Liste mit gängigen Standard-Akkordverbindungen 2615 usw.

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Ich suche ne Liste mit gängigen Changes zum üben, finde aber nichts. Hat jemand nen Link?

Möglichst in der Form II-VI-I-V usw. :D
Danke! :great:
 
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danke, aber das war nicht was ich meine.

II-VI-I-V
I-IV-V
II-V-I
...
sowas such ich...
 
Hilfreich ist - wie immer - das, was ich große diatonische Kadenz nenne (allein aus Ermangelung vernünftiger Alternativen...), durch alle Tonarten:
|: I - IV - VII - III - VI - II - V - :| (I ist in DUR!)

Akkordgeschlecht und Erweiterungstöne ergeben sich aus der Diatonik, also z.B. Ij7, VIIm7/b5

Als nächste Übung kann man den Quintenzirkel im Kreis spielen, aufwärts und abwärts:
C7 - F7 - Bb7 - Eb7 - usw.
(Das nenne ich "im Dominantring spielen", der Dominantring ist nach meiner Auffassung der Quintenzirkel als Dominantseptakkordkette bzw. deren Substitute...)

Es bietet sich an, diese Akkorde zu erweitern: C7/9, C7/9/11 (omit3), C7/9/#11, C7/9/13 usw.

Dann ersetzt man jeden zweiten Akkord durch eine Tritonussubstitution:
C7/x - H7/b5 - Bb7 - A7/b5 usw. oder: C7/b5 - H7/x - Bb7/b5 - A7/x
Hier stellt man dann normalerweise fest, daß immer noch eine Quintfall vorliegt...

Desgleichen kann man auch anstelle einer Tritonussubstitution andere Substitutdominanten verwenden, z.B. Kleinterzmediantiksubstitution über 3 Quintenzirkelgrade nach links :
C7 - Ab7 (ersetzt F7) - Bb7 - Gb7 (ersetzt Eb7) - Ab7 - Fb7 (ersetzt Db7) - usw.

Geht natürlich auch wunderbar mit Akkorderweiterungstönen...

Dann vermischt man die große diatonische Kadenz mit dem Dominantring (DR), d.h. man ersetzt diatonische Akkorde mit Dominanten, und erhält eine Unzahl an Möglichkeiten...

Für Moll gilt dann nach meiner Methode:
|: I - IV - VII - III - VI - II - V - :|
VI ist Tonika - hier bietet sich an, die III zu dominantisieren - ich nenne es, in den DR wechseln...!

Über den DR kann man natürlich auch Tongeschechtswechsel vornehmen, klar...

Den DR kann man natürlich auch, wie ich oben schon gezeigt habe, auch über Substitutdominanten betreten - ich glaube, es wird nun klar, daß somit ein fast unbegrenzter Akkordpool möglich ist...

Alle Übungen kann man auch wunderbar rootless vornehmen, also ohne Grundton... ;)

Wer sich eine Weile mit dieser Denkweise befaßt, wird merken, daß fast alle irgendwie harmonisch strukturierten Stücke mit dieser Methode analysierbar und spielbar sind. Ausnahmen gibt es immer, doch da muß man nachmal etwas um die Ecke denken, dann kann man auch das sortieren.

Kreativität ist gefragt, nicht stumpfes Nachspielen von Kadenzen. Daher halte ich nicht viel von Listen, sondern ziehe Systematik vor, damit ich frei bleiben kann...
 
Danke, aber da fehlt mir Grundlagenwissen um das nachvollziehen zu können.

Mein Gedanke war, mich mal in Melodisch Moll einzuarbeiten indem ich normale Akkordfolgen mal in Melodisch Moll Akkorden spiele. Aber ich merk grad selber daß da ein Denkfehler drin ist, so einfach lässt sich das ja gar nicht übertragen.

Die Sache die du beschreibst versteh ich nicht wirklich, wieso Tritonussubstitution mit 7b5 Akkorden?

Ich werd mal I - IV - VII - III - VI - II - V probiern und dann schaun wie weit ich komme.
Mit Melodisch Moll spielt man eh keine normalen Akkordchanges hab ich irgendwo gelesen weil alle Akkorde austauschbar sind oder so...?
 
