Wohin geht die Musik? Musiktrends der Zukunft

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Waltraut
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Hey Leute!

Ich war mir nicht ganz sicher wo das Thema hinpasst, da es aber ja ums ganze Business geht poste ichs jetzt einfach mal hier rein.

Und zwar frage ich mich schon länger, ob es eine Möglichkeit gibt, die Musik der Zukunft, also der nächsten 2-3 Jahre "vorrauszusehn".
Ich fange mal an mit den Musikperioden die ich "bewusst" erlebt habe:
90er Techno
Ende der 90er/2000 Pop-Punk
danach Hiphop
dann eine kurze Reggae/Dancehallphase
jetzt House/Elektropop

Es geht mir hierbei vor allem um das Business allgemein, also die Charts und keine Randgruppen.
WO entwickelt sich alles hin? Gibt es Wege den "Trend" herauszufinden? (z.b. britischer Underground, bzw Zeitverzögerung zwischen amerikanischen und deutschen Charts, geheimtipps aus den Staaten?). Irgendwoher müssen ja die ganzen A&Rs auch die neuen Bands finden...

Als Beispiel nehm ich mal Indie. Bands wie Auletta oder Bakkushan scheinen wohl eine neue Richtung etablieren zu wollen die wohl vorher schon in England und den USA im Underground und Szene Lokalen aktuell war.

Aber haben die überhaupt noch eine Chance gegen Lady Gaga, Kesha und ihre Synthesizer und Autotuner?

Was denkt ihr wo wird sich die Musik hinentwickeln? Hat der Rock überhaupt noch einmal eine Chance oder ist die Zeit der Gitarrenmusik endgültig vorbei und die Synthesizer und Computer werden unsere zukünftigen Ohrwürmer kreiren?


Liebe Grüße

Waltraut
 
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Tja, wenn das so einfach wäre... :redface:

Ist meiner Meinung nach genau das gleiche wie mit Aktienkursen. Es gibt jede Menge "Fachleute", die ihr ganzes Leben damit verbringen, zu analysieren, zu berechnen, vorauszusagen. Nur hinhauen tut es halt nicht. Gäbe es eine Möglichkeit, Aktienkurse oder Musiktrends verlässlich vorherzusagen, wieso sollten dann die ganzen "Fachleute" überhaupt noch arbeiten, statt sich ihrer in kürzester Zeit verdienten Millionen zu erfreuen?

Natürlich wäre es fantastisch, Musiktrends, Aktienkurse oder Lottozahlen vohersehen zu können. Und es gibt mit Sicherheit jede Menge Unverzagte, die genau in diesem Augenblick genau daran arbeiten. Nur wirklich gelungen ist es noch keinem...


[EDIT]
Was das Ende der Gitarrenmusik und den Siegeszug der Synthesizer angeht: Alles schon mal dagewesen. Als ich Mitte der 80er anfing, Musik zu machen, habe ich auch zu hören bekommen, das wäre sinnlos, bald würden Computer den Job komplett übernehmen. Von Hand gemachte Musik würde sicher sehr bald aussterben...

Ich habe trotzdem weiter gemacht, und Rock & Co. sind nicht ausgestorben. Im Moment erkenne ich sogar eher einen Trend hin zu handgemachter Live-Musik. Durch den medialen Overkill und die jederzeit gewährleistete Verfügbarkeit von Musik durch Internet & Co hat das Produkt "Song" massiv an Wert verloren. Die Menschen suchen anscheinend wieder nach mehr Individualität und Einzigartigkeit und vor allem nach dem Gemeinschaftserlebnis Musik - Livekonzerte, oder besser gesagt Live-Shows sind wieder im Kommen.

Sicherlich nicht bei allen, und sicherlich auch durch schiere finanzielle Notwendigkeit. War früher eine Promotour hauptsächlich dazu da, den Platten- oder später CD-Verkauf anzukurbeln, lässt sich heute mit Tonträgern fast kein Geld mehr verdienen. Und plötzlich heißt es wieder "live is cash". Schon weil sich ein Livekonzert nicht kopieren lässt...

