinten letztens zu mir, das wenn man es perfekt machen will und sich extra bemüht zu singen, den Gesang erst
recht verkakt.
Ich habe schon unterschiedlichste Dinge ausprobiert.
"Gechillt" und Locker zu singen.
Kräftiger und mit Fry.
Ruhiger und sauberer.
etc...

Ich schaff es einfach nicht und ich weiß echt nicht was ich daran ändern kann.
Es ist zwar wahrscheinlich irgendwo ein psychisches Problem das ich mir selber im Weg stehe,
aber ich weiß wirklich nicht was ich tun soll.

irgend eine Ratschläge?
 
Eigenschaft
 
Sobald ich im Studio sitze, ist es als würde nichts mehr funktionieren außer die Intonation.

Ich vermute, du hast dann im Studio Kopfhörer auf, oder? Genau das ist der Punkt. Nicht das Mikro.

Wenn du unplugged singst, hörst du deine Stimme durch irgendwelche Kopfresonanzen anders, als sie tatsächlich klingt. Meistens kommt sie einem sogar besser klingend vor, als sie wirklich ist.

Wer dann seine Stimme erstmals "von außen" hört, und dazu noch sehr unverfälscht im Kopfhörer, ist zunächst einmal erschrocken - und dementsprechend verunsichert. Das wirkt sich natürlich auch auf die Performance aus.

Die einzige Lösung, die mir dazu einfällt, wäre: Gewöhn dich an deine Stimme, sing häufiger über Kopfhörer, pass deine Performance an diesen Klang "von außen" an, denn der entspricht eher dem, was andere hören.

Jetzt im Studio könntest du dir damit behelfen, dass dir der Ton-Ing ein paar Effekte wie Hall und Kompressor beim Einsingen aufs Ohr legt. Falls das nicht schon passiert ist.
 
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Ich bin Hobbysänger und daher kein Experte - nur ein bisschen Studioerfahrung bringe ich mit:

Über das Kopfhörer-Problem hat @antipasti schon das Wesentliche gesagt.

sehr ehrgeiziger Mensch
Das kann einem sehr im Wege stehen, denn der Kopf sagt "das muss jetzt aber..." und man verkrampft - und dann wird's schon mal gleich gar nix. Also geh mal etwas lockerer ran, irgendwann springt der Funke über...

Bei mir kommt immer noch die "Rotlichtallergie" (rot = Aufnahme) dazu, und der Kloß im Hals wird erst mal größer und größer. Ich mach dann oft die Augen zu, suche mir einen bequemen Stand und singe für - ja, für einen lieben Menschen oder für mich allein oder ... EGAL, NUR NICHT für's Mikro, und an Aufnahme denke ich gar nicht (mehr). Nur ich und das Lied, wir bekommen das schon hin, manchmal versuche ich es eben dreimal oder bis die Geduld (oder Stimme) erschöpft ist.
Das klappt nicht immer, aber oft genug. Ich versuche da nichts zu erzwingen, und irgendwann habe ich dann diese LmaA-Stimmung in mir. Da muss ich dann wieder aufpassen, dass ich nicht zu unsauber werde. Irgendwie eine Frage der Balance...
 
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Sobald ich im Studio sitze, ist es als würde nichts mehr funktionieren außer die Intonation.
das Studio ist eine Fremde Umgebung und gerade Sänger, weil es um die eigene Stimme geht, sind nochmal empfindlicher als Instrumentalisten.

Was helfen kann: natürlich viel viel übung, aber das dauert seine Zeit
in der Zwischenzeit, alle, bis auf den Tontechniker und den Produzenten raus aus dem Studio wenn du deine Aufnahmen machst, am besten sollen die anderen Bandmitglieder an diesen Tagen erst gar nicht kommen, so das du auch erst gar keinen Zeitstress mitbringst und du dich in aller ruhe ohne Stress und Hektik mit viel Ruhe an die Sache rangehen kannst

Das Studio muß für dich dein zweites zuhause werden und du sollst dich dort sehr gemütlich und wohl fühlen. falls das nicht möglich ist, tauschen wir die Rollen, und das Equipment das für Aufnahmen benötigt wird, muß in deine 4 Wände.
Das ist übrigens gar nicht mehr so selten mittlerweile, das Bandmitglieder ganz verstreut ihre Aufnahmen in Heimarbeit erledgen, sogar schon vor Corona.
 
Obwohl wir ja noch gar nicht wissen, wie diese Single überhaupt produziert wird. Vielleicht ist es ja gar kein Tonstudio, sondern Selfmade im Proberaum/Wohnzimmerstudio ... @Jamming Rabbit klär mal auf.
 
