XLR-Stecker mit Aus-/Einschalter

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Hallo,

ich habe mehrere Kondensatormikrofone ohne eingebauten Ein-/Ausschalter. Hier würde ich gerne, damit ich sie auf der Bühne mal schnell ein und auschalten kann, die Kabel mit XLR-Steckern versehen die durch einen drehbaren Ring die Mics ein- bzw auschalten.

Kann ich das mit den Kondensatormics machen ( Phantomspeisung aus dem Mixer) ohne dass Mixer oder Mikrofon beschädigt wird ?

vielen Dank für einen Tipp

atrofent
 
Eigenschaft
 
Mir sind Mikros mit Schalter auf der Bühne höchst unlieb, denn bereits mehr als einmal hat das einer ausgeschaltet und dann war z.B. der Livemitschnitt dieses Stückes im Eimer. Daher habe ich keine Mikros mit Schalter im Einsatz.

mfg
 
Viel einfacher: Optogate!

Einfach zwischen MIC und Kabel klemmen, Abstand einstellen und los geht`s. :great:
 
wir haben mehrere dynamische Mikrofone mit der Neutrik XLR-Buchse bestückt.
Funktioniert einwandfrei. Bei Kondensatormikros kann ich dir nicht sagen, ob eventuell ein mehr oder weniger lauter Einschaltknacks zu hören sein wird. Vermutlich: ja.
Das dürfte bei diesem Drehring derselbe Effekt sein wie wenn du im laufenden Betrieb ein Kondensatormikrofon ins Pult einsteckst. Und da gibts auch einen Knall.
 
Hallo,

vielen Dank für die Antworten. Micro mit oder ohne Schalter-eine Diskussion ob sinnvoll o. nicht wollte ich nicht lostreten, ich habe welche schon seit Jahren mit Sch. und bin damit "glücklich". Einzig waren die bisher dyn. teils mit eingebauten Schalter teils mit dem Schaltring.
Nun habe ich 3 Kond. Mic. dazu bekommen. es ist halt nun die Frage ob ich die Kabel mit dem Schalter weiterbenutzen kann ohne dass irgendetwas Schaden nimmt.
Das Teil von Optogate ist ein interessanter Ansatz, da müsste ich halt einfach einmal probieren ob es für unsere Bedürfnisse geeignet (und bezahlbar).
vielleicht hat ja noch jemand Erfahrung

Grüße
atrofent
 
Nun habe ich 3 Kond. Mic. dazu bekommen. es ist halt nun die Frage ob ich die Kabel mit dem Schalter weiterbenutzen kann ohne dass irgendetwas Schaden nimmt.

Es gibt ja Stimmen, die sagen, dass man ein Kondensatormikrofon nicht ein- oder ausstecken soll (und viel anders ist die Schaltergeschichte nicht), solange Phantomspeisung anliegt - was da wirklich dran ist, kann ich nicht beurteilen.

Die Frage ist natürlich noch, was genau schaltet der Schalter? Sind wirklich alle Leitungen unterbrochen? Oder liegt doch noch irgendwo Phantomspeisung (zur Hälfte vielleicht) an? Oder gibt es einen Kurzschluss bei der Phantomspeisung, was deren Quelle vielleicht nicht mag?

Mehr Sorgen würde ich mir um Ein- und Ausschaltknackser machen - und zwar wegen der Lautsprecher.

mfg
 
Es gibt ja Stimmen, die sagen, dass man ein Kondensatormikrofon nicht ein- oder ausstecken soll (und viel anders ist die Schaltergeschichte nicht), solange Phantomspeisung anliegt - was da wirklich dran ist, kann ich nicht beurteilen.

Ein und Ausstecken kann man es schon und bisher haben es auch alle überlebt. Ob es auf Dauer gut ist für die Elektronik des Mics sei dahingestellt und woanderst diskutiert ;). Definitiv muss der Kanal aber gemuted werden, da es -wie Du schon erwähntest- ansonsten recht laut "plopen" kann was den Lautsprechern definitiv nicht gut tut.


