Kontrabassbauer

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TrustInBass
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Hallo,
da ich im Forum (und auch nicht in der Suchfunktion) ;) ein Thema über Kontrabassbauer gefunden habe, habe ich dies kurzerhand eröffnet ... Bei aller Liebe und Respekt vor den billig Kontrabässen aus China, es geht ja nix über die gute alte Handarbeit.
Es wäre schön wenn man hier dem ein oder anderem Geheimtipp auf die Schliche kommen könnte.

Ich mach dann auch gleich den Anfang mit meinem Kontrabassbauer:
Suennenblink Musikerwerkstatt - Heiner Windelband --> http://www.suennenblink.de/
Seine Bässe sind unglaublich vulominös und warm im Klang und haben mich mit der wunderbaren Bespielbarkeit begeistert.

Mfg
TrustInBass
 
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Ist das jetzt Werbung?

Dann darf Peer Schreier nicht fehlen. In unserem Umfeld (Musikschule und Uni) der Bekannteste, vor allem wenn es um Setup und Reperaturen geht, hab ich nichts schlechtes gehört.
http://kontrabass.de/

Die Instrumente, die er baut kenn ich nicht.


Dann noch Krattmacher - aber unerschwinglich :D
http://www.krattenmacher.com/

Passend dazu:
http://www.penzel.org/bass.html
1300€ Bögen :D

Dann gibts in Berlin noch
http://www.jmotter.com/#
Zu dem wollte ich ursprünglich gehen. Habe dann aber überraschend ein gebrauchtes Instrument bei einem Verkäufer direkt um die Ecke gefunden.

Und dann dürfen die in Markneukirchen nicht fehlen
http://www.meyer-contrabass.de/
 
Hi TrustInBass!

Zunächst mal: Die Gleichung "Chinabaß = billig" und "deutscher Baß = Handarbeit" stimmt ja so nicht. Die Chinesen bauen das, was der Markt verlangt und wenn wir billige Instrumente wollen liefern sie die eben. Und aufgrund der niedrigen Löhne sogar mit einem erheblichen Anteil an Handarbeit. In einem Land in dem Autos (auch mit einem Stern drauf), Flugzeuge (auch mit einem Diamanten drauf), Raketen (nicht nur für Silvester) gebaut werden (und die sogar fahren b.z.w. fliegen), das eine Jahrtausende alte Tradition im Musikinstrumentenbau besitzt, kann man schon davon ausgehen, daß dort auch ordentliche Bässe gebaut werden können - wenn ein Bedarf dafür besteht. Ein paar Computer sollen heute ja sogar ebenfalls aus China kommen...

Umgekehrt: Ein Meister braucht hierzulande mindestens 200 Stunden um einen Baß zu bauen, dazu das Material und einen Aufschlag für den Namen, das führt mich zu der Behauptung, daß ein neuer deutscher Meisterbaß vollständig in Handarbeit hierzulande gebaut schwerlich unter 15.000,-- € zu haben sein wird. In einer rationalisierten und globalisierten Welt wird jeder Baßbauer selbst nach günstigen Bezugsquellen suchen. Heiner Windelband etwa schreibt ja selbst, daß er die Decken und weitere Teile selbst für seine Nobles-Bässe von einem Lieferanten bezieht, möglicherweise von Heinz Fischbach. Und so manches "weiße" Instrument kommt aus dem Osten (irgendwo zwischen Tschechien und China) und wird hier nur noch lackiert, eingerichtet und mit einem Zettel versehen. Das ist die Realität. Und das war in der Vergangenheit auch nicht anders, nicht alles was alt ist, ist auch gut: http://www.kontrabassblog.de/?page_id=416

Rational leuchtet es mir übrigens nicht ein, weshalb z.B. CNC gefräste Decken und Böden schlechter als per Hand ausgestemmte sein sollen.

Liste von Baßbauern - habe einen Link parat, wer sie möchte kann mir eine PN schicken. Einer fehlt in dieser Liste, www.high-bass.de , der spielt aber auch in der Krattenmacher-Klasse.

Grüße

Thomas

P.S. Habe nochmal die Krattenmacher-Seite aufgerufen. Einen Teil seiner Wanderjahre hat er in Hong Kong bei einem Meister verbracht, auch ein in Mittenwald ausgebildeter Geigenbauer der heute zur Spitzenklasse gehört, kann anscheinend im Fernen Osten noch einiges lernen. Dies noch zu den "Chinabässen".
 
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Harte aber wohlmöglich mehr als wahre Worte!

Zu bedenken ist aber meiner Ansicht nach schon, dass man bei Handanfertigung wohl mit besserem - sprich persönlicherem - Service rechnen dürfte. Das wäre zumindest meine Gleichung.
Den Sound betreffend bin ich mir garnicht so sicher: Im Endeffekt schätze ich die Haltbarkeit eines guten Tons, welcher für mich auch in einer langanhaltenden Bespielbarkeit besteht, als sehr wichtig ein. So würde ich sagen, s.g. Chinabässe schneiden in diesen Belangen schlechter ab. Oft kommt es ja zu Problemen in dieser Art beim Saitenwechsel (also beim Wechsel der Saiten bei Wechsel des Saitentyps!), Spannungen ändern sich etc. Hier kann der Bauer oft Hilfestellung, kommentierend oder handwerklich, geben.