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Ich kenne einige Sänger - und bei mir ist das auch so - die am liebsten nach draußen in die Ferne am Mikrofon vorbeigucken. Hab schon das ein oder andere Studio gesehen mit einem Raum wo man als Sänger ausm Fenster gucken kann. Wenn ich auf Mikro glotze, sing ich auch nur bis dahin und nicht frei hinaus. Zu Hause stehe ich zu meinem Mikro auch so, dass ich raus in der Garten schauen kann.
Singen mit Kopfhörer ist auch eine Umstellung, vor allem wenn es geschlossene sind. Da hilft meiner Erfahrung nach nur Üben, häufig recorden. Irgendwann gewöhnt man sich dran. Auch an das Gefühl, dass es "rot" ist. Beruhigend ist, dass man anders als bei ner Live Situation es nochmal probieren kann. Am besten ne Stelle in ner Dauerschleife. Hat was von Üben.
 
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Obwohl wir ja noch gar nicht wissen, wie diese Single überhaupt produziert wird. Vielleicht ist es ja gar kein Tonstudio, sondern Selfmade im Proberaum/Wohnzimmerstudio ... @Jamming Rabbit klär mal auf.
Danke antipasti für deine Antwort :)

Wir haben ein Studio mit recht guten equitment, haben schon recht viel Geld reingesteckt.
Es ist zwar eine kleine Studiokabine aber die Qualität ist auf jedenfall ausreichend wir arbeiten momentan mit einem 1000 Euro Mikrofon (Name ist mir entfallen)
 
Ich vermute, du hast dann im Studio Kopfhörer auf, oder? Genau das ist der Punkt. Nicht das Mikro.

Wenn du unplugged singst, hörst du deine Stimme durch irgendwelche Kopfresonanzen anders, als sie tatsächlich klingt. Meistens kommt sie einem sogar besser klingend vor, als sie wirklich ist.

Wer dann seine Stimme erstmals "von außen" hört, und dazu noch sehr unverfälscht im Kopfhörer, ist zunächst einmal erschrocken - und dementsprechend verunsichert. Das wirkt sich natürlich auch auf die Performance aus.

Das Problem mit dem Kopfhörer kenne ich gut. Ich habe früher bei Aufnahmen immer die Funktion abgeschalten mich selbst zu hören. Einige von euch sagen vielleicht jetzt das man das nicht soll und vielleicht einen Einfluss auf die Aufnahme hat, hatte es aber bei mir nie.
 
Zu alledem was hier schon gesagt wurde fällt mir noch das "selbst aufnehmen" ein. Ich habe vor vielen Jahren damit angefangen und den Produzenten aufs "KLo" geschickt, wenn ich die Vocals einsingen sollte. Wir haben mir das Mikro dann in die Regie gebaut und ich hab das Pult selbst bedient. So konnte ich frei singen und die Jungs hatten mal Pause....
 
als ich mit singen anfing, das war ne einsame katastrophe. sobald mich andere angeschaut haben und ich singen mußte (und dabei gitarre spielen) habe ich oft den einsatz verpaßt. wenn ich hingegen herumblödelte, konnte ich krasse sachen singen.

ich nahm gesangsunterricht die freundin vom gesangslehrer sitzt oft im nebenzimmer. das ist für mich immer eine stresssituation vor mädels zu versagen....aber dieses training hat dafür gesorgt, daß ich meine scheu vor dem mikro weitgehend abgelegt habe.
im gegenteil, manchmal kann ich es nicht erwarten, meine stimme zu hören.
wenn ich aufnehme, dann habe ich meist eine längere hallfahne auf meinem kopfhörer...das hilft mir bei der intonation und konzentration.
zudem habe ich seit ein paar monaten super geile kopfhörer, damit ist singen ein genuß. kein vergleich zu normalen kopfhörern.
da hört man jede nuance im gesang.
 
Vielleicht kann es auch helfen, dass Du Dir Deine Stimme zunächst leiser auf die Kopfhörer gibst. Zumindest um Dich langsam ranzutasten. Klar, dann singt man ggf. nicht so sauber, aber man kann sich dran gewöhnen und die Stimme so nach und nach für sich immer präsenter machen.

Ich habe das live mal ne kurze Zeit gemacht. Ich musste damals in einer Cover-Band ne AC/DC-Nummer singen, was für mich (wohl verständlicherweise) ne ganz anderer Art des Singens war...
Zudem war ich nicht der Hauptsänger.
Normalerweise habe ich mich immer gerne deutlich im Monitor, habe mich für die Nummer aber immer leiser drehen lassen, damit ich auch wirklich frei rausschreien konnte.
Sonst hätte ich mich vermutlich aufgrund des Ungewohnten selber zurückgenommen.
Nach einigen Gigs hatte ich mich an mein anderes ich (😜) gewöhnt und konnte es dann auch mit normalem Monitorpegel bringen. ;)
 
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