Danke, aber da fehlt mir Grundlagenwissen um das nachvollziehen zu können.
Ist etwas Arbeit, ich das draufzuschaffen, bringt aber wirklich gute Ergebnisse... :)

Mein Gedanke war, mich mal in Melodisch Moll einzuarbeiten indem ich normale Akkordfolgen mal in Melodisch Moll Akkorden spiele. Aber ich merk grad selber daß da ein Denkfehler drin ist, so einfach lässt sich das ja gar nicht übertragen.
Melodisch Moll und natürlich auch Harmonisch Moll werden ganz klassisch kadenziert. Beide Skalen finden meist nur auf der Dominante Anwendung, sonst bekommt man für diesen Akkord ja gar keine Skala, weil dieser Akkord nicht aus dem natürlichen diatonischen Umfeld stammt.

Am Besten, du schaust dir die Diatonik erst einmal in C-Dur an, erweiterst die Akkorde aber um die skaleneigene Septime (Maj7 kürze ich mit j7 ab...):

Die Dur-Akkordgruppe :
I = Cj7
IV = Fj7
V = G7
Also kannst du feststellen, daß nur auf der V. Stufe ein Dominantseptakkord liegt. Er ist der einzige Dur-Akkord, der eine kleine Septime besitzt, was ja seine Einzigartigkeit ausmacht - natürlich neben seiner Leitcharakteristik.

Die Moll-Akkordgruppe:
II = Dm7
VI = Am7
III = Em7
VII = Hm7/b5
Hier kann man sehen, daß nur die VII. Stufe eine Besonderheit aufweist. Die Besonderheit setzt sich auch dahingehend fort, daß sie sowohl dominantisch als auch subdominantisch sein kann, da solltest du mal in den älteren Thread was zu lesen oder in den funktionsorientierten Harmonielehren nachschlagen, weil das jetzt zu weit führen würde (z.B. VII. Stufe wird als verkürzte V. Stufe umgedeutet...)

Willst du das in einer anderen Tonart, mußt du nur den Quintenzirkel bemühen, der Akkordtyp bleibt bei jeder Stufe gleich - das ist ja das diatonische Prinzip, was hinter der Dur-Tonleiter steckt (Der Dur-Akkord auf der I. Stufe ist immer mein Systemton - dieser kann sich auch verschieben, siehe weiter unten, oder es können sogar zwei oder mehrere Systemtöne gleichzeitig existieren - siehe 7/b5...)

Moll ist im Prinzip das Gleiche. Am Einfachsten geht das, wenn man sich erstmal vorstellt, man spielt in Dur, hält sich aber vornehmlich auf der Durparallele auf, also drei Quintenzirkelgrade nach rechts. (C-Dur - G - D - A-Moll). Dann sieht man auch, warum man eigentlich nicht mehr als zwei Quintenzirkelgrade weitergehen kann, ohne den diatonischen Raum zu verlassen:
VI - III - VII - und Schluß ist... - wobei man ja eben in Moll gerne die natürliche Dominante, die ja kein Dominantseptakkord ist, sondern ein schlichtes Moll7, eben durch einen Dominantseptakkord ersetzt - und - Schwupps - bist du im Dominantring, weil die Dom7-Terz ja gar nicht in der Diatonik vorkommt. Andere erklären das auch umständlich mit einem Wechsel der Skala - bei meiner Denkweise hast du den Vorteil, daß du dich nicht auf HM oder MM festlegen mußt, aber es kannst, wenn du geeignete Akkorderweiterungstöne verwendest. Es wird auch klar, warum man solch eine Skala nicht einfach über alle Diatonischen Akkorde rüberbügeln kannst, sondern solche Skalen nur ganz speziell eingesetzt werden können. Es wird auch klar, warum solche Skalen eigentlich keine natürlich gutklingenden Akkorde gebären können...

