Zwei Amps innerhalb weniger Stunden abgeraucht - generelles Problem?

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Heute hatte ich ein seltsames Problem. Im heimischen Musikzimmer sind innerhalb weniger Stunden gleich zwei Amps eingegangen.
Ich hab alleine gespielt, einigermaßen laut, aber es war sicher keine besondere Belastung.

Zuerst ein 1978er Twin Reverb - eine Stunde gespielt, klingt fantastisch, macht Spaß - dann will ich ihn wieder einschalten - nichts.
Lampe leuchtet nicht, offenbar kein Strom, vermutlich die Sicherung gegangen. Andere Steckdose versucht, auch nichts.

Kann ja sein, denk ich mir und steige auf den Gibson GA 30 RVS aus 1999 um. Nach ein paar Minuten bröselt der Ton weg und es stinkt deutlich.

Ich muss dazu sagen, dass ich beide Amps erst seit kurzem von einem Freund habe und die lange unbenutzt herumgestanden sind.

20230322_164606.jpg


Mag also sein, dass es Zufall war und die einfach ein Service brauchen, aber ich hatte in diesem Raum mit fast allen Amps schon Probleme, dass sich die sehr plötzlich verabschiedet haben.
Darum habe ich langsam Bedenken, ob da nicht irgendein generelles Problem mit der Stromversorgung besteht, das die Amps killt.

Wäre das denkbar bzw. habt ihr dazu eine Idee?

Der Raum ist trocken, 2005 neu gebaut, also keine nasse, alte Bude mit Elektrik aus dem Mittelalter.

Bin für jeden Input dankbar!
 
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Ist leider kein Scherz!

Heute ist vielleicht ein blöder Tag, um solche Fragen zu stellen, aber ich meine es ernst! :opa:
 
Was genau messen? Kenn mich mit Elektronik leider viel zu wenig aus.

Kann es grundsätzlich sein, dass die Stromversorgung Amps beschädigt und wenn ja, woran liegt das dann?
 
Das muss ich dann wohl eher einem Fachmann überlassen.

Meine Frage ging eher dahin, ob es denkbar ist, dass in dem Raum die Stromversorgung so "schlecht" ist, dass Verstärker gehäuft kaputt gehen.
Ansonsten kann ich mir diese Häufung nicht erklären.
In den letzten 3 Jahren waren 6 Amps zur Reparatur, obwohl die teilweise neu waren und auch nicht besonders beansprucht wurden- Manche haben den Raum nicht mal verlassen.
 
aber ich hatte in diesem Raum mit fast allen Amps schon Probleme, dass sich die sehr plötzlich verabschiedet haben

Für die Zerstörung von Elektronik ist bei mir meine Frau zuständig. Kommt rein, Lichtschalter an ... peng, Glühbirne durch. Kommt aus dem Urlaub zurück, Fernseher an ... ich am nächsten Morgen auf dem Weg zu Media-Markt ...

Und nein, ist leider auch kein Witz ...

Bevor du die Verstärker misst, vielleicht doch lieber erst mal die Stromversorgung testen lassen. Grade alte Verstärker "erwarten" niedrigere Spannungen, als sie heute aus der Leitung kommen. 220V waren früher fast immer so ca. 190 V ... heute dann doch eher 245 V. Bei einigen alten Fender konnte man die "Erwartungshaltung" auch einstellen. Grade den Twin haben wir dadurch öfters mal gezähmt ... er wird etwas weicher wenn er 230 V erwartet aber nur +/- 200 V bekommt.

Es gibt Geräte die dir das "stabilisieren" ... als Netzausgang für alte Verstärker sicher eine lohnende Investition.

https://www.analog.com/en/technical-articles/how-voltage-regulator-works.html

Gruß
Martin
 
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Auf die Höhere Netzspannung Tip ich auch
Besonders ältere Geräte werden oftmals zu stark belastet
Manche Vertragen das andere nicht
Die elkos werden mit zu hoher Spannung irgendwann platzen und die Röhren überheitzt

Da du alleine gespielt hast ist die Spannung etwas höher als wenn noch andere Geräte mit eingeschaltet sind
 
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Hol dir einen Elektriker, der alles durchprüft. Ich hatte das vor 2 Jahren bei einem Mieter, da sind nacheinander mehrere Elektrogeräte kaputt gegangen ( Ferseher, Mikrowelle, Waschmaschine etc.) schuld war ein loses Kabel im Sicherungskasten und war schon halb weggeschmort. Dadurch kam es zu Spannungsschwankungen und die Geräte haben das nicht verkraftet.
 
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Kann es grundsätzlich sein, dass die Stromversorgung Amps beschädigt und wenn ja, woran liegt das dann?
Das ist grundsätzlich möglich. Typischerweise sind es Überspannungsimpulse, die angeschlossene Geräte beschädigen können. Ein Beispiel sind Blitzeinschläge in das Stromnetz, aber das wäre dir nicht verborgen geblieben.
Ansonsten entstehen Überspannungsimpulse durch Schaltvorgänge starker Verbraucher wie etwa leistungsstarke Maschinen oder bei Transformatoren. Du müsstest mal recherchieren, ob es solche Maschinen in der Nähe oder der unmittelbaren Nachbarschaft gibt, beispielsweise eine Firma mit sehr leistungsstarken Maschinen, Hochleistungs-Elektro-Schweißgeräten oder vergleichbarem.
Bei einem Freund hat es wegen einem starken Schaltvorgang in der Nachbarschaft mal in einer PA-Box den Bass-Lautsprecher zerschossen.
Wenn die Amps ursprünglich nur für 220V Netzspannung konstruiert wurden und nicht umstellbar sind, dann reichen oft schon moderate Überspannungen, ihn zu ´killen´, da er schon im Grenzbereich arbeitet.

Moderne Netzteile wie etwa die von PC´s sind ziemlich gut gegen diese "Burst" und "Surge"-Impulse resistent (Stichwort "EMV"-Schutz), solange diese nicht extreme Werte erreichen.
Hier sind ein paar interessante Infos dazu zu finden: Spannungsspitzen
Dort steht, dass sogar kleinere Verbraucher wie sie im Haushalt zu finden sind wie Leuchtenbänder und Drucker Spannungsspitzen erzeugen können.

Wackelkontakte in einer Zuleitung z.B. an einer Lüsterklemme in einer Verteilerdose können auch Überspannungsimpulse in den Geräten hervorrufen. Das wäre aber sicher schon aufgefallen, würde ich aber mal checken wenn möglich, denn aus solchen Wackelkontakten können Brände entstehen.
Edit: Ähnliches beschreibt @Markusaldrich im vorigen Post.

Eine sehr simple Maßnahme als Schutz gegen - moderate - Spannungsspitzen kann eine Kabeltrommel sein, die man zwischen der Steckdose in der Wand und dem Amp hängt. Die sollte aber mindestens 50m Kabellänge haben, besser noch mehr. Da die Amps nur Leistungen haben, die kaum mehr als einige 100 Watt betragen, wenn überhaupt, braucht die Kabeltrommel nicht zwingend abgerollt zu werden.
Der normale Leitungswiderstand des langen Kabels reicht in der Regel aus, moderate Spannungsspitzen ausreichend zu kappen.

Da durch den Widerstand die Spannung am Ende des Kabels niedriger ist als am Anfang an der Netzsteckdose (unter Last, also wenn der Amp eingeschaltet ist - mal nachmessen wenn ein geeignetes Multimeter der "Cat III" vorhanden ist), kann ein älterer Amp der nur für 220V gedacht ist, damit ein wenig geschützt werden.

Nachtrag:
Das mit der Spannungsreduktion durch die Kabeltrommel bei Amps nur für 220V muss ich etwas revidieren. Ich hab's nochmal nachgerechnet. Wenn der Amp 100 Watt Leistung hat, dann fließen nur 0,4 A. Eine Kabeltrommel mit Kupferlitzen 1,5 mm2 hat bei einer Länge von 100m je Ader 1,2 Ohm Widerstand. Daraus errechnet sich ein Spannungsabfall von nur ca. 1 Volt bei 0,4 A.
Dann werden aus 230V nur 229V, was immer noch zu viel wäre für einen Amp für 220V.
 
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Oh ja, wenn der Nullleiter wackelte raucht so ziemlich alles ab
Andererseits liegen an der Röhrenheizung oft über 7V und das ist zu viel
 
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Ich hatte eine Zeit lang ein Adam Hall Gerät, um Überspannungen wie bei Gewitter abzufangen, aber das ist derzeit im Proberaum,
Hilft so was oder auch so ein Teil: https://www.thomann.de/at/brennenstuhl_premium_protect_l._6_way_3m_pd.htm

Ich habe über Verteiler 5 Amps an einer Steckdose hängen, aber immer nur einen in Betrieb.

Starke Verbraucher in der Nachbarschaft kann ich ausschließen. Es ist ein Haus am Land, da ist rundum nichts und auch im Haus selbst würde mir nichts einfallen.
Wir haben kürzlich eine große Photovoltaik installiert, aber die ersten Amps wurden schon vorher kaputt.
 
Nein, das ist für moderne Netzspannung ausgelegt
Dazu bräuchte man einen Regeltrafo
 
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Soweit ich es auf Bildern der beiden Amps die ich im Netz finden konnte und die jeweils dasselbe Baujahr haben, erkennen konnte. lässt sich der Fender Twin auf 240V schalten und beim Gibson fand ich ein Bild, wo 230V aufgedruckt war. Damit wären beide trotz des Alters für die gängige Netzspannung in Deutschland passend. Da die Erhöhung auf 230V 1987 stattfand, musste der Gisbson sowieso passen, denn er ist ja von 1999.
@Gitarrensammler, für welche Netzspannung sind deine beiden Amps gedacht?

Starke Verbraucher in der Nachbarschaft kann ich ausschließen. Es ist ein Haus am Land, da ist rundum nichts und auch im Haus selbst würde mir nichts einfallen.
Wir haben kürzlich eine große Photovoltaik installiert, aber die ersten Amps wurden schon vorher kaputt.
Das schließt das Auftreten von Spannungsspitzen nicht aus, wobei ein hochwertiger PV-Wechselrichter keinen `Schmutz` ins Netz blasen sollte.
Wie schon erwähnt, können auch alltägliche Geräte aus dem Haushalt Spannungsspitzen verursachen.

Bei einem Verdacht auf Überspannungsspitzen lohnt sich eventuell eine Anfrage beim regionalen Netzversorger. Die verleihen bzw. installieren in solchen Fällen ein Netzüberwachungsgerät, das über einen längeren Zeitraum den Netzstrom überwacht und Peaks aufzeichnet.
 
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Was auch mit den beiden Vintage Amps sein könnte: Wenn die lange unbenutzt rumgestanden haben, war das bestimmt nicht gut für die Elektrolytkondensatoren. Und die 230 Volt (+-10%) heutzutage waren bestimmt auch nicht hilfreich.
Man kann versuchen, solche Amps an eine runtergeregelte Netzspannung anzuschließen und die langsam zu steigern, um die Elkos zu reformieren. Dafür braucht man natürlich einen entsprechenden Regeltrafo (Stelltrafo), und in diesem Fall ists sowieso schon zu spät.
Solch ein Trafo wäre auch nützlich
- um die Spannung für ältere Amps auf 220 V zu reduzieren
- um Richtung "Brown Sound" zu experimentieren

So einen Trafo (hier kann man mit der "billigen" Variante Spartrafo auskommen) gibt es komischerweise anscheinend nicht mit deutschen Netzsteckern - wahrscheinlich aus irgendwelchen Gründen nicht erlaubt. Deswegen muss man da wohl anfangen zu basteln, was bestimmt nicht sicherer ist ...
 
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Der Twin Reverb ist normalerweise ein sehr gutmütiger Verstärker, der Spannungsschwankungen locker wegsteckt. Nicht zufällig wird er seit Jahrzehnten weltweit eingesetzt.
Natürlich kann man mit Furman Power Conditioner o.ä. Spannungsspitzen ausbügeln aber vorher würde ich meinen Amptechniker nach der möglichen Ursache/dem aufgetretenen Fehler im Amp fragen.
 
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