[Gitarre] - Ibanez RGA 121

  • Ersteller DoneBone
  • Erstellt am
D
DoneBone
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
25.09.14
Registriert
26.04.06
Beiträge
265
Kekse
193
Ort
Ulm
REVIEW - IBANEZ RGA 121 VLF
Gliederung:
Einleitung
Daten
Verarbeitung
Schaltung
Handling
Sounds
Resumee

Einleitung:

Als ich vor gut einem Monat in das Geschäft "MusicLine" ging, fiel mir sofort eine rostfarbene Ibanezgitarre auf, die sofort einen bösen Eindruck auf mich machte, und mir signalisierte, dass mit dieser Gitarre wohl das reine Brett gegeben ist.. Doch als mir der Verkäufer doch angeraten hat, diese Gitarre anzuklimpern, war ich von ihrem Sound (später mehr dazu) und Spielgefühl so angetan war, dass ich 2 tage später mein Konto plünderte, und mir dieses Schätzchen zulegte...

Daten:

Um euch einen Überlick zu verschaffen, die die "Papiere" der Gitarre

Hersteller: Ibanez
Modell: RGA 121
Finish: VLF ( = Violin Flat = rostbraune, halbtransparente, schöne Lackierung)
Typ: SolidBody E-Gitarre
Body: Mahagoni mit einer Ahorndecke (Mitte: 1,4cm Rand: 0,4cm)
Hals: 5 fach gesperrt (Ahorn/Walnuss/Ahorn/Walnuss/Ahorn) mit Wizzard Shaping "D"
Bunddraht: Jumboprofil, 24Bünde (Ich glaube JimDunlop)
Mechaniken: Gotoh (In CosmoBlack)
Pickups: Ibanez V7 (Hals) und Ibanez V8 (Steg)
Steg: Gibraltar Plus
Inlays: Perlutt Punkte
Preis: ca: 888,99

Im Lieferumfang ist ein Koffer enthalten!

Verarbeitung:

Da die Formellen Angelegenheiten geklärt sind, kommen wir nun zu dem was die Gitarristen wirklich interessiert: die Verarbeitung ihres Heiligtums. Ich könnte es mir leicht machen und sagen, die Gitarre ist absoulut professionell und fehlerfrei verarbeitet, doch ich möchte genauer auf das sehr akribisch ausgeführt "Handwerk" eingehen. Ich fange mal an der Kopfplatte an: Da der Hals der Länge nach a u s e i n e m S t ü c k besteht, und nur der Breite nach zusammengeleimt ist, kann man an der Kopfplatte erkennen, dass es sich bei den dunkeln Streifen im Hals nicht um ein Funier oder einer Aufmalerei handelt, sondern tatsächlich das genannte Hartholz ist. Die Oberseite der Kopfplatte wurde mit einem Funier dem Look der Gitarre angepasst. In das Funier ist "Prestige" -typisch das Ibanezlogo aus Perlmutt eingelegt worden. Die Tuner aus dem Hause Gotoh sitzten bombenfest und erfüllen ihren Zweck mit bravur. Locking Tuners sind n i c h t von Nöten. An der STelle, an der die Kopfplatte nach hinten gebogen wurde, verstärkt ein "Wulst" die bruchgefährdete Stelle. Dieser wurde gut abgerundet und hindert das Spiel in den unteren Registern nicht. Der Hals im "D - Fach" shaping ist vorbildlich verarbeitet und erlaubt ermüdungsfreies Spiel. Der Fretjob ist gut ausgefürht worden sodass man keine scharfen Kanten am Griffbrettrand spüren kann. Die Halstasche ist keinen Millimeter zu weit gefräst und der ich glaube der Hals würde auch ohne Schrauben sicheren halt finden ;-) Am Body haben die Japaner auch nix anbrennen lassen. Die Pickups sind gut eingesetzt (ohne Rähmchen), ebenso wie der Steg. Die Poties knirschen nicht und das Schaltgeräusch des 5-Way-Switches ist auch nicht zu hören. So weit so gut ^^

Schaltung:

Diese Gitarre verfügt über eine veränderte Form des Ibanez Powerswitches. Die 2 Humbucker werden an einen 5-Way-Switch angeschlossen. Daraus ergeben sich folgende Konstellationen:

Position1: Hals Pickup Seriell
Position2: Hals Pickup Parallel
Position3: Hals Pickup + Steg Pickup
Position4: Steg Pickup Parallel
Position5: Steg Pickup Seriell

Zur Position2: Hier muss erwähnt werden, dass sogar die Ibanez Hompage eine Fehlinformation vorliegen hat. Die Picks sind wie oben genannt verschaltet und NICHT wie auf www.ibanez.com !!!