Die Sache die du beschreibst versteh ich nicht wirklich, wieso Tritonussubstitution mit 7b5 Akkorden?
Weil 7/b5-Akkorde symmetrisch sind. D.h., sie gelten wirklich für zwei Tonsysteme:
G7/b5 enthält genau die gleichen Töne wie Db7/b5, wobei G als Dominante nach C führen würde, Db aber nach Gb. Sie sind also zwittrig, was ihre Zielakkorde angeht. Teste das mal selbst. Und das Witzige daran ist, daß du mit diesem Akkordtyp tatsächlich in zwei - im Quintenzirkel gegenüberliegende - Tonarten spielst. Dabei darf man nicht vergessen, daß eine Dominante zudem auch nach Moll leiten können - also hast du die Option in vier Tonarten (C-Dur, Cm, Gb-Dur, Gbm), wobei dann noch zu beachten wäre, daß die Moll-Tonarten ihre eigenen Dur-Tonarten mitbringen (Cm=>Eb-Dur, Gbm enharmonisch verwechselt mit F#m => A-Dur).
Damit wäre dann auch noch gleich das Phänomen mit der bVII. Stufe als Dominantersatz geklärt: Bb7 als (G7-) Substitutdominante zu C-Dur und C-Moll...

Ich werd mal I - IV - VII - III - VI - II - V probiern und dann schaun wie weit ich komme.
Mit Melodisch Moll spielt man eh keine normalen Akkordchanges hab ich irgendwo gelesen weil alle Akkorde austauschbar sind oder so...?
Letzter Satz dürfte oben geklärt worden sein...
Die große diatonische Kadenz hat den Vorteil, daß du immer Teile davon als Kadenzierungsmuster nehmen kannst, z.B. II-V-II - klingt dorisch, 1625 kennst du ja schon usw.
Mit dem DR kannst du dir weitere Möglichkeiten eröffnen:
VIIm7/b5 - IIIdom7 - VIm7 als Moll-Kadenz, wobei man Ersteren Akkord auch als Moll-Subdominante mit Sexte ajoutée der Moll-Tonika auffassen kann, doch dieser Auffassung möcht ich aus offensichtlichen Gründen widersprechen, klanglich ist es das Gleiche, wenn nicht Dasselbe...
Wenn also die VIIm7/b5 vor einen Dom7-Akkord gestellt werden kann, warum dann nicht die II. Stufe einer Dur-Tonika genauso umbauen?
Dm7/b5 => G7 => Cj7
Normalerweise müßte ja an letzter Stelle ein Cm7 stehen...
Umgekehrt geht das natürlich auch:
Dm7 => G7 => Cm7 (!)

Du merkst: Die Dominante ist dafür verantwortlich, daß sich der Systemton verschiebt, daß also im ersten Fall eigentlich der Systemton bei Eb liegt (Eb ist das Dur-Zentrum, weil ja Cm7 die VI. Stufe ist...), im zweiten Fall aber das Dm eigentlich C-Dur als Systemton vorsieht. Drum gibt´s eben den Dominantring...

Was auch immer geht, ist im DR spielen:
C7- F7- G7- C7 - und - Schwupps - erklärt sich der Blues...

Man kann auch nur Teile der großen diatonischen Kadenz verwenden und mit dem DR mischen:
Cj7 - E7 - Am7 - D7 - G7 - Cj7, hier ist die III. und die II. Stufe in den DR verlegt, jede andere Stufe geht natürlich auch. Teste das aus, und du wirst jede Variante aus irgendeinem Song kennen, jede!

Übrigens: Mit dem System läßt sich auch wunderbar modal Spielen:
IIm7 - V7 - IIm7...klingt verdammt dorisch, nicht? Systemton ist da natürlich C-Dur, nur muß der ja gar nicht auftauchen. Eigentlich kann man feststellen, daß der Systemton im modalen Spiel fast gar nicht auftaucht, sonst ist nämlich der Modus am Arsch...

Man kann das System auch weiter abstrahieren, dann kommt man auch mit exotischeren Varianten zurecht, doch da mache ich dann die Klappe zu und bin still... ;)

Viel Spaß damit! :)
 
Zuletzt bearbeitet:
Probier auch mal die Harmonien von Pachelbels Kanon in D aus, die finden sich in der Popmusik wie Sand am Meer. z.B: "When a man loves a woman", "Mr. Bo Jangles etc."

C G/B Am Em/G F G C

mit absteigenden Tonleiter im Bass, sehr schöner Effekt.
 

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