Keine Ahnung, was als nächstes kommt. Uns bleibt nur abzuwarten und in der Zwischenzeit die Musik zu spielen, die wir gerne spielen. :)
 
Zuletzt bearbeitet:
Was uns wirtschaftlich globalisiert bevorsteht, wird sich IMHO auch auf die Musik auswirken: westliche gegen arabische gegen chinesische Kultur. Jede Musikkultur entwickelt ihre eigenen Stars und Musikstile, aber gegenseitig hören sie sich kaum zu. Ich schätze, daß der Einfluss der westlichen Musikkultur auf die arabische und chinesische in dem Maß sinken wird (oder überhaupt nicht aufgebaut wird), in dem China wirtschaftlich erstarkt und die Arabische Welt kulturell stärker zusammenwächst.

Wenn man von den Bekanntheitsgraden und den Verkaufszahlen ausgeht, dürften viele chinesische Musiker die westlichen schon lange überholt haben. Bollywood statt Hollywood ist auch so eine Tendenz in diesem Zusammenhang, weil gerade die Filmindustrie in Indien sehr stark ist.

Harald
 
Man merkte ja schon die letzten Jahre, daß die Zeiten, in denen ein, zwei Musikrichtungen alles dominieren, vorbei sind. So etwas wie die frühen 90er, wo es nur Eurodance und Möchtegern-Tekkno gab, und die Zeit gleich darauf, wo die Hitparaden randvoll mit Boygroups waren, wird es wohl nicht mehr geben.

Was die Zukunft bringt, wird keiner so genau vorhersagen können. Ich meine, wer hätte in den späten 90ern gedacht, daß es im sehr frühen 21. Jahrhundert ein kleines Swing-Revival geben würde? Wahrscheinlich wird wie in der Mode irgendwann auch in der Musik so einiges zurückkommen, und das in kürzeren, schnelleren Raten. Ein Jahr werden viele Sommerhits handfester Reggae sein. Ein anderes Jahr werden Rockabilly/Punkabilly kurze Zeit im Rampenlicht des Mainstreams stehen, wird der Upright-Baß wieder cool sein, werden die Möchtegerntuner sich Weißwandreifen auf roten Stahlfelgen mit verchromten 50er-Jahre-Style-Radkappen auf ihre Karren ziehen. Vielleicht werden wir auch endlich den Frank Sinatra des 21. Jahrhunderts finden, wenn Robbie Williams das nicht schon ist. Oder irgendwer traut sich irgendwann (5 Jahre nach der Auflösung von Bon Jovi) wieder, Hair Metal zu spielen, und ein halbes Dutzend Nachahmer folgen ihm. Oder die jüngst geschehene Rückkehr von Grobschnitt löst im Underground eine neue Krautrockwelle aus...

Die Enttechnisierung der Popmusik ist ja auch immer wieder prophezeit worden. Mehr Indie, mehr Gitarren, auch akustische, mehr Singer/Songwriter und vor allem der Abgesang auf mit Auto-Tune oder Melodyne glattgezogenen und durchquantisierten Sterilpop. Hat auch den Vorteil, daß live weniger bis gar keine Zuspieler notwendig werden - im Gegensatz zu Musik, die am Rechner zusammengebastelt wurde und live unspielbar ist. Aber dann kommen immer wieder neue Popsternchen, die zwar nicht ohne elektronische Hilfsmittel singen können, aber ruckzuck von 0 auf 1 und zurück auf 0 sind. Daß die live nicht funktionieren, ist irrelevant, weil sie nie touren gehen werden und nur von Downloads, YouTube und Airplay leben. Außerdem ist es schon lange einfacher und billiger, massenkompatible Musik aus irgendwie vorproduzierten Schnipseln in Logic zusammenzuschmeißen und zur Not die eine oder andere Bassline aus einem Softsynth zu holen, als Indie-Rock von Musikern aus Fleisch und Blut auf Instrumenten ohne 24-Bit-Digitalausgang und ohne MIDI einspielen zu lassen.

Im übrigen ist die Popmusik schon lange nicht mehr so synthesizerbetont, wie sie es mal war. Elektronisch ja, aber aus Gründen der Einfachheit, äh, des technischen Fortschritts wird nicht an Sounds rumgeschraubt. Man bedient sich einfach fix und fertiger Presets, die man in gigantischen Libraries vorfindet. Der Charme der 80er-Jahre-New Wave und des 70er-Jahre-Prog Rock ist dahin.

Auch das schon lange vorhergesagte Sterben der Majors ist noch nicht eingetreten. Schade eigentlich, denn dann wäre auch endlich die RIAA im Eimer. Das wird wohl auch nicht kommen, solange die RIAA die US-Gesetzgebung immer wieder zu ihren (vermeintlichen) Gunsten verbiegen kann - und sich einbilden, US-Gesetze gelten auf der ganzen Welt. Man könnte sagen, ACTA ist das Todesringen einer amerikanischen Musikindustrie, die eigentlich schon längst ein Kunstwesen irgendwo zwischen Cher, Michael Jackson und Frankensteins Monster ist.


Martman
 
Was mich in dem Zusammenhang mal interessieren würde, und was ich wirklich für noch spannender halte, ist ob eigentlich neue Musikrichtungen denkbar und überhaupt möglich sind?
Ich mein alles was wir hören wiederholt sich ja irgendwie. Angefangen mit Klassik, Jazz, Rock und der "neueste" Trend Electro...was kommt noch, also gibt es irgendwie ganz neue Welten? Für mich war die neueste Entwicklung Electro/Techno, die ja mit dem aufkommen von Computer möglich wurde...was ist die nächste große Entwicklung in vll. 50 Jahren?

Ich kann mir gar nichts "revolutionäres" mehr vorstellen? Geht es noch mehr in diese Computer-Schiene, dass wir irgendwann so was hören wie ne Mischung aus PC-Lüfter und "Nintendo"-Sounds?;)

Oder keine Ahnung, entdecken wir die Laute der Tiere, und machen daraus irgendwie ein Arrangement...ka^^

Also muss ja nich so krass sein, aber was ist denn noch denkbar, ist aber noch nicht in der Praxis angekommen? (Ja, ich weiß, es gibt schon Nintendo.Sounds)
 
Mir fällt zu diesem Thema ein Zitat von Willy Brandt ein:

„Der beste Weg, die Zukunft vorauszusagen, ist, sie zu gestalten.“
 
Ich glaube eher das populäre Musik wie Pop eher in den Hintergrund fallen wird und Musikrichtungen wie Rock und Metal immer mehr in den Vordergrund treten werden. Wenn man die Entwicklung allein vom Metal mal in den Letzten 3 Jahren betrachtet ist es schon enorm wie sehr diese "härtere" Musikrichtung vorallem bei der Jugend fruchtet. Glücklicherweise steigt auch die Tolleranz gegenüber anderen Musikrichtungen, es gibt natürlich Ausnahmen für die nur "die" eine Musikrichtung existiert.

Ein weiterer Trend wird wahrscheinlich sein das der Verkauf von Musik mehr und mehr über das Internet stattfindet, keine LP's und kann Vinyls mehr. Heute sieht man ja schon das überwiegend illegal Musik gedownloaded wird. Das einzig mögliche Mittel wäre ein vereinfachter und günstiger Vertrieb über Internet. Bands müssen sich darauf einstellen vorallem durch Konzerte und Merchandise ihr Geld einzuscheffeln, da der Vertirieb via Internet nicht sehr profitabel ist....
 
Als da wäre?

Mmh, ich vermute es reicht lediglich ein Blick auf Festivals, Wacken ist eigentlich das Beste Beispiel. In den letzten Jahren ist es so extrem gewachsen und vorallem auch an Medieninteresse gestiegen. Wenn man bedenkt das mitlerweile ein Nachrichtenbericht über Wacken normal ist, war das vor einigen Jahren nicht so. Gleichzeitig steigt vorallem das Interesse im *-Core Bereich ( Ich definiere Metal einfach mal sehr primitiv als Harte Musik ). Und das das Publikum immer jünger wird ist ebenfalls der Fall.
Bands wie Bullet oder andere eher Massentauglich Musik wie LP oder Korn fördern natürlich auch den tieferen Einstieg in das Genre.
 
Mmh, ich vermute es reicht lediglich ein Blick auf Festivals, Wacken ist eigentlich das Beste Beispiel.

Metal gibt es jetzt circa 40 Jahre.
Und du willst eine signifikante Entwicklung in den letzten 3 Jahren gesehen haben, weil Wacken in den Nachrichten erwähnt wurde und mehr Leute kommen? :gruebel:

Spätestens Mitte/Ende der 80er Jahre ist Metal durch die Hairmetalgruppen Mainstream geworden.
 
ich hab eine Entwicklung gesehen, falls du das nicht hast, ist die Entwicklung Individuell betrachtbar. Zudem war Wacken nur ein Beispiel und ist natürlich nicht das Ultimatum was mich zu dem Entschluss kommen lässt
 
keine LP's und kann Vinyls mehr.

hier stimme ich nicht ganz zu. Ich kann nur vom (Black) Metal Bereich ausgehen, aber da hat die Beliebtheit an Vinyl eher zugenommen, als abgenommen. 100te verschiedene Vinyl Editionen, jeder Kram wird neu als Vinyl aufgelegt...Ich denke das wird sich so halten oder noch zunehmen.
 