Handling:

Eines Vorweg: Ibanez Hälse sind mehr als alle andere Geschmacksache - Die einen mögen sie, die anderen eben nicht. Falls man (wie ich) Ibanez - Anhänger ist, ist der Hals nichts besonderes... Er ist Breit, easy zu Bespielen und vor allem eins : Brutal Schnell. Der Hals der RGA unterscheidet sich nur geringfügig von anderen Wizzard Hälsen.
WEr mit Violing betreiben möchte, ist mit der RGA nicht sonderlich gut bedient. Der V-Poti ist dafür zu weit unten angebracht. Der 5-Way-Switch bietet (noch?) den richtigen Mittelweg in der härte. Er kann gut betätigt werden, aber es ist schwer ihn aus Versehen umzulegen.
Der Gibraltar Plus - Steg ist gewöhnungsbedürftig, denn die "Überrollbügel" verhindern, dass beim leichten auflegen der Hand am Steg noch kein Palm-Muting zu hören ist. Wird der Druck dann aber leicht erhöht, klingt es um so besser.

Sounds:

Unverstärkt:
Beim Anschlag legt der Ton mit viel Attack los und legt sich mit gleichmäßig stabilem Ausschwingen mit gutem Sustain wieder. Den Ton der Ibanez muss man als durchaus mittenlastig und drahtig bezeichenen. Im Bassbereicht tut sich ohne Strom trotz dem übermassigem Steg wenig, was ich auf den verschraubten Halsübergang zurückführe. Die mitten sind wie bereits gesagt sehr stark ausgeprägt doch ist dies nicht als läßtig sondern als Wohltuend zu beschreiben. Die Höhen sind brilliant (fast Stratmäßig) und die Obertöne schießen den Vogel ab. Sie "quillen" förmlich aus der Gitarre heraus.

Clean:
Stellen wir den Verstärker neutral ein, so bemerkt man schnell, das die Tonabnehmer den Bässen schell unter die Arme greifen. Der Halstonabnehmer förmt ein vollmundigen, bauchigen Ton, mit dem sich gute Rhytmusarbeit bezecken lässt. Leadlines werden sehr singend umgesetzt. Wenn man den Halstonabnehmer dann parallel schaltet sind Strat-mäßige sound drin. Der Sound wird schärfer, dünner vielleicht auch ein wenig aufdringlicher. In der Zusammenstellung der Humbucker sind glockige, ausgehöhlte Sound zu hören. Der Steg Pickup in Parallelschaltung klingt wieder sehr stratmäßig, jedoch nicht ganz so scharf wie der Steg einer Fender. Rock'n'Roll PUR! Der Steg in Seriell-Schaltung hat schon fast zu viel Output für cleansounds. Der Sound fängt an zu näseln. Dies kann jedoch auch seinen eigenen Reiz haben.

Chrunch:
hier offenbart sich ein ähnliches Bild wie im CleanKanal. Allerdings kommen hier die Parallelschaltungen noch mehr auf ihre Kosten.Nun zum Vorteil dieser Schaltungen. Wenn man einen Humbucker zu einem Singlecoil splittet entstehen nebengeräusche. Dies ist bei der Parallelschaltung nicht der Fall, daher kann man auch (soweit bis die Pickups matschen) HiGain Sounds fahren. Der Steg ertönt sehr scharf und hart, und er eignet sich bestens für Classic-Rock. Fast schon Hendrix-Like kann der Halspick in parallelgeschalteter Form bezeichnet werden. Sehr Gut!

Distorted:
Der Halstonabnehmer fängt mit zunehmernder Zerrintensität immer mehr zu Singen an. Sehr schön für BluesMetal gedacht. Bei richtig viel Verzerrung sind die Parallelschaltungen überfordert und fangen an zu Matschen. Die Kombination der beiden Humbucker bringt coole RyhtumsSound und Appregien klingen sehr angenehm. Jetzt kommt der Steg voll auf seine Kosten! Von Hard-Rock über Metallica bis hin zum Nu-Metal Sound bringt er das volle Brett! Entgegen vieler Vorurteile matschen die vollen Humbucker V7 und V8 selbst bei meinem vollaufgerissenen (ALLE REGLER!) Marshall AVT, der schon einiges an Zerre hat, nicht. Dazu brauche ich noch ein Zerrpedal vorne dran...

Resumee:

Wer eine sehr flexible Gitarre sucht, die auch mal richtig Clean, aber paar Sekunden später wieder super Verzerrt tönen sollte, ist bei der RGA 121 gut bedient. Der Preis von 888,99 geht voll in Ordnung und man bekommt sehr viel Gitarre für sein Geld.

RESPEKT IBANEZ!

Bilder und Soundsmaples folgen wahrscheinlich noch!

mfg DoneBone


 
Eigenschaft
 
saubere Sache, gutes Review !!

wasa
 
Sehr schön! Tolles Review :)! Bin auf die Bilder gespannt. Viel Spaß mit deiner Ibanez :)

mfg
 
Hui, das ist wirklich ausführlich. Nur interessiere ich mich ja nicht so für Ibanezgitarren, wie du sicherlich schon gemerkt hast :D

Aber gut von dir, dass du an deine Mitmenschen denkst....

Was mich aber vom Thema her interessiert....
Wirst du noch was an ihr verändern? Wie z.B. die PU's?
Ist das die Gitarre, die den Lackeffekt bekommen soll?



Hab dir für deine Arbeit 5 Sterne als Belohnung gegeben .... ;)
 
Super Review. Hab mir die Gitarre auch vor 1 Monat gekauft und bin sehr zufrieden. Allerdings habe ich mir noch einen EMG 81 an die Brigde gebaut. Hierzu muss erwähnt werden, dass man die Ausfräsung im Korpus für den EMG etwas breiter schleifen muss und auch tiefer ausstechen. Jetzt passt er allerdings rein und.... ja es rockt.
Noch eins muss erwähnt werden: Ich wollte mir einen Zakk Wylde Satz, wegen Low Tunings, draufziehen ( 10 - 60 ). Nun ja, zu meinem ärgerniss passt die 60er Seite nicht in die Brücke! So ein Ärger. Leider muss man damit leben. Jetzt hab ich einen 10 - 52 Satz drauf und der passt.
 
Sehr schönes Review:). Ich wollt auch mal die Gitarre haben aber daraus wurd dann doch nichts weil es kein trem hat. Aber soundlich gesehen find ich die gitte voll gut.

gruß Ali :D
 
du must noch drei sachen anmerken:

a) es gibt sie auch in NTF (naturbelassen und ne ganz dünne matte lackierung)
b) Die Werksseiten sind scheiße ;)
c) der Koffer ist ein absoluter Luxuskoffer.
 
Tolles Review, schön gegliedert, Super:great:
 
Echt geiles Review, gute Reihenfolge, super gliederung, alles super !
:great:
 
Wunervolles Review !
Hast auch von mir gleich 5 Sterne gekriegt !

Macht doch Lust, die Gitarre anzuspielen..ich mus zugeben, dass ich das eigentlich so gut wie jedes mal auch mache, wenn ich im Musikladen bin. ein Genuss, immmer und immer wieder !
 
gutes review...gibt nichts auszusetzen
 
Hi....


Danke für das Lob :)))
Also, ich spiel nen normalen 10ner Satz, und bei mir is alles okay... Und da ist noch genügend luft.
Das 2. ICH kann nich verstehen, warum man diese Gitarre mit EMGs versaut... das muss ich so sagen, weil sie wirklich schöne chrucky und funky clean sounds abliefern kann... naja... OHNE EMGS!!!

@ Moore
nein, die gitarre bleibt (vorerst) so wie sie ist! Ich bin mit den Picks zufrieden, wie gesagt ich hätte sie nur ausgetauscht wenn die Matschen würden, und bei mir tun sie des net. Ich sehe also keinen Grund da was zu verändern... Oh.. DOCH ein kodensator gegen den Höhenverlust wird noch eingebaut ;-)

nochmals danke für die Bewertungen ;-)

DoneBone

Die Bilder dauern noch ein wenig, weil meine Sis die Digi im Urlaub dabei hat!
 
DoneBone schrieb:
Hi....


Danke für das Lob :)))
Also, ich spiel nen normalen 10ner Satz, und bei mir is alles okay... Und da ist noch genügend luft.
Das 2. ICH kann nich verstehen, warum man diese Gitarre mit EMGs versaut... das muss ich so sagen, weil sie wirklich schöne chrucky und funky clean sounds abliefern kann... naja... OHNE EMGS!!!

EMGs versauen die Gitarre sicherlich nicht. Emgs sind halt absolut geschmackssache und ich schätze mal du hast die Ibanez noch nicht mit ihnen getestet, insofern wäre es deine perönliche Meinung ohne fundierten Hintergrund. :great:
 
Ähm...

wir verstehen uns schon richtig? Also diese aktiven Pciks da... so schwarze? Wenn ich die Clean höre (also die Modelle 81 und 85) dann bekomme ich das kalte grausen... und die von mir oben genannten Sounds sind damit auch nicht realisierbar...Zumindest hab ich es noch von keiner EMG-Equipped-Gitarre gehört... NAAAAJA EMG halt ;-)

Done
 
cooles review.........:)
 
DoneBone schrieb:
Ähm...

wir verstehen uns schon richtig? Also diese aktiven Pciks da... so schwarze? Wenn ich die Clean höre (also die Modelle 81 und 85) dann bekomme ich das kalte grausen... und die von mir oben genannten Sounds sind damit auch nicht realisierbar...Zumindest hab ich es noch von keiner EMG-Equipped-Gitarre gehört... NAAAAJA EMG halt ;-)

Done

Wer spielt denn bitte eine Metalgitarre clean? Wer clean spielt, spielt meist eh nur über den Halspickup.
 
@Earthfox: Quark. Es kommt ganz drauf an, was man mit dem Clean-Sound erreichen will. Für Funk oder cleanen Rock ist der Halstonabnehmer meistens viel zu weich, besonders für den typischen höhenlastigen Funk-Sound ist das oftmals total ungeeignet.

Deine Frage "Wer spielt denn bitte eine Metalgitarre clean?" lässt sich auch ganz einfach beantworten: ein Metaler, der auch mal gern andere Musik hört/macht. Und im Metal gibts auch des öfteren cleane Songs bzw. Passagen. Wenn die Gitarre flexibel genug ist, warum denn nicht? Es kann sich nicht jeder mehrere Gitarren leisten :)
Wenn man aber nur volles Brett fahren will, spricht natürlich auch nichts dagegen die Gitarre hundertprozentig darauf auszurichten. In deinem Fall halt mit EMGs, aber da steht halt nicht jeder drauf. Wenns dir aber gefällt: Umso besser, spricht ja nichts dagegen. Solange man damit den Sound erreicht, den man haben will, kann man mit der Gitarre machen was man möchte, würde ich mal sagen.
 
Hi...

Die Aussage von Earthfox bestätigt, dass der von dem Stegpickup V8 aus dem Hause Ibanez keine Ahnung hat, aber trotzdem einfach mitreden will ;-) ODER??

DoneBone
 
DoneBone schrieb:
Hi...

Die Aussage von Earthfox bestätigt, dass der von dem Stegpickup V8 aus dem Hause Ibanez keine Ahnung hat, aber trotzdem einfach mitreden will ;-) ODER??

DoneBone

Mensch, dass manche Leute keine konstruktiven Infos vertragen können und gleich immer persönlich werden müssen ist wirklich traurig.
 
Earthfox schrieb:
Mensch, dass manche Leute keine konstruktiven Infos vertragen können und gleich immer persönlich werden müssen ist wirklich traurig.

das war keine konstruktive info sondern mist was du erzählt hast.... ich persöhnlich spiele viele cleanparts auf dem stegpu meiner rg.
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben