Zu "fertigen" Liedern Noten schreiben?

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Comedystern
Guest
Hi,
ich bin neu hier, und hoffe ich schreibe mein Anliegen im richtigen Thread.
Ihr scheint ja alle richtige "Profis" zu sein was die Musik betrifft, davon bin ich meilenweit entfernt. Deshalb wird Euch mein "Problem" wahrscheinlich albern und unverständlich vorkommen, aber ich wollte dennoch gerne einmal von Euch etwas dazu wissen:

Meine Ausgangslage: Ich habe viele Lieder geschrieben (Stil so wie Mike Krüger, also deutschsprachige Comedylieder - wie ich sie nenne, sprich schlagerähnlich), Text und Melodie steht, aber es fehlen die Noten (kann Noten weder lesen noch schreiben, null Ahnung davon). Dazu hab ich auch noch keinerlei Kontakt zu Musikern, und spiele kein Instrument. Meine Frage:

A: Ist es schwierig für "Könner" zu den fertigen Liedern nach gehör die Noten zu schreiben?
B: Wer wäre in dem Fall der Komponist? Ich, der sich diese Melodie ausgedacht hat, oder der Notenschreiber, der diese zu Papier bringt?

Ich bin mal gespannt auf Eure Antworten, diese Fragen beschäftigen mich vorrangig.
 
Eigenschaft
 
A: Ist es schwierig für "Könner" zu den fertigen Liedern nach gehör die Noten zu schreiben?

Wenn du mir deine Melodie vorsingen würdest, könnte ich die Noten aufschreiben, das ist nicht sehr schwierig, wenn man ein bisschen Gehörbildung betreibt bzw ein Instrument spielt.

Zu deiner zweiten Frage sage ich lieber nichts, für die rechtlichen Fragen gibts hier Leute mit mehr Ahnung (schau auch mal im Subforum Musik Praxis).
Vielleicht auch mal bei der GEMA erkundigen.
 
A: Ist es schwierig für "Könner" zu den fertigen Liedern nach gehör die Noten zu schreiben?.

Für einen Könner ist das natürlich kein Problem - sonst wäre er kein Könner.;)
Noten schreiben ist wie Texte schreiben - entweder man kann es, oder nicht.

B: Wer wäre in dem Fall der Komponist? Ich, der sich diese Melodie ausgedacht hat, oder der Notenschreiber, der diese zu Papier bringt?

Moralisch ist natürlich der Komponist der, der sich die Melodie ausgedacht hat.
Rechtlich ist es der, der sich die Rechte für das Stück irgendwie gesichert hat.
Falls Du also tatsächlich geniale Ideen hast, solltest Du vorsichtig sein, daß sie Dir keiner klaut.;)
Habe selbst auch keine Erfahrung mit sowas, deshalb weiß ich leider auch nicht, wie man das macht - auf jeden Fall wird es wohl Geld kosten.
Vielleicht ist es ja auch möglich, Stücke als Tonaufnahme festzuhalten und sich die Rechte zu sichern.
 
Deshalb wird Euch mein "Problem" wahrscheinlich albern und unverständlich vorkommen

Na, die erste Frage hat durchaus ihre Berechtigung.
Ein Profi (ausgebildeter Berufsmusiker) kann problemlos die Lieder niederschreiben. Bei Hobbymusiker ist das unterschiedlich.
Zu beachten ist, dass Gesang nicht immer 100% niedergeschrieben werden kann. Es kann passieren, dass die Noten zu einer Gesangslinie leblos und uninteressant klingen, da Feinheiten wie Phrasierung, Intonation, Mikrotiming etc. nicht notiert werden.
B: Wer wäre in dem Fall der Komponist? Ich, der sich diese Melodie ausgedacht hat, oder der Notenschreiber, der diese zu Papier bringt?

Das sollte man sich mit ein bisschen gesundem Menschenverstand wohl zusammenreinem können. Komponist ist der geistige Schöpfer. Wer einen Roman auf Diktiergerät spricht und nachher von einer Hilfskraft abtippen lässt, verliert auch nicht seine Rechte als Autor.
Oder anders: bei einem Lied, das veröffentlicht und millionenfach verkauft wurde, ws aber nie notiert wurde, wird auch nicht der Komponist, wer es als erster abtippt.

