WLAN-Steuerung von Digital-Mischpulten mit professionellen Access Points

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cfortner
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Moin,

bislang habe ich meine Mischpulte X32R und XR18 mit einem Cisco Access Point angesteuert. Der AP 1242 AG ist ein sehr robustes Gerät, aber schwer zu konfigurieren. Dazu muss man über ein Spezialkabel per Command Line alle Parameter eingeben und speichern. Netstalker (R.I.P) hatte hier ein Script veröffentlicht, mit dem man das vereinfachen konnte. Das hat bei mir sehr gut geklappt, ich habe drei AP's konfiguriert, die rock stable laufen, nur auf dem 5 GHz-Band, 2,4 GHz abgeschaltet. Im Pult-Rack einen PPoE-Injektor 48V, damit brauchte man nur ein Kabel vom Pult zum AP, keine weitere Stromversorgung.

Leider sind sie etwas sperrig. Bislang hatte ich sie auf einer Box liegen, mit den kleinen Stummel-Antennen gab es aber immer wieder Empfangsprobleme bei den iPads und iPhones, wenn die Abdeckung mal ungünstig wurde.

Deshalb kam ich auf die Idee, mich mal bei moderneren Geräten umzusehen und kam auf die Uniquiti-Serie AirMAX Rocket, die relativ günstig zu bekommen ist, da es schon eine Nachfolgeserie gibt. Natürlich geht das alles auch mit modernen AP's anderer Firmen, diese Konfiguration ist daher beispielhaft.

Benötigt werden

ein Router, z. B. den Ubiquiti Edgerouter X



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Er wird im Rack mit einem PPoE-Injektor 24V betrieben und stellt DHCP sowie die Verbindungen zum Pult etc. zu Verfügung. Er kann umfangreich konfiguriert werden, da muss man sich einlesen, denn man muss ihn sauber konfigurieren. Im Gegensatz zum Cisco hat er aber eine Benutzeroberfläche über den Browser, was eine wesentliche Vereinfachung darstellt.

Weiter braucht am einen Access Point und eine Antenne, dabei habe ich mich für den Rocket M5 und die Antenne AM-5G-120 entschieden. Die Antenne bestreicht einen Winkel von 120 Grad, damit kann man sie gut hinten seitlich an der Bühne so aufstellen, dass alle Empfänger versorgt werden. Sie hat einen Gewinn von 16 dB und damit eine hohe Abstrahlleistung. Der große Vorteil ist die mögliche Verbindung mit dem Rocket M5:

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Der AP wird einfach hinten in die Antenne geklickt, damit ist das eine wetterfeste Einheit, die ich an einen ausziehbaren Mikroständer geschraubt habe. Auch der M5 muss (und kann) konfiguriert werden, er bekommt seine Versorgungsspannung vom Edgerouter X über die Netzwerkleitung (24V).

Das funktioniert bestens, allerdings ist die Konfiguration nicht ganz trivial, mit einigen Videos aus dem Internet ging das aber ganz geschmeidig. Man muss sich umgewöhnen, da man wesentlich mehr einstellen muss. Z. B. muss für die PPoE-Versorgung ein PPoE-Netzwerkgerät erstellt werden, über das dann der Traffic zum AP läuft etc.

Hier noch ein paar Fotos meiner Konstruktion zusammen mit dem 500 MHz-Paddel oben drauf für die IEM-Funkstrecken (noch mit dem Cisco-AP):

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Aufgrund des unruhigen Hintergrundes etwas schwer zu sehen: Unten der Cisco 1242, darüber die 5 GHz-Antenne (noch ohne den Rocket M5), ganz oben die 450-900 MHz-Antenne für das IEM:

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Damit hat man das ganze HF-Geraffel auf einem Mikroständer, nur zwei (Profi-)Kabel vom Rack zu den Antennen.

Funktioniert prächtig!

Was ich noch probieren muss: Kann der M5 auch DHCP, sodaß ich den Edgerouter sparen kann?

Der passende PPoE-Injektor 24V liegt dem Rocket M5 sogar bei!

So long


Chr.
 
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PPoE-Injektor 24V
Du meinst sicherlich PoE (Power over Ethernet). Nicht zu verwechseln mit PPPoE (Point-to-Point Protocol over Ethernet). ;)

Das Datasheet des Rocket M5 ist für mich auch nicht ganz eindeutig, ob eine DHCP-Server integriert ist. Du brauchst aber auch kein DHCP. Du musst dann nur auf allen Geräten die eigene IP-Adresse manuell einstellen und auf den iPads die IP des X32 ebenfalls manuell eingeben. Aber dann kannst Du sicher sein, dass alle Geräte immer dieselbe IP-Adresse in dem Netzwerk haben. Finde ich in dem Anwendungsfall sogar praktischer.

Viele Grüße,
Philipp
 
Sorry, Du hast recht.

Bei drei Bands mit 15 Mitmusikern ist die Vergabe von festen IPs mühsam, aber Du hast recht, dazu noch die SSID unsichtbar machen, dann wird das Netz nicht so überrannt.
 
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Ja, die Verbindungen so einrichten, daß das Netz nur sehen kann, wer drankommen soll. Sonst passiert sowas wie in dieser hochoffiziellen wichtig-Veranstaltungs-Edel-Halle einer superwichtigen Stadtverwaltung, die den ganzen Rotz offen laufen ließen und alle 1000 Handys im Saal haben sich an das Netz gehängt, wo der hochoffizielle wichtig-wichtig-Spezialist eben auch das Lichtmischpult und alle Geräte für Ton drangehängt hat, die man (er sagt, das ist modern) per iPad steuern sollte. Zum Glück ist nichts weiter passiert, als daß sich die gesamte Anlage mitten in der Show aufgehängt hat. Bis wir die Tür zum Technikraum aufgebrochen haben und das ändern konnten. Harharhar.
 

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