Die Frage ist natürlich noch, was genau schaltet der Schalter? Sind wirklich alle Leitungen unterbrochen? Oder liegt doch noch irgendwo Phantomspeisung (zur Hälfte vielleicht) an? Oder gibt es einen Kurzschluss bei der Phantomspeisung, was deren Quelle vielleicht nicht mag?

Normalerweise wird ein Dynamisches Mikrofon ausgeschaltet indem die Mikrofonspule (Pin 2 und 3 am XLR) über den Scalter kurzgeschlossen wird. Wenn das bei den Steckern mit Schalter auch so gelöst ist, dann hat das keinen Einfluss auf die Phantomspeisung des Mics und schließt die Quelle auch nicht kurz.
Mal theoretisch gesehen (nie Ausprobiert!) dürfte es dann auch beim ein und ausschalten zu keinen Problemen kommen, da die Elektronik im Mic ja die ganze Zeit -allso auch bei gebrücktem 2+3) mit Spannung versorgt wird.

Korrigiert mich wenn ich falsch liege!

Gruß

Fish
 
Hallo,

vielen Dank für die Antworten.
Da anscheinend niemand so die eindeutigen Erfahrungen hat, bin ich einfach mal das Risiko eingegangen und habe mit einem billigen und älteren Kond-Mikro und einem Kleinmixer das ausprobiert.

Im XLR Schalter werden bei "Aus" Pin2 + 3 kurzgeschlossen.

Wenn ich bei aufgedrehtem Kanal (halt mäßig) das ans Mikro angeschlossene Kabel (Mikro eingeschalt.) einstecke knackt es vernehmlich, ausgeschaltet auch.

Schalte ich das Mikro im angeschlossen Zustand am XLR-Stecker ein und aus ist nur ein ganz leises Knackgeräusch vernehmbar auch bei voll aufgezogenem Kanalfader.

An seiten des Mixerseingangs, was ja auch meine Bedenken waren, schien sich auch nichts negatives zu verändern. Der Kanal funktionierte nach wie vor einwandfrei (Mixer: Behringer MX 602A).

Nach diesen Erfahrungen habe ich mich gewagt mit einem anderen Mikro: (Shure Beta 87A) in den Yamaha Mixer MG 32/14Fx zu gehen.
Ergebnis: beim Ein-/Ausschalten am XLR-Stecker kein lautes Knacken ! aber das Mikro wurde innerhalb von 2 Stunden immer leiser und der Klang veränderte sich, es wurde "mittig", flach !
Nach dem Einstecken in einen anderen Kanal hatte es die alte Eigenschaften wieder, aber derselbe Effekt trat nach und nach wieder ein.
Die Mixerkanäle waren erst wieder nach Aus-und Einschalten des Mixers O.K.
Es scheint also, dass das Kurzschließen der Phantomspannung dem Mixer nicht so gut bekommen ist.
Fazit für mich: Ich werde keine Kondenser mit XLR Schalter ein/ausschalten.

Grüße
atrofent
 
....Im XLR Schalter werden bei "Aus" Pin2 + 3 kurzgeschlossen. ....

....Es scheint also, dass das Kurzschließen der Phantomspannung dem Mixer nicht so gut bekommen ist. ....


Hallo,

Danke für den Erfahrungsbericht! Sehr interessant Deine Erkenntniss. Ich glaube Sie Dir da Du sie experimentel ermittelt hast, kann sie mir aber gerade so ganz und gar nicht erklären, weil:

Phantomspannung kannst Du normalerweise nur zwischen 1 und 2 sowie 1 und 3 Messen. Zwischen 2 und 3 hast Du im Idealfall (beide Widerstände 100% identisch) keine Spannung, Du schließt also die Phantomspannung mit dem Schalter auch nicht kurz.

Kann da vielleicht noch Harry oder jemand anderst seinen Senf dazugeben? Bin nun auch ganz neugierig :).