Night´s Blood;4882058 schrieb:
hier stimme ich nicht ganz zu. Ich kann nur vom (Black) Metal Bereich ausgehen, aber da hat die Beliebtheit an Vinyl eher zugenommen, als abgenommen. 100te verschiedene Vinyl Editionen, jeder Kram wird neu als Vinyl aufgelegt...Ich denke das wird sich so halten oder noch zunehmen.

Sehe ich ähnlich, kaufe seit 2 Jahren nun eigentlich nur noch Vinyls von relativ kleinen Labels bzw über diverse Läden und die Nachfrage is teilweise wirklich immens.
 
würde auch sagen, im gegenteil, vinyls kommen eher wieder...was du oben skizzierst (@Bylethum) ist ja schon längst wirklichkeit. iTunes und Co haben sich ja schon längst etabliert. Und, ja ich denke auch der Hauptstrom (um nicht das verhasste Wort Mainstream zu gebrauchen:p) der Konsumenten wird wohl eher auf Internet-Basis, Chart-Orientiert, Song-Orintiert Musik (legal oder illegal) donwloaden...aber ich denke es wird stehts, udn vll. auch zunehme, quasi als eine Art gegenbewegung leute geben die die CD als pysischen datenträger noch hochhalten (mit booklet etc.), und vll. auch wieder die lp entdecken, einfach eben dieser ausstieg oder das zurückschrauben des "streßigen" web 2.0, was ja zukünftig noch "härter" wird. stichworte: facebook, ständige erreichbarkeit per email/handy usw.

finde übrigens dass man das in allen bereichen beobachten kann...der Haupstromen z.b. geht auch richtung fast food, daraus hat sich extra slow food als gegenbewegung etabliert...oder nehmen wir fotographie...klar die mehrheit benutzt vll. immer mehr die internet handys, aber mir z.b. genügt das nicht, ich bleibe gern bei einer richtigen spiegelreflex...öhnliches kann man ja auch bei usn musikern sehen, der trend richtung den "künstlichen" (z.b. line 6) sounds, die programmiert sind...oder eben welche die den "echten" sound wollen (auch wenn man sich jetzt natürlcih streiten kann, ob man wirklich einen unterschied hört)...wie auch immer...also der trend geht meiner meinung nach in allen bereichen mehr hin zur oberflächlichkeit, zum "kunst für alle", mal davon was, davon was...aber die "wahre" kunst oder besser das handwerk der kunst verliert man vll...wer kennt sich noch mit einer spiegelreflex kamera aus? wer achtet noch auf die songreihenfolge eines musikalbums? wer schätzt noch eine original fender zu hören, wer hat noch ohr dafür (bei all den "billig" covern)?
vorteil also der entwicklung: zugang zur kunst wird günstiger, man kann mal hier weng mitm handy fotos machen (und ist de facto "forograph"), mal hier mit meiner billigen aldi gitarre ein lied aufnehmen (man ist "musiker")...mal schnell auf dem blog einen roman/esay schreiben (man ist "schriftsteller)...aber ich weiß nicht ob die tiefe gewahrt bleibt...also diese perfektion, also die suche nach dem perfekt foto-motiv, die einstellungen der kamera, und so weiter, oder die ewige suche nach dem perfekten sound...ich finde das handwerk der kunst geht verloren, die technik nimmt uns zu viel ab...srry, dass ich bisschen weiter weg kam;)
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
*gelöscht, da erledigt*

Also bei einigen Musikrichtungen bin ich mir ganz sicher, dass sie uns erhalten bleiben werden:

Auf der einen Seite diesen Standardpop mit blonden Sängerinnen, die Lieder zum besten geben die irgendjemand anders für sie geschrieben hat, Tonne um Tonne Singles und peinlichen Boygroups, die zusammengecastet, ausgequetscht und dann unter den Teppich gekehrt werden.
Die Variante mit den hübschen trällernden Damen gibt es mindestens seit den 30ern und die haben bis heute nichts an Erfolg eingebüßt, im Gegenteil.
Natürlich wird es da grundlegende Veränderungen geben, was die Instrumentierung angeht (->siehe Synthies) aber im Kern bleibt es das gleiche.

Und auf der anderen Seite ist es der Rock. Seit seinen Anfängen Ende der 50er werden jährlich neue Genres erfunden, hunderte neue Bands gegründet und aufgelöst und abermillionen Songs werden geschrieben.
Sei es Psychidelic Rock in den 60ern, Hard Rock in den 70ern, Hair Rock in den 80ern, Grunge in den 90ern oder Trip Rock im letzten Jahrzehnt.
Sei es Rock, Metal, Punk, Hardcore oder Alternative: Die Stromgitarren lassen sich nicht unterkriegen.
Rock hat sich perfekt zwischen Mainstream und Rebellion eingependelt und verhält sich da wie der berühmte Fels in der Brandung.

Und wahrscheinlich ist Rapmusik - Hip Hop, Gangsta Rap, Eurodance usw. mittlerweile so populär, dass es nie wieder aus den Handylautsprechern gewisser Schichten :rolleyes: verschwinden wird.

Worauf ich in Sachen Weiterentwicklung der Musik hoffe:
1. (Wieder-)Entdeckung mittelalterlicher Instrumente und exotischer Instrumente wie Laute, Balalaika, mongolische Pferdekopfgeige :D und die zehntausend anderen, von denen noch niemand gehört hat.
2. Eine zweite Trip-Hop-Welle. Mit Massive Attacks neuem Album Heligoland und etlichen kleinen Youtube-Künstler(inne)n sieht das gar nicht so schlecht aus. Der große Durchbruch fehlt bisher aber noch.
3. Rückkehr zu den großen, langen, genialen modernen Opern: Konzeptalben, durch die man sich in eins druchhören kann, Übergänge, Songs mit 8 bis 30 Minuten Länge!
4. Weiterentwicklung des Radios von der Mainstream-Maschine zu einem vielfältigeren Medium (BTW, das Radio aus GTA IV übertrifft das des echten Lebens um längen. Manchmal ist das virtuelle doch besser als das reale Leben :))
5. Mehr Verwendung von Fender Rhodes :D

Was ich in Sachen Weiterentwicklung der Musik befürchte:
1. Weiterbestehen der Atzen"musik" und -"kultur" (nuff said) :igitt:
2. Entwicklung des Heavy Metal und Harcore in "rythmischen Lärm" (Grindcore) :bad:
3. Verschwinden bestimmter Stile wie Reggae, Grunge und Musik im Stile von Bonobo, für die ich keine vernüntige Bezeichnung kenne. Es gibt viele Genres, die so alt, selten oder "out" sind, dass sie in Vergessenheit zu geraten drohen.
4. Degeneration von UNKLEs genialer Musik. Das dürfte außer mir zwar nicht viele stören, aber bei 4,5 Alben total haben sie meiner persönlichen Top-10-Liste drei Platten hinzugefügt.


Uff, das war jetzt schonmal ne ganze Menge. Was solls :D

Love & Peace,

Pisaura
 
Also mir fällt zu der Fragestellung ein eher philosophisches Statement ein, dazu warum das ganze unmöglich sein wird:

Mal angenommen, ich würde jetzt berechnen, was morgen alles passieren wird. Dann muss ich dafür alle möglichen und unmöglichen Faktoren kennen um sie in eine wie auch immer geartete Formel zu packen. Und dann kommt ' Ergebnis raus und ich weiß, was morgen passieren wird. Merkt jemand den Fehler? Richtig, ich verändere damit die Faktoren, das ganze wird hinfällig. Ich kann also zwar die Zukunft berechnen, aber das Ergebnis darf ich erst im Nachhinein erfahren, sonst verändert sich die Ausgangslage wieder. Oder vereinfacht gesagt: Ich kann die Zukunft berechnen, werde aber das Ergebnis erst haben, nachdem das entsprechende Ereignis eingetreten ist.


Auf die Musik bezogen jetzt ganz einfach: Wenn man jetzt vorherbestimmen könnte, was der Trend in 3 Jahren sein wird, dann würden alle Leute versuchen da Profit rauszuschlagen und den Trend wahrscheinlich schon zerstören, bevor er überhaupt zum Trend hat werden können, sodass an seine Stelle ein andere Trend tritt, ohne, dass der andere zum Trend hat werden können.

Also ist es quasi unmöglich, das zu bestimmen. Vielmehr kann man versuchen das ganze zu beeinflussen, in dem man versucht neue Trends zu schaffen. Professionelles Marketing kann da schon einiges bewirken.


Hoffe, ihr konntet meinen Gedankengängen folgen.

Aber um noch was zum Thema beizutragen: Meine Hoffnung sieht ja so aus, dass wir endlich die Musik"industrie" in der Form wie wir sie heute haben loswerden, weil für mich Industrie und Kunst (hier in Form von Musik) halt einfach ein krasser Widerspruch in sich selbst darstellt. Alles andere ergibt sich dann von selbst, und wo uns das alles musikalisch hinführt ist mir dann auch egal. Ich hoffe halt einfach auf mehr "Kunst" und weniger "Industrie" in der zukünftigen Musik. Klar werden wirtschaftliche Aspekte immer eine Rolle spielen, ich hoffe aber, dass diese nur noch zweitrangig sein wird, wenn überhaupt. Für Kunst bin ich ja persönlich auch zu zahlen bereit, aber für das was da größtenteils im Rundfunk läuft...

Was ich befürchte: Eine weiter Industrialsierung der Musik. Der Aspekt der Kunst wird weiter verschwinden oder medial ausgeschlachtet, die Musik verliert ihre Seele und ist nicht länger Kunst sondern nur noch reine Unterhaltung ohne Sinn und Verstand.

Grüße


Lalla
 
nun, da in der Musik im Rock/Popsektor in den letzten 50-60 Jahren so ziemlich alles ausgelotet und ausprobiert wurde und seit vielen Jahren nichts mehr bahnbrechend neues in der Musik passiert ist, ausser die Klingeltöne *hust* und die "Industrialisierung" der Musik als Wegwerfware, wird sich wieder einiges aus den alten Schläuchen wiederholen in vielleicht anderem Sound oder altbekanntes wird halt immer weiter miteinander verwurstet werden.
 
Ich glaube eher das populäre Musik wie Pop eher in den Hintergrund fallen wird und Musikrichtungen wie Rock und Metal immer mehr in den Vordergrund treten werden.
Gut, dann sind wir ja so weit, dass die Pop-Musik ja trotzdem im Vordergrund bleibt, weil Metal dann auch populäre Musik, also Pop ist :D
 
Was ich befürchte: Eine weiter Industrialsierung der Musik. Der Aspekt der Kunst wird weiter verschwinden oder medial ausgeschlachtet, die Musik verliert ihre Seele und ist nicht länger Kunst sondern nur noch reine Unterhaltung ohne Sinn und Verstand.

Da gehen die Prognosen aber in eine andere Richtung. Wenn man mal schaut wie schlecht es den Majors geht, wie viel weniger "geplante" Künstler es derzeit schaffen und wie viele hingegen, als Beispiel mal Lady Gaga oder Tokio Hotel, Künstler sind, die vorher von zig Plattenfirmen als "erfolglos" zurückgewiesen wurden und dann auf einem eher ungewöhnlichem Weg mit kleinem Label dahinter erste Erfolge verbuchen konnten.

Ich sehe einen deutlichen Trend zu De-Industrialisierung der Musikbranche.
 
Ich denke, dass wir uns mit der "Wegwerfware-Musik" dem allgegenwärtigen "Muzak-Sound" noch einige Zeit , wenn nicht über die nächste Generation hinweg, werden begnügen müssen, denn die Musik wurde in den letzten beiden Dekaden im Grunde dermassen vergewaltigt und den Nadelstreifen-Trägern und Anwälten anvertraut, dass es fast einer Art Revolution von unten bedürfte , um diese Entwicklung zu stoppen und umzukehren. Das breite Publikum, das Musik im Mainstreambereich konsumiert, ist leider auch dermassen durch den manipulierten Airplay der Radios und der "Meinungsmacher" und "Trendsetter" in den Konzernen versaut, dass es lange dauern wird, bis die Musik wieder mal frei atmen und sich neu orientieren kann.
Momentan kann das zarte Pflänzlein Musik nur in den Kellern und Nischen existieren und gedeihen, aber sie ist "weiter oben" fast völlig abgestorben und das wird wie gesagt auch noch ne ganze Weile so bleiben.
 

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