Wörter, Wolken & Kuchenduft

  • Ersteller Jongleur
  • Erstellt am
J
Jongleur
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
09.07.25
Registriert
17.06.10
BeitrÀge
3.974
Kekse
14.055
Ort
Berlin
Wörter, Wolken & Kuchenduft

Jedem Morgen lacht die FrĂŒhe
Frisch und munter ins Gesicht
Meine Unschuld ist erwiesen
wenn mein Tag gerad anbricht

Wenn ein Wasserstrahl mich streichelt
Und das Radio bleibt still
wenn beim BÀcker meiner TrÀume
Wörterwolken mich umhĂŒll’n

Sitz im Café meiner TrÀume,
Deren Bilder keiner kennt
Aber keiner - das ist einer
Den die Wahrheit fast verbrennt

Chorus

Alle Leute mĂŒssen reden
Liebe hier, LĂŒge da
MĂŒssen reden ĂŒber jeden
Schall-lalie Schall-lala
alle reden um zu schweigen
Weil die Seele manchmal quÀlt
Das will keiner gerne zeigen
Das ist das, was immer fehlt


die alten Krieger spassen wider
allem Witz und keiner lacht
und die Witwen tauschen Blicke
Was den Witz nicht besser macht

und dann machen sie den Mund auf
lachen laut und lachen schrill
mit der schöne BÀckerin
und die denkt sich, was sie will

hier im Café meiner TrÀume,
Deren Bilder keiner kennt
Aber keiner - das ist einer,
Den die Wahrheit fast verbrennt


Alle Leute mĂŒssen reden
Schalllalie Schalllala
MĂŒssen reden ĂŒber jeden
Liebe hier,
LĂŒge da
alle reden um zu schweigen
Was die Seele manchmal quÀlt
Das will keiner gerne zeigen
Das ist das, was immer fehlt


Und jungen Leute lachen
in allen Sprachen dieser.Welt
und die Spiegel an den WĂ€nden
zeigen jedem, was gefÀllt

hier im Café meiner TrÀume
im Wörterwolkenkuchenduft
Falln die BlÀtter von den BÀumen
in der schönsten Morgenluft

Alle Leute mĂŒssen reden
Schalllalie Schalllala
MĂŒssen reden ĂŒber jeden
Liebe hier,
LĂŒge da
alle reden um zu schweigen
Was die Seele manchmal quÀlt
Das will keiner gerne zeigen
Das ist das, was immer fehlt

Alle Leute mĂŒssen reden
Schalllalie Schalllala
MĂŒssen reden ĂŒber jeden
Liebe hier,
LĂŒge da
alle reden um zu schweigen
Was die Seele manchmal quÀlt
Das will keiner gerne zeigen
Das ist das, was immer fehlt


Jedem Morgen lacht die FrĂŒhe
Frisch und munter ins Gesicht
Meine Unschuld ist erwiesen
wenn mein Tag gerad anbricht
 
Zuletzt bearbeitet:
  • GefĂ€llt mir
Reaktionen: 6 Benutzer
Herzlichen Dank, lieber @FunkyDuke , fĂŒr deinen ⭐ unter meinem Text. Erster Leser und schon ein Stern, das sieht jeder Autor gern! :love:

Und wieder muss ich öffentlich gestehen, dass ich mich noch mehr interessiert, was Euch besonders gefÀllt oder auch nicht.

In diesem Falle habe ich ja viele Menschen vor Augen. So gesehen, könnte der Text noch wesentlich lĂ€nger sein. Was dann musikalisch eher in Richtung Chanson oder Gassenhauer gehen könnte. was mich nicht abschrecken wĂŒrde in einer Zeit, wo beispielsweise der Rap in seiner lĂ€ngst fĂ€lligen Krise steckt. Und vermutlich nicht in erster Linie wegen seiner ÜberlĂ€ngen
!
 
Zuletzt bearbeitet:
noch mehr interessiert, was Euch besonders gefÀllt oder auch nicht.
Mir gefallen oft sehr spontan bestimmte Elemente eines Textes, wenig analytisch, eher einem GefĂŒhl folgend. Bei deinem letzten Text war es der Rhythmus, der mir wie eine leichte Wellenbewegung durch die Glieder floss; jetzt ist es die Wortschöpfung „Wörterwolkenkuchenduft“, die in mir auf verschiedenen Ebenen schöne Assoziationen erzeugt, ein Wort, das ich mir im Kopf zergehen lassen kann - das Ganze geht also eher in Richtung WohlfĂŒhlzone. 👍
 
  • GefĂ€llt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
@Tygge: +1
Bei mir sind es Wortassoziationen, die Leichtigkeit und Verspieltheit, welche Du mit Deinen Worten bildhaft beschreibst. Dabei aber auch die SensibilitÀt und das latente Unbehagen aus der klaren Sicht auf die Dinge um einen herum.
Erfrischend. (y)
 
  • GefĂ€llt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
+1
Bei all Deinen in letzter Zeit hier geposteten Texten gefallen mir einige Sachen - die sehr unterschiedlich sein können: Wortbilder oder -ketten, flow, Ideen, Motive - sehr gut und sprechen mich direkt an. Andere Stellen gehen durch mich durch, ohne in mir nachzuschwingen, wobei ich schon das GefĂŒhl habe, es gibt das eine ĂŒbergreifende Thema, das alles zusammen hĂ€lt.
Wenn Du damit leben kannst, dass ich bei jedem Deiner Texte angesprochen bin, dass etwas schwingt und weiter wirkt, und anderes nicht: dass also Deine Texte bei mir Unterschiedliches auslösen - dann bewirken sie zumindest bei mir, was sie bewirken sollen. Andere, so empfinde ich deren Feedback, nehmen anderes mit: einen vollen Kuchen fĂŒr die ganze Tafel.

Ausgesprochen interessant fĂ€nde ich, eine musikalisch-gesangliche Umsetzung zu hören: je stĂ€rker Du in Richtung Assoziationen gehst, desto wichtiger, weil mitinterpretierend und nicht nur untermalend, finde ich dann Musik und Gesang. Ich kann mir gut vorstellen, dass dann andere Stellen wirken, die rein sprachlich an mir vorĂŒbergehen.

Eins will ich noch sagen: Mir scheint, Du hast Deinen Stil gefunden. Nicht dass ich in Abrede stellen wĂŒrde oder der Meinung wĂ€re, dass Du vorher keinen gehabt hĂ€ttest - den hast Du mit Sicherheit gehabt! - nein: es ist eher das Empfinden, dass Du bei Dir angekommen bist und deshalb anders aus Dir heraus sprechen kannst.

Herzliche GrĂŒĂŸe

x-Riff
 
Zuletzt bearbeitet:
  • GefĂ€llt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Dabei aber auch die SensibilitÀt und das latente Unbehagen aus der klaren Sicht auf die Dinge um einen herum.
Klare Sicht auf die Dinge um einen herum?
Die möchte wohl jeder gerne haben, aber haben wir sie wirklich oder bilden wir uns dies nur ein?
Je Ă€lter ich wurde, umso ĂŒberzeugter war ich von meiner klaren Sicht, dann kam meine Tochter in die PubertĂ€t und fand und findet immer noch die ihrige viel klarer. 😉
Und wie immer @Jongleur fangen mich Deine Texte ein.
 
  • GefĂ€llt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
J
  • Gelöscht von Vali
  • Grund: doppelt
Herzlichen Dank fĂŒr eure vielfĂ€ltigen Antworten. Ich mag nicht chronologisch antworten. Da wĂŒrde sich vielleicht manche Aussage doppeln. Ich habe einfach mal SĂ€tze hervor, die MICH sehr, sehr oft beim Schreiben bewegen.

1. zur KohÀrenz

Mir gefallen oft sehr spontan bestimmte Elemente eines Textes, wenig analytisch, eher einem GefĂŒhl folgend.
Bei mir sind es Wortassoziationen, die Leichtigkeit und Verspieltheit, welche Du mit Deinen Worten bildhaft beschreibst. Dabei aber auch die SensibilitÀt und das latente Unbehagen aus der klaren Sicht auf die Dinge um einen herum.
Erfrischend. (y)

.
Andere Stellen gehen durch mich durch, ohne in mir nachzuschwingen, wobei ich schon das GefĂŒhl habe,
es gibt das eine ĂŒbergreifende Thema, das alles zusammen hĂ€lt.
Klare Sicht auf die Dinge um einen herum?
Die möchte wohl jeder gerne haben, aber haben wir sie wirklich oder bilden wir uns dies nur ein?
Je Ă€lter ich wurde, umso ĂŒberzeugter war ich von meiner klaren Sicht, dann kam meine Tochter in die PubertĂ€t und fand und findet immer noch die ihrige viel klarer. 😉
Und wie immer @Jongleur fangen mich Deine Texte ein.
Ich habe mich riesig gefreut, eigentlich in jedem Statement meinen Trieb, mit Worten zu spielen, erwÀhnt zu finden

Ich frage mich beim Schreiben tatsĂ€chlich fast automatisch, wie weit der jeweilige Sinn von seinem Unsinn entfernt ist! FrĂŒher habe ich nach WidersprĂŒchen gegoogelt, Heute befrage ich nur noch meine eigenen Erfahrungen. Je plastischer ich mich erinnern kann, umso sinnvoller empfinde ich meine Erinnerungen Im Zusammenhang mit dem scheinbar sinnlosen Leben. Ich liebe Paradoxien!

in der heutigen Zeit lautet meine Credo; Der eigene Sinn ist von seinem Unsinn nur einen Augen-Blick entfernt! Das empfinde ich als einen schön traurigen Satz, allein, weil er mit dem Pathos der Worte spielt.Einen Pathos vom Thron zu schubsen, erleichtert mich IMMER beim Texten einen Augen-Blick lang! - Und wenn sich danach ein neuer trauriger Sinn nÀhert, mach ich mich auf die Suche nach dem nÀchsten Unsinn.

Das könnte, aber kann vermutlich nicht jeder. Es setzt eine gewisse LeidensfÀhigkeit voraus. Dies nÀher zu erklÀren, wÀre mir dann doch zu aufwÀndig. ;)

2. zur Musik
Ausgesprochen interessant fĂ€nde ich, eine musikalisch-gesangliche Umsetzung zu hören: je stĂ€rker Du in Richtung Assoziationen gehst, desto wichtiger, weil mitinterpretierend und nicht nur untermalend, finde ich dann Musik und Gesang. Ich kann mir gut vorstellen, dass dann andere Stellen wirken, die rein sprachlich an mir vorĂŒbergehen.
Bei deinem letzten Text war es der Rhythmus, der mir wie eine leichte Wellenbewegung durch die Glieder floss;
Jeder hört wohl den musikalischen Klang einer Wortreihe entsprechend seiner musikalischen Vorlieben. (Ich empfehle ĂŒbrigens jedem Leser, aber vor allem jeden Texter, sich selber Texte laut vorzulesen und Betonungen und Pausen ĂŒbertrieben zu verdeutlichen.) Ob man nun will oder nicht, auf diese Weise stellt sich mE ein erstes, unbewusstes GefĂŒhl fĂŒr eine eventuelle Musik ein. Hier hat der Chorus eine SchlĂŒssel-Stellung
Alle Leute mĂŒssen reden
Liebe hier, LĂŒge da
MĂŒssen reden ĂŒber jeden
Schall-lalie Schall-lala
alle reden um zu schweigen
Weil die Seele manchmal quÀlt
Das will keiner gerne zeigen
Das ist das, was immer fehlt
ich höre die Melancholie eines Spötters , wie etwa den Wiener SchmÀh Falcos , die feinere Ironie von Randy Newman oder Sting oder sogar Musik der goldenen 20iger.

Eigentlich haben alle meine Texte mehr oder weniger einen ironisch-melancholischen Einschlag. Egal ob ĂŒbertriebene KĂ€lte oder leidenschaftlich getanzte TrĂ€ne - einen Schuss unwirkliche Wirklichkeit mĂŒssen meine Songs immer verkörpern. Vielleicht arbeite ich deshalb so gern mit Filmkomponisten.

Speziell zu den Assoziationen
jetzt ist es die Wortschöpfung „Wörterwolkenkuchenduft“, die in mir auf verschiedenen Ebenen schöne Assoziationen erzeugt, ein Wort, das ich mir im Kopf zergehen lassen kann - das Ganze geht also eher in Richtung WohlfĂŒhlzone. 👍
Bei mir sind es Wortassoziationen,
Eins will ich noch sagen: Mir scheint, Du hast Deinen Stil gefunden. Nicht dass ich in Abrede stellen wĂŒrdoder der Meinung wĂ€re, dass Du vorher keinen gehabt hĂ€ttest - den hast Du mit Sicherheit gehabt! - nein: eist eher das Empfinden, dass Du bei Dir angekommen bist und deshalb anders aus Dir heraus sprechen kannst.

Ja, lieber x Riff, ich habe momentan einen neuen Stil gefunden. Unter anderem infolge meines spontanen Idee, dass das Reimen eine versteckte Pflicht zur Assoziation bedeutet!!! Wie ich das meine?

Was haben „Traum“ und „Baum“ gemeinsam? ZunĂ€chst Nichts! Aber wenn man nach Bildern von „Traum“ und „Baum“ sucht... findet man unter anderem einen Elefanten im Baum: was mir wie von Zauberhand sofort die assoziativen Zeilen aufdrĂ€ngelt :

ich hatte einen Traum, da saß
ein Elefant auf einem Baum

Und nun soll mal jemand sagen, es wÀre langweilig, 2 weitere Verse zu finden! :unsure:

ich hatte einen Traum, da saß
ein Elefant auf einem Baum
doch ich bemerkte ihn von weitem kaum
den ich war außerdem halb blind


Das ließe ich fĂŒrs Erste gelten. denn meine Neugier auf diesen seltsamen Weg wĂ€re noch nicht ganz erloschen! Denn tatsĂ€chlich bin 


Ach, liebe Freunde des Fadens. Da ich ( Gottseidank) bisher keinen Verriss erhielt, geh ich jetzt erst mal beruhigt schlafen. :hat:
 
Zuletzt bearbeitet:
  • GefĂ€llt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
bisher keinen Verriss erhielt
Ich glaube zu wissen, es wird auch keinen geben. Wobei, ist der Glaube zu wissen nur Vermutung? đŸ€· Ach, egal, von mir wirst Du zu Deinen Texten keinen Verriss bekommen, glaube ich.
 
  • GefĂ€llt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Ich glaube zu wissen, es wird auch keinen geben.
Und Ich glauben an meine Schaffensfreude! Das trifft sich doch gut:)

Wobei, ist der Glaube zu wissen nur Vermutung? đŸ€· Ach
Auch das ist eine Frage, die den Schaffensprozess vieler professioneller KĂŒnstler gelegentlich begleitet. Hört sich ja glatt so an, als wĂ€ren KĂŒnstler ganz normale Menschen. Danke fĂŒr deinen Optimismus:hat:
 
Zuletzt bearbeitet:

Ähnliche Themen

M
Antworten
3
Aufrufe
1K
bobcÀt
bobcÀt
T
Antworten
2
Aufrufe
2K
trommel-frosch
T
Xeonadus
Antworten
6
Aufrufe
2K
Xeonadus
Xeonadus
++CK1++
Antworten
3
Aufrufe
890
++CK1++
++CK1++

Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
ZurĂŒck
Oben