Gruß

Fish
 
Hallo,

Zur Phantomspannung: Der Pluspol der Speisespannung wird über je einen gepaarten Entkopplungswiderstand sowohl an Pin 2 als auch an Pin 3 gelegt, der Minuspol an die Leitungsabschirmung. Also kann man auch nicht zwischen Pin 2 und 3 die Spannung messen sondern wie du richtig schreibst zwischen Pin1 + 2 oder Pin 1 + 3.
Du hast recht, dass ich damit, wenn ich 2 + 3 verbinde nichts "kurzschließe", mir fiel im Moment dazu keine anderer Ausdruck ein. Der XLR Schalter verbindet in "OFF" Stellung PIN 2 mit Pin 3.
Aber gut wenn einer aufpasst, vielen Dank.

Grüße

atrofent
 
Bei Kondensern ist das Ein-Und Ausschalten ja selbst bei denen mit einem Knacks verbunden, die den Schalter eingebaut haben.
Ich hab bei meinem Headset das Problem, dass ich da relativ häufig mal ein- und ausschalten muss, alleine schon, um es nicht abzunehmen. Hier hab ich einen einfachen PreAmp davor, wo ich schnelle die Lautstärke runterdrehe, z.B. Behringer MIC100, oder wenn Du es besser meinst Art Tube MP.
 
Kann da vielleicht noch Harry oder jemand anderst seinen Senf dazugeben? Bin nun auch ganz neugierig :).
Ich konnte dieses "Phänomen" bislang noch nicht beobachten. Und wir haben den Neutrik-Drehschalter schon mehrere Jahre bei 3 Mikros permanent im Einsatz.
Das sind allerdings dynamische.
Und bei den Kondensator-Gesangsmikros kann ich es nicht testen, weil die sind alle drahtlos.
 
...Und bei den Kondensator-Gesangsmikros kann ich es nicht testen, weil die sind alle drahtlos.

und ich habe Kabelgebundene Kondensatormiks keinen Drehschalter.....

Das ist mal eine (Forschungs) Aufgabe für einen langen Winterabend :(.

Oder ich komm mal bei Harry vorbei :)

Gruß

Fish
 
bringst halt einen Kasten Weizen mit....
 
Ich bin gerade auf diesen Tred gestossen. Da diese Frage in diversen Foren immer wieder auftaucht, versuche ich auch hier meinen Beitrag zu leisten...
Das Kurzschliessen der Signaladern beim Mikrofon sollte keinem Pult grössere Probleme bereiten, da in diesem Fall nur die Speisewiderstände der Phantomspeisung (meherere kOhm). Dies bedeutet, dass sich der Gesamtwiderstand für die Speisung an diesem Kanal halbiert. Der Effekt, dass der Sound mit der Zeit an diesem Kanal immer Flacher wird, erklärt sich entweder durch ein "Absinken" der Phantomspeisung, oder durch sich verschlechternde Entladungsfähigkeit der Kondensatorkapsel. Den letzten Fall muss man sich vorstellen, wie ein Lautsprecher arbeitet, wenn an der Box alle Öffnungen verschlossen werden.
Das Knacken, welches durch Kurzschliessen der Signaladern entsteht, ist bedingt durch die im Kurzschlussfall entstehende Umladung der Kondensatoren am Eingang des Preamps, die den Eingangsverstärker vor DC-schützen. Der Potentialunterschied zw. den Signaladern hängt vom Innenwiderstand des verwendeten Mics ab. Niederohmig-kleiner Knacks, hochohmig-Rums.
Bei dyn. Mics stellt das Kurzschliessen der Signaladern also kein grösseres "Knackproblem" dar.
Wenn das Kondenser unbedingt abgeschaltet werden muss, ist die Bedämpfung des Signals dem Kurzschluss vorzuziehen. Mit 30dB Bedämpfung ist das Mic quasi aus. Kann jeder probieren, indem er den Gain am Pult um 30dB absenkt. Ich habe dies für eine Redneranwendung mit einem schaltbaren XLR Dämfpungsglied, welches ich als Durchgang/-30dB bestellt habe, realisiert. Das Ergebnis, ob "stummes" Schalten oder Mini-Knacks, hängt dennoch von der Qualität des verwendeten Equipments ab.
Bei Fragen einfach fragen!
 
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