
jpsmil
Registrierter Benutzer
Hallo liebes Gitarrenvolk,
Nachdem ich hier gelegentlich immer mal ein bißchen mitgelesen habe, schreib ich auch mal einen Beitrag.
Es geht um Budget-Archtops für Jazz-Zwecke. Nicht jeder kann oder will sich einen großen Namen leisten. Dazu kann ich ein paar Erfahrungen weitergeben, vielleicht nützt es ja dem ein oder anderen. Ich hoffe es kommt nicht so blasiert rüber, als wäre ich der Super-Experte, ich hab halt ein paar wirklich über längere Zeit ausprobiert, anstatt nur darüber zu lesen. Da das ein recht langer Beitrag wird, werde ich ihn wohl besser auf mehrere Postings verteilen...
Zunächst mal: Muss es eigentlich eine Archtop-Gitarre sein für Jazz? Klare Antwort: Nee, überhaupt nicht. Viele meiner Lieblingsgitarristen (Ed Bickert, Ted Greene, Jody Fisher...) spielen ausgerechnet keine Archtops und gerade Ed Bickert hat wirklich einen wunderschönen Jazz-Ton auf seiner clean gespielten Humbucker-Tele. Ich hab auch Gitarristen auf einer Strat prima swingen und boppen hören und auf einer Paula sowieso. Eigentlich geht so ziemlich jedes Modell, das einen Halspickup hat. Richtige Saiten, Picks, Verstärker und was man halt selbst drauf hat, dann klappt es auch mit dem Jazz-Ton. Man braucht die Archtop nicht zwingend, aber ich mag diese Art von Gitarren total gern. Sonst würde ich auch Jazz auf einer Tele spielen und gut wär's.
Aria ES200
Meine erste Quasi-Archtop war eine schlanke Aria ES200 noch aus den 80er Jahren made in Japan, formal eine ES335-Kopie aber von der Korpus-Form her den Ibanez-Semis ähnlicher und ohne Sustainblock. Damals hat man das nur als Billigschrott belächelt (650 DM, 1982), und ehrlich gesagt nicht ganz zu unrecht. Der Hals war perfekt (leider nur geschraubt), aber schon die Pickups waren eine Frechheit: Single-Coils billigster Machart in einem Humbucker-Gehäuse versteckt, das noch nicht mal Standardmaße hatte. Falsch gekerbte Reiter in der Brücke, Mechaniken zum Wegrennen. Dank des wunderbaren Griffbretts und mit nachbearbeiteter Brücke ein super bespielbares Instrument. Verarbeitungstechnisch würde man aber heute so etwas auch aus Korea oder China kaum zu verkaufen wagen (hoffentlich). Da alle Teile irgendwie komische Maße hatten und ein Hardware-Upgrade erschwerten, hab ich das Ding nach über 20 Jahren endlich abgegeben und mich auf die Suche nach was anderem gemacht. Nicht alles, was in den 80er Jahren aus Japan kam, war so toll, dass man es ein Leben lang behalten muss. Ich wollte immer gerne eine von den älteren Ibanez Artstars AF120 oder gar AF200 haben, aber die sind schwer zu finden und erzielen zumindest in Deutschland happige Preise. Also hab ich mich auf die Suche nach weniger prestige-behafteten Modellen gemacht...
[Fortsetzung folgt]
Nachdem ich hier gelegentlich immer mal ein bißchen mitgelesen habe, schreib ich auch mal einen Beitrag.
Es geht um Budget-Archtops für Jazz-Zwecke. Nicht jeder kann oder will sich einen großen Namen leisten. Dazu kann ich ein paar Erfahrungen weitergeben, vielleicht nützt es ja dem ein oder anderen. Ich hoffe es kommt nicht so blasiert rüber, als wäre ich der Super-Experte, ich hab halt ein paar wirklich über längere Zeit ausprobiert, anstatt nur darüber zu lesen. Da das ein recht langer Beitrag wird, werde ich ihn wohl besser auf mehrere Postings verteilen...
Zunächst mal: Muss es eigentlich eine Archtop-Gitarre sein für Jazz? Klare Antwort: Nee, überhaupt nicht. Viele meiner Lieblingsgitarristen (Ed Bickert, Ted Greene, Jody Fisher...) spielen ausgerechnet keine Archtops und gerade Ed Bickert hat wirklich einen wunderschönen Jazz-Ton auf seiner clean gespielten Humbucker-Tele. Ich hab auch Gitarristen auf einer Strat prima swingen und boppen hören und auf einer Paula sowieso. Eigentlich geht so ziemlich jedes Modell, das einen Halspickup hat. Richtige Saiten, Picks, Verstärker und was man halt selbst drauf hat, dann klappt es auch mit dem Jazz-Ton. Man braucht die Archtop nicht zwingend, aber ich mag diese Art von Gitarren total gern. Sonst würde ich auch Jazz auf einer Tele spielen und gut wär's.
Aria ES200
Meine erste Quasi-Archtop war eine schlanke Aria ES200 noch aus den 80er Jahren made in Japan, formal eine ES335-Kopie aber von der Korpus-Form her den Ibanez-Semis ähnlicher und ohne Sustainblock. Damals hat man das nur als Billigschrott belächelt (650 DM, 1982), und ehrlich gesagt nicht ganz zu unrecht. Der Hals war perfekt (leider nur geschraubt), aber schon die Pickups waren eine Frechheit: Single-Coils billigster Machart in einem Humbucker-Gehäuse versteckt, das noch nicht mal Standardmaße hatte. Falsch gekerbte Reiter in der Brücke, Mechaniken zum Wegrennen. Dank des wunderbaren Griffbretts und mit nachbearbeiteter Brücke ein super bespielbares Instrument. Verarbeitungstechnisch würde man aber heute so etwas auch aus Korea oder China kaum zu verkaufen wagen (hoffentlich). Da alle Teile irgendwie komische Maße hatten und ein Hardware-Upgrade erschwerten, hab ich das Ding nach über 20 Jahren endlich abgegeben und mich auf die Suche nach was anderem gemacht. Nicht alles, was in den 80er Jahren aus Japan kam, war so toll, dass man es ein Leben lang behalten muss. Ich wollte immer gerne eine von den älteren Ibanez Artstars AF120 oder gar AF200 haben, aber die sind schwer zu finden und erzielen zumindest in Deutschland happige Preise. Also hab ich mich auf die Suche nach weniger prestige-behafteten Modellen gemacht...
[Fortsetzung folgt]
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