Zuckerbälle

Tygge
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Fluffige Gedanken gegen den Krankenhausblues

Zuckerbälle

Vor dem Fenster
Ziehen Wolken
Wohin wollen
Sie so schnell?

Ziehen zu dir
Mit dem Herzen
Suchen dich so
Schmerzlich fern

Zuckerbälle
Ohne Regen
Fliegen zu dir
Bringen Glück

Tragen meine
Liebgedanken
Tanzen für dich
Sehnen sich

Rosarot vor
Blauem Himmel
Ist ja kitschig
Nein ganz ernst

Zuckerbälle
Ohne Regen
Fliegen zu dir
Bringen Glück

Tanzen für dich
Tanzen mit dir
Nur noch Tage
Wenn du magst

Pflücken wir die
Zuckerwatte
Leise knisternd
Vom Papier

Zuckerbälle
Ohne Regen
Fliegen zu dir
Bringen Glück

Fliegen zu dir
Rosa Himmel
Tanze mit dir
Bald so bald
 
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Vor dem Fenster
Leben die Geräusche
Die unendlich Raumlosen
Auch bei Stille

Öffne es
Nur ein Spalt weit
Die Gedanken
Werden den Weg finden

Auf Wellen
Werden sie segeln
Jedem der sie wahrnimmt
Sind sie Speis und Trank

Sie behalten ihre Kraft
Bis an ihre Ziele
Umwehen wie ein stiller Wind
Geschlossene Augen

Vor dem Fenster
Warten Geräusche
Klänge und Stille
Es versteht und bittet

Öffne mich
Nur einen Spalt weit
Gedanken
Wollen sich finden
 
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Lieber @michaw57 , vielen Dank für deinen Text als Antwort auf meinen. So schöne Worte und Bilder. Ich habe mein Fenster einen Spalt weit geöffnet und erfreue mich an dem, was seinen Weg dort hindurch findet. Und jeden Tag öffnet sich das Fenster ein bisschen weiter.
LG Tygge
 
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In Gedanken
Lauf ich lachend
Über Wiesen
Voller Tau

Tanze mit den
Frühen Vögeln
Freude auf den
Sonnentag

Füße gleiten
Durch die Gräser
Drehe Wirbel
Durch den Tau

Sonne rötet
Ferne Hügel
Erste Strahlen
Auf der Haut

Arme offen
Aug geschlossen
Endlos kurz ist
Der Moment

Sitze ruhig
Kehre wieder
Zu dem Fenster
Nur ein Spalt
 
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Zwei wunderbare Texte! Das zweite vielleicht angeregt vom ersten.

Zuerst von @Tygge ein Selbstgespräch mit einem unbekannten LD. GEGEN einen Krankenhaus-Blues? So betrachtet, lese, höre und genieße ich den Text viel lieber ALS einen berührenden Blues 🥲
Vieles erinnert mich in seiner Schlichtheit und Kurzatmigkeit an meine letzte Krankenhaus-Gefangenschaft. Und so gesehen beschreibt das LD mE mit letzter Energie die Liebe zum Leben.

Auffallend die sparsame Metrik der Zeilen: xX xX. Auch „Kretikus“ genannt. Die Konzentration reicht scheinbar gerade nur für 2 Betonungen pro Vers. Zwei Betonungen für eine Liebes Erklärung an… das Leben!

Pflücken wir die
Zuckerwatte
Leise knisternd
Vom Papier
Das ist meine Lieblingsstrophe! Sie strahlt mE soviel echten Hunger aus…letztlich Hunger nach Leben

Auch der schöne Text von @michaw57 ist scheinbar auf einen Kretikus aufgebaut,. Aber zugleich wirkt er viel entspannter, kontemplativer, ausladender. Ich vermute in diesem Falle andere Umstände des Schreibens…

Jeder hat seine Art zu schreiben… und…naja… eben auch zu lesen. ;)
 
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Sie strahlt mE soviel echten Hunger aus…
Oh ja, lieber @Jongleur, Hunger nach allem, was das Leben lebenswert macht.
Und so gesehen beschreibt das LD mE mit letzter Energie die Liebe zum Leben.
Und auch hier gebe ich dir absolut recht. Das Energiereservoir ist nur spärlich gefüllt und zwingt zum Priorisieren. Das eröffnet gleichzeitig aber ganz neue Perspektiven auf das Leben. Sehr erhellend.
Aber zugleich wirkt er viel entspannter, kontemplativer, ausladender.
Wodurch er eine wunderbar lindernde Wirkung auf die aufgewühlten Lebenswellen hat, in denen mein Schiff gerade unterwegs ist. Ich danke @michaw57 sehr dafür.
Herzlichen Dank auch an alle anderen, für ihre Sterne. Das tut wirklich gut. Außerdem hatte ich heftige Bedenken hinsichtlich der Reaktion beim Aufeinandertreffen von Zuckerbällen und herben Gitarrenriffs.;)Aber manchmal muss man sich einfach überraschen lassen.:giggle:
LG Tygge
 
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Ich möchte nochmals (aus gegebenem Anlass) auf wunderbare Gefühls-Texte dieser Art hinweisen. Die verschwiegene Natur zwingt uns Menschen, unserer Gefühle für diese Art Umwelt selbst zu finden. Mensch triggert Menschen automatisch. ;)

Die Natur behandelt uns scheinbar gleichgültig. Ihr scheint egal, was wir denken und sagen. Sogar unsere Zerstörungen nimmt sie scheinbar gleichmütig hin. Also müssen wir tiefer in uns lauschen, wenn wir unser Verhältnis zu ihr besingen wollen. Und zugleich besagt die Unlust, unsere Gefühle für die scheinbar stumme Natur, auszudrücken, eben auch sehr viel über unsere Lust und Unlust!.

Die Bilder der Romantik haben mich als Kind gelangweilt. Die KI-Gegenwart braucht mE mehr Dichter wie @Tygge oder @michaw57 ! Danke! (y)
 
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Die Bilder der Romantik haben mich als Kind gelangweilt. Die KI-Gegenwart braucht mE mehr Dichter wie @Tygge oder @michaw57
Danke für diese Rückmeldung, lieber @Jongleur.
Dazu fiel mir spontan dies Haiku ein.

Zartweiße Blüten
In den Winkel eingeschmiegt
Duft erfüllt den Hof

:hat:
 
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@Tygge @michaw57
Gerade erst entdeckt (@Jongleur sei dank): Klasse, die drei Texte… Ich lese den zweiten als direkte Antwort auf den ersten und den dritten als Antwort auf den zweiten. Und doch sind sie alle eigenständige Texte. Ein Dankeschön für die Teilhabe an diesem Austausch!

Alle drei Texte erzählen für mich von Offenheit und wie diese lebendige Bewegung ist, wenn sie auf Offenheit trifft. (Entschuldigt bitte, wenn das schwülstig klingen sollte).
 
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Alle drei Texte erzählen für mich von Offenheit und wie diese lebendige Bewegung ist, wenn sie auf Offenheit trifft. (Entschuldigt bitte, wenn das schwülstig klingen sollte).
Ich gebe dir gern Recht @streamingtheatre. Und: in dem Maße, wie wir Menschen der Äußerung unserer positiven Gefühle misstrauen, wird die KI „Coolness“ favorisieren. Falls die KI nicht sowieso u.a. von seinen Besitzern gesteuert werden kann…
 
Ich lese den zweiten als direkte Antwort auf den ersten und den dritten als Antwort auf den zweiten. Und doch sind sie alle eigenständige Texte. Ein Dankeschön für die Teilhabe an diesem Austausch!
Genauso ist es und es bringt riesigen Spaß. Es ist übrigens nicht das erste Mal; bei den Haikus fand auch schon so ein lyrischer Austausch statt. Sehr belebend und deine positive Resonanz lieber @streamingtheatre freut mich sehr.
Alle drei Texte erzählen für mich von Offenheit und wie diese lebendige Bewegung ist, wenn sie auf Offenheit trifft. (Entschuldigt bitte, wenn das schwülstig klingen sollte).
Nein, das klingt nicht schwülstig. Lyrik lebt, und genau das wird hier deutlich und mit Leben erfüllt. Herzlichen Dank für deine Rückmeldung!
LG
 
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