Nun, scheint bei mir also eher etwas esoterisch zu sein, wenn man so will.
 
Hi Jucy.Juice!

Zunächst mal ist an Deiner Aussage überhaupt nichts esoterisch. Wer bei einem Geigenbauer ein Instrument kauft - ungeachtet dessen Provinienz und Art der Herstellung - kann i.A. davon ausgehen, daß es sich in einem guten bespielbaren Zustand befindet und bei Problemen mit Kulanz zu rechnen ist. Das rechtfertigt auch einen höheren Preis. Bei Versandhändlern ist man einerseits immer vom Zufall abhängig und es wäre naiv zu glauben der Händler könne in ein 600,-- € Instrument nochmal 400,-- € zur Optimierung stecken, das Thema hatten wir hier unlängst schon mal und wurde mir von fiddl bestätigt, der bei T. arbeitet. Vom Aufwand ein Instrument mit Problemen zurück zu schicken gar nicht zu reden.

Nun bin ich der letzte, der Chinabässen generell ein gutes Zeugnis ausstellen würde, natürlich wird dort auch Mist gebaut - und hier gekauft... Ganz billige Instrumente werden schon mal mit Weißleim zusammengebeppt, sind damit de facto unreparierbar und somit Wegwerfartikel. Ein weiteres Problem, nicht nur bei Instrumenten der untersten Preisklasse, ist bisweilen die Verwendung von nicht optimal abgelagertem Holz, da treten dann schon eher mal Risse auf oder ein Hals verwindet sich.

Damit wir hier aber nicht zu sehr OT geraten eine geographische Übersicht von Bassbauern, auch nicht vollständig, aber schon mal ganz gut und weltweit: http://www.kontrabassblog.de/?page_id=297

Grüße

Thomas
 
Hi Fastel!

Das große T. ist auch dabei, nordwestlich von Nürnberg; und zwischen Karlsruhe und Augsburg (Reutlingen) WOB, die bauen meines Wissens auch nicht. Manche Umzüge sind nicht berücksichtigt (Krattenmacher von Berlin - oder war's London? - an den Oberrhein). Andere fehlen, High, Renate Fink oder Knilling z.B. Ich kenne aber keine andere/n Liste/n. Übrigens fehlen chinesische Baßbauer ganz. Es bleibt aber jedem unbenommen Jonas Lohse per PN aktuelle Daten zukommen zu lassen. Eigentlich sollte man ja auch weniger zwischen Baßbauer und Baßvertrieb unterscheiden, Hauptsache man kennt eine Quelle wo auch repariert wird, denke da an Bernd Eltze oder G. in W.

Grüße

Thomas
 
H
  • Gelöscht von d'Averc
  • Grund: ot - spam
Nun bin ich der letzte, der Chinabässen generell ein gutes Zeugnis ausstellen würde, natürlich wird dort auch Mist gebaut - und hier gekauft... Ganz billige Instrumente werden schon mal mit Weißleim zusammengebeppt, sind damit de facto unreparierbar und somit Wegwerfartikel. Ein weiteres Problem, nicht nur bei Instrumenten der untersten Preisklasse, ist bisweilen die Verwendung von nicht optimal abgelagertem Holz, da treten dann schon eher mal Risse auf oder ein Hals verwindet sich.

Hey hab darauf nur ne kurze Frage: Kannst du mir das mit dieser Weißleim Problematik mal erklären? Nur so Interesse halber... warum kann man dann nicht mehr reparieren?
 
Hey hab darauf nur ne kurze Frage: Kannst du mir das mit dieser Weißleim Problematik mal erklären? Nur so Interesse halber... warum kann man dann nicht mehr reparieren?

Im Instrumentenbau wird Knochenleim verwendet, der ist wasserlöslich. So kann man z.B. eine irreparabel gerissene Decke oder einen ganzen Hals einfach komplett ersetzen. Ganz zu schweigen von Reparaturen, wo der Korpus geöffnet wird, um im Inneren zu fuhrwerken. Normalen Holzleim kriegt man kaum ohne Schaden auseinander.
 
Hi Juicy.Juice!

Bassistenschwein hat die wesentlichen Punkte schon richtig erklärt. Dazu kommt, daß Knochenleim eine höhre Klebekraft als Weißleim besitzt und absolut Alterungsbeständig ist, viele alte italienische Streichinstrumente legen davon Zeugnis ab. Des weiteren härtet Knochenleim in dünnsten Schichten wirklich sehr hart aus, es gibt also keine dämpfende Schicht an den Leimstellten die den Klang negativ beeinflussen können wie dies bei Weißleim der Fall ist.

