Moinmoin,
Fakt bei Behringer ist: in der jeweiligen Preisklasee gibt es im Bereich der Neuware keine ernsthaften alternativen.
Worüber man sich bei Produkten mit dem Ohr aber im klaren sein sollte: man erwirbt kein HighEnd Produkt. Die stellenweise exorbitanten Preisunterschiede zwischen Behringer und dem nächsten Produkt mit den entsprechenden Produktmerkmalen (zumindest auf dem Papier) kommen nicht zu stande, weil Behringer etwas zu verschenken hat.
Bei Behringer wird ein durchaus garnicht mehr so schlechtes KnowHow auf einer sehr günstigen Fertigungsschiene umgesetzt. Darunter fallen leider auch eine Menge kompromisse, die andere Hersteller nicht bereit wären einzugehen.
Aber auch Behringer hat in den letzten Jahren dazu gelernt und setzt die Günstigschiene sehr gut um.
Das stellenweise katastrophale Platinenlayout ende der 90er Jahre hat sich stark ins positive verändert.
Fakt ist aber: da wo andere Hersteller auf bewährte Bauelemente zurückgreifen, benutzt Behringer das günstigste, was grade zu bekommen ist. Daher gibt es auch sehr hohe Serienstreuhungen innerhalb einer Serie. Ein Beispiel hierzu sind die benutzten Buchsen für XLR/Klinke/what ever... Eine Neutrik XLR Buchse kostet auch in Japan bei Großabnahme noch etwa 35 cent. Ein billig gefertiges Produkt etwa 1,8 cent. Das dies dann eben qualitativ nicht so prickelnd ist kann man sich denken. Grade bei z.B. Speakon gibts sogar gefährliche schwarze Schaafe im nachbaubereich, bei der durch die positionierung der Kontake kein übergangswiderstandfreier Betrieb gewährleistet ist... Andere Baugruppen wie Fader und Potis betrifft das im selben Maße.
Nichts desto trotz kann man mit vielen Behringerprodukten im Hobbybereich mittlerweile recht gut arbeiten. Man sollte sich darüber im klaren sein, was man von diesem Produkt erwartet und dass die arbeitsweise von einigen Produkten wie dem Feedbackprozessor nicht der ausgeklügelten weise z.B. des Sabine entspricht.
Dann sollte man sich noch die Kosten betrachten. Ein Behringer Produkt mit beweglichen Teilen z.B. Mischpult kostet 200 Euro und hält im Proberaum und kleinen Gigs bei regelmäßigem Gebrauch 3 Jahre. Daher kostet dieses Produkt im Jahr linear betrachtet knapp 67 Euro. Ein hochwertiges Pult kostet mit den selben Merkmalen kostet sicherlich 600 Euro, hat aber reelle Chanchen 10 Jahre alt zu werden und kostet dann linear aufgeteilt etwa 60 Euro im Jahr. Meistens ist der Komfort eines Hochwertigen Pultes durch habtik und dem gefühl satt laufender Fader zudem auch noch etwas angenehmer als die stellenweise sehr interessanten billig Fader.
Das ausfallrisiko bei Behringer ist zudem noch relativ hoch, ich musste schon das ein oder andere mal nachts los und jemandem ein Pult leihen, obwohl er mir zuvor stolz vorgerechnet hatte, das er für 5mal leihen ja ein eigenes kaufen kann...

Anders die Seitenefekte, da habe ich zu meiner Verwunderung bis dato noch keinen materialbedingen Ausfall miterlebt. (Ich lasse mal dinge wie 380 Volt außen vor, die hätten alles andere auch zerstört)
Ein weiterer Grund ist die schlechte Mage, die Händler an Behringer haben. Da ist zwischen EK und UVP oft grade mal der Betriebskostenanteil abgedeckt.
Daher: Hobbymäßiges einsetzten geht klar, versprich dir aber nicht zu viel davon. Im professional Bereich bitte nicht. Und denkt dran, dass Behringer durch die Preispolitik eher ein Wegwerf als ein "Reparatur lohnt" Artikel ist.
MfG, Scully