[Gitarre] - Career CG-15 TBL

Swen
Swen
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
30.03.23
Registriert
23.04.04
Beiträge
4.000
Kekse
6.027
Ort
bei Leipzig
Ich hatte vor über drei Jahren hier mal einen Thread zu dieser Gitarre eröffnet. Darüber wurde mir aber nur Negatives berichtet. Nachlesen könnt Ihr das hier.

Da ich von der Career CG-37 TBL sehr positiv überrascht war, habe ich letztendlich doch den Blindkauf einer CG-15 gewagt. Ich mag reversed Heastocks und Gitarren mit zwei Humbucker, deshalb viel mir diese Gitarre vor Jahren schon auf. Ein Neupreis von knapp über 200 Euro war letztendlich der ausschlagende Punkt. Dieser Preis läßt diese Gitarre sicher schon als "Billiggitarre" dastehen. Nun war die Frage, ob das auch wirklich bestätigt. Da das nun schon über ein halbes Jahr her ist,denke ich, es wird Zeit mal etwas darüber zu berichten.

Hier erst einmal die Daten zu der Gitarre:

Farbe: Translucent blue (TBL)
Hals: Ahorn, 24 Bünde, geschraubt
Griffbrett: Palisander mit "Bat inlays"
Korpus: Massives Klangholz aus Mahagoni, quilted carved maple top
Tonabnehmer: 2 Humbucker von Career
Elektronik: 1 Volume, 2 Tone, 1 Toggle Switch
Hardware: Schwarz
Sonstiges: Hals und Headstock Binding, Tunamatic Brücke, strings through body, matching headstock

...und los geht´s:

Fangen wir am besten mit der Verarbeitung an. Als ich die Gitarre auspackte, war ich ähnlich wie bei der CG-37 positiv überrascht, denn von dem ersten Blick her schein sie fehlerfrei zu sein. Sehr schöne Decke und Maserung. Man erkennt auch, dass es ich nicht um Schichtholz handelt, denn die Maserung des Mahagonikorpuses ist durch den leicht transparenten Lack überall sichtbar. Die Saitenlage war auch schon sehr flach eingestellt, doch schon beim ersten Schlag in die Saiten erlebte ich eine unangenehme Überraschung, denn die tiefe E-Saite schnarrte leer gespielt extrem stark. Das Problem war schnell erkannt. Der Sattel war an einer Stelle zu tief eingekerbt, so dass die Saite schon bei ganz leichtem Schwingen gegen die Bundstäbchen schlug. Meine Begeisterung war dahin. Das Problem habe ich etwas später mit einen kleinen Stück Hartplastik behoben, was jetzt zwischen dem Sattel und der Saite klemmt. Früher oder später werde ich aber den Sattel komplett wechseln müssen (Kosten ca. 3 Euro). Die Gitarre hatte 10er D´Addario Saiten drauf und sie war schon beim Liedern gut eingestellt. Um so verwunderlicher, dass das mit dem Sattel niemand vor mir aufgefallen ist. Ansonsten ist die Gitarre aber wirklich gut verarbeitet. Ich habe keine Lackfehler gefunden (tritt ja ab und zu bei Career auf) und auch das Binding ist sehr sauber verarbeitet. Die Bünde und die Fledermausinlays runden den bis auf den Sattel guten Gesamteindruck ab. Das Einzige, was mir in dieser noch Richtung negativ aufgefallen ist, ist dass der Hals etwas zu schmal für die Halsaufnahme ist, so dass diese unten nicht ganz bündig abschließt und ca. 1 mm übersteht. Das ist aber nur ein optischer Fehler, der mich persönlich weniger stört. Das Elektrofach ist übrigens abgeschirmt und es wurden 500k-Potis verendet.

... nun komme ich zum Handling und der Bespielbarkeit:

Tja, was soll ich dazu sagen. Schon die CG-37 finde ich von der Bespielbarkeit super und das trifft genau so auf die CG-15 zu. Die CG-15 hat auch noch den Vorteil, dass sie ausgewogener im Gurt hängt als die CG-37 und man so keine Angst haben muß, dass sie verrutscht. Der 3-Wege-Schalter ist auch gut erreichbar. Was mich Anfangs etwas irritierte, waren die zwei Lautstärkeregler. So etwas ist für einen solchen Gitarrentyp doch eher ungewöhnlich. Da die zwei Laustärkeregler oben liegen kommt man sehr schnell ran, wobei man bei dem Regler für den Halstonabnehmer schon wieder etwas Acht geben muß, dass man ihn nicht beim Spielen versehentlich runterdreht, da er doch recht nah an den Saiten liegt.

... was den Sound angeht:

so klingt die Gitarre schon trocken gespielt sehr voll und warm und das setzt sich verstärkt noch fort. Die Gitarre hat auch ein langes Sustain. Ob das nun an der String through Saitenführung liegt weiß ich nicht. Aber sicher wird das auch einen gewissen Einfluß haben. Die Tonabnehmer sind recht feedbackarm, auch bei viel Gain und haben ordentlich Power, schaffen sowohl verzerrt ein ordentliches Brett als auch clean einen schönen warmen und vollen Ton. An meinen Topteilen klangen sie stets definiert und klar. Für meinen Geschmack hat der Stegtonabnehmer aber denoch etwas zu wenig Biss, denn da hätte ich gern noch etwas mehr Höhen. Ich brauche da etwas Aggressiveres, auch wenn das sicher viele nicht nachvollziehen können - ist nun mal mein Geschmack - und so war es nur eine Frage der Zeit, bis ich ihn gegen einen X2N austauschte. Den Hals PU habe ich der Optik wegen auch gleich mit getauscht. Also bitte nicht wundern, wenn auf dem Foto die originalen Tonabnehmer nicht mehr zu sehen sind.

... Erfahrungen nach 6 Monten:

Worauf ich ja noch nicht eingegangen bin, sind die Mechaniken und hier kann ich nur sagen, dass sie noch immer stimmstabil und leichtgängig sind. Es sind zwar keine Markenmechaniken, auch wenn sie ein bißchen wie Gotoh´s aussehen, trotzdem verrichten sie ihren Dienst bis jetzt problemlos. Ganz ohne Probleme verging diese Zeit trotzdem nicht. Schuld war ein Saitenreiter und mal wieder traf es die tiefe E-Saite, denn er war wohl etwas zu scharfkantig, so dass die Saite dort ab und zu riß. Mit etwas Schleifen war dies Problem aber schnell behoben.
Nach 6 Monaten kann ich sagen, dass ich den Kauf in keinster Weise bereut habe und immer noch sehr gern auf dieser Gitarre spiele.

Fazit:

Dass Career Gitarren doch nicht so schlecht sind, wie ihr Ruf, kann man in einigen Threads in diesem Forum nachlesen. Das sie das Wort "billig" nicht verdient haben, konnte ich auch bei diesem Modell feststellen, denn für diesen Preis erhält man sehr viel Gitarre und das trotz, dass man noch etwas Hand anlegen muß, zumindest war das bei meiner so. Was die Bespielbarkeit angeht, so spielt die CG-15 auf jeden Fall nicht in den unteren Ligen mit, sondern ist für den Preis doch schon erstaunlich gut bespielbar. Auch der Sound kann meiner Meinung nach überzeugen und mit denen der preiswerteren Epi-Modelle durchaus mithalten. Ich persönlich finde ihn besser als z.B. den einer Epiphone Les Pauls Gothic, wobei so etwas natürlich auch immer Geschmacksache ist. In wie fern, der Verarbeitungsfehler beim Sattel auf andere Gitarren dieser Reihe zutrifft, weiß ich leider nicht. Ich nehme aber an, dass das bei meiner eine Ausnahme war. Dennoch rate ich jeden, der sich für eine solche Gitarre interessiert, diese vorher anzutesten oder wenigstens in einem Shop zu kaufen, wo es ein Rückgaberecht gibt so dass man die Gitarre bei Fehlern tauschen oder zurückgeben kann.

+ Bespielbarkeit
+ Preis
+ Klang (gemessen am Preis)


- an einer Stelle zu tief gekerbter Sattel
- 1 Saitenreiter hatte eine zu scharfe Kante
 
Eigenschaft
 

Anhänge

  • Career_CG15_1_kl.jpg
    Career_CG15_1_kl.jpg
    73,7 KB · Aufrufe: 1.049
  • Career_CG15_2_kl.jpg
    Career_CG15_2_kl.jpg
    91,7 KB · Aufrufe: 1.041
  • Career_CG15_3_kl.jpg
    Career_CG15_3_kl.jpg
    80,9 KB · Aufrufe: 859
  • Career_CG15_4_kl.jpg
    Career_CG15_4_kl.jpg
    90,2 KB · Aufrufe: 704
  • Career_CG15_5_kl.jpg
    Career_CG15_5_kl.jpg
    69,1 KB · Aufrufe: 766
  • Career_CG15_6_kl.jpg
    Career_CG15_6_kl.jpg
    71 KB · Aufrufe: 819
  • Career_CG15_7_kl.jpg
    Career_CG15_7_kl.jpg
    72,1 KB · Aufrufe: 741
  • Career_CG15_8_kl.jpg
    Career_CG15_8_kl.jpg
    88,4 KB · Aufrufe: 755
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Tja, Swen, schöne Gitarre, aber die kenne ich ja schon... :)

Ich kann das immer nur bestätigen:
Wenn man Career Gitarren aus der Evolution- oder Legend-Serie kauft, bekommt man viel für's Geld.
Die CG-15 dürfte auch aus der Evolution-Serie sein, oder?

Ich habe auch eine CG-500 (PRS-Kopie) und ich komme auch zu dem Urteil: Gute Gitarre, sehr gut bespielbar und ausgewogener Klang. Für das Geld absolut empfehlenswert.

Das Problem mit den Career zur Zeit ist nur, dass sie versuchen, noch billiger zu produzieren
und nun meiner Meinung nach von der Qualität nicht mehr auf diesem Niveau sind.
Die Retrosonic-Serie soll ja auch noch ok sein, aber mittlerweile gibt es gerade bei denen mit geleimten Hals
innerhalb einer Serie wie gehabt die guten Modelle aber auch Billig-Versionen.
Das ist von einem potentiellen Käufer nicht mehr durchschaubar.

Aber die CG-Modelle sind schon ziemlich gut für's Geld. Auch mit der CG-4 hat man eine günstige und gute Alternative, was Les Paul-Kopien angeht.

Danke für die Gitarrenbesprechung, immerhin morgens kurz vor 2:00 Uhr. Hoffentlich mußtests Du nicht früh aufstehen...
 
Ich mußte erst 7:30 Uhr aufstehen. Das ging schon. Irgendwann muß man sich ja Zeit für so etwas nehmen.

Die CG-15 ist auch aus der Evolution Serie. Das kann man auf dem Foto vom Kopf auch erkennen, wenn man etwas näher hinschaut.
Meine ist in Korea hergestellt. Mittlerweile habe ich nämlich auch schon Gitarren aus der CG-Serie gesehen, die in China produziert wurden. Vielleicht ist das auch der Grund für den Qualitätsverlust.
 
Sehr schönes und übersichtliches Review.
 
Mittlerweile habe ich nämlich auch schon Gitarren aus der CG-Serie gesehen, die in China produziert wurden. Vielleicht ist das auch der Grund für den Qualitätsverlust.

Das würde ich gerne mit Bildern sehen. Da muss man jetz echt aufpassen...
 
Das war bei Ebay. Den Link habe ich leider nicht mehr. Hinten am Hals war ein Aufkleber "Made in China" drauf.
 
Ich hab ja auch ne Career bzw es steht SilverStar drauf aber die Korea Modelle sind vom selben herrsteller. (un Sung)
Ich find die gitarre beeindruckend und ich hatte übrigens vor mir auch ne cg-15 zu holen,
hab mich (zumindest vorerst) für ne Ibanez entschieden, aufjedenfall is meine wirklich klasse gefertigt, von daher kann ich da wirklich nur loben. Bespielbarkeit erste Sahne, Sounds sehr warm, will aber neue PU's einbauen... Ja,ich denke immernocvh drüber nach mir die CG-15 zu holen, fragt sich nur wann... ;)

Achso:
Bei der Career seite (www.career-guitars.com) steht die cg-15 in der Standard series ich bin jetz leich verwirrt is das die selbe wie Swen hat oder ne made in China
 
genau die ok^^
Das Design is einfach der Hammer an der Gitarre :D.
 
Tolles Review !
Ich habe die selbe career, und das schon seit 1999. Hab damals 380dm bezahlt.
Im Laden sagte man mir, das sie Made in Korea ist.
Kann mich dem review absolut anschliessen. Gute Qualität, gut verarbeitet, gutes handling und solider sound.
Lediglich die scharfen saitenträger (sind anfangs einige saiten gerissen) musste ich schleifen lassen. Nach 4 jahren dauerspielen musste ich einen neuen sattel draufmachen.
Sonst echt keine Mängel, sogar die Werks Pickups sind echt ok. Habe erst vor einem Jahr mal einen SD Sh-6 eingebaut für etwas mehr dampf.

Was jedoch interessant ist, ist das meine CG-15 keine schwarzen Hals hat.
Bei meiner ist er natur belassen worden. Vielleicht hab ich ja eine der ersten erwischt oder so.
bei Interesse kann ich mal Bilder machen:)

gruss JUL
 
Danke für´s Lob :)

Das mit dem schwarzen Hals täuscht. Er ist im dunklen blau-grün gehalten. Die Maserung sieht man auch
noch leicht durchschimmern.
 
oh man ich find das teil immernoch genial.... wenn ich daheim nurnich so viele gitarren hätte..... ^^
 
Tja, eine von meinen Beiden steht ja zum Verkauf, denn zwei davon sind wirklich zu viel und bei mir sammeln sich auch immer mehr Gitarren an :(
 
ich weiß ich würde sie fürchterlich gerne nehmen (weißte ja glaub... ) aber ich habs geld nich und mein vadder würd rumm meckern weil er den sinn nicht versteht und mir das net erlaubt (dumm wenn man erst 15 is :( )



(naja ma schaun wenn ich ma en ferien job finde ^^^^^^^^^^^^^etc. )
 
Ja das stimmt. Meiner weiß gar nicht, wie viele Gitarren ich habe. Aus dem Alter bin leider oder im dem Fall zum Glück raus. Meine Frau versteht den Sinn aber auch nicht, toleriert es aber glücklicherweise.
 
boah das finish is echt traumhaft ^^
man ey das gibts garnicht da haben die leute von career oder wie auch immer (ich raffs langsam nich mehr mir wurde jetz so oft wiedersprochen von wegen silverstar etc.)
klasse arbeit geleistet .... naja wie gesagt wenn das geld da ist vllt .^^

samma kanns sein das der eine poti ziemlich na an der Hand isbeim spielen den berührt man ja dann fast ... .^^
 
Das mit dem Poti stimmt. Aber ich habe mich dran gewöhnt und komme da nicht mehr dran.
 
Das mit dem Poti hat mich nie gestört! (dank der gewölbten Decke)
Dafür passiert mir das immer wenn ich ne fender strat spiele, ganz furchtbar:rolleyes:
 
Bei meiner Chevy Strat finde ich das auch viel schlimmer. Die hat übrigens ein Fenderschlagbrett.
 
kanns sein das die Career und Un sUng pages nicht mehr gfehen wollt mir nmochmal was ansehen aber es geht nicht
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben