[Gitarre] Fender Richie Kotzen Telecaster

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Wer auf der Suche nach einer bezahlbaren Allroundgitarre ist, die dem Bühnenalltag standhält und zudem noch ein gute Handhabung aufweist, dem möchte ich die Richie Kotzen Signature Tele von Fender wärmstens empfehlen.

Üblicherweise habe ich zu Auftritten immer eine Custom Shop Paula und eine Custom Shop Strat im Gepäck, d.h. zwei Klampfen im Wert von 8.000 € verbunden mit dem Thema, das Set entsprechend abstimmen zu müssen was den Einsatz der Gitarren anbelangt.

Nun gibt es Gigs, wo man nicht unbedingt zwei Klampfen mitnehmen kann bzw. möchte, was mich bisher immer etwas in die Verlegenheit gebracht hat, entweder auf den schönen Sound des Strat Neckpickups oder die Power des Les Paul Bridgepickups verzichten zu müssen.

Klar gibt es mit P90 bestückte Paulas und mit Humbucker bestückte Strats (habe ich alles zuhause rumstehen), richtig zufrieden war ich aber nie so mit den Soundmöglichkeiten die alternativ geboten werden.

Nachdem ich mir auf Youtube mal ein paar Videos von Richie Kotzen angeschaut habe machte ich mich auf den Weg, beim Laden meines Vertrauens mir seine Tele mal anzuschauen und natürlich aus auszuprobieren. Die Telecaster gilt ja allgemein als sehr flexibel einsetzbare Klampfe, mit der man von Jazz über Blues und Rock bis zu Country hin alles spielen kann, wobei natürlich auch dort die entsprechenden Spezifika (ich denke da z.B. an die Unterschiede 50 Jahre Tele zu 60er Jahre Tele) zum tragen kommen.

Die Richie Kotzen Tele, die MIJ ist und lange Zeit auch nur in Japan erhältlich war, besteht aus einem Korpus aus Esche, der mit einem flamed maple top veredelt wurde.

Ein weitgehend unbehandelter Ahornhals, ein Singlecoil am Hals, ein Klingenhumbucker an der Brücke sowie goldene Hardware verleihen der Gitarre ein edles Aussehen.

Was sofort auffällt, wenn man die RK Tele in die Hand nimmt, ist der kräftige Hals (ähnlich der frühen 50er Jahre Nocaster) sowie das nicht geringe Gewicht von ca. 3.7kg.

Ähnlich wie bei der Schwestergitarre Stratocaster hat man dem Korpus eine Ausfräsung auf der Rückseite verpasst und auch den Bereich der Vorderseite, wo der rechte Arm aufliegt, leicht abgerundet, so dass sich die Tele am Gurt hängend hervorragend spielen lässt. Der Hals weißt trotz seines kräftigen Profils eine hervorragende Bespielbarkeit bis in die höchsten Lagen auf und lässt die Hand nicht ermüden wenn mal länger am spielen ist.

Bei den verwendeten Tonabnehmern handelt es sich um einen DIMARZIO Twang King am Hals und um einen DIMARZIO Chopper an der Brücke, die über einen 3-weg Schalter verwaltet werden. Die Volumenkontrolle ist für beide Pickups zuständig, wobei die Tonkontrolle keine echte Tonkontrolle darstellt sondern einen Zweiwegdrehschalter ist, durch dessen Kombination mit dem 3-weg Schalter sich die folgenden Kombinationen ergeben: 1). nur Neckpickup; 2). Neckpickup und Bridgepickup parallel; 3). Neckpickup und Bridgepickup seriell; 4). Bridgepickup. Was die Volumenunterschiede anbelangt, so entspricht Position 1). in Volumen Stellung 10 in etwas Position 2). in Volumen Stellung 8 und in Positionen 3). und 4). den Volumenstellungen 7.
Hieraus ergibt sich, das man beispielsweise durch einfaches Umschalten z.B. von 2 auf 3 oder von 1 auf 3 einen entsprechenden Soloboost bekommen kann.
Angenehm ist auch, das die vergoldete Grundplatte mit den einzelnen Saitenreitern keine Erhebung aufweist und so der Spielhand eine gute Ablagefläche bieten kann.

Doch nun zum Sound, wie klingt sie nun, die RK Tele ?

Der Halspickup alleine klingt so nach mapleneck Stratocaster, was ich in dieser Ausprägung noch nie an eine Tele erlebt habe. Hiermit lassen sich leicht angezerrt so Sachen wie Little Wing von Hendrix absolut authentisch spielen.
Position 2, also beide Pickups parallel, laden zum Rhythmusspiel ein und klingen so, wie man es von einer Tele allgemein her kennt. Schaltet man per Drehschalter nun auf seriell um, so wird es vom Sound her fetter und man bekommt einen warmen, aber sehr rockig klingenden Sound für den mir momentan so die Vergleichsmöglichkeit fehlt. Der Chopper alleine ist bestens für Hard und Heavyrock geeignet und erweist sich auf der RK Tele als sehr durchsetzungsfähig, tonal irgendwo zwischen SG und Paula Bridgepickup angesiedelt.

Fazit: Für knapp 1.900 € bekommt man hier eine sehr flexible und sehr gut klingende Gitarre, die universell einsetzbar ist. Die Gitarre schöpft ihre Kraft nicht zuletzt aus dem kräftigen Hals, wobei die verwendeten Komponenten sehr gut zusammen passen. Was man der Gitarre anmerkt ist, dass sie von einem Spieler für Spieler konzipiert wurde und somit keine Gimmicks sondern brauchbare Features aufweist.

Neben der momentan erhältlichen Version in 2-tone Sunburst gab es auch eine Version in seafoam green, die allerdings nur noch auf dem Gebrauchtmarkt erhältlich sein dürfte. Dort dürfte der Preis so bei realistischen 1.200 -1.300 Euro liegen.
 
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Hi, willkommen im Board :great:

und zum Einstand gleich ein Review :D

Vllt. könntest du noch ein paar Fotos deines Instruments posten?
Soundfiles werden auch immer gerne gehört - sind aber natürlich kein Muss.
 
Richtige Arbeitsgitarre... Schöne Telecaster und da passt wirklich alles zusammen. :)

Willkommen an Bo(a)rd!
 
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Eine Richie Kotzen habe ich auch einmal besessen. Ich habe die Gitarre 2008 in Deutschland erwerben können. Es gab einige Zeit sogar einmal Diskussionen, dass die Gitarre nur in Japan erhältlich ist. Die Gitarre war aber regulär in einem der größten Läden in Deutschland ab 2008 für knapp 2 Jahre zu kaufen.
Zum damaligen Zeitpunkt gab es die Gitarre in mint green und sunburst. Der Preis war auch noch ein anderer.
Ich hatte das Modell in mint green. Dafür habe ich damals nagelneu sage und schreibe 1080€ bezahlt. Die Sunburst kostete 1250€.

Eine wunderbare Gitarre. Sehr resonant und das Niveau war unfassbar hoch. Ich habe sie gegen eine 52er Fender CS Gitarre verglichen. Bei der RK Tele kam durch den sehr fetten Hals eine Wucht in den Korpus, das war schon sehr erstaunlich.

Vom Sound auf komplett gleichem Niveau, aber eben viel moderner und anders. Aber dieses holzige hatten beide.

Zuletzt vor ca. 2 Monaten habe ich das Sunburst Modell in einem deutschen Musikladen erneut gesehen. Als ich Sie hochheben wollte habe ich mich erschrocken! Das war ein Betonstein und kostet knapp 2000€.

Beide Gitarren von damals waren viel leichter ich habe beide spielen können vor knapp sechs Jahren. Mein Modell die Mint green Gitarre hatte ein Gewicht von 3,29 kilogramm. Also ganz normal.

Ich muss sagen, die alten Modelle waren besser und hatten mehr Biss. Das neue Modell, das es ja nur noch in sunburst gibt empfand ich als sehr steif vom Sound und als viel zu schwer. Das ist eine ganz andere Gitarre, nicht zu vergleichen mit der aus 2008.
 
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Zuletzt vor ca. 2 Monaten habe ich das Sunburst Modell in einem deutschen Musikladen erneut gesehen. Als ich Sie hochheben wollte habe ich mich erschrocken! Das war ein Betonstein und kostet knapp 2000€.
So ein Exemplar hängt im Musicstore Köln auch.
Sackschwer und teuer.
Vermutlich die Selbe Gitarre wie seit 2014, aber jedesmal wenn ich wieder da bin, ist sie teurer geworden.:weird:
Die aktuellen 2000€ sind einfach ein frechheit (hatte sie damals auch für 1600,- in der Hand was angemessener ist.)
Gerade wenn man bedenkt, dass die RK Strat ja grad in 2 Ausführungen neu in die Läden kam für unter 1300€.
 
Interessant dazu lesen.vielleicht mache ich irgendwann nochmal auf die Suche nach so einem früheren Modell.
 
Hab ich auch vor. (wäre mir die RK Strat nicht über den Weg gelaufen, hätte ich schon eine)
Am liebsten die hier
fender_tele_kotzen_cuerpo_w.jpg

Natürlich etwas krass, halt einfach Geschmackssache.

Wobei man die am wahrscheinlichsten in Japan bekommt und selbst mit Import + Steuern liegt man noch unter dem aktuellen Neupreis.
 
Hab ich auch vor. (wäre mir die RK Strat nicht über den Weg gelaufen, hätte ich schon eine)
Am liebsten die hier
fender_tele_kotzen_cuerpo_w.jpg

Natürlich etwas krass, halt einfach Geschmackssache.

Wobei man die am wahrscheinlichsten in Japan bekommt und selbst mit Import + Steuern liegt man noch unter dem aktuellen Neupreis.
Hat was
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Ist der Hals der ersten Version demnach so fett?
 
Als ich meine Richie Kotzen mint Green verkauft habe, habe ich es vom Preis nie bereut. Eher sehr hoch gewonnen. Aber was ich verloren habe ist eine unfassbar gute Gitarre. Ich besitze dafür eine Custom Shop Gitarre jetzt, aber so eine gute Tele für ca. 1000€ werde ich vermutlich nie wieder bekommen und erst recht nicht komplett neu aus dem Laden:weird: . Und das ist das was mich heutzutage sehr ärgert.

Aber wie man so als Gitarrist ist. Manchmal ist einem dann doch alles zu modern, Farbe und Hardware und man möchte etwas schlichteres. Beides geht nicht also muss etwas dafür hergegeben werden.
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Hat was
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Ist der Hals der ersten Version demnach so fett?

Ja der Hals hatte schon immer dieses Profil. Das wurde genau nach den Spezifikationen von Richie Kotzen nachgebaut. Aber die Hölzer waren damals viel besser, diese bekannte Resonanz eben.
Normalgewichte mit 3,3 Kilogramm.
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So ein Exemplar hängt im Musicstore Köln auch.
Sackschwer und teuer.
Vermutlich die Selbe Gitarre wie seit 2014, aber jedesmal wenn ich wieder da bin, ist sie teurer geworden.:weird:
Die aktuellen 2000€ sind einfach ein frechheit (hatte sie damals auch für 1600,- in der Hand was angemessener ist.)
Gerade wenn man bedenkt, dass die RK Strat ja grad in 2 Ausführungen neu in die Läden kam für unter 1300€.

Eine Sache darf man bezüglich des Preises natürlich nicht vergessen. Der Dollarpreis hat sich natürlich verändert. Damals musste man für 1€ 1,5$ bezahlen heutzutage nur noch 1,11$. Das wirkt sich am Ende sehr Stark auf den Preis aus. Je nach Alter des Bestands kann man auch noch die alten Preise verlangen. Z.B. bei Fender CS kann man das immer anhand der Spec Sheets/Certificate sehr gut begründen.
 
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Ich habe mittlerweile meine RK in Sunburst gegen eine andere Klampfe eingetauscht und mir die RK in Surf Green zugelegt, weil das Teil sieht einfach rattenscharf aus.
 
Bekannter von mir wollte seine nicht mehr .....:D
 
Übrigens ist die Surfgreen RK schon einen Tick leichter als die Sunburst. Soweit ich es sehe hat die Grüne ja keinen Ahorndecke on top sondern es scheint die Eschemaserung durch die Lackierung durch. Und der Hals ist nicht ganz so fett wie bei der "moderneren" Sunburst RK. Alles in allem auch eine hervorragende Gitarre mit super Bespielbarkeit.
 

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