Ein Beispielvideo einer Griffbrettabnahme http://www.youtube.com/watch?v=QhAZSiRfDB4 zeigt den Vorgang, allerdings wird hier Alkohol (Spiritus) verwendet. Sollte man aber nur bei einem Instrument ohne Spirituslack (Schelllack) verwenden, sonst ist der Lack futsch. Ginge aber auch etwas langsamer mit Wasser und Wärme (Fön). Bei einer Verbindung mittels Weißleim könnte man allenfalls das Griffbrett herunterhobeln und somit zerstören.

Grüße

Thomas
 
Wenn man nun berücksichtigt, dass ein Bass gut verarbeitet ist, dann kann man schn ganz gut klingende, vollmassive Bässe aus Asien oder Tschechien über deutsche Vertriebe kaufen, die dann so ab 1600 Euro angeboten werden.
Mit zunehmenden, hochwertigeren bzw. veredelten Komponenten gehen die Preise da dann auch schon Richtung 4500 Euro.
Da kann ein deutscher Instrumentenbauer sicher nicht mithalten weil die Betriebskosten hier einfach viel höher sind.
Mein Bass aus Tschechien klang aber besser als die etwa gleich teuren Bässe aus China und so habe ich mich dann dafür entschieden.
Bislang hat der Bass keine Probleme gemacht und ich habe ihm gerade heute mal andere Saiten gegOnnt.

Würde ich so einen Bass beruflich im Orchester spielen, dann hätte ich vermutlich auch noch einen anderen Anspruch gehabt und dann sicher 12000 Euro für einen deutschen Bass ausgegeben.
Für das, was ich mit dem Kontra Bass mache, hat dieser eher mythologische Anspruch allerdings nicht gereicht.
 
Moinsen allerseits,

bin bei der Suche nach einem KB während der lektüre der Bass Quarterly auf Michi Fricke gestoßen der neben Bau und Handel auch noch selber mit diversen Rock- bzw. Psychobilly- Bands im Studio und Live spielt.

http://www.frickbass.de/




Nur das bässte,
Hotte
 
Hi Hotte!

Guter Hinweis! Michael Fricke hat einen guten Ruf und ist der einzige mir bekannte GB, der seine günstigen Preise im Netz veröffentlicht http://www.frickbass.de/?page_id=72 , Rabatte für Schüler, Azubis etc. hat und dazu noch einen Abhol- und Bringservice unterhält.

Grüße

Thomas
 
Für den Kölner Raum: Ich war gerade wieder mit meinem Baß bei Willi-Paul Balsereit in Brühl: http://www.violinbalsereit.de/. (Ist auch der Entwickler dieses Tonabnehmers: http://www.bassbalsereit.de/ - dadurch bin ich ursprünglich auf ihn aufmerksam geworden.)

Er hat meinen Noname-Sperrholzbaß vor zehn Jahren schon mit einer größeren Aufarbeitung zu einem sehr schönen Jazzbaß gemacht. :great: Resultat: Auch wenn ich auf Sessions oder Musikmessen viel teurere Bässe spiele, mag ich meinen in der Praxis eigentlich immer noch lieber ;).

Diese Woche also mußte der Baß nach langer Zeit mal wieder in seine Werkstatt - und jetzt freue ich mich seit zwei Tagen wie ein Schneekönig darüber, daß der Mann mit ein paar ambulanten Kunstgriffen den Klang kräftig verbessert hat. O-Ton der Mitmusiker bei der Probe vorgestern abend: "Der singt jetzt noch viel schöner." :)

Angenehm ist auch, daß Balsereit einem nichts andrehen will - offensichtlich geht es ihm nicht darum, Geld zu scheffeln (denn dann hätte er mich anders beraten), sondern um schöne Kontrabässe.

Michael
 
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Ja, Michael Frick hat auch meinen Bass gebaut und ich bin 110% damit zufrieden.
Als Student eine enorme Anschaffung aber es hat sich gegenüber meiner alten Klapperkiste sehr sehr gelohnt!
 
Hi!

Micha ist auch wohl der einzige Baßbauer in der weiten Netzwelt, der eine Preisliste für seine Arbeiten veröffentlicht hat, sehr nützlich als Vorabrichtlinie wenn eine Reparatur ansteht - auch und gerade bei einem anderen Baßbauer: http://www.frickbass.de/?page_id=72

Grüße

Thomas
 
Hallo,

ich beschäftige mich seit etwa zwei Monaten mit der Suche nach guten Bassbauern/Händlern, da ich ein zu mir und meiner Spielweise passendes Instrument suche. Dabei möchte ich Herrn Thomas Schmucker von http://www.duke-bass.de/ empfehlen. Sehr schöne, tief klingende Bässe, super zum Slappen, und faire Preise.

Mit Herrn Frick hatte ich auch schon gemailt. Wo finde ich denn seine Preisliste? Ich habe auf seiner Webseite nichts gesehen?!
 

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