Moralisch ist natürlich der Komponist der, der sich die Melodie ausgedacht hat.

Komponist im Wortsinn ist immer der Schöpfer. Also nicht nur moralisch, sondern von der Bedeutung des Wortes.
Dass man evtl. seinen Besitz nicht beweisen kann, ist eine andere Geschichte, ändert aber nichts an den realen Fakten.

Absichern find' ich naiv und paranoid. Man kann dazu Aufnamen machen und bei einem Notar hinterlegen.
 
Zu beachten ist, dass Gesang nicht immer 100% niedergeschrieben werden kann. Es kann passieren, dass die Noten zu einer Gesangslinie leblos und uninteressant klingen, da Feinheiten wie Phrasierung, Intonation, Mikrotiming etc. nicht notiert werden.

Das ist schon richtig, aber man muß zwischen Komposition und Interpretation unterscheiden.
John Lennon und Paul McCartney bleiben Komponisten von "With A Little Help From My Friends", auch wenn Joe Cocker das Stück völlig verbogen hat.

Hier noch ein schönes Beispiel für ein völlig vebogenes Stück:

Original von Peter Gabriel http://de.youtube.com/watch?v=-hQMPclXx_Q

Neuinterpretation von Dianne Reeves http://de.youtube.com/watch?v=ur-pPIv8Rws

Nicht mal die gleichen Noten - aber doch der gleiche Komponist.:eek:

Komponist im Wortsinn ist immer der Schöpfer. Also nicht nur moralisch, sondern von der Bedeutung des Wortes.
Dass man evtl. seinen Besitz nicht beweisen kann, ist eine andere Geschichte, ändert aber nichts an den realen Fakten.

Absichern find' ich naiv und paranoid. Man kann dazu Aufnamen machen und bei einem Notar hinterlegen.

Hab mich wohl ein bisschen blöd ausgedrückt.;)
Wollte nur deutlich machen, daß Recht haben und Recht bekommen nicht immer das gleiche ist.
Daß jemand mit dem geistigen Liedgut eines anderen Millionen macht, wärend der wirkliche Komponist leer ausgeht, kommt wohl in der Realität relativ selten vor.
 
John Lennon und Paul McCartney bleiben Komponisten von "With A Little Help From My Friends", auch wenn Joe Cocker das Stück völlig verbogen hat.

Ähhh...
In dem Zusammenhang in dem du mich zitierst geht es nicht darum, wer Komponist ist und bleibt, sondern um die Schwierigkeiten beim Niederschreiben einer Gesangsmelodie. Das hat nichts mit freien Interpretationen eines Stückes - die so stark sind, dass sich auch die Notation deutlich ändern würde - zu tun.

Das ist schon richtig, aber man muß zwischen Komposition und Interpretation unterscheiden.
Nein.
Für den Threadersteller ist die Komposition so, wie er sie singt. Die Frage ist dann, ob das, was notiert wird, für ihn den Kern seines Schaffens widergibt.
Beispiel: ich kenne Gesangslinien, die zu großem Teil nur aus der Wiederholung einer Note bestehen, halb gesungen halb gesprochen werden und mir trotzdem gut gefallen. Spielt man diese 'Melodie' auf dem Klavier ist sie völlig nichtssagend.
Interpretationen sind in diesem Zusammenhang uninteressant und da muss auch nichts unterschieden werden.
 
Vielen Dank erstmal für Eure Antworten! :great:

Denn würde es also nicht so schwer werden zu diesen Lieder Noten erstellen zu lassen, um diese Lieder musikalisch auszugestalten (mal etwas blöd ausgedrückt), das ist schon mal gut! Die Sache mit "wer ist der Komponist" war eben auch die rechtliche, weil ich ja die Noten nicht zu Papier bringen würde. Es würde also quasi reichen, wenn ich z.B. eine Strophe oder den Refrain auf Band singe, um zu beweisen das ich der Komponist, sprich der Schöpfer dieser Melodie bin. Aha, auch gut!

Dann werde ich in den nächsten Wochen mal sehen wie ich es angehe, weil bis jetzt habe ich noch keinen Kontakt zu irgendjemand aus dem Musikbereich. Ein paar km entfernt gibt es eine Musikschule, deren Leiter ein Produzent ist (der nach eigenen Angaben u.a. mit Jennifer Rush gearbeitet hat, und für die Werbung Musik macht). Er hat da schon 2 oder 3 Bands mit jungen Talenten gegründet, allerdings halt eine ganz andere Musikrichtung wie die meinige. Mal ganz naiv gefragt (ich bin halt ein sehr vorsichtiger Mensch...): Würdet Ihr an meiner Stelle den Weg gehen, und diesen besagten Musikschulleiter kontaktieren? Ehrlich gesagt ist dieses meine einzige Möglichkeit die ich sehe, weil ich sonst keinen anderen wüßte.

Allerdings würde ich das erst in rund 2 Monaten machen, denn die nächsten beiden sind bei mir zeitlich etwas knapp. Davor wollte ich mir aber von Profis wie Euch hier ein paar Ratschläge holen. Probieren möchte ich es aber mit meinen Liedern, ich glaube nämlich, das einige von der Melodie her sehr eingängig sind, und dazu einen sehr witzigen Text haben!

Also, ich bin für weitere spezielle Ratschläge für mich in der nächsten Zeit sehr dankbar, ich werde mich auch noch intensiver ins Forum einlesen. Besonders die Erfahrungsberichte im Bereich "Live on Stage" interessieren mich da natürlich auch...
 
Zu beachten ist, dass Gesang nicht immer 100% niedergeschrieben werden kann. Es kann passieren, dass die Noten zu einer Gesangslinie leblos und uninteressant klingen, da Feinheiten wie Phrasierung, Intonation, Mikrotiming etc. nicht notiert werden.
Ähhh...
In dem Zusammenhang in dem du mich zitierst geht es nicht darum, wer Komponist ist und bleibt, sondern um die Schwierigkeiten beim Niederschreiben einer Gesangsmelodie.

Melodie bleibt Melodie.
Der Melodie Leben einhauchen, das ist Sache des Künstlers, also des Interpreten der das Stück interpretiert.
Das kann ein Sänger oder ein Saxophonist sein.
Die Feinheiten die Du nennst würde ich eher dem Bereich Interpretation zuordnen.
Ein Komponist kann natürlich auch die Noten mit Zusatzinformationen ergänzen, die er für wichtig hält.

Das hat nichts mit freien Interpretationen eines Stückes - die so stark sind, dass sich auch die Notation deutlich ändern würde - zu tun.

Ok, die Beispiele waren schon etwas extrem.
Man kann wohl herrlich lange streiten, wo da die Grenzen sind.;)

Nein.
Für den Threadersteller ist die Komposition so, wie er sie singt. Die Frage ist dann, ob das, was notiert wird, für ihn den Kern seines Schaffens widergibt.
Beispiel: ich kenne Gesangslinien, die zu großem Teil nur aus der Wiederholung einer Note bestehen, halb gesungen halb gesprochen werden und mir trotzdem gut gefallen. Spielt man diese 'Melodie' auf dem Klavier ist sie völlig nichtssagend.

Mir ist schon klar, daß ein Klavier nicht sprechen kann.;)
Bei "deutschsprachigen Comedy-Liedern", wie Comedystern es nennt, wird der Text mindestens so wichtig, wenn nicht wichtiger als die Melodie sein.
Aber ich denke, den Text wird der Threadsteller schon selbst aufschreiben können.

@Comedystern:

Hast Du denn Deine Lieder schon mal irgendjemandem vorgetragen?
Willst Du die Stücke live mit einer Band/einem Begleitmusiker vortragen oder eine CD produzieren?
Wenn Du selbst kein Instrument spielst, werden ja wahrscheinlich noch keine Begleitakkorde existieren, die Melodien müssten also noch harmonisiert werden.
Vor ein paar Jahren habe ich auch mal jemanden gesucht, der etwas in der Richtung macht. Mich würde interessieren, was Du so "verzapft" hast.;)
Wenn Du Lust hast, könntest Du mir ja mal 'ne Kostprobe schicken (MP3 o.ä.), vielleicht fällt mir ja was dazu ein.:)
 
@Comedystern:

Hast Du denn Deine Lieder schon mal irgendjemandem vorgetragen?
Willst Du die Stücke live mit einer Band/einem Begleitmusiker vortragen oder eine CD produzieren?
Wenn Du selbst kein Instrument spielst, werden ja wahrscheinlich noch keine Begleitakkorde existieren, die Melodien müssten also noch harmonisiert werden.
Vor ein paar Jahren habe ich auch mal jemanden gesucht, der etwas in der Richtung macht. Mich würde interessieren, was Du so "verzapft" hast.;)
Wenn Du Lust hast, könntest Du mir ja mal 'ne Kostprobe schicken (MP3 o.ä.), vielleicht fällt mir ja was dazu ein.:)


In Ausschnitten habe ich von wenigen Lieder was vorgetragen, weil ich wissen wollte wie die Texte so ankommen. Jeder hat natürlich einen anderen Humor, aber die Texte sind schon sehr witzig, fanden diejenigen übrigens auch :D

Was Du da mit den Begleitakkorden und harmonisieren ansprichst stimmt natürlich. Ich meinte mit "Noten schreiben" eigentlich auch eben dieses für Instrumente. Die Melodie sollte ja durch Instrumente begleitet werden. Das hört sich vielleicht alles sehr ahnungslos an, aber in sachen Musik und Instrumente bin ich es auch. Es steht eben "nur" Text und Melodie, die "Feinarbeit" um es musikalisch umzusetzen fehlt komplett. Für meinen Gesang brauche ich keine Noten, denn ich weiß ja wie ich es singen möchte ;)

Mit wievielen Instrumenten die einzelnen Lieder begleitet werden sollen ist mir bis jetzt auch noch nicht klar, das sollte sich rausfinden lassen wenn ich einem Musiker diese vorsinge. So stelle ich es mir zumindest vor. Dann wollte ich vielleicht zwei, drei Lieder auf CD pressen (kleine Stückzahl), diese dann zwecks Bewerbung an einem Hamburger Comedy-Club (der den Nachwuchs fördert) schicken, um somit vielleicht an Auftritte zu kommen. Und dann mal sehen wie es im größeren Rahmen ankommt, und weitergeht. So ist in etwa mein bisheriger (vielleicht naiver???) Plan. Ich mit meinem speziellem Genre hätte ja nicht soviele Auftrittsmöglichkeiten wie "normale" Rock/Pop-Nachwuchsbands. Und ob ich in dem Falle dann mit einer Band auf der Bühne stehe, oder die Musik von Band eingespielt wird, weiß ich jetzt auch noch nicht. Lieber wäre es mir wohl schon anfangs nicht ganz alleine auf der Bühne zu stehen. Alleine der Gedanke daran als jetzt noch komplett unerfahrener ist schon ziemlich seltsam.:eek: Aber wer weiß...

Eine Kostprobe kann ich noch nicht schicken, soweit bin ich nochnicht ausgerüstet.:(

In wie fern hast Du vor einigen Jahren jemanden gesucht der etwas in der Richtung macht? Warst Du etwa in meiner jetzigen Situation, sprich hast "fertige" Lieder mit Text und Melodie, aber ohne jegliche Ahnung der musikalischen umsetzung? Oder genau andersrum, und hast so welche wie mich gesucht? Wie gings denn weiter? Alle Erfahrungsberichte würden mir weiterhelfen! ;)
 
Das beste wäre wohl für Dich, Dir zunächst einen Pianisten oder Gitarristen zu suchen der in der Lage ist, spontan passende Akkorde zu den Melodien zu finden.
Mit so jemandem könntest Du dann schon mal vortragbare Fassungen Deiner Stücke erarbeiten.

Wenn die Stücke vom Text leben, ist eine Band vielleicht sogar eher von Nachteil - Du müsstest dann gegen die Band ansingen - außerdem wäre das ein viel größerer Aufwand. Allein die Arrangier- und Probearbeit - oder überhaupt erstmal Leute susammen suchen...

Ein Klavier steht in vielen Kneipen rum und eine Gitarre kann man schnell mal mitnehmen.
Krüger, von der Lippe, OTTO und wie sie alle heißen brauchen ja auch nicht unbedingt mehr.

Ich habe mal Sänger(innen) gesucht, mit denen ich Stücke erarbeiten wollte. Die Stilrichtung war mir damals nicht so wichtig - aber es sollte Qualität haben - schwierig, schwierig...:rolleyes:

Habe nix gefunden, was in meinem Sinne war - ist aber Jahre her.

Momentan kenne ich zwar Leute, aber die Zeit fehlt...:redface:
 

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