Zwei Fragen zum Löten: Kabel-Farben und Entfernen von altem Zinn

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Hallo,

ich habe zwei konkrete Fragen zum Löten von Pickup-Kabeln. (Ich möchte Fender Vintera 60 PUs in eine Harley Benton ST62 einbauen.)

1. An den Fender PUs sind bei Neck und Bridge jeweils ein weißes und ein schwarzes Kabel. Bei dem Middle PU ist ein schwarzes und ein gelbes Kabel. Kann ich davon ausgehen, dass ich diese Farbcodierung auch im Inneren der ST62 vorfinde, oder könnte es sein, dass dort z.B. rot-schwarze Kabel sind? In dem Fall: Gibt es da einen Standard, z.B. schwarz ist immer Masse, oder so?

2. In einigen Videos zu dem Thema habe ich gesehen, dass teilweise zwei Kabel auf eine Lötstelle laufen, von denen ich dann ja eines ersetzen muss. Ist es dann notwendig, dass ich das vorhandene Lötzinn dieser Doppel-Lötstelle erst komplett entferne und dann mit neuem Zinn beide Verbindungen wieder anlöte? Oder kann ich auch das vorhandene Zinn erwärmen und mit einem Tropfen neuen Zinns das neue Kabel quasi "auflöten"? (Ein Arbeitskollege hat mir etwas von "kalten Lötstellen" erzählt, die es zu vermeiden gilt..)

Viele Grüße,
Stefan
 
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Alles kein Hexenwerk:

1.) Schwarz ist üblicherweise Masse. Wie das bei Harley Benton konkret aussieht, weiss ich nicht (laut google weiss - rot - weiss, jeweils mit schwarz als Masse).

2.) Ich würde auf jeden Fall alles saubermachen, bevor ich neu etwas darauflöte (spricht etwas dagegen?): In deinem konkreten Fall wirst du 3 x Masse auf ein Poti setzen.
 
Zuletzt bearbeitet:
lese vlt. mal den Artikel in WIKI: https://de.wikipedia.org/wiki/Lot_(Metall) Auszug: Seit Juli 2006 darf jedoch wegen der Umwelt- und Gesundheitsauswirkungen im Allgemeinen kein bleihaltiges Lötzinn mehr in elektronischen Geräten verwendet werden (siehe RoHS DIR 2002/95/EG). Man setzt nun bleifreie Zinnlegierungen mit Kupfer und Nickel ein, die jedoch mitunter patentiert und recht teuer sind. Als preisgünstige Alternative werden Zinnlegierungen mit Kupfer und Silber eingesetzt, z. B. Sn95.5Ag3.8Cu0.7 (Schmelztemperatur etwa 220 °C), außerhalb Europas ersetzt man das Blei gerne durch Bismut. Bei Privatanwendungen und für spezielle Einsatzgebiete (s. o.) wie z. B. Luftfahrt, Raumfahrt, Militär und einigen anderen speziellen Anwendungen dürfen jedoch weiterhin bleihaltige Lote verwendet werden.
Für Löten von alter Elektronik verwende ich immer noch alten (bleihaltigen) Lötdraht aus meinen Vorrat. Wenn man alte und neue Lötstellen (ohne Blei) verbinden will, sollte man das alte Lötmittel am besten ganz entfernen...
 
Hallo,

ich habe zwei konkrete Fragen zum Löten von Pickup-Kabeln. (Ich möchte Fender Vintera 60 PUs in eine Harley Benton ST62 einbauen.)

1. An den Fender PUs sind bei Neck und Bridge jeweils ein weißes und ein schwarzes Kabel. Bei dem Middle PU ist ein schwarzes und ein gelbes Kabel. Kann ich davon ausgehen, dass ich diese Farbcodierung auch im Inneren der ST62 vorfinde, oder könnte es sein, dass dort z.B. rot-schwarze Kabel sind? In dem Fall: Gibt es da einen Standard, z.B. schwarz ist immer Masse, oder so?

Normalerweise ist schwarz = Masse. Das muss allerdings nicht immer so sein. Ansonsten kann es auch sein, dass manche Hersteller da ganz andere Farben nehmen. Einen Standard gibt es nicht.

Bei Strat-Pickups kannst Du es eigentlich ganz gut sehen, das Ende der Wicklung ist der "heiße" Anschluss. Der Beginn der Wicklung wird meistens auf Masse gelegt (falls der Wickeldraht mal Kontakt mit den Magneten haben sollte, kommt es dann nicht zum Kurzschluss). Du siehst das daran, dass der Wickeldraht von den Lötösen "unter" die Spule geht (auf dem Foto links).
IMG_20211019_075728-01.jpeg
.
 
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Zum löten:
Verbleites Zinn lässt sich leichter löten.
Bleifreies Zinn benötigt eine höhere Temperatur. 330-355Grad

Alte lötverbindungen haben altes Zinn , altes Zinn hat schlechte fließeigenschaften.
Neues Zinn hat ein Flussmittel eingebaut. Darum ist es leichter und besser mit frischem Zinn.
Also lieber entfernen, dazu ist eine entlötpumpe z.B. ganz gut. Aber zu penibel muß man dabei nicht sein.

Eine gute Lötung ist FLACH !!!
Eine schlechte eine Kugel !
Schau dir die Lötung danach gern mit der Lupe an, wenn alles Zinn gut verlaufen ist, dann ist es PERFEKT.

WENN DU MERKST ES DAUERT ZU LANGE: LASS ES ERST EINMAL ABKÜHLEN!

Gutes gelingen

LG REBEL
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn man alte und neue Lötstellen (ohne Blei) verbinden will, sollte man das alte Lötmittel am besten ganz entfernen
Alles klar, danke dir.

Du siehst das daran, dass der Wickeldraht von den Lötösen "unter" die Spule geht (auf dem Foto links).
Ok, also links wäre dann Masse=schwarz, was?

In deinem konkreten Fall wirst du 3 x Masse auf ein Poti setzen.
Alles klar, thx

Ok, danke für die Tipps.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Bei Strat-Pickups kannst Du es eigentlich ganz gut sehen, das Ende der Wicklung ist der "heiße" Anschluss. Der Beginn der Wicklung wird meistens auf Masse gelegt. Du siehst das daran, dass der Wickeldraht von den Lötösen "unter" die Spule geht (auf dem Foto links).
Anhang anzeigen 841989.
stark vereinfacht und übertrieben also so?
(Ich bin sicher nicht der Experte...):

Bildschirmfoto 2022-03-17 um 11.25.44.png

(Hot = blau wegen Sichtbarkeit)
 
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stark vereinfacht und übertrieben also so?
(Ich bin sicher nicht der Experte...):

Anhang anzeigen 842002

(Hot = blau wegen Sichtbarkeit)
Jupp.

Hier, das steht bei Seymour Duncan zu dem Thema:

This usually happens when the wires are reversed on Fender style single coil pickups. When installing other brands of guitar or bass pickups, they may be out of phase with the existing pickups, (magnetically-in or out of phase)(Electrically-winding direction). The magnet wire is wound directly around the rod magnet pole pieces. At times the insulation on the wire can fatigue from, too much tension and winding speed (stretching the wire) that can expose the bare copper magnet wire allowing it to touch the polepiece. If the hook up wires are reversed (the black wire connected to the positive contacts) and the white wire or positive side (usually the outer wrappings of the coil) soldered to ground, the pickup can short out when the string (that’s grounded) touches the exposed pole piece in the pickup.

When wiring a Fender style pickup in an instrument , it’s always best to ground the beginning wire. The black wire is usually the beginning of the coil and grounded to controls. On most instruments the strings and bridge are grounded to the control plate to reduce buzz from the instrument. If you disconnect the strings from ground on the control plate, the pickup will not short when touching the exposed polepiece. Removing the ground wire from the bridge and strings will give you more buzz as if your hands are removed from the instrument. You can reduce some buzz if the instrument is fully shielded and isolated from any electrical interference. I would not use any insulation type paints in a older or vintage instrument. This will reduce the value of your instrument drastically.

I’ve repaired guitars where a pickup didn’t read at the controls but if you touch the string to the pole piece the pickup then read at the controls. What I found out was the beginning magnet wire in the coil was broken from the eyelet to the 1st turn inside the coil. Then I realized the magnet wire was shorted to the magnet inside the coil. When the string hit the pole (the string being grounded) the circuit was completed and made the pickup work. I enjoyed trying to figure that one out!
 
dass ich das vorhandene Lötzinn dieser Doppel-Lötstelle erst komplett entferne und dann mit neuem Zinn beide Verbindungen wieder anlöte? Oder kann ich auch das vorhandene Zinn erwärmen und mit einem Tropfen neuen Zinns das neue Kabel quasi "auflöten"? (Ein Arbeitskollege hat mir etwas von "kalten Lötstellen" erzählt, die es zu vermeiden gilt..)
Das Wort "komplett" gefällt mir hier nicht.
Wenn Du das "alte" Lötzinn z.B. mit einer Entlötsaugpumpe abziehst reicht das. Es geht darum das genug neues Zinn aufgebracht wird und das in der Seele enthaltene Flussmittel so auch wirken kann und keine kalte Lötstelle entsteht.

Theoretisch und auch praktisch ist es dann kein Problem ob vorher Bleifreies oder Bleilot verwendet wurde.
 
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Eine gute Lötung ist FLACH !!!
Eine schlechte eine Kugel !

An die Leser: Bitte solche Aussagen nicht verallgemeinern.

Beim Löten an alten TV's insbesondere an der Hochspannung, also an Zeilentrafo, Horizontalendröhre und Boosterdiode müssen es zwingend Kugellötungen sein. Denn sonst würde durch die HV zu Sprüherscheinungen kommen, die relativ schnell das Leben der zugehörigen Bauelemente beenden würden.
 
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Gemeint waren wohl irgendwelche "Lötberge", die nicht richtig geschmolzen sind und von der Oberfläche her an Bleigießen von Silvester erinnern. :D
 

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