Ich hab jetzt nur die ersten zwei Seiten des Threads gelesen, aber ich denke ich kann dir da was sinnvolles dazu sagen. Ich, bzw wir, hatten das gleiche Problem.
Ich wollte mir meiner Band einfach Live spielen um eben in diesen "On Stage" Genuss zu kommen. Natürlich hätte keiner was dagegen einen Durchbruch zu schaffen. Doch auch wir sind alle über 50 und wissen, das dies nicht realistisch ist. Es ist auch nicht realistisch Geld von einem Auftritt zu erwarten. Es gibt oft eins (und wenn es der Hut ist) aber erwarten kann man das als Hobbyband nicht.
Da sagen die Leute, die das beruflich machen natürlich was ganz anderes, aber das hat ja auch einen ganz anderen Hintergrund.
Wie auch immer, wir wollten zu Beginn auch schnell viel Auftreten und haben einfach nichts gefunden. Das hat sich aber im laufe der Zeit geändert. Was hat sich geändert?
Zum einen haben wir mit den wenigen seltenen Auftritten uns eine gewisse Fanbase (auch wenn die eher winzig war) aufgebaut. Von denen kam dann schon auch der ein oder andere Tipp, wo man nachfragen kann. Aber das war noch eher die Ausnahme.
Die meisten Gigs haben wir tatsächlich durch andere Bands an Land gezogen. Nicht durch den schlichten Kontakt, sondern weil wir auf deren Konzerten waren. Da wir alle in der Band auf Punk und Punkrock stehen, konnten wir so einige Kontakte knüpfen. Auch die Locations, wo eben diese Bands gespielt haben sind natürlich für Anfragen sehr geeignet. Auf diese weise findet man überhaupt erst die geeigneten Locations.
Wenn man aber bei Locations nachfragt, muss man schon en wenig hartnäckiger sein. Wer denkt das eine Emailbewerbung reicht, wird ziemlich sicher auf die Nase fallen. Die Bewerbung kann noch so gut sein, kurz nachdem die Location die gelesen hat, wird sie wieder von 1000 anderen Dingen aus den Kopf gespült. Das ist die Realität. Und ich kann gut verstehen das nicht jede Location (eigentlich die wenigsten) auf Anfragen zurückschreiben. Wenn du täglich Bewerbungen bekommst hast du dafür schlicht nicht die Zeit. Priorität ist ja der Arbeitsplatz, also das der Laden läuft. Und da ist ein Live Act (den es für die Locations in Hülle und Fülle gibt), nur ein Nebending.
Was also hilft hier? Ganz klar, die persönliche Anwesenheit und das persönliche Gespräch. Sowas bleibt viel mehr in Erinnerung als eine Email. Nach dem Gespräch kann die Email als Erinnerung eingesetzt werden. Sollte das nicht klappen wäre wieder das persönliche Gespräch angesagt.
Wie sieht das in der Praxis aus? Geh mit dem ein oder andern (oder auch allen) Bandmitglied die Locations ab, trinkt was und sucht das Gespräch mit den Verantwortlichen. Auch das wird nicht immer klappen, aber so ist das halt. Die Veranstalter warten nicht auf euch, sondern die haben auch noch viel andere Sachen zu erledigen.
Man merkt also schnell, das ein Auftritt (vor allem wenn man noch unbekannt ist) nicht als Selbstläufer angeschwemmt wird. Da gehört gezielter Einsatz dazu.
Dieser Einsatz ist weniger aufwändig als befürchtet, aber man muss seinen Hintern schon in Bewegung setzen.
Zusammengefasst also:
- Andere Bands besuchen (möglichst ähnliche Musik)
- Die Livelocations gezielt anfragen.
- Direkten Kontakt (face to face) mit den Veranstaltern (Locations) suchen
Bei all diesen praxisnahen Tipps brauchst man wirklich keinen Manager, den die machen das genau so. Doch Manager schreiben sich das alles noch auf und legen sich eine Datenbank an, so das sie immer schnell die richtigen Kontakte herausfinden können.
Bei all diesen Tipps gehe ich davon aus, das ihr etwas habt, das man den Leuten in die Hand drücken kann. Wir haben extra ein paar unserer CDs mit speziellen Aufklebern für Veranstalter beklebt, so das wir denen nur die CD in die Hand drücken müssen, und auf dem Kleber steht alles was sie für den Kontakt brauchen. Es ist ein Irrglaube das die Veranstalter nach euch suchen werden, also macht es ihnen immer so leicht wie möglich. Es geht auch ein USB Stick, wobei ein CD schon mehr Charme hat.
Was die Veranstalter an zusätzlichem wissen über euch brauchen, also wie sie Infos wo über euch finden, ist ein anderes Thema.
Und was Facebook und Co angeht, ja, das kann man nutzen, aber wir haben noch keinen einzigen Auftritt über die Sozialen Medien bekommen. Über unsere
Hompage schon zwei Stück und der Rest eben so wie oben beschrieben.
Die Sozialen Medien sollen eure Gigs bewerben, also der Masse zugänglich machen, das ihr überhaupt spielt. Das ist sozusagen das digitale Plakat; mehr nicht.
Mehr wird es erst, wenn ihr euch da rein kniet und viel postet, so das ihr ihr viele Follower bekommt. Aber das ist ja nicht euer Ziel.